Dieser Synthesizer wird von Blut angetrieben – Until I Die
„Until I Die“ heißt die Installation vom russischen Künstler ::vtol::, der immer wieder mit interessanten Konzepten und Installationen fasziniert. Diesmal nutzt er sein eigenes Blut, um die nötige Elektrizität für die Synthesizer zu bekommen, die automatisiert spielen.
Insgesamt sind es fünf Batterien mit je 11 Bluttanks mit Elektroden. Diese generieren pro Stück 0,6 Volt Spannung, zusammen sind das 3 Volt mit einer Stromstärke von 1000 mAh. Eine Menge für ein „bisschen“ Blut. Unter den Batterien sind Spannungskonverter und Displays angebracht, die die aktuelle Ladung anzeigen.
Das Blut hat er sich selbst über 18 Monate abgezapft und mit allerlei Chemikalien frisch gehalten und am Ende auf 7 Liter Flüssigkeit gestreckt. Den letzten Bluttank füllte er direkt vor der Vorstellung mit 200 ml Blut bei dieser einmaligen Installation. Die Spannung versorgt einen Axoliti Open Source Synthesizer, der algorithmisch Klänge wiedergibt. Die Installation bzw. die Klänge dauerten satte 8 Stunden. Die Verstärkerelemente wurden natürlich über eine andere Stromquelle gespeist.
Der Grund für das alles: Er wollte elektronische Klänge mit seinem eigenen Körper und seiner Vitalität erzeugen. Er wollte sich selbst außerhalb seines Körpers zusehen und zuhören. Laut dem Künstler ::vtol:: ein metaphysischer Akt zwischen Mensch und Maschine. Schon fast ein wenig dystopisch. Und es zeigt auch die Vergänglichkeit sehr gut.
Abwegig, aber sehr interessant. Oder?
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