von claudius | Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Die besten Fuzz Effekt Pedale Topliste Teaser

 ·  Quelle: thomann

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Toplisten schreiben ist immer so eine Sache. Es gibt einfach keine allgemeingültige Empfehlung für alle Gitarristen, vor allem bei so einem sensiblen Thema wie Effektpedale. Und wenn es dann auch noch um die besten Fuzz-Effekte geht, wird das Eis eigentlich bei jeder Erwähnung sehr dünn. Wir probieren es trotzdem – hier ist unsere Fuzz Topliste unserer ganz eigenen Fuzz-Welt. Vielleicht auch deiner?

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Fuzz Geschichte

Vorab ein kleiner Exkurs in die Annalen des legendären Effekts. Es ist wohl einer der ältesten Zerreffekte im Pedalformat und kam das erste Mal 1960 in dem Song Don’t Worry von Marty Robbins auf. Eigentlich war ein defekter Preamp der Startschuss, der dann aber (damals) innovativ in einem Country-Song eingesetzt wurde. Und fand schließlich viele Fans. Dann ging es los mit den verschiedenen Schaltkreisen. Den Namen erhielt der Effekt übrigens durch den Song „The Fuzz“.

Die Namensliste ist lang: Maestro Fuzz Tone, Tone Bender MK1, Mosrite Fuzzbrite, Solasound Tonebender MK2, Vox Tonebender, Dallas Arbiter Fuzz Face, Shin-ei FY-2, Univox Superfuzz, Big Muff und noch etliche andere. Alle sind für ihre speziellen Sounds bekannt, haben teils voneinander abgeschaut – und sind als Originale heute für viele unerschwinglich. Umso besser, dass es noch weitere Entwicklungen und Nachbauten gibt, die auch an modernen Maßstäben gemessen werden können. Und überhaupt: Muss es denn immer ein Nachbau sein? Nicht immer.

JHS Muffuletta: (fast) Alle Big Muffs

Ich bin ein riesiger Big Muff Fan – wer meine „Minimalismus-Story“ gelesen hat, weiß, dass ich einige Modelle besessen habe. Da ich mich aber nur unter Anstrengungen für eine Version entscheiden konnte, gibt es hier das JHS Muffuletta Distortion. Das beinhaltet gleich 6 verschiedene Big Muffs: Civil War, Green Russian, PI, Triangle, Rams Head und ein JHS-Mod. Geregelt wird mit den drei üblichen Reglern Volume, Tone, Sustain, der vierte ist der Modi-Regler.

Da sich viele Muffs kaum in der Schaltung unterscheiden, ist das möglich. Allerdings fehlt der berühmte OP Amp Muff, der für Smashing Pumpin Fans wohl DER Muff ist. Für alle anderen ist es vermutlich eine sehr gute Wahl, wenn ihr euch zwischen den Versionen nicht entscheiden könnt. Verglichen mit 6 Einzelpedalen sind die 252 Euro nicht so viel.

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Catalinbread Giygas

Ein neuerer Ansatz ist das Giygas. Hier kommen gleich drei Silizium-Transistoren zum Einsatz, die mittels Mid Boost im Klang maßgeblich beeinflusst werden können. Zudem kannst du Netzteile bis zu 18 Volt anschließen, um den Headroom zu erhöhen. Über den Dry/Wet-Blend-Regler freuen sich Soundtüftler und Bassisten gleichermaßen. Das alles hat auch seinen Preis. Aber was zahlt man nicht alles für einen guten Fuzz? Vielleicht 223 Euro?

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Dunlop Jimi Hendrix Octavio Fuzz

Ein Klassiker ist der Octave-up Fuzz, den auch schon Jimi Hendrix eingesetzt hatte. Auch wenn Dunlop es Octavio Fuzz nennt, ist hier ganz klar das Roger Mayer Octavia der Soundpate gewesen, aber es gibt abgesehen vom anderen Gehäuse auch die Annehmlichkeiten, die man eben so von aktuellen Pedalen kennt, beispielsweise True Bypass und einen Stromanschluss. Außerdem zahlst du nicht die Unsummen, wie für ein gebrauchtes Original, wobei die 160 Euro auch erst mal verdient sein wollen. Definitiv ein Muss für eine Fuzz Topliste, oder?

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Fender The Pelt

Fender ist bekannt für Gitarren, Bässe und Amps. Aber Effekte sind schon immer das Stiefkind bei dem berühmten US-Hersteller gewesen. Seit ein paar Jahren werden aber immer mehr Effektpedale vorgestellt, die sich sehen lassen können. Nicht nur das von mir angecheckte Delay, sondern auch das The Pelt Fuzz.

Das beherrscht die typischen Silizium-Sounds und ist eher gatig und schmatzig unterwegs, kann aber auch die alten, knochigen Sounds gut abdecken. Neben der Flexibilität durch die vier Regler und zwei Kippschalter und die hervorragende Verarbeitung kostet es auch mit knapp unter 100 Euro vergleichsweise wenig.

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Beetronics Royal Jelly

Auch wenn es ganz klar aus der Boutique-Ecke kommt: Ich hatte die Chance, verschiedene Beetronics Effektpedale auf der Leipziger Musicpark zu testen. Mit dabei war das Royal Jelly. Es verbindet Overdrive mit Fuzz und ist allein dadurch schon einen Kauf wert. Die Queen ist der Fuzz im Pedal und es geht auf jeden Fall in die sehr sahnige, geschmeidige Richtung, wobei der Charakter immer Vintage bleibt. Und wie man dem Video von Andy unten entnehmen kann, klingt es auch mit Wah hervorragend. (Zugegeben, bei Andy klingt alles hervorragend).

Overdrive und Fuzz lassen sich hier überblenden oder einzeln nutzen. Wenn man die Bedienung einmal durchschaut hat, macht das Pedal echt Spaß. Kostet aber mit 343 Euro echt nicht wenig.

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Engl Custom Fuzz

Das ENGL Custom Fuzz „Fuzzyhead“ haben wohl die Wenigsten auf dem Schirm, dabei ist es ein hervorragendes, recht modernes Fuzz. Es arbeitet analog und verträgt Netzteile von 6-18V, von gated bis viel Headroom. Zudem ist es gegen Verpolung, Kurzschluss und Überspannung abgesichert – das haben sonst kaum Effekte. Mit Low und High Bad, dazu Gain und Volume kannst du recht einfach deinen Sound finden – und es kann vor allem das ENGL-typische Brett ausgezeichnet. Und das Solo bei 3:40 im Video unten ist einfach nur wahnsinnig gut. Für 159 Euro kann man definitiv schlechtere Pedale kaufen.

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Ibanez 850 Fuzz Mini

Ja, die Ausnahme muss ich doch machen: Das Ibanez 850 Fuzz Mini ist eigentlich ein Big Muff Clone. Aber es kostet mit aktuell 87 Euro nicht so viel und ist dazu noch viel kleiner – einmal eingestellt nutzen die meisten ihre Regler eh nicht mehr, also warum dafür groß Platz verschwenden. Der ist auf den Pedalboards schließlich heilig. Und lass dich von der Größe nicht täuschen, das kann richtig groß klingen, das passende Setup drumherum (wie immer) vorausgesetzt.

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Death By Audio Fuzz War

Darf’s etwas spezieller werden? Death by Audio ist schon immer ein Garant für abgedrehte und extreme Effektvarianten. Das Fuzz War ist wohl einer der härteren Fuzze der Firma, der aber auch durch seine gute Regelbarkeit auch sinnvoll im musikalischen Sinne einsetzbar ist. Es beherrscht leichte Overdrives, aber auch die cremige Säge, die viele Doom-Stonerrocker so lieben. Und es hat viel Bass und trägt trotzdem für die doch recht saftigen 204 Euro nicht so dick auf.

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Behringer Super Fuzz

Keine 25 Euro und das soll klingen? Nun, darin steckt wirklich der Univox Superfuzz Schaltkreis. Und wer es nicht glaubt, dass das so klingt, der sollte es selbst testen. Ja, es ist ein Plastikgehäuse, aber erfahrungsgemäß ausreichend stabil. Vor allem bietet es neben den beiden bekannten Fuzz-Modi noch einen Clean-Boost als Option. Und hey, 23,40 Euro reißen echt kein Loch in den Geldbeutel. Monolord und Electric Wizard lassen grüßen. Ob ein derartiges Pedal für dein Board in Frage kommt, kannst aber nur du selbst entscheiden.

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Z.VEX Wooly Mammoth (Vexter)

Natürlich darf in einer Fuzz Topliste nicht das legendäre Wooly Mammoth fehlen, ausnahmsweise in der Vexter-Ausführung, weil die handbemalte Version die gleiche Schaltung hat, aber dafür ungleich mehr kostet. 252 Euro sind dennoch ziemlich viel für ein Fuzz, das irgendwie immer nach sich klingt. Die Besonderheit: Es ist auch problemlos für Bassisten einsetzbar, denn die Bassfrequenzen werden nicht abgeschnitten. Das kommt am Ende auch als Gewitter aus deiner Box – hoffentlich verträgt die das.

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Dein Favorit

Jetzt wollen wir es aber wissen: Ist auch dein Favorit dabei? Oder haben wir das absolute Über-Fuzz hier in unserer Fuzz Topliste vergessen?

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9 Antworten zu “Die besten Fuzz-Effektpedale „der Welt“”

    superweb sagt:
    -1

    Wenn man was schrägeres möchte sind sicher auch die Fuzz-Pedals von Lastgasp Art Laboratories interessant.

    Jens sagt:
    -2

    Nach langer Suche habe ich mich für das Octavix von EHX entschieden. Es ist klanglich sehr flexibel, z.B. hinzumischbare Oktave, es reißt kein alzu großes Loch in den Geldbeutel (weniger als 100€) und nimmt nicht zu viel Platz auf dem Pedalboard ein. Ich finde es sehr inspirierend.

    Iwo sagt:
    -2

    Die FuzzFactory von Musikding ist vielseitiger als die meisten Pedals hier auf der Liste und ist kostet nur einen Bruchteil des Preises! Wäre vllt cool in solchen Listen auch mal das ein oder andere DIY-Pedal zu sehen! Die werden schließlich auch immer beliebter und das nicht ohne Grund.

    Tobi sagt:
    -1

    Big Muff ist einfach das beste Fuzz. Aber was ist mit dem Fulltone 69?
    Übrigens finde ich es beachtlich, dass ihr auch Behringer mit in die Liste nehmt. Ich muss gestehen, dass ich gar nicht wusste, dass die einen so authentischen Superfuzz im Programm haben. Die Sounds auf der Thomannseite sind mist, aber das Video klingt wirklich nach Superfuzz und kostet mal keine 200+ Öcken.

    Oda Schweikard sagt:
    -3

    Behringer Super Fuzz ist für mich das beste, ich habe es zuhause und finde es endgeil. Nebenwirkungen auf dem Bankkonto sind zu vernachlässigen. Aber viele wollen mehr Geld ausgeben, denn billig kann ja nicht gut sein?

      Shortfuse sagt:
      0

      Das hat nichts damit zu tun, ob billig gut oder schlecht ist, es geht einfach darum, dass Behringer Produkte anderer Hersteller und schamlos kopiert und zu Billigstpreisen auf den Markt wirft, weil er ja keine Entwicklungskosten hast.
      Wenn dann der ursprüngliche Hersteller in die Pleite geht, weil er die Preise von der Biligkopie nicht halten kann, gibt es wieder einen vielleicht sehr kreativen Entwickler weniger, der den Machenschaften von Behringer zum Opfer gefallen ist. Zum Kotzen ist das. Vielleicht sollte man sich das auch mal überlegen und ein wenig länger auf ein Produkt sparen oder einen Gebrauchtkauf in Erwägung ziehen.

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