Die besten Crossplattform DAWs für Windows, macOS und Linux
Du brauchst eine DAW, mit der du unabhängig vom Betriebssystem deine Audio- und MIDI-Spuren aufnehmen, editieren oder bearbeiten möchtest? Dann ist dieser Artikel für dich! Wir zeigen dir die besten Crossplattform DAWs für die zwei großen Betriebssysteme Windows und macOS, als Bonus gibt es noch DAWs oben drauf, die zusätzlich (und offiziell) mit Linux laufen.
DAW-Wahl vs. OS-Wahl
Es gibt DAWs, mit denen du fest an ein Betriebssystem gebunden bist, etwa Logic Pro X an macOS, Samplitude und Sequoia an Windows oder QTractor an Linux. Wer nur im stillen Kämmerlein oder an einem festen Studioplatz damit arbeitet, ist damit sicher zufrieden. Wenn du aber in Projektstudios oder an fremden Rechnern arbeitest, dich gerade von alter Hardware trennen oder einfach frei bei der Wahl sein möchte, brauchst du eine Crossplattform DAW.
Damit du in der Masse an DAWs nicht den Überblick verlierst, zeigen wir dir die besten DAWs für „alle“ Betriebssysteme gleichzeitig. Wenn du auf der Suche nach Freeware DAWs bist, dann schau dich mal hier um. Und wenn du denkst: Linux geht doch nicht für Audio – schau dir mal den Erfahrungsbericht mit Ubuntu Studio an.
Deine Meinung
Welche sind deine besten Crossplattform DAW oder dein Favorit? Oder haben wir eventuell eine vergessen? Schreib uns ein Kommentar.
Cubase (Windows, macOS)
Die wohl meistgenutzte DAW in Deutschland ist Steinberg Cubase. Mittlerweile ist die DAW schon bei Version 10.5 angekommen, bis dahin war es ein teils steiniger Weg – kein Wunder, die DAW aus Hamburg gibt es schon seit 31 Jahren. Angefangen hatte alles als Cubeat bzw. Cubit auf dem Atari. Und schon fast seit Beginn ist die DAW sowohl für mehrere Plattformen verfügbar, neben Atari kam 1990 der Macintosh dazu.
Heute ist die DAW eine der wichtigsten, modernsten und umfangreichsten der Welt, auch wenn die Verbreitung außerhalb Deutschlands den Forenbeobachtungen eher kleiner ist. Trotzdem setzen Tonstudios weltweit auf eine der besten Crossplattform DAWs für Windows und macOS mit Audio- und MIDI-Bearbeitung aus Deutschland. Mittlerweile ist auch die Einrichtung und Einarbeitung nicht mehr so frickelig wie „früher“ und sollte selbst für Einsteiger kein Problem darstellen.
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Live (Windows, macOS)
Ein weltweiter Big Player kommt aus Berlin. Ableton hat mit Live einen eigenständigen DAW-Ansatz erschaffen, der vor allem durch die Session View viele Fans gefunden hat. Dadurch ist es vor allem live und für Producing gut geeignet, was durch den einfachen Workflow der Sample- und MIDI-Bearbeitung noch mal unterstützt wird. Ableton Live war eine der ersten DAWs, die eine Freeze Funktion eingebaut hatten und so „on the fly“ Effekte auf Clips einrechnen konnten und so CPU-Leistung gespart wurde.
Ein weiterer Pluspunkt ist die nahtlose Unterstützung der hauseigenen (Push) Controller, die auch bei Producern sehr beliebt sind. Von kaum einer anderen DAW berichten die User über so schnelle Ergebnisse beim Songs-Erschaffen, wie mit Live. Wenn du allerdings den Workflow einer klassischen DAW gewohnt bist, dann ist der Umstieg etwas steinig, vielleicht aber lohnenswert. Dafür bist du frei, Windows oder macOS zu verwenden.
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Bitwig Studio (Windows, macOS, Linux)
Ebenfalls aus Berlin ist die Firma Bitwig, die mit Bitwig Studio einen ganz eigenen Ansatz an eine DAW verfolgt. Die Firma hat sich u.a. aus ehemaligen Entwicklern von Ableton gegründet, daher ist die Bedienung recht ähnlich, allerdings hat Bitwig Studio einige Features und Verbesserungen, nach denen sich Live-Nutzer die Finger lecken. Die Optik ist weniger flach und modern, dafür für einige User runder und nicht so kalt.
Der Clip Launcher (Session View) ist auch hier ein zentrales Element, das vor allem Producer und Live-Performer anspricht. Vor allem für die Modularfraktion hat Bitwig Studio Einiges mehr zu bieten, auch Scripting ist für viele der Pluspunkt schlechthin. Außerdem ist es neben Windows und macOS auch in vollem Umfang für Linux verfügbar und Touch-Kompatibel – damit unter den besten Crossplattform DAWs relativ einzigartig. Leider (?) hat die DAW zum Abomodell gewechselt: du kaufst Jahreslizenzen und bekommst in der Zeit alle Updates, danach bleibt es beim Ist-Stand ohne Updates, bis du wieder zahlst.
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Mixbus (Windows, macOS, Linux)
Etwas behäbiger und klassischer kommt Harrison Mixbus daher. Hier ist im Mixer via DSP eine Harrison Konsole mit festen 3-Band-EQ und Kompressor in jedem Kanal eingebaut, außerdem werden 8 fixe Mixbusse vorgegeben. Der Ansatz ist für DAWs alternativlos und man könnte sagen „neu“, es orientiert sich aber stark an dem, was in digitalen DAWs sonst gekonnt umgangen wird: Restriktionen durch (alte) analoge Mischpulte, aber es soll auch deren Klang einfangen. Und genau der Ansatz trifft bei vielen genau ins Schwarze, denn es herrscht das Ein-Knopf-Eine-Funktion-Konzept. Die DAW ist sonst relativ identisch mit dem Unterbau Ardour, einer freien DAW und demnach ist auch Mixbus für Windows, macOS und Linux verfügbar.
Dafür soll es die „am besten klingende DAW“ sein. Durch den einfachen und logischen Mixer-Aufbau und Funktionen, die andere DAWs vermissen (z.B. Polaritätsanpassung auf Knopfdruck) und der Open Source Ansatz und der eher geringe Preis machen Mixbus zu einer interessanten Crossplattform DAW.
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Reaper (Windows, macOS, Linux)
Eine der umfangreichsten DAWs da draußen ist Cockos Reaper, ursprünglich vom Entwickler des Audioplayers Winamp, bevor dieser an AOL verkauft wurde und mit dem Erlös die DAW entwickelt wurde. anfänglich kostenlos und optisch an Sony Vegas orientiert, ist es mittlerweile eine viel genutzte DAW und vor allem beim Sound Design durch die enorme Anpassbarkeit an den Benutzer und die Script- und Programmiermöglichkeiten viel und gern genutzt. Bei Videospielen und auch beim Film eine DAW, die nicht zu unterschätzen und oft anzutreffen ist.
Preislich ist Reaper eine der günstigsten DAWs und wird aufgrund der langen und restriktionsfreien Testphase fälschlich als Freeware betitelt. Der enorme Funktionsumfang hat aber seinen Preis: Reaper ist relativ unübersichtlich und man muss sich mehr reinwühlen als in andere DAWs, dafür ist die Community sehr hilfsbereit. Neuerdings entwickeln die Entwickler auch für Linux, womit Reaper eine der besten Crossplattform DAWs für mich ist.
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Studio One (Windows, macOS)
Die DAW ist von den Entwicklern von Kristal entstanden, einer für Studio One eingestellten Freeware DAW und ehemaligen Entwicklern von Steinberg (Cubase). Die Kooperation mit Presonus hat sich aber ausgezahlt, denn Studio One ist eine der beliebtesten DAWs am Markt und glänzt durch den schnellen Workflow. Als neuste DAW dieser Liste steht sie in Sachen Funktionen anderen DAWs aber in nichts nach. Dank Presonus gibt es die ARA-Integration und damit Audioanalyse in Melodyne in schneller-als-Echtzeit.
Die Oberfläche ist in Mixing und Mastering unterteilt und bietet so als einzige DAW eine Umgebung vom ersten Komponieren bis zum fertigen DDP mit Red Book Standard fürs Presswerk, für das man sonst zusätzliche Software benötigt. Preislich liegt Studio One im Mittelfeld und ist definitiv eine Option für Einsteiger bis Profis mit Windows und macOS.
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Waveform Pro (Windows, macOS, Linux)
Die ehemals als Tracktion bekannte DAW heißt seit geraumer Zeit Waveform und ist mit einem ganz eigenen Ansatz an die Nutzeroberfläche an den Start gegangen. Der Signalfluss spielt hier eine große Rolle, ist für alteingesessene Nutzer eher komisch, wer aber komplett neu einsteigt findet hier viel schneller zu Ergebnissen.
Die DAW ist mittlerweile bei Version 11 angekommen und für Windows, macOS und Linux verfügbar und kostet im Vergleich relativ wenig. Sehr cool: Alte Versionen werden nach zwei neuen Versionsnummern zur Freeware – ein Konzept, das auf jeden Fall Schule machen sollte. Wie sich ein Ableton Live Nutzer beim Umstieg schlägt, kannst du hier nachlesen.
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FL Studio (Windows, macOS)
Image Line hat mit FL Studio (ehemals Fruity Loops) ebenfalls einen ganz eigenständigen und berühmten DAW-Ansatz, denn hier wird voll auf Producing gesetzt. Neben der ganz eigenen Nutzeroberfläche bietet FL Studio Lifetime Updates, heißt: Du kaufst eine Version und bekommst fortan alle Nachfolger kostenlos. Genial! Übrigens ist FL Studio nicht nur eine der besten Crossplattform DAWs, sondern auch laut Hersteller die am meisten genutzte DAW weltweit.
Vermutlich bist du mit keiner anderen DAW so schnell mit deinen Beats fertig. Lange war es DIE DAW für elektronische Musik wie Dubstep und Co. Mittlerweile eignet es sich aber für alle erdenklichen Musikrichtungen, wobei es sich weiterhin mit elektronischer Musik am wohlsten anfühlt.
Wenn du eine ähnliche Arbeitsweise wie in FL Studio haben möchtest, aber kein Geld ausgeben möchtest/kannst oder auf Linux unterwegs bist, dann schau dir mal LMMS an. Das sieht etwas „älter“ aus, ist dafür Freeware und für alle drei Systeme verfügbar.
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Mehr Infos
Wenn du eine DAW kaufen möchtest, kannst du das über die folgenden Affiliate Links hier tun (musst du aber nicht). Du zahlst nicht mehr als sonst, aber Gearnews bekommt dafür eine kleine Unterstützung von Thomann. So hilfst du uns, die Seite am Laufen zu halten.
18 Antworten zu “Die besten Crossplattform DAWs für Windows, macOS und Linux”
Also wenn ich mir diese Zusammenstelung so anschaue, muss ich sagen, mein Favorit ist ganz klar Reaper. Ich arbeite, als Sounddesign-Student, immer wieder mit Reaper (auf Linux), und habe es lieben gelernt. Leider gibts (noch) keinen „echten“ Support für Linux, d.h. die Version ist mit „experimentell“ betitelt. In der Praxis läuft Reaper aber stabil.
Man kann mit der Software einfach echt alles machen: Videos vertonen, reine klassische Audio-Produktionen, und das Routing ist so flexibel, dass selbst Ambisonics-Produktionen mit dutzenden Lautsprechern realisierbar sind. Kennt man die Shortcuts & Settings, ist Audio-Editing außerdem schnell zu erledigen und ein Traum.
Als alter Ableton-Hase schiele ich natürlich auch immer wieder Richtung Bitwig.
P.S.: Als weitere wirkliche Cross-Plattform-DAW könnte man noch Ardour nennen. Damit lässt sich auch eine Menge anstellen. Außerdem sind die gerade in der BETA-Phase zur neuen Version 6.
Es ist sogar schon der rc1 von Ardour6 auf den Nightly-Servern. Ich freue mich sehr auf den Release, einfach weil ich die DAW lieben gelernt habe und den OS-Ansatz schätze. Mixbus hat allerdings den für viele User besseren Ansatz beim Mixer, daher hatte ich mich in der Liste dafür entschieden.
PS: Ich bin REAPERianer seit V2. Ich verstehe dich sehr gut – auch der Linux-Release ist extrem gut mittlerweile. „Damals“ mit WINE war einfach zu instabil. Schade, dass es immer noch keinen LV2 Support gibt und die CALF-Plug-ins genutzt werden können, die nur über JACK einbinden ist einfach nicht praktikabel. Aber die Entwickler wollen auch kein LinuxVST bauen. Henne-Ei-Problem.
Ja stimmt. Lv2-Support wäre natürlich der Oberhammer. Die Calf-Plugins sind echt nicht zu verachten.
Kennst du sonst gute Plug-in-Pakete für Linux?
Hab einige Sachen auf dem Rechner. Hab aber meist so viel zu tun, dass ich noch nicht so viel detailliert ausprobieren konnte… Die LSP-Plugins haben einige coole Sachen und interessante Helferlein mit dabei. Das GUI-Design muss man halt mögen.
Das klingt doch nach einem guten Zustand in dem eher schwierigen Bereich. :)
Schau mal bei http://www.airwindows.com vorbei, dort gibts zwar keine GUIs bei den Plugins, nur Regler. Aber dafür sehr breitbandig aufgestellt, auch mal speziell und immer gut.
Bitwig hat nicht ins Abomodell gewechselt! Das ist ein schlecht recherchiertes Missverständnis. Infos gibt es auf der Website, die Lizenz beinhaltet Upgrades für 12 Monate, der Nutzer kann es ohne upgraden zu müssen theoretisch immer weiter nutzen. Bei einem Abo wäre eine Software nach Ablauf des Abo auch nicht mehr nutzbar.
Abo heißt einfach nur, dass eine Leistung/Produkt für eine bestimtme Zeit bezogen/gekauft wird. Bei Zeitungsabos darfst du ja auch die alten Ausgaben behalten. Das ist dann (wie ich finde auch hier) die nette Abo-Version, andere Firmen sind dreister und „vermieten“ ihre Software nur.
Sorry, ich hatte da so ein Abo wie z.B. Adobe Suite o.ä. im Kopf,das man dann nicht mehr nutzen kann.
Da der Titel des Artikels „Die besten Crossplattform DAWs …“ und nicht „Die in Deutschland beliebtesten DAW’s…“ lautet, fehlen meiner Ansicht nach 2 DAWs, nämlich MOTU Digital Performer und Reason Studios Reason. Beide sind enorm leistungsfähig und haben jeweils Features an Bord, die so „unique“ sind, dass sie eigentlich hätten erwähnt werden sollen. Ansonsten finde ich Eure Auflistung komplett.
Stimmt, über MOTU müssen wir nochmal diskutieren, ob wir die mit aufnehmen. In den USA sind die schließlich ein Big Player.
Reason würde ich (!) nicht als DAW bezeichnen, wenn dann eher Record. Da Reason aber unserer Erfahrung eher als PLug-in genutzt wird, kommt es nicht mit in die Liste der DAWs, sondern eher der flexiblen Klangerzeuger. :)
Hi Claudius,
kleine Korrektur: Digital Performer ist nicht nur in den USA, sondern z.B. auch in Frankreich eine der beliebtesten DAW’s. Dass wir uns in Deutschland mit jener DAW etwas schwer tun, hat sicherlich historische Gründe (Logic, Cubase, Live). Aber sei’s drum.
Bezüglich Reason muss ich Dir widersprechen, denn dass Reason in erster Linie als Plugin eingesetzt wird, kann noch nicht so lange her sein, weil erst mit Reason 11 das Reason Rack zum Plugin wurde. Vorher wurde möglicherweise ReWire verwendet, um Reason an andere DAW’s anzudocken. Und vielleicht, nur vielleicht, bist du da nicht ganz auf dem Laufenden: Record und Reason wurden mit dem Erscheinen von Reason 6 zu einem Produkt verschmolzen, d.h .alle Features aus Record befinden sich seither in Reason. Mit Reason kannst Du neben MIDI sehr wohl Audio aufnehmen, umfangreich editieren, routen, resamplen, mischen, etc.. Frage: Ist es nicht genau DAS, was der Definition einer DAW entspricht? Nur mal so: die meisten Fachmagazine – egal, ob online oder im Papierform – listen Reason als DAW. ;)
Siehste, das mit Frankreich war mir neu. :)
Reason und Record in einem ist mir auch bekannt, wie die Verwendung, die bei all meinen produzierenden Bekannten (und das, was ich in Foren lese) immer per ReWire stattfand. Das hatte ich oben etwas vorschnell auch mit gedanklich eingefasst, aber falsch betitelt. :)
Also ich hab schon mehrere daw’s ausprobiert unter Windows wie zb fl, ableton oder cubase aber die die hier nicht aufgelistet ist und die für mich echt gut ist und auch ein guten Support hat ist native Instruments Maschine 2!!! Mega gute daw meiner Meinung nach
Also in der Ankündigung geht es um DAWs für alle 3 Plattformen. Im Artikel dann geht es oft nur um 2 Betriebssysteme. Das ist journalistisch unsauber. Ich vermisse schmerzlich Reason! Warum habt ihr diese DAW nicht aufgenommen?
Ja, da steht „als Bonus“ im Bezug auf Linux. Ich fand das bisher nicht missverständlich. Geht es dir um die Passage?
Passt vielleicht nicht ganz dazu, aber wenn es um produktives Arbeiten geht, finde ich Renoise als Cross-Plattform Tracker auch erwähnenswert : )
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