Die besten DJ-Plattenspieler und Turntables
Plattenspieler für den Heim- und Club-Einsatz
Vinyl und Plattenspieler sind nach wie vor angesagt. Die schwarzen Scheiben liegen sogar auf einem 80er-Jahre Hoch. Nur gibt es bei Weitem nicht mehr so viele Plattenläden wie in den goldenen Zeiten vor und zu der Jahrtausendwende.
Der Turntable
Man kann heutzutage abseits der Metropolen nicht mal eben zum Vinyl-Shop „um die Ecke gehen“, um sich mit den neuesten Tracks einzudecken. Und das als Techno-Electro-House oder Funk-Soul-Hip-Hop DJ, die traditionell der Turntable-Fraktion zugerechnet werden dürfen.
Aber es gibt ja auch noch Discogs. Und einen Batzen Online-Shops wie Juno, hhv, hardwax, Green Hell und Vinyl 45 etc., wo man 12- und 7-Inches erwerben kann. Wenn es einem beim Auflegen heutzutage primär um das klassische Handling geht oder man sein „Schwarzes Gold“ mit der MP3-Sammlung auf dem Notebook kombinieren möchte, kann man seine digitalen Tracks auch via DVS-System (Feature auf bonedo.de) abfeuern. Dann kauft man sich eben zwei Control-Vinyls nebst passendem Interface. Und natürlich die Turntables, derer wir euch in diesem Artikel einige Modelle für Einsteiger und Profis vorstellen wollen. Fangen wir gleich mal mit zwei preiswerten Einsteiger-Tools an.
Audio Technica AT-LP120X USB und AT-LP140XP
Der Audio Technica AT-LP120X Schallplattenspieler ist ein ziemlich preisgünstiger Vertreter seiner Art und Nachfolgemodell des beliebten AT LP120. Mit dem jüngsten Sprössling der AT-Equipment-Schmiede könnt ihr jedoch nicht nur gebührend auflegen und Platten hören, sondern ihr könnt eure Scheiben auch via integrierter USB-Schnittstelle auf MAC/PC digitalisieren.
Der Turntable verfügt über einen Direktantrieb mit Gleichstrom-Servomotor mit umschaltbarer Laufgeschwindigkeit (33, 45 und 78). Er kommt mit einem S-förmigen Tonarm. Dazu gibt es einen Pitch-Bereich von entweder +/-8 % oder +/-16 %. Ebenso an Bord sind eine Reverse-Funktion, ein Start-Stopp-Button, Strobe- und Nadelbeleuchtung für den resonanzarmen Druckguss-Plattenteller in typischer DJ-Optik.
Das Nadelsystem gibt’s beim Verkaufspreis von aktuell 259,- Euro bei Thomann gleich dazu: Mitgeliefert wird Audio-Technicas Tonabnehmer AT-VM95E und die passende AT-HS6 Headshell. Sogar die Staubschutzabdeckung ist im Preis enthalten.
Ob Scratch-, Mix- oder DVS-DJ, ob Vinylfreund, der seine Schallplattensammlung für die Ewigkeit festhalten will: Mit dem Audio-Technica AT-LP120X USB Silver bekommt ihr einen soliden Turntable für ein schmales Budget.
Für knapp 140,- Euro mehr bekommt ihr mit dem AT-LP140XP, in silbern und schwarz erhältlich, das aktuelle Flaggschiff der Serie. Hier trifft solide Verarbeitung auf ein erfrischendes Design und dennoch gibt sich der DJ-Plattenspieler puristisch mit Phono-Output und Verzicht auf USB-Schnittstelle oder Line-Out.
Der Turntable bietet gleich drei Pitch-Ranges (+/-8, +/-16, +/-24 %) sowie einen quarzgesteuerten Pitch-Lock und verfügt über einen S-Shaped Tonarm mit einstellbarer Höhe, Tracking und Antiskate. Der Motor kommt mit 2,2 kgf/cm auf die doppelte Kraft des 120er-Modells (1,0 kgf/cm) und das Lebendgewicht ist mit 10 kg ebenfalls stattlicher. Außerdem bekommt ihr mit dem AT-XP3 einen höherwertigen Tonabnehmer für die AT-HS6 Headshell mitgeliefert.
Plattenspieler-Legende: Technics SL1200 MK7 und SL1210 MK7
Natürlich darf auch der Godfather-Turntable von Technics in dieser Auflistung nicht fehlen. Nach der „Wiederbelebung“ der 1200-Serie (Modelle G, GAE, teils limitiert) zum „Schnapperkurs“ von 3.500,- Euro im September 2016 (zugegebenermaßen mit völlig neuem, modernen Innenleben und Komponenten), konnte man bereits hoffen.
Ende 2019 schließlich hatte sich der Hersteller entschlossen, die MK7-Reinkarnation des Technics SL1210 auszuliefern. Der kostet mittlerweile „nur noch“ 999,- Euro, aber wenn die Geräte auch ihre 20-30 Jahre durchhalten, was will man dann sagen? Hier geht es zum bonedo.de-Test. Die Legende lebt wieder. Und logo gibt’s auch wieder ein Modell in silberfarben, den SL1200 MK7.
Reloop RP-4000 MK2
Reloop RP-4000 MK2 ist ein quarzgesteuerter DJ-Turntable für fortgeschrittene Anwender, der in der MK2-Version mit einer neuentwickelten Top-Panel Konstruktion und überarbeiteten metallischen Tastern mit verbesserter Haptik gegenüber seinem Vorgänger aufwartet.
Ausgerüstet mit einem High-Torque-Direktantrieb legt er mehr als 1,8 kg/cm Drehmoment an den Tag und eine präzise Motorsteuerung mit 3 Geschwindigkeiten (33 1/3, 45 & 78 RPM). Der Pitch-Bereich arbeitet mit +/-8 % oder +/-16 %. Es gibt eine Tempo-Reset- sowie Reverse-Funktion. Der Turntable setzt auf einen statisch ausbalancierten, S-förmigen Tonarm mit hydraulischem Lift und Anti-Skating-Mechanismus. Wie gehabt für SME-Tonabnehmersysteme.
Damit man sofort loslegen kann, liegt ein OM Black Headshell-System mit Ortofon Tonabnehmer dem sonstigen Lieferumfang (Plattenteller, Kabelsatz, Slipmat, Gegengewicht und Netzteil) bei. Aktuell bekommt ihr den Reloop RP-4000 MK2 (zum bonedo.de-Test).
Reloop RP-7000 MK2
Eine Klasse höher als der Reloop RP-4000 MK2 Plattenspieler setzt der RP-7000 MK2 (zum Bonedo-Test) an. Dieser wartet in seiner Gehäusekonstruktion in noch schwererer Ausführung gegenüber dem Vorgänger mit zusätzlicher Versteifung durch den Einsatz von Metall-, Gummi- und Kunststoffelementen auf. Und legt natürlich auch gegenüber dem 4000er weitere Vorzüge an den Tag.
Dazu gehören Dual Start Stopp für die Battle-Stellung, erweiterter Pitch-Umfang, einstellbares Startdrehmoment (2,8 – 4,5 kg/cm) sowie einstellbare Stopp-Geschwindigkeit (0,2 – 6 Sek.). Reloop betont auch die guten Dämpfungseigenschaften des Systems. 431,- Euro sind aktuell für dieses Modell fällig.
DUAL DTJ 301-1 USB
Auch DUAL baut wieder einen neuen Turntable – nur diesmal ist es ein DJ-Modell namens DUAL DTJ 301-01 USB. Die Firma ist bestimmt vielen älteren Lesern noch bekannt als HiFi-Ausstatter der 70er/80er-Jahre mit einem umfangreichen Angebot an Plattenspielern, Tunern, Receivern, Tapes, Headphones und Speakern.
Das Gerät verfügt über einen schaltbaren Cinch-Ausgang (Phono/Line). Er kann somit am DJ-Platz, wie auch im Wohnzimmer am Verstärker, die ja mittlerweile häufig ohne Phono-Eingang auskommen müssen, seinen Dienst verrichten. Obendrein bringt der DUAL einen USB-Anschluss zum Digitalisieren eurer Vinyls mit. 7 kg bringt das Gerät auf die Waage und wird mit einem vollkardanischen, gewichtsbalancierten S-Tonarm samt montiertem Audio-Technica AT-3600 Tonabnehmer ausgeliefert. Mit 249,- Euro seid ihr dabei.
Pioneer PLX-500 und PLX-1000 Plattenspieler
Pioneer hat nach dem Technics-Aus im Jahr 2010 nicht lange gefackelt. Den bereits kurz nach Release als Nachfolger des SL1210 titulierten PLX-1000 Plattenspieler schickten sie ins Rennen um den Platz im DJ-Studio, der DJ-Booth und Bühnen. Ein seinerzeit gelungener Schachzug, zumal man nun alles bei Pioneer aus einer Hand bekommt. Club-Standard CDJs, DJM-Mixer und eben nun auch PLX-Turnies.
13 kg Lebendgewicht, klassischer Look, vergoldete Cinch-Buchsen für das abnehmbare Kabel, eine solide Bauweise und gute Vibrationsdämpfung. Dazu gibt es einen S-förmigen, gegen Vibrationen mit Gummi isolierten Tonarm, Antiskating von 1-6, und ein Pitch-Bereich von ±8 %, ±16 % und ±50 % mit Tempo-Reset-Taste. Das sind einige Merkmale, die diesen Turntable (599,- Euro) kennzeichnen (zum bonedo.de-Test).
Etwas weniger anspruchsvoll und „Club-like“ und daher auch nur halb so teuer gibt sich der PLX-500 (zum bonedo.de-Test) für 299,- Euro. Hier ist eine USB-Schnittstelle mit an Bord, um Platten via rekordbox zu digitalisieren.
MIDI-fizierter Plattenspieler: Reloop RP-8000 MK2
Für aktuell 599,- Euro legt der Reloop-Turntable ein paar Besonderheiten an den Tag, die man von den klassisch designten Turntables so nicht kennt. Abgesehen von den technischen Kennzahlen hat er Phono- wie auch Line-Output, eine USB-Schnittstelle und einen Smart USB-Anschluss für bis zu 4 Plattenspieler respektive Vernetzung mehrerer RP8000 anzubieten. Als Profi-Tool ist er robust designt und wiegt fast 12 kg.
Doch das ist noch nicht alles, was den RP8000 MK2 (zum bonedo.de-Test) so speziell macht. Er funktioniert nämlich plug ’n‘ play mit Serato DJ und bringt 12 Trigger-Pads sowie einen Browser-Encoder mit, um Software-Funktionen abzurufen und Musik zu laden. Mit den Pads lassen sich unter anderem Cues, Loops, Samples und der Slicer ansteuern. Dafür sind an der Außenseite vier Direktwahltasten angebracht, die entsprechend ihrer Funktion in einer anderen Farbe leuchten. Das ist besonders im Dunkeln von Vorteil. Am Gerät können Drehmoment (1600 bis 4500 g/cm) und Start/Stoppzeit (0,2 – 6 Sek.) reguliert werden und es gibt eine LCD-Anzeige für den Pitch. Der Performance-Plus-Player.
Thorens TD 202 black und Pro-Ject Debut III Matt Black
Vinyl hat Konjunktur und auch DJs tendieren mitunter zu einem weniger umfangreich ausgestatteten puristischen Plattenspieler zum simplen Musikgenießen im Wohnzimmer, ohne Pitch, ohne Controller und Co. Also möchten wir euch an dieser Stelle noch zwei „HiFi-Plattenspieler“ vorstellen, die aktuell hoch in den Verkaufscharts ranken. Und dazu wandern sie zum vergleichsweise moderaten Preis über die Ladentheke.
Da wäre etwa der Thorens TD 202 black für 579,- Euro zu nennen. Dieser stylische Plattenspieler setzt auf einen Flachriemen-Antrieb und kommt mit vorinstalliertem AT 95E Tonabnehmer ins Haus. Zudem besitzt er bereits einen integrierten Phono-Vorverstärker und einen USB-Anschluss, mit dem ihre eure Vinyl-Schätze ins digitale Zeitalter portieren und für die Ewigkeit festhalten könnt. Hier trifft edles Design auf guten Sound.
Mit 255,- Euro deutlich günstiger fällt der Pro-Ject Debut III Matt Black aus, der im bonedo.de-Test 4,5 von 5 Bewertungssterne erzielen konnte. Zu seinen Ausstattungsmerkmalen zählen ein in einem Stück gefertigter gerader 8,6″ Tonarm mit Alu-Headshell und Ortofon OM5e Tonabnehmer. Statt des DJ-typischen Direct-Drives gibt’s einen Präzisions-Riemenantrieb mit Synchronmotor. Überarbeitet wurden auch die neue TPE-Motoraufhängung und das Netzteil für optimale Drehzahlstabilität. Und nicht zu vergessen, legt er bei seinem attraktiven Preis noch ein höchst schickes, puristisches und zeitloses Design an den Tag. Und das kann auch in klanglichen Aspekten überzeugen.
Wie steht’s bei euch?
Laufen die alten MK2s noch zuverlässig? Habt ihr euch schon neue Technics zugelegt? Nutzt ihr Konkurrenzprodukte und wenn ja, welche oder habt ihr euch mittlerweile mit USB-Sticks und/oder DJ-Controllern eingedeckt?
Herstellerlinks
Diese verrückten DIY-Turntables solltet ihr auch gesehen haben, nicht zu vergessen die abgefahrensten Schallplatten der Welt.
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5 Antworten zu “Die besten DJ-Plattenspieler und Turntables”
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Mein direkt angetriebener Siemens RW300 geht noch gut.
Verwende den aber nicht als DJ, nur zum Plattenhören.
Hier den RP-7000 MK2 nicht aufzuführen als wahrscheinlich inzwischen sogar am meisten verbreitete Technics Alternative ist sagen wir mal „naja“ und bringt einen Infosuchenden Neuling um eine wichtige Info auf der Suche nach dem richtigen Player.
Die Reloop RP7000 MK2 sind die ersten etwas teureren Plattenspieler die ich mir besorgt habe. Hab es aber bisher keinen Tag bereut, die sind auf jeden fall eine sehr deutlich spürbare Steigerung zu meinen vorherigen Monacor DJP-104USB… Ganz klare Kaufempfehlung.
Beste Grüße
Super Artikel, hier werde ich definitiv einen Plattenspieler meiner Wahl finden. Hab auch schon einen im Auge, mir gefällt der Reloop RP-4000 MK2 ja irgendwie sehr. Vielen dank das ir mir bei meiner Entscheidung geholfen habe. Beste Grüße
Vor exakt 32 Jahren kaufte ich mir als 15 jähriger mit meinem erstverdientem Geld (Sommerjob) einen 1210er aus dritter Hand, der danach über 20 Jahre lang auf Parties seine Robustheit eindrucksvoll bewiesen hatte. Mittlerweile spinnt der Pitch, sowie auch beim zweiten 1210er (eiert bei +/- 8 und kurz vor 0%), werde aber beide reparieren lassen. Das bin ich ihnen schuldig…
Der 1210er ist jedenfalls auf der Liste meiner besten Kaufentscheidungen!