Angecheckt: beyerdynamic DT 1990 Pro MKII und DT 1770 Pro MKII Kopfhörer
Update für die beliebten Studiokopfhörer
Mit beyerdynamic DT 1990 Pro MKII und DT 1770 Pro MKII bekommen zwei der wohl bekanntesten und beliebtesten Studiokopfhörer ein neues Update. Der deutsche Hersteller verbessert die beiden Kopfhörer mit einem überarbeiteten TESLA.45-Treiber, einer Impedanz von 30 Ohm und ein paar kleinen Optimierungen. Wir sind neugierig und wollen wissen wie die zwei „Newcomer“ klingen. DT 1990 und 1770 Pro MKII im Angecheckt-Kurztest bei Gearnews. Spoiler: Beide sind fantastisch!
Inhalt:
beyerdynamic DT 1990 Pro MKII und DT 1770 Pro MKII – das Wichtigste in Kürze
- professionelle Studiokopfhörer
- ohrumschließend
- offene Bauweise beim DT 1990 Pro MKII
- geschlossene Bauweise beim DT 1770 Pro MKII
- neuer TESLA.45-Treiber
- optimiertes Kopfband mit Fontanellen-Aussparung
- 30 Ohm Impedanz
- Frequenzgang von 5 Hz bis 40 kHz
beyerdynamic DT 1990 Pro MKII und DT 1770 Pro MKII
Seit einigen Tagen sind beyerdynamic DT 1990 Pro und DT 1770 Pro in der neusten Generation erhältlich. Die beiden MKII-Modelle setzen auf einen neuen Treiber, ein neues klangliches Tuning, eine vergleichsweise niedrige Impedanz von 30 Ohm und einige kleine Detailverbesserungen.
Beyerdynamic DT 1990 Pro MKII ist weiterhin in offener Bauweise ausgeführt und bietet sich laut Hersteller gezielt für Mixing und Mastering an. DT 1770 Pro MKII ist ebenso wie das Vorgängermodell geschlossen und soll sich beim Recording und Monitoring bezahlt machen.
Die beiden Studiokopfhörer heben viele Gemeinsamkeiten. Beide sind ohrumschließend, arbeiten mit den neuen dynamischen TESLA.45-Treibern, decken einen Frequenzbereich von 5 Hz bis 40 kHz ab und verfügen über einen Kennschalldruck von 110 dB.
Dass bei beyerdynamic DT 1990 Pro und DT 1770 Pro MKII die Impedanz nun 30 Ohm beträgt, habe ich bereits erwähnt. Der Hersteller möchte damit erreichen, dass beide Kopfhörer mit einer großen Zahl unterschiedlicher Endgeräte funktioniert und dabei laut genug klingen.
Kleine Verbesserungen am Design
Optisch gibt es nur einen kleinen Unterschied, der primär aus der Bauweise resultiert. Der offene beyerdynamic DT 1990 Pro sieht an den Muscheln etwas deshalb anders aus als der geschlossene DT 1770 Pro MKII – ansonsten wirken beide wie aus einem Guss und bringen bis auf 1 g Unterschied sogar das gleiche Gewicht (der etwas „schwerere“ DT 1770 Pro MKII wiegt 377 g) auf die Wage.
Das Kopfband besteht aus einer Kombination aus Memory-Schaumstoff und Kunstleder, eine neue Fontanellen-Aussparung soll potentiell schmerzempfindliche Stellen am Kopf schonen. Kopfband und Verlours-Ohrpolster lassen sich austauschen. Die Federstahl-Bügelkonstruktion hat sich seit Jahren bewährt und bleibt deshalb weiterhin die Basis der mechanischen Konstruktion.
Bei beiden Modellen wird das Kabel einseitig geführt und über einen 3-poligen Mini-XLR-Stecker am Kopfhörer angeschlossen und verriegelt. Das scheint heute der neue Standard bei den gängigen Pro-Kopfhören zu sein – ich persönlich bevorzuge es ja eher, wenn das Kabel bei einer zu hastigen Bewegung einfach „herausflutschen“ kann und nicht am Stecker zerrt.
Die beiden Kopfhörer werden in Deutschland gebaut, an der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Und beide sehen auf ihre Art sehr schick aus – auch wenn sie im Vergleich zu einigen anderen Studiokopfhörern durchaus etwas „klobig“ wirken. Ich begrüße übrigens, dass hier auf Verschlüsse mit Nieten (wie beim DT 770 PRO X LE) verzichtet wurde.
Lieferumfang
beyerdynamic DT 1990 Pro MKII und ST 1780 Pro MKII werden mit zwei Kabeln ausgeliefert. Neben einem 3 m langen geraden Kabel gibt es ebenso ein Spiralkabel, das gestreckt auf eine Länge von 5 m kommt. Auf beiden Kabeln steckt ein vergoldeter 6,35 mm Adapter.
Zudem gibt es bei beiden Kopfhörern ein zweites Paar Ohrpolster dazu. Beim DT 1990 PRO MKII sind vorab die „Producing-Velours“aufgesetzt, diese sorgen für eine leichte Bassanhebung. Als Alternative liegen „Mixing & Mastering-Velours“ dabei, die einen analytischen Referenzklang versprechen. DT 1780 Pro MKII hingegen ist mit Velours-Ohrpolster für einen hohen Tragekomfort bestückt, die zusätzlich beiliegenden Kunstleder-Ohrpolster zeichnen sich hingegen durch eine höhere Schalldämmung aus.
Kopfhörer, Kabel, Adapter und das zweite Paar Ohrpolster sind bei jedem der zwei Kopfhörer in einem Hardcase aus Kunststoff verstaut.
Tragekomfort
Wer viel mit Kopfhörern arbeitet, legt viel Wert darauf, wie bequem diese auf dem Kopf sitzen. In dieser Hinsicht überzeugen mich beyerdynamic DT 1990 Pro MKII und DT 1780 Pro MKII ohne jeden Zweifel. Die beiden Studiokopfhörer lassen sich sehr bequem tragen und nerven auch bei langen Sessions nicht. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet.
Der Anpressdruck ist relativ hoch, trotzdem sitzen die Ohrposlter bequem über den Ohren. Der Kopfbügel fühlt sich durch die Polsterung bequem an und drückt auch nach längerem Einsatz nicht. Und wer eine Brille trägt, wird hiermit ebenfalls sehr zufrieden sein – das ist ja manchmal ein kritischer Punkt.
Weil sich das Design nicht großartig geändert hat, gilt auch hier, dass sich die Hörmuscheln nicht so flexibel wie bei einigen anderen Kopfhörern bewegen lassen – das stört mich hier aber nicht.
Die beim DT 1780 Pro MKII beiliegenden Kunstleder-Ohrpolster schließen insgesamt etwas mehr als die Velours-Polster ab, sorgen damit aber für eine noch bessere Isolation des Schalls. Diese Eigenschaft ist in einigen Situationen – beispielsweise beim Recording oder in Live-Umgebungen – durchaus vorteilhaft.
Für mich macht der Tragekomfort einen großen Teil des Gesamteindrucks bei Kopfhörern aus und in dieser Hinsicht überzeugen die beiden neuen Pro-Modelle auf ganzer Linie.
So klingen beyerdynamic DT 1990 Pro MKII und DT 1770 Pro MKII
Kommen wir nun zur wohl wichtigsten Frage, denn am Ende geht es natürlich um den Sound. Die Namen DT 1990 Pro und DT 1770 Pro stehen ja bereits seit einiger Zeit für einen exzellenten Klang und in dieser Hinsicht enttäuschen die Nachfolger auf keinen Fall. Allerdings hat beyerdynamic hier ein „kleines“ Feintuning vorgenommen.
Die neuen TESLA.45-Treiber arbeiten mit einem optimierten Neodym-Magneten, durch die neue Membran wurden Verzerrungsgrad und Impulsverhalten gegenüber den Vorgängern verbessert. Zudem soll die aus dem Polymer PEEK bestehende Membran eine präzisere Wiedergabe der Bässe garantieren. Und die gewichtsreduzierte Schwingspule aus einem mit Aluminium ummantelten Kupferdraht verspricht ein feineres Klangprofil der Höhen.
Beim beyerdynamic DT 1990 Pro MKII wurde konkret an den Höhen gearbeitet, die weiterhin ab 10 kHz sehr detailreich klingen, um die 8 kHz aber etwas zurückgenommen wurden. Deshalb soll dieses Modell nun etwas weniger „scharf“ in den Höhen ausfallen und gleichzeitig die Ohren bei langen Sessions nicht so schnell ermüden.
Und in der Tat klingt DT 1990 Pro MKII fantastisch. Der Sound ist präzise, natürlich und ohne wahrnehmbare Verzerrungen. Das Stereobild ist ebenfalls ausgezeichnet, die Wiedergabe der Transienten überzeugt gleichermaßen. Und wer etwas mehr Bass haben will, kann auf die bereits erwähnten „Producing-Velours“ wechseln. Bei Mixing- und Mastering-Aufgaben wird dich dieser Kopfhörer mit Sicherheit nicht im Stich lassen.
DT 1770 Pro MKII gefällt mir (wegen der geschlossenen Bauweise und dem angehobenen Bassbereich) sogar noch einen Tick besser. Der Bass ist überraschend satt, der Sound klingt voluminös, ohne dabei aufgebläht zu wirken und durch die gute Isolierung habe ich hier das Gefühl, regelrecht in die Musik einzutauchen. Es macht einfach Spaß, hiermit Musik zu machen und aufzunehmen. Sehr laut ist der neue DT 1770 Pro übrigens auch!
Trotzdem könnte ich mich nur schwer für ein Modell entscheiden, wenn ich eines von beiden wählen müsste. Am liebsten würde ich beide behalten. Denn auch mit dem DT 1990 Pro MKII kann ich stundenlang in der Musik versinken und durch das offene Design fühlt sich dieses Modell auch ein bisschen „luftiger“ an. Für Mixing-Aufgaben würde ich eahrscheinlich dem beyerdynamic DT 1990 Pro MKII den Vorzug geben.
Fazit
Mit beyerdynamic DT 1990 Pro MKII und 1770 Pro MKII liefert uns der deutsche Hersteller ein exzellentes Update der beiden Studiokopfhörer-Klassiker. Beide klingen ausgezeichnet, bleiben in den entscheidenen Eigenschaften aber den berühmten Vorgängern treu. Für mein Empfinden stehen hier primär Verbesserungen in einigen Details im Vordergrund. Diese sind aber nicht zu vernachlässigen. Das sorgfältige Überarbeiten der Klangprofile und die Neuausrichtung der Impedanz sorgen nämlich dafür, dass sch die beiden Studiokopfhörer noch besser in heutige Studio-Workflows integrieren.
Der Tragekomfort ist top, zudem sehen DT 1990 Pro MKII und DT 1770 Pro MKII elegant und modern aus. Der umfangreiche Lieferumfang ist ebenfalls positiv hervorzuheben.
Wer einen Schwerpunkt auf Mixing und Mastering legt, dürfte mit DT 1990 Pro MKII sehr glücklich werden. Für Recording und die kreative Arbeit im Studio wäre hingegen DT 1770 Pro MKII meine erste Wahl. Wer bereits einen der Vorgänger besitzt (oder vielleicht sogar beide), muss entscheiden, ob die neuen Features einen Kauf rechtfertigen. Schließlich kosten diese beiden Profikopfhörer auch ein „bisschen“. Aber das Geld ist hier gut investiert.
Verfügbarkeit und Preis
beyerdynamic DT 1990 Pro MKII und DT 1770 Pro MKII kosten je 549 Euro und sind hier bei Thomann erhältlich.*
Pro und Kontra beyerdynamic DT 1990 Pro MKII und DT 1770 Pro MKII
Pro
- hoher Tragekomfort
- gute Verarbeitung
- überzeugender Klang
- läuft durch die neue Impedanz problemlos mit den gängigen Abspielgeräten
- abnehmbares Kabel
- zweites Paar Ohrpolster und zwei Kabel im Lieferumfang
- Hardcase im Lieferumfang
Kontra
- Die eingerastete Kabelverbindung über Mini-XLR kann bei unvorsichtigen Kopfbewegungen vielleicht zu sehr belastet werden.
Weitere Infos
- DT 1990 Pro MKII auf der Website des Herstellers
- DT 1770 Pro MKII auf der Website des Herstellers
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