Die besten KI-Plugins zum Musikproduzieren
Algorithmen und Künstliche Intelligenz für echte Musik!
VSTs denken mit! Wir haben die besten Effekte und Instrumente mit KI in diesem Kaufberater. Manche helfen beim Mixing und Mastering, andere beim Bereinigen von Audiomaterial und sogar ein MIDI-Effekt für smarte Drum-Beats ist dabei. An keiner Stelle geht es darum, nicht mehr selbst Musik zu machen oder zu produzieren. Aber sich von Algorithmen bei mühseligen Workflows helfen zu lassen. Denn Piano Roll und Quantisieren sind im Grunde auch nichts anderes als Arbeitserleichterungen in der DAW.
Diese KI-Plugins musst du kennen!
Die besten Effekte und Instrumente mit KI: Machine Learning, neuronale Netze und Algorithmen
Die Zahl der KI-Plugins, also virtueller Instrumente, Sequenzer und Effekte mit KI-Unterstützung wächst. Ob im Mixing und Mastering, in der Postproduktion bei der Nachbearbeitung von Audiomaterial oder mittlerweile auch bei Effekten und Instrumenten – maschinelles Lernen und neuronale Netze machen Plugins schlauer.
Grundsätzlich teilt sich das Feld in zwei Ansätze: Die einen helfen bei großen und kleinen Aufgaben, etwa beim Entrauschen von Audiomaterial oder beim Einstellen eines Kompressors. Die anderen bieten Funktionen und Sounds, die mit herkömmlichen Instrumenten und Effekten kaum zu erreichen sind. So wächst zum Beispiel die Zahl der Tools, die Gesang und Song voneinander trennen können. Auch bei KI-Vocal-Tools hat sich viel getan – hier wächst die Anzahl der Plugins, die eine Stimme wie eine andere klingen lassen können.
Die hier aufgelisteten KI-Plugins nehmen euch weder das Musikmachen noch das Mixing oder Mastering ab. Sie machen uns Produzenten und Produzentinnen aber das Leben leichter. Zum einen, weil sie Aufgaben erledigen, für die wir oft sehr viel Zeit benötigen. Zum anderen, weil sie uns Werkzeuge und Inspiration für vollkommen neue Klänge und Workflows liefern.
Mixing-Tools: KI-Plugins als Helfer bei Mix-Problemen
Oeksound Soothe 2: Resonanzunterdrücker mit KI
Spricht man von smarten Mixing-Tools, ist Soothe 2 meist eins der ersten Plug-ins, das erwähnt wird. Die Idee dahinter: Dämpfung von störenden Resonanzen. Denn egal, ob es Mikrofonaufnahmen sind oder man mit einer Amp-Simulation die akustische Gitarre zum Jaulen bringt, in diesen Szenarien können sich, vereinfacht gesagt, Frequenzen auftürmen. Das wiederum führt schnell dazu, dass ein Signal andere im Mix überlagert und schwer einzubetten ist. Zwar kann man hier auch mit einem klassischen EQ dämpfen. Soothe 2 aber hat nicht ein EQ, sondern Hunderte an Bord. Und erkennt und dämpft die störenden Resonanzen von selbst.
Tipp: Ein besonders sauberer Reverb-Send entsteht, wenn man dahinter Soothe 2 legt und Resonanzen im Hard-Modus stark dämpft.
Oeksound Soothe 2 kostet 199 Euro auf der Website des Herstellers.
iZotope Neutron 5: Channel-Strip mit Mixing-Assistent
Gerade frisch ist iZotope Neutron 5 erschienen. Der Channel-Strip macht das Abmischen von einzelnen Spuren aber auch Gruppen besonders einfach. Denn der integrierte Assistent erkennt den Spurinhalt auf Knopfdruck und macht automatisch Vorschläge für die Einstellung aller Module. Auch beherrscht Neutron 5 Inter-Plug-in-Kommunikation.
Tipp: Neu in Neutron 5 sind einige Verzerrer-Algorithmen von Trash 2, iZotope’s legendärem Distortion-Plug-in. Damit blast ihr jede 808 in bitterböse auf!
Es erkennt alle anderen Neutron 5 Instanzen auf anderen Spuren und kann diese dann ansteuern. So kann der neue Masking-Modus, der KI-gestützt zeigt, wie sich Frequenzen zweier Spuren überlagern, diese gleich dämpfen und Audiosignale sauber trennen.
Soundtheory Gullfoss: minimalistischer Mastering-Veredeler
Wo Soothe 2 repariert, veredelt Soundtheory Gullfoss. Das Plugin basiert auf psychoakustischen Prinzipien, nach denen wir dumpfe Sounds im Mix bei gleicher Lautstärke weniger deutlich hören als spitze. Dieses Prinzip hat man KI-gestützt in ein Plugin eingebaut, das mit ganzen drei Parametern zurechtkommt. Denn die Hauptarbeit von Gullfoss passiert im Hintergrund. So erkennt das Plugin in einem kompletten Mix, welche Elemente in welchen Frequenzbereich zu stark dominieren und welche zu verdeckt sind. Und korrigiert entsprechend.
Tipp: Auch ohne jedes Dämpfen oder Anheben kann man Gullfoss nur zum besonders musikalischen Anheben der hohen Frequenzen im Mix durch den „Bright“-Parameter nutzen.
Soundtheory Gullfoss kostet 170 Euro auf der Website des Herstellers.
Sonible smart:limit: KI-Limiter mit LUFS-Regler
Neben EQs wächst gerade im Bereich der Dynamik-Effekte die Zahl der KI-gestützten Tools. Denn sind wir mal ehrlich: Wie viele Jahre habt ihr gebraucht, bis ihr wirklich verstanden habt, wie ein Kompressor funktioniert? Und dann noch das Gehör entwickelt, wie viel Kompression genug Kompression ist? Und dann erst die Limiter! Sonible hat mittlerweile eine ganze Riege an KI-Plug-ins im Programm.
Tipp: Mit dem eingebauten LUFS-Parameter ist das automatische Einhalten von Loudness-Vorgaben von Spotify, YouTube und Co. ein Leichtes.
Neben smart:EQ3, smart:comp und smart:reverb ist nun auch ein Limiter dabei: smart:limit. Der macht seine Arbeit so gut, dass es nach seinem Erscheinen eine ganze Reihe an Producern gab, die ihn von der Klangqualität her auf eine Stufe mit dem Branchenprimus Fabfilter Pro-L2 stellten.
Zynaptiq Intensity: Kompressor mit Hirn
Wenn die Berliner Entwickler bei Zynaptiq etwas angehen wie einen Kompressor, kann man davon ausgehen, dass vieles dabei herauskommt, nur kein gewöhnlicher Dynamikbearbeiter. Und Intensity macht ganz in der Tradition von AdaptiVerb, Morph 2, UnFilter und Co. vieles anders.
Tipp: Hat man Aufnahmen von draußen, die starker Wind verrauscht, kann der Bias-Parameter diesem im Verhältnis zum Rest der Aufnahme dämpfen.
Ähnlich wie bei Gullfoss arbeitet das Plugin nach psycho-akustischen Prinzipien und kann mittels Machine Learning „erkennen“, welche Elemente in einem Mix verdeckt werden und hervorgeholt werden müssen.
Waves: Entrauscher, Auto-EQ und Mixing Tool
Tipp: Auch für das Entrauschen von Aufnahmen ohne Stimme ist Clarity Vx mit dem „Broad 1“-Modus geeignet. Einfach mal ein Unplugged-Konzert im Park verschönern!
Antares Vocal De-Esser: Zischlaute sauber entfernen
Beim Auto-Tune-Erfinder hat man sich ganz dem Mixing und dee Bearbeitung von Stimmen verschrieben. Und mit dem Vocal De-Esser hat Antares eines der besten KI-Plugins zum Dämpfen von lauten S-Lauten im Angebot.
Tipp: Neben Zischlauten kann das Tool auch T- oder K-Laute dämpfen und das mit separater Erkennung, wenn ihr die Verriegelung in der Mitte aufhebt!
Denn diese hochfrequenten Konsonanten können bei Aufnahmen zu laut vom Mikrofon aufgenommen werden. Vocal De-Esser findet und dämpft die „S“ besonders intelligent.
Virtuelle KI-Instrumente für Sounds vom anderen Stern!
Bei Ki-Plugins im Instrumentenbereich gibt es einerseits abgefahrene Synthesizer, auf der anderen Seite wächst die Zahl der Sampler und Drum Machines, die KI zum Beispiel zum Sortieren von Sample-Massen nutzen.
Sonic Charge Synplant 2 baut euch jeden Synth-Sound nach
Das Plugin Synplant 2 von Sonic Charge ist eines der wenigen der letzten Jahre gewesen, das wirklich verblüfft. Denn läft man eine Audiodatei in den Genopatch-Editor des KI-Plugins, kann man ihm dabei zusehen, wie es durch Machine Learning versucht, den Sound automatisch nachzubauen. Auch wenn es selten klingt wie das Original, kommen hier jedoch Sounds heraus, die extrem einzigartig sind.
Tipp: Nehmt Synplant 2 während des Nachbau-Prozesses auf! So bekommt ihr ruckzuck epische Glitch-Loops!
Synplant 2 gibt es für 149,- Euro nur auf der Website des Herstellers.
Tracktion und Dawesome: Novum und Myth erzeugen abgefahrene Synth Sounds!
Peter Vorländer hat sich mit seiner Indie-Entwickler-Firma Dawesome neuen virtuellen Instrumenten verschrieben. Schon Abyss hatte mit seinen Klangfarben für Aufsehen gesorgt. Dann kam das Granular-Wunderkind Novum. Ein Granular-Synthesizer, der durch Machine Learning Audiomaterial automatisch in sechs Klangfarben oder Layer aufteilt.
Tipp: Klickt ihr in Novum den „Speed“-Parameter mit rechts an, kann man hier exakte Werte wie halbe (0,5) oder doppelte (2) Geschwindigkeit einstellen.
Mit Myth und dem späteren Update zu Myth 1.5 nutzte man die Re-Synthese, auch auf Machine Learning basierend. Und die gehört zu einem der am besten klingenden Resynthetisierern auf dem Markt!
XLN XO: Sample-Wolke für Drum-Programming
Sample-Ordner quillen über, wieder die halbe Nacht mit der Suche nach der perfekt Snare verbracht, am Beatprogramming könnte man auch mal wieder arbeiten – so viel zu tun! XO von XLN hilft gleich bei allem. Hauptaugenmerk des Drum-Plug-ins liegt auf der Sample-Wolke.
Tipp: Die Einzelpuren jedes Elements in einem programmierten Beat können genauso exportiert werden wie der Beat als MIDI-File.
Denn mittels Machine Learning scannt XO euren Sample-Ordner und sortiert die Drum-Samples dann visuell in einer bunten Wolke. Alle Kick-Samples gelb, alle Snare-Samples grün – so findet man blitzschnell Alternativen! Und ein mächtiger Sequencer und eine Vielzahl an Effekten sind auch dabei!
Audiomodern Playbeat 3: Beat-Sequencer mit unendlichen Variationen
Die große Schwierigkeit beim Beat-Programming: es klingen lassen, wie ein echtes Schlagzeug. Zumindest natürlicher. Denn nichts fällt so schnell auf, wie der ewig gleiche Beat.
Tipp: Selbst externe Hardware, also Drum-Machines wie Syntakt oder TR-08, können von Playbeat, entsprechendes Routing in der DAW vorausgesetzt, angesteuert werden.
Playbeat 3 von Audiomodern nimmt einem genau diese Arbeit ab. Denn das MIDI-Plugin kann Beats KI-gestützt sich weiterentwickeln lassen. Und das sehr musikalisch.
Forever 89 Visco: Verrücktes Sample-Morphing
Tipp: Ladet andere One-Shots in das Tool, die nichts mit echten Drum-Sounds zu tun haben. Und Visco wird zu einem rhythmischen Sounddesign-Magier!
Vocal-Tools mit KI: Stimme verändern und abmischen
Weitere KI-Tools, die in keine Kategorie passen
Hit’n’Mix RipX DeepAudio: Audiomaterial von Vocals trennen und mehr
Vocals von der Musik zu trennen ist eines der wichtigsten Tools, um einen Song zu lernen. Mal eben Schlagzeug, Gitarre, Bass oder Stimme entfernen und selbst mitspielen. Dazu kann man mit isolierten Vocals an seinen Remix-Fertigkeiten feilen. Da gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Websites, die das erlauben.
Tipp: Die Software bringt auch einige Funktionen als separates ARA-Plugin mit. Diese können dann in DAWs, die das Format unterstützen (Logic Pro, Studio One) in Echtzeit als Effekt genutzt werden.
Was aber, wenn man das im Studio ohne Internetzugang machen möchte? Und dazu noch in einer Aufnahme einzelne Noten verschieben oder entfernen will? RipX Deep Audio von Hit ’n‘ Mix bringt genau dafür die Lösung.
Infos über Instrumente und Effekte mit KI
Videos über die besten KI-Plugins
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2 Antworten zu “Die besten KI-Plugins zum Musikproduzieren”
Danke für die umfangreiche Zusammenfassung! Ergänzung: letzte Woche hat Steinberg Backbone 1.5 released, mit SonyCSL DrumGAN als AI Drum Generator integriert.
Zynaptiq sind aus Hannover