von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten
Synthesizer über 3000 Euro

Synthesizer über 3000 Euro

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Synthesizer über 3000 Euro. Welche Tastatur-Synthesizer lohnen sich? Was ist, wenn das Geld nicht das wichtigste ist? Man kann sicher bei einem vollen Portemonnaie so etwas wie eine „Vernunft-Grenze“ anlegen. Das wäre bei HiFi-Geräten das berühmte goldene Kabel oder der besonders schwere Vinyl-Drehteller. Bei den Synthesizern gibt es nach oben ebenso Grenzen. Schmidt, EMS oder Knifonium sind hier ohne Groll ausgeschlossen, weil diese zwar interessant sind, aber wirklich jenseits realistischer Preisvorstellungen und Zugänglichkeit liegen. Der Preis für das teuerste Gerät liegt damit bei gut 11-12k €. Als es den Yamaha VP-1 oder den Waldorf Wave noch gab, konnte man weit jenseits der 25k € noch schmachten.

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Ab wann sind Synthesizer heute „teuer“?

Sicher ist, dass wir uns heute keine Geräte wegen kleinster Preise anschauen, oder solche die primär Energie in Optisches gesteckt haben. Wir haben ebenfalls nicht nach sehr speziellen Ideen gesucht, wie etwa nach Synthesizern, die eine „stabile Oszillatoren mit Röhren“ besitzen oder mit einer „Kugelschreibermine“ Klänge erzeugen. Ein typischer Vertreter in dieser Kategorie wäre der Motor-Synth, der sogar unter 3000 Euro geblieben ist. Wir suchen nach „normalen“ nicht „krass ungewöhnlichen“ Geräten, die am Ende hochwertig sind. Nicht weil sie teuer sind, sondern weil der technische Aufwand sich lohnt oder nötig ist. Synthesizer über 3000 Euro eben!

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Es gibt durchaus im Jahre 2024 viele polyphone analoge Synthesizer, die den Bereich des teuren erreichen. Was ist heute teuer? In den späteren 1980ern bis etwa hinein in die 2000er-Jahre war ein typischer Preis ab und bei 3000 Euro und darüber absoluter Standard. Das war sogar der übliche Preis für den Studiobereich, egal ob es ein Ensoniq ESQ-1 oder ein Sampler war. Sie alle lagen in dieser Synthesizer über 3000 Euro Preisspanne. Auch wenn man heute günstiger zum Sound kommen kann, so ist dieser Preis heute trotz besserer Herstellungsbedingungen und Mindestmengen noch immer eine gute Grenze.

Wer sind die Hersteller teurer Synthesizer und warum?

Seitdem einige Hersteller mit und ohne Basis-Chips von Curtis oder SSM polyphon bauen können, scheint heute viel möglich. Heute sind die wirklich teuren Geräte fast mehr von speziellen Marken aufgerufen worden. So sind es oft „Leute von Sequential“ (Groove Synthesis, Oberheim) oder Moog oder besondere Hersteller wie Baloran, die wirklich große teure Instrumente anbieten, weil sie aufwendig sind. Müssen sie analog sein? Nicht selten ist die Antwort ja, zumindest hybrid sind die meisten Geräte in der Preisklasse mit Ausnahme von „Workstations“ und ähnlichem. Auf der anderen Seite gibt es dann noch die Sondergeräte und Sonderanfertigungen, wie den schon genannten Ultrasonderling Schmidt.

Der Moog One ist seit Stand „heute“ nicht mehr in der Liste der Synthesizer über 3000 Euro dabei, da man ihn kürzlich etwas indirekt abgekündigt hat und den „neuen“ noch nicht formell angekündigt hat. Er hätte die Liste in jedem Falle ganz oben angeführt, wenn es nur um den Preis geht. Immerhin hat er vier LFOs die in Audiotempo jenseits der 500 Hz agieren können, was andere absolut NICHT liefern können oder wollen. Seine Sample & Hold-Modulationen klingen sagenhaft und wunderbar „unwirklich“. Seine sonstige Technik konnte aber wohl nicht ganz das bieten, was ausreichend Kauflaune erzeugt.

Noch gibt es die letzten Moog Ones bei Thomann für 10.998 Euro (Affiliate)

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Groove Synthesis 3rd Wave

Wer Synthese kennt, kann ihn sofort bedienen. Er ist nicht mehr so kompliziert wie ein echter historischer PPG Wave und das spricht sehr für ihn, den Versuch einen modernen PPG zu bauen. Er ist sicher kein Meister extrem schneller Modulationen, jedoch ein hochwertiger Synthesizer, der wie kaum ein anderer die Wavetable-Synthese der Achtziger in die heutige Zeit trägt. Das ist auch gültig vor dem Hintergrund, dass Wavetables heute in verschiedensten Darreichungsformen in nahezu jedem Synthesizer angeboten werden. Die Ausprägung und Klang des 3rd Wave sind sehr hochwertig.

Den 3rd Wave gibt es für 5699 Euro als Keyboard bei Thomann (Affiliate) – also ein Synthesizer über 3000 Euro.

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Groove Synthesis 3rd Wave
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Oberheim OB-8X

Dieser Synthesizer ist ebenfalls an den Klassikern orientiert. Genau genommen an OB-X, OB-Xa und OB-8 gleichzeitig. Der damalige Chefentwickler bei Oberheim ist Marcus Ryle. Man hat hier wirklich akribisch die Hüllkurven und mehr genau umgesetzt und sogar den alten Code dafür verwendet. Er hat sicher wegen seines Sounds wieder zurückgefunden, hat aber fast mehr Parameter im Menü als auf dem Panel. So findet man dort einen zweiten LFO, Details und Einstellungen, die im „Original“ nicht vorkommen. Das ist ein anderer Ansatz als bei Sequential. Depeche Mode haben ihn auf der „noch aktuellen“ Tour eingesetzt.

Den OB-X8 bekommst du bei Thomann (Affiliate) für 5279 Euro. Alternative: Oberheim TEO-5 aus gleichem Hause, OB-6 ebenso.

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Sequential OB-6 Module
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Waldorf Quantum MK2

Diese Maschine ist ein Synthese-Schiff mit einer polyphonen Aftertouch-Tastatur. Hier findest du eine sehr weit reichende Klangapparatur, die wegen der eingebauten analogen Filter ihren finanziellen Tribut fordert. Dafür gibt es kaum etwas, was dieser Synthesizer nicht kann. Lediglich zwischen den drei „Oszillator-Schächten“ lässt sich keine Synthese gegenüber einem anderen „Oszillator-Schacht“ aufbauen. So bleibt FM beispielsweise in der 6-OP-FM-Abteilung in einem Oszillator und kann nicht mit einem Weiteren eine FM bilden.

Die Waldorf-Synthesizer bieten extrem viele Modulationsquellen (je 6 Hüllkurven, LFOs…). Wer das in Stereo will, müsste aber sich mal bei Mayer umsehen.
Allerdings hat gerade jetzt Waldorf angekündigt, dass der Quantum MK2 ausverkauft sei (aber nicht bei Thomann). Auch das ist nicht selten unter hochpreisigen Synthesizer über 3000 Euro und sogar über 4000 Euro. Ob es eine weitere Auflage gibt ist zu diesem Zeitpunkt zu neu um beantwortet zu werden.

Den Quantum MK2 gibt es gerade noch bei Thomann für 4799 Euro. Alternative ohne analoge Filter und Tasten ist der Iridium und landet dann unter 3000 Euro.

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Waldorf Quantum MK2
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Waldorf Iridium Keyboard
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Sequential Trigon-6, Prophet-10 und Auslaufmodelle

Diese Synthesizer zielen in zwei Richtungen. Damit könnt ihr die Klassiker von Sequential heute nachspielen, aber mit doppelter Stimmenzahl (Prophet 5/10). Der luftige Sound des sonst eher schwer zu bekommenden Rev 1-Sounds ist durchaus beliebt. So gesehen ist dies ein Evergreen-Klassiker – direkt neben dem Minimoog und der kostet „deshalb“ mehr als ein Synthesizer über 3000 Euro. Dennoch liegt er preislich in der Nähe zahlreicher anderer analoger polyphoner Sequential Synthesizer.

Beim Prophet-10 liegt der Preis bei Thomann bei 4499 Euro, den Prophet-5 gibt es für einen nahezu gleichen Preis wie den Trigon.

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Hätten wir die Suche früher erhoben, wäre der sehr andere Prophet-12 und selbstverständlich der Prophet-X als „Sample Synthesizer“ noch auf der Liste, die keine Klassiker sind und den Wunsch nach neuen innovativen Synthesizern und Samples zum Anfassen dienten. Auch sie sind Synthesizer über 3000 Euro gewesen. Der 12er ist faktisch ein samplebasierter kombinierter Analog-Synthesizer mit FM und Knöpfen und macht einen Prophet-X spannender als seine Verkaufszahlen.

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Stattdessen hat man sich für eine Art modernen besseren „Memorymoog“ entschieden, der zu Prophet-6 und der aktuellen Linie gut passt oder ihnen sehr nah ist, aber mit „Moog“-Herz. Das ist der Trigon-6. Da ist Sequential also doch eher auf die Klassikerschiene gelangt. Sie alle waren immer Synthesizer über 3000 Euro.

Den Trigon-6 gibt es aktuell für 3779 Euro bei Thomann (Affiliate). Alternativ ist der Desktop zu empfehlen.

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Sequential Trigon-6
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Sequential Prophet 10
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Sequential Prophet X
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Arturia Polybrute 12

Der Polybrute 12 ist stark an Parameter-Morphing ausgerichtet worden. Eigentlich ist er aber technisch dasselbe wie sein sechstimmiger Kollege. Alle Parameter wurden und sind stufenlos konstruiert. Außerdem hat er eine besonders zugängliche Modulationsmatrix, die ohnehin fast so ausgerichtet ist, als würde man dem User ein Live-Umstellen erleichtern wollen. Die Modulationsquellen sind zahlreich und man kann fast frei mit poly/monophonen LFOs arbeiten. Das alles mit 12 Stimmen kostet etwas mehr. Ein ausdrucksstarker Synthesizer.

Den Polybrute 12 gibt es aktuell bei Thomann für 3899 Euro (Affiliate) als ein Synthesizer über 3000 Euro.

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Arturia PolyBrute 12 Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Arturia PolyBrute
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Die Synthesizer über 3000 Euro unter dem Radar

Wo, zum Teufel, habt ihr die Montage M Serie oder die Fantom-Workstations, jetzt wo sie auch „ACB-fähig“ sind? Sie passen durchaus in das Schema und können jeweils viel. Ja, das tun sie. Sie liegen bereits für die 61-Taster Synthesizer über 3000 Euro. Besonders der polyphone Aftertouch (nur Montage M) kostet ordentlich extra. In Teilen gibt es abgespeckte Varianten für weniger Geld und mit optinonal „schlechterer“, weil Aftertouch-loser Tastatur. Man fragt sich aber, weshalb es keine tastenlosen Varianten gibt.

Yamaha Montage M6, M7 und M8x
Montage M6, M7 und M8x · Quelle: Yamaha

Und ja, der U.D.O. Super Gemini wäre ebenfalls ein guter Fall für diese Synthesizer über 3000 Euro Liste, da er ein spezielles Konzept anbietet, welches besonders für die Live-Performance und Jams sehr hilfreich ist und sogar LayerSounds gleichzeitig editierbar macht. Auch er bietet polyphonen Aftertouch.

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UDO Audio Super Gemini White
UDO Audio Super Gemini White Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Roland Fantom-8 EX
Roland Fantom-8 EX Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

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Übrigens: Nahezu alle Synthesizer über 3000 Euro, die hier vorgestellt wurden sind als Desktop erhältlich und meist deutlich günstiger zu haben. Beim Moog One und Polybrute 12 gibt es diese Option allerdings nicht.

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4 Antworten zu “Die besten Synthesizer über 3000 Euro, wenn Geld (fast) keine Rolle spielt”

    Stephan Dargel sagt:
    1

    In den Achtzigern waren das zwar DM und nicht Euro, aber von der Kaufkraft her gefühlt ähnlich teuer, wie heute (also 80er 3000 DM ~ 2020er 3000€). Die Neunziger waren noch die Jahre, wo ein PC immer 4.000 DM kostete, wenn man einen halbwegs guten haben wollte. Und die Top-Seller jener Tage, wie DX7, D-50 oder M1 lagen sogar anfangs alle um die 4.000 DM. Also „teuer“ ist ein relativer Begriff. Wer konnte sich 1982 einen Jupiter-8 leisten, der sogar 12.000 DM kostete. Das waren die unerreichbaren Trauminstrumente. Ich habe mir 1992 einen JD-800 gekauft (und habe ihn noch), der mir auch nahe 4.000 DM gekostet hatte. Das war damals schon richtig viel Geld.

      Moogulator sagt:
      1

      Hallo Stephan, lang nicht gelesen – schön, dass du noch „da“ bist (sorry für das persönliche, freu mich aber drüber).
      Ja, genau 3-6k.- DM waren lange normaler Preis, heute „erwartet“ man viel für um die 300€.
      Die Herstellung ist heute einfacher und billiger – aber vieles hängt auch stark an den CEM-Chips und wurde dadurch zu einem neuen Boom für Hybride und Teilanaloge Synthesizer.

      Genau, ich fand damals viele Geräte zu teuer und richteten sich an „Produzenten“ – wesentlich direkter als heute – auch die Vertriebe waren bei teureren Synthesizern auch mehr in Spezialläden, weiter oben sowieso (NED, Synclavier, Emu, PPG und Zulieferer wie damals eine gewisse Firma die Turbosound und Sound Designer anboten auf dem Mac (auch ein Gerät was unter 6k DM nicht zu haben war).

      Xpander knapp 10k DM, und vieles mehr war in dem Segment normal, auch die erste Linndrum war wirklich richtig teuer.
      Aber das sind ja auch andere Zeiten. Die Entwicklung sparen sich manche Firmen, andere entwickeln etwas dazu oder bewusster mit Teiledatenbanken und Verfügbarkeiten. Das gab es so auch nicht und SMD und Layer-Platinen gab es damals so viel weniger. Ein Logic Board eines 2009er Mac Pro war schon 8 Layer – in Synths gab es damals nicht.
      Und so war das alles wirklich unerreichbar, aber man konnte durch tauschen sich hocharbeiten. So habe ich das gemacht. Mein Laden hat mich angerufen „du hast doch diesen …“ und ich krieg dafür dann eben den Sampler oder den ESQ1 und die haben dann einen normalen Analogen oder einfachen Synth unter 2k DM von mir und ich musste dann nur wenig dazu legen. Ich war ja jung und…

    Markus Schlösser sagt:
    0

    „Der 12er ist faktisch ein samplebasierter kombinierter Analog-Synthesizer mit FM“
    Das ist natürlich Quatsch, der Prophet 12 ist dco basiert, der x-er ist quasi sample basiert

    Mr. Right sagt:
    0

    Die Preise waren damals aber auch nicht wirklich abzocke sondern die Technik war eben auch wirklich sau teuer. Mussten die Firmen extra ihre Chips designen und dann mit ihrer Firmware steuern. Hat man es heute nur noch mit schnellen CPUs zu tun die einfach ihr Programm abarbeiten, ähnlich wie in einem PC, braucht man sich nicht zu wundern wenn es Hardware Kisten heutzutage gibt deren Hersteller gleichzeitig das VST Programm dazu liefern können ohne nochmal Geld zu verlangen. Ja die Hardware ist billiger geworden, und das spiegelt sich auch in den Preisen wieder. Trotzdem klingt inzwischen alles wie Computer Computer und irgendwie schon ziemlich ähnlich. Es gibt tolle Sachen, aber nichts wirklich wertvolles mehr? Nein, freuen wir uns einfach über das was wir haben. Man merkt es vor allem daran, dass wenn alles nix mehr was wert ist, dann motzen alle nur noch über alles worüber man früher eher Auswege gesucht hätte, verschwendet man sich heute keine Gedanken mehr kauft sich einfach schnell den nächsten Mist. Es ist wie bei den Neureichen, sie führen sich auf wie die Verrückten, schmeißen den Kaviar durchs offene Fenster weil er nach Fisch stinkt und schneiden sich die Finger wund an den zerbrochenen Sektflaschen die im Suff zerdeppert am Boden liegen und die Leute daneben….. Reich zu sein ist nicht einfach!

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