Die besten Rotary-Mixer und Boutique Mischpulte für DJs
Drehregler anstatt Fader? Das macht Spaß und klingt sogar besser!
Rotary-Mixer erleben seit einiger Zeit ein bemerkenswertes Comeback, nachdem sie für mehr als ein Vierteljahrhundert außerhalb des Mainstream-Radars gelegen haben. Die einzige Ausnahme: einige spezielle Modelle wie den Bozak oder UREI. Manufakturen widmen sich erneut der Fertigung luxuriöser Rack-Mounts und Desktop-Pulte. Und das in Handarbeit und sie bringen sogar Rotary-Editionen von Linefader-Mixern auf den Markt. Es gibt sogar eine Firma, die ein DIY-Kit für Pioneer DJs DJM-900 anbietet. Große Namen der DJ- und Club-Ausrüstung wie Pioneer DJ (jetzt AlphaTheta), Allen&Heath, Denon und Reloop zögern allerdings noch, neue Rotary-Mixer in ihr Angebot zu integrieren. Schade eigenlich!
Rotary-Mixer und Boutique Mischpulte für DJs
Rotary-Mixer finden trotz des aktuellen Hypes hauptsächlich in einer Nische ihre Anwendung. Denn sie erreichen nicht die großen Stückzahlen wie moderne Clubmixer mit umfangreichen FX-Sektionen, MIDI-I/Os und USB-Interfaces. Dies führt zu höheren Preisen und macht den Markt scheinbar weniger lukrativ. Doch einige interessante Modelle verdienen Beachtung. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige davon, beginnend mit dem …
Omnitronic TRM202MK3 und TRM-402
Omnitronic lancierte Ende 2017 mit dem TRM-202MK3 eine Rotary-Offensive und präsentierte einen voll-analogen Rotary-Mixer zu einem vergleichsweise moderaten Preis von 499,00 Euro. Sein puristisch elegantes Design kommt gut an. Ausgestattet ist das Pult mit ALPS-Potis, Modell Blue Velvet RK27, und dicken Level-Knobs mit Clip-LED. Für jeden Kanal gibt es zwei Paar Cinch-Buchsen für Turntables und/oder CDJs. Zudem verfügt das Gerät über Stereo-Cinch- sowie XLR-Ausgänge sowohl für Master als auch für Booth und einen Record-Out. Auffallend ist, dass sich der Gain-Regler ungewöhnlich auf der Rückseite befindet, was die Bedienung, besonders das Einstellen unterschiedlich lauter Schallplatten, erschwert hätte, wäre er auf der Bedienoberfläche positioniert gewesen.
Omnitronic setzt bei der Klangregelung seiner Rotary-Mixer auf eine minimalistische Ausstattung, indem die Einzelkanäle auf ein Mittenband verzichten und stattdessen mit Hi- und Low-EQs ausgestattet sind, die einen Cut/Boost von bis zu 10 dB ermöglichen. Der Summenisolator des Mixers greift bei festen Grenzfrequenzen von 300 und 4000 Hz ein, was eine gefühlvolle Klangformung mit einem praktischen Boost von 6 dB erlaubt. Der Mixer ist sicher eine ausgezeichnete Wahl, denn das spiegelt sich in den hohen Verkaufszahlen bei Online-Händlern wider.
Nur ein Jahr nach der Veröffentlichung des zweikanaligen Modells brachte Omnitronic mit dem TRM-402 eine vierkanalige Version auf den Markt. Dieses Modell, das für 699,00 Euro erhältlich ist, bietet zusätzliche Kopfhörerausgänge (2x Miniklinke, 2x Klinke) und erweitert die Anschlussmöglichkeiten um Anschlüsse für vier Turntables (Phono/Line) sowie weitere vier Line-Inputs für diesen Rotary Mixer.
Superstereo DN78ADB, DN78LX, DN78LXADB
Der Superstereo DN78 Phantom Valve, ein äußerst ansprechenden Zweikanal-Rotary Mixer, ist in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, wobei sich die Varianten nicht nur optisch durch verschiedene Knöpfe und eine audiophile Edition, sondern auch in den technischen Feinheiten unterscheiden. Mit eleganten Holzseitenteilen, die eine Herstellerprägung tragen, besticht der Mixer ebenso durch sein Äußeres. Auf der Rückseite bietet er eine reichhaltige Anschlusssektion mit Eingängen für zwei Schallplattenspieler oder CDJs sowie einem Effektgerät. Der Ausgang erfolgt wahlweise über XLR oder Cinch. Die Vorderseite des Mixers zeichnet sich durch umfangreiche Regelmöglichkeiten für Kopfhörer, Master und Effekt-Send/Return aus. Die Kanäle sind mit Dreiband-EQs ausgestattet, die einen Full-Kill ermöglichen, während der Master Isolator mit einem Boost von bis zu 8 dB und einer anpassbaren Filtercharakteristik überzeugt.
Wer sich nun wegen des etwas kryptischen Namen am Kopf kratzt, dem sei gesagt, dass sich das Phantom Valve auf die analoge Röhrentechnik bezieht, die im Rotary-Mixer verbaut ist. Damit punktet der Superstereo-Mixer mit einem äußerst warmen Analog-Sound. Der Preis beträgt 2599,00 Euro für die Standard-Version, die audiophile Edition kostet ab 2799,00 Euro.
Formula Sound FF4000R, FF-6000R, FF4.2R und FF 6.2R
Formula Sound/Function One bieten ihre Spitzenmodelle sowohl in Linefader- als auch in Knob-Version an. Für rund 1600,00 Euro ist der FF4000R mit der auffälligen lilablauen Frontblende zu haben. Jeder Kanal verfügt über einen Dreiband-EQ, zudem bietet das Pult umfangreiche Mikrofon-Regler, einen frei einstellbaren Crossfader, der sogar für den Effekt-Send genutzt werden kann, und eine Fülle von weiteren Knöpfen. Genauso beeindruckend zeigt sich das Backpanel des Rotary-Mixers mit vier Line-In, drei Phono, zwei FX-Sends, einem Master-Insert und separaten XLR-Ausgängen für Booth, Main und Zone, wobei die Ausgänge für die Zone zusätzlich in Mono vorhanden sind.
Ein analoges Schlachtschiff, das so schnell nicht in die Knie gehen wird, denn für Rock-solide Wertarbeit sind Function One und Formula Sound hinlänglich bekannt. Kein Pult für Rotary-Puristen, aber ein Rotary-Mixer mit hoher Flexibilität und geballter britischer Analogpower. Braucht es noch 2 Kanäle mehr, greift zum FF6000R für 1949,00 Euro.
Deutlich tiefer in die Tasche greifen müsst ihr für den FF6.2R Rotary-Mixer. Dieser kostet nämlich 3990,00 Euro, legt aber in puncto Qualität und Ausstattung noch eine Schippe drauf. So bekommt man hier unter anderem zwölf separate Filtereinheiten (je ein Hoch und Tiefpassfilter pro Kanal), Vierband-EQs in allen Kanälen und Kompressoren mit regelbarer Threshold und Ratio in den Mikrofonkanälen. Die Mastersumme verfügt über einen Stereo-Insert. Neben zahlreichen In- und Outputs tummeln sich am Backpanel zudem Phönix 9-Pin Konnektoren für einen Zone-Out und eine Notschaltung. Auch hier ist eine 4-kanalige Ausgabe für 2599,00 Euro verfügbar. Hier unten ist eine Sound Demo des Linefader-Modells.
Bozak AR-4 und AP2
Der Bozak AR-4, ein Rotary-Mixer mit vier Eingängen und zwei Ausgängen, greift auf das klassische Design der 1970er Jahre zurück. Dieses Modell überzeugt mit einem DJ-orientierten, intuitiven Aufbau, einschließlich integrierter Bozak RIAA- und Mikrofonvorverstärker sowie ALPS RK27 Blue Velvet Potentiometern. Jeder Kanal verfügt über einen Dreiband-Isolator mit einer Steilheit von 12 dB pro Oktave, Vollabsenkung und einem Boost von 8 dB, wobei die Grenzfrequenzen bei 400 Hz und 4 kHz liegen. Der Summen-Isolator bietet 18 dB Steilheit pro Oktave mit Trennfrequenzen bei 5 kHz und 300 Hz.
Das Hybrid-Design vereint das Beste aus den originalen CMA-10 Schaltkreisen mit modernster Halbleitertechnologie, was einen authentischen, warmen Bozak-Sound im Desktop-Format liefert. Namen wie Ron Trent, Terry Hunter und Sadar Bahar zählen zu den DJs, die kürzlich den Bozak AR4 als Rotary-Mixer nutzten. Das Gerät, das Audio für die Seele bietet, ist für 1695,00 Britische Pfund erhältlich.
Der Bozak AP2 präsentiert sich noch kompakter, nahezu auf dem Platz einer 7-Inch-Single. Mit zwei Phono- und zwei Line-Eingängen, Dreiband-EQ/Isolatoren pro Kanal, XLR-Ausgängen für Master und Booth sowie einem Master-Loop Send/Return für Effektgeräte, basiert er auf den Designs der Modelle Bozak AR-6-2 und EQ-6 sowie ISO-3. Für 1200,00 Euro bietet der Rotary-Mixer eine schicke, kompakte und leichte Lösung – ideal für DJs unterwegs.
Varia Instruments RDM20 und RDM-40
Der Varia Instruments RDM20, ein bemerkenswerten Akteur als Rotary-Mixer, ist ein DJ-Pult, das sich nicht nur durch sein Design auszeichnet, sondern ebenso funktionale Vielseitigkeit bietet. Mit Phono/Line-Eingängen für beide Kanäle, symmetrischen Master-XLR-Ausgängen, Klinken-Booth-Outputs und einem Cinch-Record-Out, deckt es die Bedürfnisse moderner DJs umfassend ab.
Der Hersteller stattet den RDM20 Rotary-Mixer nicht nur mit Dreiband-EQs in jedem Kanal für feine Klangjustierungen aus, sondern integriert auch einen Summenisolator mit einer markant steilen und rohen Klangcharakteristik, während die Kanalisolatoren für einen weicheren und glatteren Klang sorgen. Dieser Mixer vereint puren analogen Sound aus der Schweiz mit einem einzigartigen Design. Der Preis des RDM20 beläuft sich auf 2190,00 CHF, während der vierkanalige RDM-40 für 3490,00 CHF (entspricht in etwa 3263,00 Euro) plus Steuern und Versand erhältlich ist, was ihn für Klangpuristen und Designliebhaber besonders interessant macht.
MasterSounds Radius 2, Radius 4 und Two Valve und 4V
Die MasterSounds Radius Mixer, die in Zusammenarbeit von Allen&Heath Mastermind Andy Rigby-Jones und Ryan Shaw entstanden sind, bieten eine zwei- und vierkanalige Ausführung der Rotary-Mixer an, wobei das Master Sounds Radius 4 Modell sich durch zwei Mikrofoneingänge und einen zusätzlichen Insert-Schalter für den Aux Send/Return vom kleineren Modell abhebt. Anstatt auf traditionelle Zwei- oder Dreiband-EQs zu setzen, bietet jeder Kanal einen Hochpassfilter für die Klangregelung und einen dreibandigen Isolator-EQ für die Master-Signalanpassung.
Die Rotary-Mixer zielen darauf ab, das Audiosignal mit minimalem Rauschen und Verzerrungen zu reproduzieren und sind besonders bei Vinyl-Liebhabern beliebt. Handgefertigt und direkt vom Meister zum Preis von 1450,00 Britischen Pfund erhältlich, bieten die Valve-Versionen des Radius Two und 4V dank Röhrentechnik und einem umfassenden Dreiband-EQ noch verfeinerte Klanganpassungsmöglichkeiten, allerdings zu einem deutlich höheren Preis.
Resør Electronics Darth als moderne Rotary-Mixer
Der puristischste Zweikanal-Rotary-Mixer für DJs, der sich durch seinen diskreten Audioschaltkreis auszeichnet, ist der Resør Electronics Darth. Dieser Mixer bietet sowohl Phono- als auch Line-Eingänge für jeden Kanal und kommt mit schicken VU-Metern daher. Außerdem verfügt er über Ausgänge für Master, Booth und Rec. Dazu kommen Möglichkeiten zur Klangformung mittels eines Zweiband-EQ und eines Master Send/Return. Die Baxandall-Shelving-EQs des Mixers ermöglichen einen maximalen Cut oder Boost von 12 dB, wobei die Bassfrequenzen bei 100 Hz und die Höhen bei 8 kHz liegen.
Verfügbar in unterschiedlichen Designs mit einem Holzchassis in dunkler oder heller Eiche, schwarz- oder natureloxiert sowie im Edelstahl-Look, richtet sich dieser Rotary-Mixer an Klangliebhaber und Puristen, die auf ein klares Mixgeschehen Wert legen. Für 1089,00 Euro bietet dieser Mixer eine exzellente Option für DJs, die Qualität und Einfachheit schätzen.
Fazit zum Thema Rotary-Mixer
Weitere Rotary-Mixer gibt es hier:
Rotary-Mixer erleben zurzeit wieder einmal eine Renaissance und sind nicht nur für Vinyl-Enthusiasten, Disco- und House-Music-Liebhaber attraktiv sind. Diese Mixer liegen wieder voll im Trend. Aber natürlich benötigt ihr zu diesen Mixern Zubehör. Wenn ihr noch auf der Suche nach hochwertigen Kabeln für euren Rotary-Mixer seid, empfiehlt er, einen Blick auf entsprechende Angebote zu werfen:
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