Die besten analogen Synthesizer – Top 5
Analog ist inzwischen eine Art von Technik, die genau so ernst oder noch ernster genommen wird wie digitale neue Konzepte. Auch wenn diese heute hervorragende klangliche Ergebnisse bringt, hat analoge Technik noch Fans und dies ist zumeist in monophonen oder paraphonen Synthesizern. Dennoch haben verschiedene Firmen es geschafft, die aufwendige polyphone Bauweise zu sehr annehmbaren Preisen herzustellen. Meist ist diese eine Mischform. Sie liegen bei knapp über 1200€ und sind damit sensationell günstig und selbst die normalen Angebote liegen heute unter 3000€, was technisch eine Meisterleistung ist.
Wir listen alles, was hochaktuell ist und es auch und einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat und auch auf diversen Bühnen bereits gesichtet wurde.
Wir mischen hybride Synthesizer in der Weise mit ein, als das vorwiegend analoge Konzepte mit digitalen Elementen hier Platz findet. Uns ist klar, dass diese Menge von digitalen Anteilen formell eigentlich damit beantwortet werden müsste, das nur noch wenige rein analoge Synthesizer auf dem Markt sind. Diese Gewichtung ist noch nie schwerer gewesen als „heute“ und wird immer schwerer werden, da immer mehr Hersteller meist die Filter analog anbauen und die restlichen oder einige der anderen Baugruppen digital umsetzen. Schon in den Achtzigern hatten Synthesizer bereits digitale Hüllkurven und LFOs, hier geht es also meist um die Hauptoszillatoren, welche zunehmend gemischt angeboten werden.
Beispiele dazu sind Korgs *Logue Serie, der SCI Pro 3 (unter anderen) oder der UDO Super 6. Hier also unsere Analog-Synthesizer „Hitliste“. Proteste, Zustimmung und dein Abgleich mit der Digitalen Synthesizer Top 5 Liste ist als Kommentar sehr erwünscht – aber mit Begründung. Unsere Liste ist keine Verkaufsrang-Liste. Sie versucht eher die gern erwähnten, gern gesehenen und begehrten Klangerzeuger zu listen. Stand: Update 2020.
Rang 1 – Novation Summit
Der Peak war bereits eine interessante Maschine, aber die FM war nicht so einfach zu handhaben, weil man sich ein paar Knöpfe gespart hat. Der Summit ist nicht nur ein doppelter Peak, er fügt ein Doppelfilter und Duotimbralität hinzu. Außerdem bietet er eben jene FM-Intensitäts-Knöpfe und andere, die im Peak für den Direktzugriff „fehlten“. Er ist ein hybrides Konzept, welches aber im Look und Feel analog wirkt – was vor einigen Jahren noch unsagbar wäre (das wissen wir, dass es das teilweise noch immer ist). Die Oszillatoren sind nämlich digital und dennoch ist das gesamte Verhalten und Sound mit den analogen OSCar-inspirierten Filtern im analogen Bereich gelandet. Das wäre uns noch im Jahre 2017 nicht passiert. Das Jahr in dem wir die letzte Liste gemacht haben. Dort lag der Re-Issue Minimoog vorn. Die Zeiten sind ganz andere. Wir wissen, dass diese Entscheidung Grenzwertig ist, ebenso wie Pro 3, Quantum und Co. richtig einzuordnen. Der Sound des Summit ist übrigens betont weich und die Modellpflege der Firma in der letzten Vergangenheit vorbildlich. Mehr Summit.
Aktuell für 2099€ zu haben.
Rang 2 – Sequential Pro 3
Aufgrund des sehr sehr gelungenen Pro 2 mit einem tollen Sequencer und den vier digitalen Oszillatoren hat SCI mit dem Pro 3 einen ganz anderen Weg eingeschlagen, der auf den zweiten Blick verdammt gut ist. Dazu gehört eine 32fache Modmatrix, analoge Komponenten für die ersten beiden VCOs und frei Filter die alternativ nutzbar sind, dem optimierten Sequencer des Vorgängers und einem sehr überzeugenden Sound. Das ist der Teil, den die ersten Berichte nicht so ganz Rechnung tragen konnte und auch der Grund, weshalb das Urteil zum Pro 3 tendentiell eher in Richtung unterschätzen geht. Der Pro 3 hat eine Modulationsmatrix, die auch die Oszillatoren einbezieht. Er hat einen digitalen VCO3, der Wavetables abspielen kann und ist damit dem Prologue oder Minilogue SD nicht unähnlich, den wir aber bei den analogen eingeordnet haben. Und auch der Pro3 ist hybrid – er ist ebenfalls nicht rein analog.
Der Prologue hätte diesen Platz hier ebenfalls verdient, weil er sehr weich und schön klingen kann und dennoch mit Digital Oszillator dienen kann. Aber – der Pro 3 hat eben auch ein besseres Modulationskonzept und dient mit seinen vielen CV Anschlüssen als eine Art Analog-Basis, welche gegenüber dem Pro 2 flexibler ist, weil er offener ist. Es gibt ihn als Klapp-Version und als normale Tastatur, die etwa 500€ auseinander liegen. Pro 3 ist Liebe auf den zweiten Blick und punktet faktisch in ALLEM, besonders aber einfach dem Sound. Mehr zum Pro 3
Als günstige Version für 1695€ zu haben. Alternativ in der Klapp-Panel-Version „SE“ für 2222€.
Rang 3 – Korg Volca Modular
Was Make Noise mit dem 0-Coast gemacht haben ist ganz große Innovation in sehr vielen Disziplinen. Korg hat versucht, diese Idee in ihre Volca Serie zu giesen und dabei ist eine Art Volksbuchla-Music-Easel heraus gekommen. Er bietet einen gar nicht mal schlechten Hall zum patchen, zwei der berühmten Low-Pass-Gates und einen Oszillator, der ebenfalls eher mit der Westküsten-Idee verbunden ist als mit Klassikern von der „Moog-Küste“. Das alles ist insgesamt schon eine mutige Innovation und ist dennoch nicht einmal ein Clone oder einfach nur inspiriert, denn die Ausführung der einzelnen Baugruppen ist dennoch anders als das was man von Buchla oder Serge kennt und dennoch ein Fuß in der Tür zu dieser Art Synthesizern. Mehr zum Volca Modular
Ihn gibt es aktuell für 163€ zu haben.
Rang 4 – Soma Labs Lyra 8
Dieser Synthesizer und die ganze Firma bietet durchweg positive Überraschungen und sehr ungewöhnliche analoge Konzepte, die sehr andere Wege gehen und nicht dem klassischen Synthese-Standard folgt. Der Mut ist hier sogar sehr weit, denn die Steuerung funktioniert über 8 Sensortasten, die man jeweils stimmen kann und somit Teil der Performance ausmacht, die Tonhöhen einzustellen und zu spielen. Die Klangerzeugung ist eine Mischung aus FM, Feedback, Delay-Noise und Drone. Diese Maschine gefällt auch Leuten, die sonst gar nicht auf spezialisierte „Kisten“ stehen. Wir möchten das nicht nur würdigen, wir sehen auch immer wieder Performer, die sich die Maschine gekauft haben. Aktuell gibt es sie in 3 Farben – nach der ersten Serie in weiss und schwarz. Mehr zum Lyra 8 – übrigens ist das hier in der Liste der erste echte analoge Synth – der Rest ist hybrid.
Ihn gibt es in verschiedenen Farben für 699€ aktuell zu kaufen. Die Soma-Labs-Synths als Liste mit ihren Preisen ist hier zu finden. Das vereinfacht auch sie Suche nach der Farbe: Pink, Grün, Weiss, Schwarz und Orange.
Rang 5 – Novation Bass Station 2
Die Bass Station 2 ist nicht mehr neu, jedoch wurde sie über die Maßen gut gepflegt. Sie hat einen Modus, in dem jede Taste einen eigenen Sound wiedergeben kann, der von Aphex Twin initiiert wurde. Dazu hat Novation es geschafft, einen niedrigen Preis durchzuhalten und bietet einen Sound, der insgesamt auch den Roland Charakter mitnimmt, der eine ganze Zeit wirklich sehr en Vogue war. Er ist für die „Analogen“ etwa, was der Microkorg bei den Digitalen ist – ein Dauerbrenner, der einfach lange funktioniert und auch immer mal auf Bühnen zu sehen ist. Mehr zur Bass Station 2 und den Updates. der zweite wirklich analoge Synth.
Die Bass Station 2 ist der Dauerbrenner mit dynamischer Tastatur und kostet aktuell 373€.
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12 Antworten zu “Die besten analogen Synthesizer – Top 5”
Schön, dass ihr Balorans Synth hier berücksichtigt. Es gibt ein/zwei echt schöne neue Demovideos, die darauf echt lust machen…
Was ist mit dem Schmidt? Eigentlich gebührt ihm doch der Thron, da kommt lange Zeit erstmal nichts.
Zudem würde ich den Voyager (XL) dem Minimoog jederzeit vorziehen.
Der Schmidt? Der ist doch eigentlich vor allem eines: teuer. Was ich bisher gehört habe hat mich irgendwie nicht überzeugt – oder hab ich was verpasst? Der Minimoog hat weniger Möglichkeiten, aber die Anzahl der Regler machen den Moog ja auch nicht aus. Es ist dieser Sound der…
naja dieser Sound halt :-)
Schmidt ist nicht mehr neu – und – der Schmidt hat viele LFOs und keiner davon geht in die Audio-Zone, das ist schon etwas speziell – trauen sich immer weniger – zu Recht. Ein Moog One hat so hohe Modulationsfrequenzen, dass man ein S&H machen kann, welches in Richtung Rauschen gehen kann und alles dazwischen. Innovation kann natürlich auch für Ambient und Co sein – aber wir listen hier ja nur die neueren und ältere nur wenn sie wirklich Herausragend sind. Diesmal etwas mehr Monophone …
Die Polyphonen rein analogen sind nicht so zahlreich – puristisch zumindest wäre dann noch immer der River und gerade noch SCI zu nennen, aber dann eigentlich nicht mal der Pro3, weil der wie der Prologue ja digitale Elemente hat. Deshalb dieser Weg..
Wir schauen wie es sich entwickelt.
Pro 3 über dem Rev 2?!
Bezüglich Innovation auf jeden Fall – Ich warte gerade auf das neue große Teil – also den P12 Ersatz – eigentlich ja auch ein Hybride, genau wie der Pro2 (ein spannendes Teil wegen seiner Quad-Paraphonie) und natürlich genau so hybrid. Der Rev 2 ist eigentlich das Sparprogramm seitens der Synthese – es fehlt eigentlich ein neuer Großer – bis dahin müssen OB6 und P6 herhalten. Da muss man dann wieder mit einem LFO leben. Aber machen viel Spaß. Der Grund dieser aktuellen Liste ist natürlich das Releasedatum, wir möchten die aktuellsten Synths listen und da ist der Pro3 sicher vorn und in Sachen Machbarkeiten auch. Und ja – ich mag privat Polyphone am liebsten. Aber das hier ist keine Liste für mich persönlich oder aus meiner Sicht. Das ginge aber auch noch – vielleicht irgendwie drunter oder so – falls das spannend ist – und subjektiv ist das natürlich trotzdem. Total.
Was wäre deine Liste?
die 5 besten analogen synths … ersterplatz Summit, unteranderm weil beim Summit FM besser funktioniert als beim peak. ? wie war das mit dem analog nochmal ? dann zählt der microfreak ja auch schon fast, hat doch auch einen analogen filter oder ?
es gibt so viele interessante und gute analogen synths…
fast – ja, der Microfreak ist noch analoger und ich denke das Feedback sagt – mein Experiment mit dem Hybridtrend kann man überdenken und nochmal ein Puristen-Analog-Set machen. Das nächste kommt vielleicht so in 2-3 Jahren, weil so schnell gibts ja keine neuen Synths – oder eine echte analogliste dazu. Ohne Mischsynths .. Geht auch. Hab mich bewusst für diesen Weg entschieden – siehe Intro-Text.
TOP 5 ANALOG SYNTHESIZER
PLATZ 1 – digital synthesizer.
mit „analogem _look_ und _feel_“
mein gott ich hoff ich merk mir eure URL um diese seite in zukunft zu vermeiden.
Im Intro steht, was und wie das hier gemeint ist und es steht sogar im Text an div. Stellen. In den 80ern waren viele Synths bereits mit digitalen Hüllkurven bestückt (P600, Jupiter 6 etc.) – und der Signalweg war analog. Die Synths, die wir hier vorstellen sind meist nur noch um das Filter herum „analog“ und besonders bei den Oszillatoren gibt es hybride Mischtechnik – Das betrifft Peak/Summit und Pro3 zB. gleichermaßen. Von SCI gibt es ja nun auch Synths, die „analoger“ sind als der P3. Wirklich analog wäre Baloran „the River“ und auch einige andere. Wir machen das bewusst, ähnlich wie bei den Live-Synths und möchten bewusst hier mal diskutieren drüber.
Du kannst aber genau wie deine Kontaktdaten anonym sein und natürlich entsprechend dir diese URL „merken“. Wir sind uns absolut bewusst, dass die analoge Technik sehr viel ersetzt – auch bei den Modulen – vielleicht sogar noch mehr dort. Sie sind nicht selten digital oder ein kleiner Prozessor oder Microcontroller macht den Job. Oszillatoren sind nicht erst seid dem Microwave I schonmal digital.
Daher – darf hier auch gern eine „Gegenliste“ stehen.
Viel Spaß dabei – oder auch bei der Kontroverse. Wir wissen, dass eigentlich auch schon die Liste speziell ist – und das noch ohne Behringer-Gerät, welche zB wegen „billig“ oder Seller-Position hier sicher auch Platz finden könnten. Ebenso könnte man eine Puristen-Liste machen. Ich bin selbst eher einer derer, die einen digitalen Oszillator bereits als Ausschluss sehen würde um einen Synth analog zu nennen. Wir könnten auch Hybrid-Synths listen, dann würde der analoge Teil noch kleiner sein. Warum? Wir versuchen Innovation und eine gewisse Pflege und einiges mehr hier einzuarbeiten.
Also du kannst die URL löschen oder diskutieren oder beides :)
digitale Grüße.
PS: Schau dir mal die Live-Synth Liste an, die wird dich ggf. auch eher schocken. Die Kriterien stehen idR oben im Text.
Eine Puristische Liste – könnte ich aber auch noch machen.
ja ey sorry für den aggressiven ton ich komm natürlich trotzdem wieder aber auf so eine Liste synths ohne analoge oszillatoren zu packen halte ich weiterhin fuer unsinn. denke das ist (war?) bisher die anerkannte messlatte, die klangerzeugung. DCOs oder digitale huellkurven sind ja eine voellig andere dimension. der signalweg VCO/VCF/VCA muss analog sein, sonst ist ja ja wirklich alles analog, weil hinten n analoges signal rauskommt.
Hab kein Problem damit – da du in Teilen Recht hast wenn man puristisch denkt – Ich mach gern noch eine Liste, wo das berücksichtigt ist. Mir ist das nicht unwichtig, daher – naja – ich mach ein Forum namens Sequencer.de – da reden wir seid 18 Jahren über sowas und natürlich kennen die alle die Evolution von Hybrid bis Signalweg/Audioweg-Dingen. Unsinn – naja, also digitale Oszillatoren waren schon zur Umstellung von VCO auf DCO ein Weg – da sind die OSCs selbst technisch analog – und dann kamen erste Modelle – wie zB der Waldorf Pulse der auch die OSCs digital erzeugt und den Rest analog lässt – und Mischformen wie OSCar, der ja auch schon digitale OSCs hat – und das stört nicht wirklich viele Leute – genau genommen sind die aber auch nicht analog. Analog wird es auch schon durch Teile – und es spielt auch eine große Rolle welches Modul an welcher Stelle platziert wird – ZB kann auch ein analoges Filter oder LPG oder VCA schon den Sound massiv dominieren oder prägen oder mit auch nur einem einzigen anderen Modul total untergehen – ich habe das mit EMS, Moog und MS20 mal rotieren lassen – und bei den Moogs V’ger und Moog Modular – und mal OSCs, Filter und VCAs genutzt und – es sind sehr große Unterschiede – aber vieles davon einfach wegen der Eigenschaften der Einzelbaugruppen – Ein EMS klingt schon nicht mehr nach EMS, wenn irgendwas anderes dahinter ist – und die Pegel spielen eine große Rolle – wie viel Signal geht rein und raus – und und und .. Ich hab mich mit dem Thema also sicher befasst. Ich würde sagen – diese heutigen Komponenten lassen es fließen. Es ist nicht unbedingt „Unsinn“ aber ich kann total verstehen, wieso man das tut. Wir haben buchstäblich jeden Monat so eine Diskussion mit neuen Aspekten im Forum und unter uns und so weiter. Ich kann mir aber auch einfach vorstellen, dass wir einfach 3 Listen machen -Digital, Hybrid, Analog – pur. Dann hätten wir das auch – es gibt natürlich auch Reinanaloges und aktuell gibt es aber wirklich einen massiven Hybrid-Trend, den ich hiermit einfangen wollte – ich mache so alle 2-3 Jahre eine neue Liste – ich hätte aber nichts dagegen wenn du deine persönliche Liste nennen würdest mit Gründen. Ich finds super, dass du dich damit auseinander setzt und ich hoffe ich kann das hier vermitteln, was und wieso es so ist. Und – vielleicht dann wieder nach dem klassischen Schema. 3 Listen – und Hybrid wird verdammt lang sein.
Bei Moog ist allerdings noch alles analog, Dreadbox ebenso und vielen anderen.
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