Die größte Tuba der Welt – Big Carl
In unserer Serie über Instrumente, mit denen man sich auch über Hunderte von Kilometern mit Walen unterhalten kann und die zugegebenermaßen erst mit diesem Artikel heute zur Serie wird, stellen wir diesmal eine riesige Tuba vor.
Ist das die größte Tuba der Welt? Könnte gut sein! Zwar fehlen ihr die Ventile, womit man aus ihr nur eine Naturtonreihe rausbekommt, aber das wiederum geht. Zumindest, sofern man über das nötige Lungenvolumen verfügt – wie beispielsweise Derek Fenstermacher, der normalerweise die Tuba beim New Jersey Symphony Orchestra spielt.
Riesentuba in New York
Der hatte die Tuba mit dem Namen Big Carl, die von Bohland & Fuchs im damaligen Böhmen gebaut wurde, nämlich auf Fotos gesehen. Big Carl steht für gewöhnlich beim New Yorker Verlag Carl Fischer, in dessen Besitz sich die Tuba seit über 100 Jahren schon befindet. Und Mr. Fenstermacher musste – und konnte! – dieses mächtige Instrument einfach spielen. Das Ergebnis könnt ihr im Video der New York Times sehen, das wir hier verlinkt haben.
So richtig nach Musik klingt das zugegebenermaßen nicht wirklich. Aber diese Tuba wird vermutlich bereits Ausschläge auf einem Seismographen erzeugen, wenn nicht gar mehr! Für den Verlag Carl Fischer ist das Instrument auch eigentlich mehr ein „Conversation Starter“, der am Eingang als Blickfang aufgestellt wurde. Dass man daraus auch noch Töne locken kann, macht die Sache doch eigentlich umso schöner.
Übrigens: Wer groß genug ist, kann sich diese Tuba auch umhängen! Eine passende Gurthalterung ist jedenfalls vorhanden, denn sie wurde vom Hersteller selbstverständlich angebracht. Ab einer Körpergröße von knapp 5,5 m geht das. Denn Big Carl ist schlappe 8 Fuß (2,43 m) groß und wiegt ca. 100 Pfund (über 45 kg). Der Trichter hat einen Durchmesser von über 1 m!
Die Tuba an sich ist ja bereits das tiefste Blechblasinstrument. Die Subkontrabasstuba erzeugt bereits Töne in der Subkontraoktave, die das menschliche Gehör nicht mehr wahrnehmen kann. Da scheint dieses Monstrum mithalten zu können. Ob es wirklich die größte Tuba ist? Könnte sein, muss aber nicht. Zumindest kommt die größte komplett spielbare Tuba aus Klingenthal und wurde von Hartmut Geilert erbaut. Die hat Ventile und lässt sich so auch außerhalb der Naturtonreihe im Orchester einsetzen.
Big Carl macht Infraschall
Aber das muss die New Yorker Version ja gar nicht. Infraschall würde die Zuhörer sowieso nur beunruhigen, denn der macht ja so ein komisches Gefühl in der Magengegend. Wale dagegen kommunizieren bekanntermaßen in diesem Frequenzbereich, denn die extrem langen Schallwellen erzielen auch sehr große Reichweiten. Das wiederum ist sehr praktisch, wenn man eben Hunderte von Kilometern voneinander entfernt durch den Ozean schwimmt. Und ja, das Video ist nicht brandneu, aber hey: Wale können über 200 Jahre alt werden, was machen da schon die 3,5 Jahre aus, die dieses Video schon im Netz steht?
Und es ist zwar nicht überliefert, ob es bereits ausprobiert wurde, aber zusammen mit diesem 3,5 m hohen Bass, dem sich ebenfalls Infraschall entlocken lassen, könnte man bestimmt ein tolles Konzert für die riesigen Meeressäuger spielen. Ob wir noch weitere Instrumente wie die größte Tuba der Welt dafür finden? Mal sehen, wir bleiben jedenfalls dran!
Video
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