Daft Punk im Eurorack: Mit diesen Modulen zum French House Sound
Daft Punk im Eurorack: Wie geht das? Alle großen Electronic-Acts der Geschichte haben typische Sounds, an denen sie sofort erkennbar sind. Das gilt natürlich auch für die Helden des French House der 90er-Jahre. Viele, wenn nicht alle von ihnen, können mit etwas Geschick im Eurorack-System nachgebaut werden. Wie das geht und welche Module man dafür nutzen kann, steht in diesem Artikel – also schön weiterlesen!
Daft Punk: Eine Geschichte von Songs und Sounds
Das hier ist natürlich kein Tutorial, sondern ein erster Anstoß – alle Sounds von Daft Punk zu designen, würde den Rahmen sprengen. Wir orientieren uns stattdessen im Verlauf an einigen der bekanntesten Songs des französischen Duos. Dabei wird sich jeweils auf einen charakteristischen Sound fokussiert. Starten wir mit „Around The World“, einem der ikonischsten Tracks der elektronischen Musikgeschichte überhaupt.
Der Bass-Sound von „Around The World“
Während viele Fans vermutlich direkt an den ikonischen Vocoder denken – „Around the world, around the wohorrrld“ – geht nichts ohne den Bass. Er bildet nicht nur die rhythmische, sondern auch melodische Grundlage von „Around The World“. Alle folgenden Melodien arbeiten stark mit seinem Klangmaterial, weshalb er selbst auch vergleichsweise dumpf bleibt. Prägnant ist es aber auch, weshalb es einen starken Oszillator und ein knackiges Filter braucht.
Unser Vorschlag wären der MiniMod-Oszillator (Affiliate-Link) und das MiniMod-Filter (Affiliate-Link) von AJH Synth aus England. Sie bauen auf Moog-Schaltungen auf, funktionieren voll analog und haben dadurch einen druckvollen Sound. Empfehlenswert für einen besonders reichhaltigen Klang sind Sägezahnschwingungen. Nutzt man gleich mehrere, lohnt sich ein leichtes Detuning. Das Tiefpassfilter dahinter wird dann für den Sound von Daft Punk im Eurorack sehr weit zugedreht und mit einen nur hauchzart wirkenden Hüllkurve versehen. Beim Spielen mit dem Keyboard hilft ein wenig Glide – dafür hat der Oszillator-Controller von AJH auch einen passenden Regler.
Fette Drums im Eurorack: Das Geheimnis von „Da Funk“
Fahren wir fort mit dem Thema Drums. Ein gutes Beispiel für das enorm hohe Produktionsniveau in diesem Bereich ist sicherlich „Da Funk“ vom Album „Homework“. Verglichen mit „Around The World“ knallen die Drum-Sounds hier anscheind besonders hart. Woran liegt das? Primär daran, dass Daft Punk hier mehrere Drum-Sounds übereinander lagern. Akustische Samples von Schlagzeugen und Drum-Machines wie der Oberheim DMX oder der Roland TR-808 wurden kombiniert, um einen besonders präsenten Rhythmus zu erzeugen. Das geht im Eurorack natürlich auch – mit Sampler-Modulen wie der bitbox micro.
Erstellt euch in der einfach einen Sample-Ordner mit mehreren Kicks, Snares, Claps und Hats und triggert diese, kombinert mit einem Gate-Sequencer wie dem SWT 16+ von Robaux (Affiliate-Link). Achtet dabei unbedingt genau auf die Lautstärke der einzelnen Samples. Die macht viel aus: Ist die fette Kick zu leise, fehlt der Druck – aber wenn die akustischen Elemente zu leise sind, klingt der Beat am Ende schnell statisch. Die Kunst liegt, wie so oft, dazwischen.
„Veridis Quo“ oder: Der markante Hintergrund-Arpeggiator
Ein weiteres, oft übersehenes Element von vielen Tracks der Franzosen ist ein sich langsam aber sicher aufbauender Arpeggiator im Hintergrund. Hier führe ich gern als Beispiel „Veridis Quo“ vom Album „Discovery“ an. Vordergründig hört man bis zum Schluss nur die markante Akkordfolge, die so schön mitzusummen ist. Aber im Hintergrund baut sich nach und nach noch ein kleiner Arp auf, der nicht mehr weggeht.
Solche kleinen Melodiefetzen kann man einfach mit oben genannten Oszillatoren und Filter spielen und mit einem Sequencer oder Arp-Modul spielen – auf die Wiederholung kommt es an. Unser Tipp: Nutzt hierfür einen analogen Sequencer wie den Befaco Muxlicer (Affiliate-Link) und dahinter einen Quantizer wie den Intellijel Scales (Affiliate-Link). Mit dieser Kombinationen ist es besonders leicht, melodische Riffs zu kreieren, unter die man House-Drums legen kann.
Vocoding im Eurorack: Das Beispiel „Doin’ it Right“
Doch wir kommen nicht drum herum: Ein Großteil der Daft-Punk-Songs kommt nicht ohne repetitive Vocals aus. Und ein Großteil davon leben eben vom Vocoder-Sound. In der Präzision wie bei „One More Time“ oder „Doin’ it Right“ ist das im Eurorack kaum zu leisten. Hier ist es sinnvoller, mit Vocal-Samples in der bitbox oder einem anderen Sampler zu arbeiten – mit denen kann man ja auch einfacher Samples hoch- und runterpitchen. Etwas, das Daft Punk ja auch gern macht, obwohl sie selbst nie wirklich mit Eurorack gearbeitet haben.
Aber wer sich mal im Stil Daft Punks an analoges Vocoding im Eurorack trauen will, hat dazu auch ein paar Möglichkeiten. Greift am besten zu einer Filterbank mit vielen Bändern, etwa dem Frap Tools Fumana (Affiliate-Link) oder dem Sputnik Modular Spectral Processor. Wichtig: Erstere löst doppelt so fein auf wie die zweite, klingt also mehr „HiFi“. In beiden Fällen patcht man ein Vocal-Sample in den Mod-Input des Moduls und einen Oszillator in den Haupt der Filterbank. Dadurch hört man die Frequenzen des ersteren „durch“ den Oszillator hindurch. Wir binden euch auch ein entsprechendes Tutorial für das Fumana-Modul unten ein, damit ihr einen Eindruck von seinem Sound gewinnen könnt.
Zusammenfassung: So klingt man wie Daft Punk im Eurorack
Also, was haben wir gelernt? Anhand unterschiedlicher Songs haben wir einige charakteristische Aspekte des Duos ausgemacht und ermittelt, wie man sich an den Sound von Daft Punk per Eurorack herantasten könnte. Analoge Oszillatoren, Sampler, Filterbänke und Sequencer sind ein guter Anfang, um einige typische Elemente der klassichen Tracks zu generieren.
Aber natürlich gibt es noch weitere Möglichkeiten. Wichtig ist es daher, selbst bei anscheinend altvertrauten Songs ganz genau hinzuhören. Die Magie der Electro-Franzosen besteht nicht zuletzt darin, dass ihre Songs immer doch noch spannende Details aufzuweisen haben, die einem zuvor nicht aufgefallen sind. Sucht sie – und setzt euch dann dran, sie zu verstehen und gezielt nachzubauen. Wir wünschen viel Spaß und Erfolg!
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