Die Japaner haben auf die Kritik gehört – Zoom Q2n
Zoom hat das Q2n vorgestellt, den Nachfolger des Q2 HD Handy Recorders mit Videofunktion. Wer also gern Musik mitschneidet, beispielsweise bei Proben oder seinen Gigs und gleichzeitig qualitativ hochwertiges Video gleich dabei haben will, kommt an den Q-Modellen von Zoom kaum vorbei. Das Q2n hat Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger und auch ein ungewöhnliches Gehäuse. Ob das ein Zugewinn ist?
Offensichtlichste Neuerung ist das Gehäuse. Hier setzt Zoom nicht mehr auf den Backstein-Kasten, sondern auf ein vergleichsweise ungewöhnlich geformtes Gehäuse, das mich eher an einen Kamerablitz erinnert. Oder ein Teil an einem Roboter. Es sieht für mein Empfinden ziemlich unhandlich aus, hat aber nun mehr Wiedererkennungswert – um es nett auszudrücken. Vielleicht wurde hier auch ein H2n oben konischer gelutscht und mit Linse versehen?!
Am Soundteil hat sich nicht so viel getan. Es nimmt weiterhin in 24 Bit / 96 kHz auf, verträgt bis zu 120 dB SPL und die Kamera-Mikros bleiben in X/Y-Stereomikrofonie „aufgestellt“, kann wie immer aber auch „rundherum“ aufnehmen. Neu ist der Audio-In, den viele Nutzer – und die Kollegen von Bonedo.de im Test – beim Vorgänger vermisst hatten. Es kann neben SD-Karten auch direkt über USB an den Rechner als Interface angeschlossen werden und auch als Webcam und Videostream-Paket mit USTREAM Producer. Ob das oft bemängelte Frequenzverhalten in den Bässen behoben wurde, wird nicht gesagt. Es kann eben Mac und PC auch mit iOS-Devices kommunizieren, entsprechende Adapter vorausgesetzt.
Die Kamera unterstützt fünf verschiedene Blickwinkel bzw. FOV, also Panoramaeinstellungen bis maximal 160° Weitwinkel. Es wird in 720p oder 1080p und 24 oder 30 FPS aufgenommen. Zoom betont eine Blende 2 (F/2 = Verhältnis Brennweite zur Blendöffnung) bei einer Brennweite von 16,6 mm. Aufgenommen wird auf SD, SDhc und SDxc Karten mit einer Kapazität bis zu 128 GB, das ist im Vergleich zum Vorgänger zwar das Doppelte und wohl ausreichend dimensioniert, aber dennoch recht klein und nicht markttypisch. So sind lange Einsätze ohne Ersatzkarten und Umbauunterbrechungen nicht möglich. Über (mini) HDMI kann man es an einen TV übertragen (NTSC und PAL).
Was mich immer wieder bei Zoom ärgert: der geringe Lieferumfang, egal ob bei den H oder Q Modellen. Gerade mal zwei AA Batterien sind dabei … und ein Handbuch. Andere Hersteller haben da mehr im Paket. Etwa einen Windschutz (Dead Cat), Netzteil, Adapter für Mic-Stands auf Blitzschuh, Gurt, Tasche, USB-Kabel oder wenigstens eine SD-Karte. Das gibt es bei Zoom nur noch als Zubehör. Die Batterielaufzeit von zwei Stunden auf zwei Batterien ist gerade so im Rahmen, könnte aber deutlich besser ausfallen, notfalls wäre sicher Platz für mehr Batterien gewesen, wenn’s doch mal wieder länger dauert.
Es wird im Laden für voraussichtlich günstige 199 Euro im Januar 2017 verfügbar sein. Es folgt ein „Gig-Mitschnitt-Promo-Video“ ohne Publikum und wackeligem Stativ. Klanglich würde ich es etwas höhenlastig und immer noch bassarm einschätzen, kann aber auch am Raum liegen.
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