Behringer-Synthesizer – wieso nicht auf der NAMM?
So, nun waren alle auf der NAMM. Wir haben keinen Roland Sampler, keinen Sprechkäse von Waldorf und auch keinen Behringer Odyssey gesehen. Woran liegt das?
Die Kollegen von Amazona haben kürzlich jemanden ins gelobte Land einreisen lassen, um – sehr wenig – zu sagen. Das liegt daran, dass er ist einfach nicht fertig geworden ist. Gute Projekte brauchen Zeit und selbst Apple und andere Firmen haben so manche Geräte und Betriebssysteme nicht auf den Punkt zu einem bestimmten Datum perfekt auf den Markt bringen können. So auch hier.
Der Reisende sagt uns durch eine oder mehrere Blumen, dass er nichts sagen kann, dass das Gerät super klingt, es offensichtlich eher roländischen Basisklang besitzt. Durch einen weiteren Strauß Blumen kann man destillieren, dass es ein polyphoner analoger Synthesizer sein muss, der durch das Entwicklerteam von Midas im schönen Britannien entwickelt wird. Das sind fähige Menschen und der Klang „soll ordentlich sein“.
Da alles „ordentlich verarbeitet sei“ und offensichtlich deutlich und nicht verhalten positiv zu bewerten ist, was da gezeigt wurde, kann es sich wohl kaum um einen EX8000 Juno-Clone handeln, den Amazona vor der Analogwelle durchaus als eine Art Bitte an die Hersteller formulierte. Dem folgten drei große Umfragen, in denen Art und Umfang des Wunschgerätes erfasst wurden, mit dem absoluten Kern der Bitte, dieser möge analog sein. Darauf hin hatte ich als nicht Unbeteiligter den Auftrag gehabt, den so entstandenen Maximalentwurf als Hardware zu strukturieren. Heraus kam, was als Tyrell von Urs Heckmann (U-He) dann als Plug-in veröffentlicht werden konnte, da er sich bereit erklärte, die als Hardware konzipierte Maschine dann doch umzusetzen.
Das, was Behringer hier machen könnte, wäre eingebettet in diese Dinge, naheliegenderweise eine Art Tyrell wirklich herstellen zu wollen. Das würde vom Umfang vermutlich doch eigenständig genug sein und technisch haben Behringer keine großen Probleme zu befürchten. Sie sind es, die auch Bauteile liefern und in einer Art herstellen können, die die Produktion eines aufwendigen mehrstimmigen Synthesizers sehr entgegen kommt. Behringer hätten sogar das Zeug, Lieferant für eine Art neuartigem Curtis- oder SSM-Chip zu sein.
Näher liegt es jedoch, direkt diskret, also ohne Chips, oder mit eigenen Chips aufzuwarten. Sie könnten mit dem neuen Synthesizer auch Hauptlieferant für Elektronische Bauteile oder Chips sein, die man dort häufig benötigt. Das ist bereits jetzt indirekt der Fall.
Was erfahren wir also? Es kommt etwas! Nicht zur NAMM, vielleicht auch noch nicht zur Musikmesse. „Irgendwann 2016“. Es wird kein Odyssey sein, den man vor einiger Zeit dem Volk zeigte, um die Machbarkeit zu demonstrieren. Angesichts von Korgs Odyssey ist dies jedoch keine besonders gute Idee, sie zeigt nur: Wir können das. Das, was sie jetzt tun, wird wohl ein mindestens passabler Analogsynthesizer sein. Der Markt verlange nach polyphonen Synthesizern, deshalb wird er kommen. So lautet das erklärte Kernziel des Behringer-Imperiums. Wir werden die Episoden 8-12 genau verfolgen. Es könnte auch sein, dass jemand die „Macht“ gut nutzt. Wir sind gespannt. Übrigens fiel es bereits Amazona schwer, das Ganze zu bebildern. Uns auch.
Der Teaser von Behringer, in dem weder zu hören noch zu sehen ist, um was es geht. Aber es ist nett gemacht, „gehen Sie, Sie Spion“..
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