von claudius | Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
Topliste Budget E-Gitarren Teil 2 Flying V Explorer Jazzmaster Jaguar

Die besten der Besten bis 500€?  ·  Quelle: Gearnews

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Du hast kein Geld oder willst einfach nicht so viel für eine E-Gitarre ausgeben? Dann haben wir genau die richtigen Modelle für dich zusammen gesammelt, die unserer Erfahrung eine richtig gute Figur machen und dabei nicht über 500 Euro kosten. Einige große Musiker setzen sogar aus Prinzip auf derartige Modelle. Die meisten Modelle ist der Preisregion brauchen sich von der Qualität nicht hinter den hochpreisigen Gitarren zu verstecken – vielleicht muss man wegen weniger Qualitätskontrolle mehr als eine in die Hand nehmen. Ohne Frage kannst du damit aber komplett glücklich werden, egal ob als Hauptgitarre oder Backup bzw. Zweit-, Dritt- oder Viertgitarre. ;)

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Dies ist der zweite Teil der Budget-Serie. Wenn du lieber bekanntere Modelle wie Stratocaster oder Les Paul suchst, dann ist HIER deine Liste der Wahl.

Wenn du es aber lieber etwas extravaganter hast und gerne etwas Abseits vom Mainstream spielst, dann musst du dir dringend diese Liste geben, wenn du günstige, aber gute E-Gitarren spielen willst.

Gibson Explorer Flying-V

Quelle: Gibson

Flying-V, Explorer und Co

Darfs etwas extremer sein? Dann sind Explorer, Flying-V oder Iceman genau dein Ding. Die sieht man nicht all zu oft, wenn, dann eher in den harten Stilrichtungen wie Metal. Aber auch in der Rockhistorie findet man die Flying-V bei Jimi Hendrix, The Rolling Stones, Bonamassa oder Lenny Kravitz (und vielen mehr). Je zackiger und schwarfkantiger, desto metalliger – deswegen gibt es hier die ganz „bösen“ Modelle.

Ausgerechnet bei Epiphone gibt es aktuell keine echte Flying-V in dieser Preisregion, daher müssen wir uns bei der Liste an andere Hersteller halten. Die stehen dem Original aber in nichts nach.

Dean V 79

Dean V79 Flying-VEs ist zwar keine Gibson oder Epiphone (denen das Geschmacksmuster nicht mehr alleinig gehört), aber wer schon einmal eine Dean in der Hand hatte, der weiß, dass die dem Original in Nichts nachstehen. Auch hier gibt es Mahagoni bei Hals und Body, nur beim überdimensionalen V-Headstock muss man sich an Kopflastigkeit gewöhnen. Wen das nicht stört (oder einen wirklich rutschfesten Gurt besitzt), der bekommt hier eine waschechte Flying-V nach Originalvorbild für knapp 450 Euro*.

Wenn dir das zu teuer ist, dann schau dir doch mal die Schenker-Signature (Scorpions) für 299 Euro* an.

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Jackson JS32 Rhoads

Jackson JS32 Rhandy RhoadsWenn es einen Gitarristen im frühen Metalbereich gibt, dann wohl Rhandy Rhoads, der bei Ozzy Osbourne und Quiet Riot das Fundament für viele Metalgitarristen legte. Die Jackson wurde für Rhoads damals von Charvel Guitars gebaut, aus Angst vor Misserfolg wurde sie aber Jackson (nach dem Besitzer von Charvel Guitars) getauft. Daraus entsprung eine ganze Marke, denn es war überhaupt kein Misserfolg, die Flying-V zackiger und mit durchgehendem und eingeleimten Hals zu bauen.

Auch die neue, günstige Version mit Pappel-Body, Ahornhals und den deftigen Haiflossen-Inlays steht dem Signature-Pro-Modell in fast nichts nach. Überstreigen, loskniedeln und dabei nicht arm werden. Was willst du für knapp 300 Euro* noch?

Ibanez Paul Stanley Signature Iceman

Ibanez PS120 IcemanAuch wenn es nicht dran steht, ist diese Paul Stanley Signature im Grunde eine Iceman. Und diese Ausführung ist besonders günstig. Man sieht sie nicht alle Tage, außer KISS sind mir nur White Zombie, Paul Gilbert mit seiner Reverse und System of a Down noch im Kopf – definitiv ein Modell mit Seltenheitswert.

Im unteren Preissegment muss man ein wenig nach einem qualitativ hochwertigen Modell schauen, wenn man selbst noch Hand anlegt, bekommt man für die knapp 300 Euro* und etwas Arbeitszeit eine waschechte Ibanez Iceman im KISS-Gewand.

Harley Benton EX84

Harley Benton EX84Explorer? Das riecht nach Metallica. Auch wenn andere Gitarristen dieser Form frönen, ist der Frontmann James Hetfield doch einer der bekanntesten Nutzer aktuell. Die Harley Benton hatte bei uns für soviele Zugriffe gesorgt, dass wir sie einfach mit in diese Liste mitnehmen mussten.

Für knapp 300 Euro* gibt es Mahagonibody, -Hals und Ebenholzgriffbrett und zwei aktive Humbucker. Damit wird Enter the Sandman sicher ein Klacks. Oder kannst du dir vorstellen, dass solche Songs auf anderen Modellen eingespielt werden? Also!

Fender Jaguar Jazzmaster

Offsets

Es wird Alternativ. Die 1990er waren wohl die Hochzeit dieser Modelle und seit dem Einsatz bei Nirvana, Sonic Youth und Dinosaur Jr. kennt wohl jeder im Grunge– bzw. Alternative-Rock diese Gitarrenmodelle. Sie wurden eigentlich nur „damals“ genutzt, weil sie keiner haben wollte und sie entsprechend preiswert waren. Das hat sich jetzt geändert und sie sind keine Seltenheit mehr. Die Bodykonturen sind leicht nach vorn geneigt, was dies typische Offset-Optik mitbringt. Wer nicht den großen Namen Fender auf der Kopfplatte braucht, bekommt auch hier wieder gute Kopien von der Fernost-Tochter. Außerhalb von Squier sind mir bisher noch keine empfehlenswerten Budget-Offsets vor den Bauch gelaufen. Dir?

Fender Squier Classic Vibe 60s Jazzmaster

Fender Squier Classic Vibe JazzmasterEigentlich gibt es die Jazzmaster schon seit den 1960ern, sie wurde für die flexiblitätsbedürftigen Jazzmusiker entwickelt und hat eine Menge zusätzliche Schalter und eine „zweiten Kanal“ mit anderem Klang. Sie sind zudem sehr bequem im Sitzen zu spielen.

Man kennt sie „von damals“ eher von Surf Bands, oder auch im Rock’n’Roll gern mal verwendet. Fans von Sonic Youth und Dinosaur Jr. haben sie in den 1990ern nach einer langen Pause wieder entdeckt und mittlerweile zählt sie zu Fenders festem Sortiment der normalen Gitarrenmodelle.

Die Squier CV Jazzmaster ist für knapp unter 400 Euro* nicht nur eine prima Backupgitarre, sondern dank original Specs auch eine, mit der man definitiv glücklich werden kann – ich empfehle allerdings aus persönlicher Erfahrung andere Pickups.

Fender Squier Classic Vibe 70s Jaguar

Fender Squier Classic Vibe 60s JaguarEbenfalls aus der Top-Serie Classic Vibe kommt die 70s Jaguar daher. Mit nicht so originalem Pappelbody, Ahornhals und Lorbeergriffbrett ist sie dennoch einen Blick wert. Wen die vielen Schalter an der Squier verwirrten, keine Angst: Über den Saiten ist der zweite Schaltkreis, unter den Saiten zwei Pickup On/Off Schalter, ein Treble Cut und die normalen Master-Regler für Volume und Tone.

Für unter 400 Euro* auf jeden Fall eine echte Fender Jaguar, die mit den Großen mithalten kann und nur einen Bruchteil kostet.

Guild Starfire I Semi Hollowbody Front

Hollowbody

Bei E-Gitarren mit hohlem Body ist es nicht so leicht, eine gute Empfehlung in dem Preissegment auszusprechen. Aus eigener Erfahrung im Laden würde ich vor allem bei Ibanez suchen, da gibt es hervorragend verarbeitete und auch super klingende Modelle. Aber auch andere Hersteller sieht man auf der Bühne.

Wichtig ist hier der spezielle, eher dumpfe und holzig-resonante Sound, der seinen ganz eigenen Reiz hat. Außerdem sind die Gitarren anfälliger für Rückkopplungen bei hohen Lautstärken oder Zerrgraden. Daher finden die sich eher in bluesigen und jazigen Gefilden wieder, dann und wann aber auch bei Rock und seinen Unterarten. Grüße an Colour Haze, durch die ich die ES339 auch in heftigeren Stilen schätzen gelernt habe, die spielt allerdings ein paar Preisklassen höher.

Ibanez AS53

Ibanez AS53 FrontDie ist zwar bauartbedingt eher kopflastig, hatte mich von der Verarbeitung aber voll überzeugt. Sapele ist ein wirklich ungewöhnliches Bodyholz und zählt zu den Mahagonihölzern, dazu ein Nyatoh-Hals mit Lorbeergriffbrett und die Infinity Humbucker machten trotz Preisregion einen sehr soliden Eindruck.

Die große Besonderheit ist die tolle Decke mit Tobacco Flat Lackierung, die einfach nur grandios aussieht und mit der Maserung in der Preisregion ist die Ibanez AS53 fast alternativlos ist. Keine 300 Euro* kostet sie. Im Laden hatte ich schon beim zweiten Modell eine wirklich gut verarbeitete E-Gitarre in der Hand – ich hatte nicht genug Geld mit und am nächsten Tag war sie weg, sonst würde sie in diesem Moment wohl an meiner Wand hängen.

Guild Starfire I

Guild Starfire IEin weiterer Klassiker bei den Hollowbodies mit Mahagoni-Centerblock für die Extraportion Sustain. Ahornbody mit Ahorn laminiert und Mahagonihals klingt nach einer sauberen Mischung für den klassischen, eher dumpfen Sound, dazu zweu eher helle Guild Hubucker mit Coil Split Funktion.

Auch wenn die Starfire I mit 499 Euro* hart an der Obergrenze dieser Budgetliste kratzt, ist sie definitiv ein Anspieltipp und würde ich eine Hollowbody suchen, wäre sie wohl mein Anspieler Nummer 1.

Ibanez AF75

Ibanez AF75 FrontNoch bluesiger und jazziger wird es mit der AF75. Der Body ist mit 70mm Tiefe richtig groß und liefert den charakteristischen Sound der großen Legenden. Die Verarbeitung ist Ibanez-typisch auch in der niedrigeren Preisklasse überdurchschnittlich gut und wenn du noch Flatwounds darufziehst, ist wohl gar kein Halten in Sachen Blues und Jazz mehr.

Für 400 Euro* eine echt tolle Gitarre, die ein Bekannter blind bestellt ohne weitere Modifikationen nutzt.

Mehr?

Du brauchst mehr Empfehlungen? E-Gitarren, die jeder kennt und die lange bewährt sind? Dann gib dir unbedingt den ersten Teil mit Budget Les Paul, Stratocaster, SG und Telecaster.

Ist dein Favorit nicht dabei? Lass unbedingt ein Kommentar da.

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6 Antworten zu “Die besten Flying-V, Explorer, Jazzmaster, Hollowbody unter 500 Euro”

    Samside72 sagt:
    0

    Ibanez 421 Mol nicht vergessen für 319€ eine hervorragende Gitarre mit Allrounder Humbucker und Natur Mahagoni Body.

    Eddie sagt:
    0

    Hallo ? Wie kann man im Zusammenhang von Hollowbody- bzw Semi-Hollowbody-Gitarren von „dumpfen“ Sound sprechen ? Der Begriff „dumpf“ ist absolut abwertend und vernichtend, niemand möchte eine Gitarre mit „dumpfen“ Klang. Besser wäre doch der Begriff „warm“. Diese Gitarrengattung hat einen vollen, warmen, breiten Klang der durchaus, je nach Pickups, ordentliche Brillianzen aufweisen kann.

    (das musste jetzt raus)

    Kann mir mal einer sagen, warum ich von den ST-Gitarrensounds die Jaguar am besten finde? Die muss ja irgendwas Besonderes haben, das sich von Mustang, Jazzmaster etc. unterscheidet.
    Gitarre ist für mich noch Neuland; und woher soll ich wissen, welche Saiten ich nehmen soll? Machen die einen auffälligen Soundunterschied? Ich schwanke zwischen LaBella und Elixir.

    Uwe sagt:
    0

    Ich habe die EX-84 Tribute Series, meine 2te. Harley Benton Gitarre. Eine Hammer Gitarre. Die Sounds sind Top. Die Bespielbarkeit großartig und die Verarbeitung ist klasse. Einige bemängeln, den Sound der Roswell Tonabnehmer , ich finde gerade, diesen etwas „kratzigen“ Sound toll. Mal was anderes als die üblichem EMG-Sounds. Normalerweise sollten laut der Thomann Homepage auf den EX-84 Gitarren der Tribute Series, EMG-Tonabnehmer sein. Auf meiner Ex84 Modern VW Tribute Series sind aber Roswell Tonabnehmer verbaut. Habe ich aber nicht reglarmiert, weil ich wie gesagt, den „kratzigen“ Sound der Roswell besser finde als den bekannten Sound der EMGs. Und weil diese Gitarre und meine andere HB-Gitarre top sind, stehen die 3 nächsten HB-Gitarren schon auf meiner Wunschliste.

    Roland Engels alias Ronny Guittar sagt:
    0

    Ich habe und hatte schon einige echte Budget Gitarren. Dumpf klingende Hollowbody ? Bleibt im Regal. Punkt. Meine beiden Hollowbodies, bei denen ich bleibe, klingen luftig, holzig, mit Punch und einer Klarheit, die bei jeder Brettgitarre zu vermissen ist. Die eine ist die derzeit wohl meistverkaufte Hollowbody im Billig-Segment, die Fame SE Big Boy. Sie hat eine Menge zu bieten. Von natürlichem Akustikgitarren-Klang bis zur heavy Blueszerre und Hölzern gretschigem Rockabilly Sound kann sie alles. Ist nicht zu unterschätzen, das Teil. Und die zweite Billig-Hollowbody, die obendrein noch out of production ist, ist die Jack & Danny SA 70S – Trem. Sie ist mit Wilkinson Split Coils ausgestattet und eine echte Hollowbody, ohne Sustain-Block etc. Was man an einem Hughes & Kettner Amp oder Fender Amp aus dem Ding alles herauskitzelt, ist einfach krass. Machen beide voll Spaß. Dumpf? Nnö. Eher quicklebendig, authentisch und vielseitig.

    Roland Engels sagt:
    0

    Bei den Hollowbodies bin ich ganz beim Autor. Allerdings spiele ich persönlich noch viel günstigere Hollowbodies, die als Hausmarke oder Direktimport vertrieben werden. wenn man auf die großen Namen verzichten kann, ist die Harley Benton Big Tone, die Harley Benton HB 35 und 35+, sowie (wenn man ein wenig basteln kann für´s Setup) auch eine Pasadena oder eine J&D SA 10, SH40, oder SA60 ein Tip. Ich spiele eine Fame SE Big Boy, die ich selbst eingestellt habe und meine Lieblichgsgitarre (selten und nur noch gebraucht zu bekommen) Die J&D SA70S Trem. Das ist eine mit Alnico 5 Toaster-Humbuckern, splibar und die einzige Full Hollobody, also ohne Blocks und Bars im Body. Die SA70 ist durchaus ein ernst zu nehmendes Instrument, das man von Rockabilly bis Classic Rock Queer Beet und vielseitig einsetzen kann, auch auf der Bühne.

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