Behringer zeigt BQ-10 – ein Klon des Korg Sequencers
Behringer überrascht nicht selbst, sondern Blogger leaken mit einem offenbar präsentablen „Clone“ mit optischer Anlehnung an den Korg SQ-10 aus der Zeit der MS-Serie. Aber er ist anders.
SQ-10 vs. BQ-10 vs. SQ-1
Na, sowas. Da zeigt Behringer es nicht selbst, aber es zirkuliert doch durch die Blogger-Welt. Ein optisch klar am Korg SQ-10 angelehnter Sequencer mit drei Potireihen, was man auch als „Spuren“ bezeichnen könnte, wenn die Abspielmöglichkeiten immer parallel blieben. Im Gegensatz zu den 12-Step-Reihen des vermeintlichen Originals, bietet er jedoch nur 8 Steps an.
Ganz genau das hat auch Korg als Begleitung zum MS20-M gemacht und den SQ-1 als sehr kompakten Mini-Sequencer präsentiert. Er hat jeweils zwei Poti-Reihen, die parallel oder unabhängig in verschiedenen Abspielmodi genutzt werden können. Korg macht vor, Behringer reagiert mit einer „großen“ Version. Diese Idee von Behringer zu einem SQ-10 Inspirat gab es übrigens bereits, viele haben es nur vergessen. Ich habe damals schon etwas dazu geschrieben. Damals gab es nur eine Platine dazu als Rendering. Auch dort schien die Menge an Potis vom Original abzuweichen.
BQ-10 und die Geschichte?
Als ich damals mit dem SQ-10 arbeitete, dachte ich aber auch, weshalb haben die eigentlich 12 Steps eingebaut, wo doch nicht alle Reggae oder Triolisches machen, sondern vieles der Popmusik mit 4/4-Takt und 16 Schritten arbeitet? Und wenn das nicht mehr passt, nimmt man eben 8 Schritte, wie es einige andere Angebote der Zeit auch taten. Es gab den ARP Sequencer mit jeweils zwei 8-Fader-Anordnung, es gab 16-Stepper, aber noch mehr wurde geteilt, wie etwa bei Rolands kleinem 8-Step Sequencer im System 100m oder dem Moog 960. Den gibt es übrigens auch von Behringer als Modul. Dort heißt das System „100“. Übrigens gibt es auch den Moog 960 von Behringer als Eurorack-Modul. Allerdings sind nicht alle raffiniert und hatten in ihrer Zeit ihre speziellen Vorteile. Das ist auch beim Behringer der Fall.
Als Beispiel sei genannt, dass der ARP-Sequencer Quantizer enthielt, um Töne in einer chromatischen Tonleiter genau zu treffen, ebenso die Verwendung von 8-Steps oder 16 hintereinander, aber auch das Aufschalten auf verschiedene Gate-Triggerbusse, was eine weniger starre Spielbarkeit von einzelnen Tönen in bis zu vier Reihen von Sequencer-Lines (Poti-Reihen) ermöglichte. Beim Moog-Sequencer waren es die Einzelausgänge und Trigger-Eingänge, die ein sehr genaues Setzen und Überspringen zu bestimmten Steps ermöglichten oder auch Überspringen leichter machte und dadurch komplexere und manuelle Direktsprünge auch automatisieren konnte.
Der BQ-10 heute
Heute hat sowohl der SQ-1 als auch der BQ-10 MIDI und USB. Das ist der Zeit angemessen und kann nicht nur CV und Gate nach außen verteilen. Einzelne Ausgänge pro Schritt hat auch der BQ-10 und kann damit an anderen Stellen bei Erreichen weitere Sequencer starten oder etwas auslösen. Er lässt sich per USB, Clock, MIDI oder intern synchronisieren und hat drei Reihen die jeweils eigene Spannungsvorgaben (Bereiche von 1 – 8 Volt) haben (wie beim SQ-1). Somit ist der BQ-10 im Konzept eher vom Korg SQ-1 als nur vom historischen Vorbild geprägt. Die Pulsweite des Triggersignals, zwei Portamento Slew Limiter und ein Richtungswahlschalter sind ebenfalls ein Vermächtnis der beiden Korg-Geräte für die heutige Modular-Welt. Da der Ur-Sequencer SQ-10 die MS-Serie antreiben sollte, hat man an zwei Anpassungen gedacht, die jeweils Hz/Volt und Volt/Oktave liefern (auf dem Gerät seltsamerweise andersherum mit Oct/Volt gekennzeichnet).
Der Addierende Amp kann zur analogen Transposition genutzt werden, was auch der SQ-10 bereits konnte. Für viele Nutzer kommt der Sequencer einige Jahrzehnte zu spät, da es heute viel komplettere Angebote wie Hapax, Keystep Pro oder Eloquencer gibt. Dennoch ist der Reiz des Einfachen natürlich noch immer berechtigt und für diese Leute kann man einen „großen SQ-1“ mir einigen Zusätzen damit erwerben.
Behringer BQ-10 Formate
Wie gut oder schlecht das ist, wird sich zeigen, wenn er wirklich in den Handel kommt. Und ebenso wie gut die Idee war, die Reihen auf 8 zu verkürzen. Das Format wirkt breiter als bisherige Behringer-Geräte, was aber auch an der Fototechnik liegen könnte, denn es ist anzunehmen, dass man versucht hat die übliche Grundform zu verwenden (Model D, Pro-1).
Über Preise und Lieferbarkeit ist nichts bekannt. Die Idee ist jedoch nicht neu und daher plausibel. Man wird ihn sicher eines Tages im Laden finden. Auch wenn dies keine offizielle Mitteilung ist, sollte die Geduld hier jedoch größer sein, als bei offiziellen Bildern.
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