Cubase Pro 9 – das sind die Features
Der erste Mittwoch im Dezember ist da und mit ihm der pünktliche Release von Cubase 9. Zuerst noch nicht offiziell und ein echter Leak – anders als der Mitte/Ende November, der ein waschechter Fake war: Ein Händler aus den USA hat die Produktseite gelistet, bevor es offiziell bekannt gegeben wurde. Nun hat auch Steinberg offiziell alle Daten zu Cubase 9 verteilt. Hier findet ihr die Features und Neuerungen auf einen Blick.
Single Window + Lower Zone
Endlich hat Steinberg eines der für mich mit wichtigsten Features eingebaut: Ein-Fenster-Ansicht. Es ist auf nicht so hoch aufgelösten Bildschirmen grausam, wenn man immer wieder zwischen Editor und Mixer umschalten muss. Nebeneinander macht selbst bei Full-HD Auflösung keinen Spaß. Umgeschaltet wird die Ansicht über die neue Lower Zone. Grundsätzlich handelt es sich dabei um Tabs bzw. Reiter, nur eben unterhalb des Arbeitsfensters. Das Layout lässt sich anscheinend flexibel verstellen, heißt, der angedockte Mixer ist in der Höhe verstellbar.
Dazu kommt Mixer Undo bzw. History, wie in dem unten verlinkten Video erklärt wird. Jeder Schritt ist hier rückgängig zu machen. Was nicht von meinen Wünschen dabei ist: einfärbbare Mixerspuren. Das würde meiner Übersicht extrem auf die Sprünge helfen.
Sampler Track + Caleidoscope + Marker Tracks
Es gibt eine neue Art von Spur bzw. Track: Sampler Track. Es lässt sich nicht genau auf dem Minibild beim Händler erkennen, anscheinend handelt es sich dabei um eine Spur mit MIDI-Events, die ein einzelnes Sample ansteuern. Dieses wird unterhalb im Editor mit Effekten bearbeitet. Hier hätte ich eher ein simples Sampler Plug-in erwartet, aber so könnte es auch funktionieren. Caleidoscope ist eine neue Sample Library in Cubase 9, mit der „Hunderte“ von Samples, Loops, One Shots und Presets ab Werk integriert sind.
Neu ist ebenfalls, dass nun mehr als ein Marker Track erlaubt ist, insgesamt dürfen es wohl 10 werden. Das ist vor allem für große Film-, Score- und Sounddesignprojekte und ein Segen.
Neue Effekt Plug-ins
Zwei neue Plug-ins packt Steinberg in Cubase 9: Frequency und Maximizer. Der Name ist hier eigentlich schon Aussage genug. Frequency ist ein Equalizer mit 8 Bändern. Dazu ein Spektrumdisplay, Low und High Cut Filter und der fast schon obligatorische Linear Phase Modus. Wurde Zeit, dass Cubase ab Werk einen anständigen EQ mitbringt. Maximizer ist genau das: ein Lautmacher. Es gibt zwei Modi: Classic und Modern, dazu die Regler Recover, Release, Mix, Output, Optimize und einen zuschaltbaren Soft Clip. Klingt vielversprechend. VSTi(3) lassen nun Audiosignale als Sidechain zu. Ach ja: Es gibt nur noch 64 Bit Plug-ins, 32 Bit ist Geschichte.
Virenscanner
Wirklich! Es wird mit Plug-in Sentinel einen Scanner für Malware und korrupte bzw. kaputte Plug-ins geben. Sentinel scannt vor Projektstart nach Plug-ins, die Probleme machen werden bzw. könnten. Stürzt ein Plug-in da ab, kommt es auf eine Blacklist und Cubase stürzt nicht mit ab. Wie das Ganze dann zu verwalten ist, steht hier leider noch nicht. Logic hat das ziemlich gut gelöst, ich hoffe, es geht in die Richtung.
Allgemein + Preis
Cubase 9 hat wohl auch unter der Haube ein paar Verbesserungen und Optimierungen bekommen. Es gibt ja immer wieder Stimmen im Netz, die die Performance beklagen – ob die nun verstummen? Wohl nicht, es ist schließlich das Internet. Es wird auch von „Advanced Routing und Bouncing“ gesprochen. Mal sehen, was hier wirklich dazu kommt oder ob das nur ein „Lückenfüller“ bei Sweetwater ist, der es nach mehr aussehen lässt.
Steinberg veröffentlicht erstmalig alle drei Cubase Versionen (Pro, Artist und Elements) zeitgleich. Die Preise sehen wie folgt aus:
Die Preise sehen auf Steinberg.de wie folgt aus:
- Cubase Pro 9: 579 Euro (99,99 Euro Update von 8.5)
- Cubase Artist 9: 329 Euro (79,99 Euro Update von 8.5)
- Cubase Elements 9: 99,99 Euro (29,99 Euro Update von 6,7 oder 8)
Die Grace Period gilt für all, die eine Vorversion ab dem 26. Oktober 2016 aktiviert haben. Mehr dazu hier.
Ich bin ja froh, dass Steinberg nicht auf den aktuellen US Hype-Train „Abozahlung“ aufgesprungen ist. :)
Generell lässt sich sagen, dass es nach sinnvoller Produktpflege aussieht. Ob der Featurezuwachs ein ganzes Major-Update rechtfertigt wird grade bei Gearslutz diskutiert. Ich denke: ja. Allein Sampler Track und Ein-Fenster-Ansicht sind klasse. Der Rest ist auch wichtig, hätte aber auch mit einem Nachkomma-Update veröffentlicht werden können.Update 2:
UPDATE: Die Produktseite ist nun online und die offizielle Meldung von Steinberg ist rausgegangen. Cubase 9 ist also jetzt offiziell. Zeitgleich werden auch die Artist und Essential Versionen veröffentlicht. Hier gibt’s die komplette Liste an Neuerungen direkt bei Steinberg.
UPDATE: Es gibt bereits einen Day 1 Patch. Klick. In den Foren beklagen sich User trotz Patch über massive Performance-Probleme.
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13 Antworten zu “Cubase Pro 9 – das sind die Features”
Das klingt doch ziemlich gut!!!
Ich finde das Update gut. Alleine der neue EQ würde von einem anderen Hersteller teurer sein, als das Update. Schade finde ich nur, daß der Sampler, zumindest jetzt noch, keine Multisamples abspielen kann. Für mich als HALion-User nict so tragisch, aber für User die keinen Sampler haben schade. Und ein verbessertes VariAudio wäre nicht schlecht gewesen. Mit ARA wird es wohl in Cubase nichts mehr werden. Naja, vielliecht bewahr man sich die Megahammer-Features ja für die Jubiläumsversion 10 auf ;)
Naja, ich bin Cubase User der ersten Stunde und seit über 20 Jahren mehr als zufrieden mit Cubase. Habe mir das Update gerade gehold und lade es runter. Freu mich aufs Testen :) Für mich gibt es keine bessere DAW auf dem Markt als Cubase. Alleine wegen MIDI würde ich immer wieder zu Cubase greifen, da sind die andere alle nur Türsteher DAW’s – an Steinbergs MIDI kommt keiner ran :) Aber auch sonst, seit Jahren keine Probleme, keine Abstürze, nichts, und das bei so vielen unterschiedlichen Plugins die ich alle permanent installiert habe.
freu :)
Ich will ja hier nicht der Giftzwerg sein, aber so überzeugend finde ich das Update nicht…
– All-in-one window/keine floating windows: Ist eigentlich Standard in jeder DAW ausgenommen Cubase.
– Mixer Undo: It’s magic? Ernsthaft? Ok, die Historie-Ansicht ist gut, aber dann gleich nicht verfügbar in der kleinen Version??
– Dieser seltsame Viruskiller ist doch eher so etwas wie ein etwas „fauler“ Workaround für ein anständiges, optionales Sandboxing / Bridging? 32 bit raus? Was soll das bringen, ausser Probleme?
– Sampler-Track: Ok. Die Basics sind nun da. Layering, Roundrubin, Keymapping usw. aber nicht? Warum ist das nicht gleich ein richtiger Sampleditor? Das konnte ja sogar schon Soundtracker von 1985. Wieso ist der Sample-Track nicht gleich ebenbürtig mit Halion? DAS wäre mal hip!
– „Audio-In“ für Synths… wer das braucht??
– Runde Ecken, Outlines? Das hatten wir doch schon in den 60ern? :X So viel Platzverschwendung.
Also, ich habe das Gefühl das die Cubase-User schon lange draufzahlen für die Beherrschung eines schlecht strukturierten Code-Monsters oder ähnliches… Gefühlt finde ich wäre dieses Update 20 Euro wert, oder ein kostenloses Update sogar. Denn es sind zuerst einmal übliche Basis-Features. Deswegen und auch wegen des Dongles, habe ich Cubase verkauft… Und wer Cubase feeling nicht missen möchte, der kann ja Studio One benutzen. Ok, in Sachen MIDI hat Cubase ja scheinbar immer noch die Nase vorn?
Was stört dich denn? Wir sind ein neutrales Portal (aber mit subjektiver Meinung) und freuen uns über konstruktiven und kontroversen Meinungsaustausch. Alles gut stimmt nie. :)
Ehrlich gesagt, so ziemlich alles an diesem Update. Empfinde dieses lange überfällige Hinzufügen von Standard-Features eher unangemessen überteuert. Und auch die Geschwindigkeit der Entwicklung viel, viel, viel zu langsam und sparsam. Sowie das Verteilen auf die Versionen völlig misslungen. Deswegen habe ich meine ursprüngliche Kritik hier entfernt, wäre zu negativ. Cubase ist für mich inzwischen eine Alt-Herren-DAW, wirkt nicht mehr fresh.
Es müssen auch negative Seiten beleuchtet werden. Nur von: „Super gemacht!“ wird nichts besser, auch wenn es jemandem bitter schmeckt.
Ich kann deine Denkweise aber durchaus verstehen. Andere in meinem Bekanntenkreis (in der Tat alten Herren) schätzen die Behäbigkeit. Es ist immer ein Für und Wider.
//Claudius
Nunja, also gut, nehmen wir ihre Kritik an. Ich würde jetzt aber gerne wissen was für sie denn fresh wäre? Ich hab kein Problem wenn jemandem etwas nicht gefällt, aber mühsam wenn man nur kritisiert aber keine Alternative bringt. Was würden sie gerne sehen? Sie erwarten also „Standard“ Features für lau?
Es soll alles schneller gehen und nichts kosten? Sie arbeiten auch so? Ok, dann schlagen wir das mal an Steinberg vor, mal sehen ob man jemandem findet der Gratis alles umsetzt. 99€ in 2 Jahren? Das sind 8.25€/Monat. Sorry, aber wenn das so weitergeht, dann wirds keine DAW mehr geben, weil niemand Bock hat für ein paar Kröten sich ins Zeug zu legen.
Es gibt Plugins die teurer sind als Cubase Pro 9 Vollpreis und das wird auch noch bezahlt.
Ist ihnen eigentlich bewusst was in dieser DAW alles steckt? Verglichen mit Photoshop wirkt der Preis von Cubase geradezu als Witz. Sorry, ich finde es nich fair, aber wie gesagt, jedem das seine. Ich bezahle die 99€ anstandslos.
Ok, deshalb habe ich ja mein ursprünglichen Kommentar wieder gelöscht. Manche fühlen sich dann angegriffen. Ich vergleiche das eben mit den Features der anderen, jüngeren DAWs. Ich meine nicht vom traditionellen Funktionsumfang, hier ist Cubase natürlich neben Logic Platzhirsch.
Es kommt mir vor, dass die Cubase User schon seit einigen Jahren dafür bezahlen, dass Cubase zu einem schwerfälligen Quellcode-Monster geworden ist. Anders kann ich mir diese Langsamkeit nicht erklären. Cubase ist ja sicherlich kein kleines Team.
Es geht mir einerseits um Standardfeatures wie eine komplette History – die sollten wirklich nicht als Hauptfeature herhalten, sondern schon seit 10 Jahren drin sein, oder mit einem kostenlosen Update nachgereicht werden. Oder dass Cubase nun wirklich nicht mehr so träge läuft unter OSX – dafür musste ich extra zahlen?
Und andererseits um veraltete Konzepte aus den 80ern, die man konzeptionell verbessern könnte – z.B. den pianoroll. Mir fehlt da bei Steinberg schon länger die Kreativität in den Konzepten.
Oder nehmen wir den Mixer. Wieso ist der Mixer nicht schon längst vollkommen objektorientiert ( http://jeskola.net/buzz/buzz_screenshot.jpg ) und die klassische Mixer-Ansicht nur eine vorkonfigurierte Ansicht dafür? Objektorientierung ist sogar leichter zu implementieren, wenn der Code ebenso strukturiert ist.
Steinberg ist teilweise irgendwie in den 80ern hängengeblieben rein konzeptionell, ist so mein Gefühl dazu. Und ganz ehrlich, Schwarz-/Raubkopien bei Release könnte man einfach auch einpreisen und stattdessen ein kundenfreundliches, einfaches Schutzsystem verwenden, so wie die anderen Hersteller das ja auch machen. Der elicenser ist echt eine unpraktische Sache. War mein Grund übrigens, Cubase wieder zu verkaufen.
Bin mir jetzt nicht sicher, ob Sie meine Erläuterung dazu nun besser finden… Ich will sagen, mir fehlt seit etlichen Jahren der Gegenwert zu den Update-Preisen. Deswegen nichts mehr für mich.
Natürlich stimmt das nicht pauschal, es gab da auch das ein oder andere wirklich innovative Feature, wie ASIO-Guard (wobei ich den Namen auch völlig missverständlich finde, besser wäre doch o etwas „Intelligent Background Precalculation / Extreme CPU optimization“). Oder weniger innovative wie VST3, das nach wie vor die Entwickler abschreckt. Sidechain war auch schon mit VST2.4 möglich. Wofür brauche ich jetzt noch einmal VST3?
Ich benutze Cubase seit der Logic Sache mit dem PC vor ca. 16 Jahren. Und ich muss klar sagen, Cubase wird immer besser und besser. Selbstverständlich hab ich mir das Update für 99€ gezogen. Finde den Update Preis fair. Das wären 49.50€/Jahr und bei Steinberg arbeiten auch Leute die bezahlt werden sollen.
Wer mit 8.5 gearbeitet hat, hat jetzt einfach mehr Features. Diese Samplerspur ist geil und gefällt mir sehr gut, um schnell mal ein Sample zu feuern einfach reinziehen. Gut sogar das man den Reverse schon eingebaut hat.
Ja das finde ich auch gut das dieses elende Abosystem bei Cubase NICHT benutzt wird. Mann ich hasse dieses gemiete von Software!
Kann ich VOLL zustimmen!!!
+ gut finde ich die mixer history. blöd, allerdings, dass diese nicht mit den gewohnten shortcuts zu bedienen ist.
ansonsten brauche ich nichts von dem update.
– plugin sentinel ist der der schritt in die genau falsche richtung. hier hätte ich mir eine plugin sandbox gewünscht, schade
– scrollverhalten, besonders im mixer, scheint sich nicht verbessert zu haben, schade
– keine einfach zu zeichnenden bezier kurven, schade
– kein automations-invert, schade
– immer noch nur 8 insert slots, schade
– …
naja die liste würde wohl lang werden. jedenfalls hat für mich das update ein ganz schlechtes preis-/leistungsverhältnis. mal schauen, evtl. gibt es zu weihnachten einen rabatt auf das update, ansonsten werden ich nächstes jahr grace period in anspruch nehmen.
Also ich bin von cubase Artist 9 sehr unzufrieden ! Plugin mit 32bit kommen auf die blacklist und können nicht genutzt werden wie sonivox vocalizer und vanguard ! Viel Spielerei die kaum einer nutzt ! Artist 8,5 ist und bleibt mein Meister der DAW☝️
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