Best of 2016: Pioneer, Roland, Denon …
2016 neigt sich dem Ende und auch in diesem Jahr gab es einige interessante Themen und Produktvorstellungen. Auf der NAMM gleich zum Anfang des Jahres ein Knaller: Mit Mixars wurde eine neue DJ-Marke ins Leben gerufen, Turntables, Headphones und Mischpulte wurden gezeigt. Der nächste Kracher ließ nicht lange auf sich warten und so konnten sich Technics-Fans über den SL-1200G freuen, deren erste Limited Edition Modelle zwar „mir nichts, dir nichts“ ausverkauft waren, aber ein Serienmodell sollte folgen.
Zum Thema „Reinkarnation“ wäre auch noch zu bemerken, dass der ehemalige Vestax-Boss Hidesato Shiino unter dem Label stpVx an einem Boutique-Mixer oder sagen wir Edel-Mischpult arbeitet, das sehr vielversprechend aussieht, aber noch weit ab vom finalen Status ist. Das Prädikat „edel“ darf sich wohl auch der analoge Model 1 Mixer aus Ritchie Hawtins Feder ans Brevier heften.
In der anderen Preisklasse erblickten Budget-Controller aus Numarks Mixtrack– und Pioneers DDJ-Serie das Licht der Welt, um die Gunst der Hobby-DJs zu buhlen. Irgendwie war es aber auch ein „MK2“-Jahr, denn viele Hersteller brachten aktualisierte Versionen ihrer Verkaufsschlager auf den Markt, allen voran Pioneer mit dem DJM-NXS2 und CDJ-2000NXS2 oder dem XDJ-1000MK2. Reloop stellte den Beatmix 4 MK2 vor, Numark den NV2.
Ein weiteres großes Thema: DJ-Streaming. Mit Pulselocker kam die Offline-Speicherung von Tracks für Serato und rekordbox dj. Man darf außerdem gespannt sein, wie es zukünftig bei Spotify und Soundcloud weiter geht. Weiter geht es auch sicher mit Rane, die im Sommer an inmusicbrands verkauft wurden. Ob bereits zur NAMM 2017 mit einem Knaller zu rechnen ist, ist schwer zu sagen. Der könnte aber auch von Denon kommen, die mit ihren neuen Engine-Controllern Leben in den Markt brachten. Das darf man wohl auch Roland attestieren, was uns schließlich zu meinen DJ-News Highlights des Jahres führt.
Roland 909 Day und der DJ-808
Am 909-Day zeigte Roland einen ganzen Stapel neuer Produkte, darunter auch den DJ-Turntable TT-99 und den Mixer DJ-99 in bester 909-Retro-Optik. Doch das Hauptaugenmerk im DJ-Bereich lag auf dem weltweit ersten DJ-Controller mit integriertem Drum-Sequencer und Roland TR-808 Sounds: Roland DJ-808.
Das Gerät wurde zusammen mit Serato entwickelt und wartet mit zahlreichen Performance-Tools auf, darunter multifunktionale Pad-Sektionen, Loop- und Pitch-Play-Tasten. Ebenso an Bord sind Jogwheels mit integriertem Needle-Indikator, dedizierte Channel-FX für den Standalone-Mixer und natürlich der Sequencer, der die integrierte TR-S Drum-Machine und den Serato Sampler ansteuern kann.
Außerdem ist noch ein Vocal Processor an Bord, der unter anderem Pitch und Formanten der Stimme verändern kann. Mit der Auto Pitch Funktion lässt sich das Mikrofonsignal automatisch an den Serato DJ Track anzupassen. Nicht zuletzt verfügt der DJ-808 über eine Standard-MIDI-Buchse und zwei AIRA Link USB Ports, über die er mit den Instrumenten der Roland AIRA-Serie synchronisiert werden kann. Eine wahrlich beachtliche Maschine für den performenden und live remixenden DJ.
Denon DJ Engine und der MCX8000
Denon kündigte zum Jahresbeginn seine neue DJ-Workstation MCX8000 an, einen Controller, der Standalone-Mischpult, MIDI-Kommandozentrale für Serato DJ und Engine-Player in Personalunion darstellt. Der Vierkanal-Mixer und das Interface sind außerdem Serato-DVS zertifiziert.
Ausgestattet mit zwei hochauflösenden, leicht angewinkelten Vollfarbdisplays für Titelinfos, BPM, Loops, Cuepoints und Wellenformansichten, bringt der MCX den Workflow unter Serato DJ auf ein neues Niveau. Gleiches gilt für die Engine-fähigen Player zum Auflegen ohne Rechner. Dazu gesellen sich Drehregler, Tasten und Performance-Pads für Effekte und Co. Denon DJ stellte auch gleich Version 1.5 seiner Musikmanagement-Software Engine vor, die Datenanalyse, farbige Wellenformen, Tonartfilter und die Unterstützung für den MCX8000 bringt. Ein Konkurrent für Pioneers rekordbox, von dem wir sicher noch mehr hören werden.
Pioneer DJ und der Toraiz SP16
Die News zum Pioneer Toraiz SP-16 schlug in DJ-Kreisen ein wie eine Granate. Der Hardware-Sampler verfügt über einen Step-Sequencer, 16 Pads und ein Vollfarbdisplay sowie 8 Ausgänge. Er möchte sich für die Live-Performance empfehlen und lässt sich über Pioneers Pro DJ Link mit CDJs synchronisieren. Außerdem besitzt der Toraiz ein integriertes Dave Smith Filter. Zwei Updates schoben im Laufe des Jahres einige nützliche Features nach, darunter MIDI IN/OUT zur Integration von Instrumenten und DAWs, neue Insert- und Master-Effekte wie LoFi, Distortion und Kompressor, dazu Wave-Rendering für Tracks, Gruppen und Mix. 2017 soll es bereits mit neuen Funktionen für den Toraiz SP16 weiter gehen. Ein schönes Stück Hardware.
Bleibt mir also noch, euch einen guten Rutsch zu wünschen und ich sage bis zum nächsten Jahr.
Peter