Best of 2017: Whiskey, Mig, Big Muff, IRs und Mash
Ganz im Ernst: Es ist nicht einfach, aus über 1500 Produktneuheiten auf Gearnews im Jahr die Besten für sich auszuwählen. Um es mir einfacher zu machen, habe ich mich mal auf den Gitarren- und Bassbereich beschränkt und selbst da war es schwieriger als gehofft. Sind meine Favoriten auch eure?
MIG 50
Nix mit russischen Militärflugzeugen! Es geht natürlich um den Sovtek MIG 50, den Electro-Harmonix auf der NAMM im Januar angekündigt hatte. Er ist zwar immer noch nicht im Handel (grummel), aber die Vorfreude sinkt dadurch nicht. Ich bekenne mich schuldig: Ich bin großer Fan vom Fender Bassman und auch von Sovtek. Da ist es nur logisch, wenn ich den MIG 50 als russische Bassman Kopie unter EHX-Schirmherrschaft auch mag.Ich hatte lange einen Sovtek MIG100 im Verbund mit einem Sovtek Big Muff gespielt und die Langlebigkeit schätzen gelernt. Der Amp fiel mir vom Fahrrad und hinterließ nur einen Riss in der Steinplatte auf dem Gehweg, der Amp selbst hatte keinen Kratzer. Mit dem Muff habe ich schon Nägel eingeschlagen – das kann zwar ein SM57 auch, aber es ist eben kein Muff. Jetzt muss der Preis nur noch wirtschaftlich sinnvoll sein.
Whikey in der Gitarre
Was ist denn das bitte für eine geniale Idee? Eine Gitarre in Offsetform (sabber) mit einem Whiskeyspender im oberen Horn. Für den Schluck zwischendurch. Whiskeymaster. Kein anderer Name passt so gut. Wobei der Single Malt wohl zu hochwertig für mal so zwischendurch sein dürfte, die 50 ml Flasche kostet ca. 7 Euro. Das ist zwar noch lange nicht das Ende der Fahnenstange für einen Whiskey, aber eben auch nicht das, was man mal so nebenbei oder in der Cola trinkt.Leider ist die Gitarre nur ein Einzelstück und nicht verkäuflich. Schade. Wobei ich mir die sicherlich eh nicht leisten könnte …
Mash it up
TC Electronic hat für mich dieses Jahr eine der zukunftsträchtigsten Technologien vorgestellt, die sicher Schule machen werden. Zumindest hoffe ich das. Es geht um Mash, die Technik im Fußschalter der Pedale Hall Of Fame 2 und Flashback 2. Es ersetzt das Expression-Pedal und moduliert vom Nutzer voreingestellte Parameter. Genial, oder? Einfach draufstellen und wob wob wob.Box to to
Mooer hatte im September das vorgestellt, worauf ich schon seit (ungelogen) Jahren warte: Einen günstigen IR-Loader fürs Pedalboard, bei dem man eigene Boxen-Impulsantworten mitnehmen kann. Denn in meiner DAW nutze ich immer eine hervorragend klingende Orange-IR, kann die aber nur schwer überall mit hin nehmen. Und dann für „mal so“ und „zum rumspielen“ gleich Two Note oder AMT-Preise zahlen, ist nicht mein Ding. Danke Mooer, das Radar wird spätestens im Frühjahr mal auf Herz und Nieren von mir getestet.Siamesischer Traum
Schon wieder Electro-Harmonix, tut mir leid. Aber die US-Amerikaner haben nun mal vor ein paar Wochen den OP-Amp Big Muff herausgebracht. Dem V5 Muff mit Tone Bypass, den auch Billy Corgan (The Smashing Pumpkins) bei Siamese Dream verwendet hat – nebenbei gesagt, eines meiner Top 5 Alben ever. Es kam aber auch angeblich bei Goo von Sonic Youth zum Einsatz (auch in meinen Top 5). Da ist es nur logisch, wenn ich es auch mögen muss. Generell geht Muff immer. Kein Album mit „Rockmusik“ ist vollendet, ohne wenigstens ein bisschen Big Muff.Den hier kopierten V5 wollte ich mir gebraucht nie leisten, weil ich schon den grünen für Unsummen gekauft hatte und der Triangle-Sound nie so ganz mein Ding war. Für die veranschlagten 70 Euro statt der über 300 für das Original schau ich aber gern mal rein. Vielleicht behalte ich ihn ja auch gleich an – wobei der fade Beigeschmack der eher schlechten Kopie des grünen Muffs vom Sommer bleibt.