von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 10 Minuten | Unsere Wertung: 4,5 / 5,0
Behringer LM Drum: Kann der LinnDrum-Klon wirklich überzeugen? Angecheckt!

Behringer LM Drum: Kann der LinnDrum-Klon wirklich überzeugen? Angecheckt!  ·  Quelle: Behringer

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Die Behringer LM Drum bringt den legendären Sound der LinnDrum in die Gegenwart und verbindet klassische Sounds mit modernen Features. Mit 109 authentischen Drumsounds, einem 64-stufigen Sequencer und einer analogen Filtersektion bietet dieses Instrument die perfekte Mischung aus Retro-Charme und zeitgemäßer Technik. Wer auf den Sound der 1980er-Jahre steht oder frische Beats mit Vintage-Charakter kreieren möchte, sollte sich diese Drum-Machine genauer ansehen. Doch wie schlägt sich die LM Drum im Studio? Hier erfährst du alles über Sound, Bedienung und Features. Das ist mein Angecheckt.

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Behringer LM Drum – das Wichtigste in Kürze

  • Moderne Neuauflage der legendären LinnDrum mit authentischem Sound in 8/12 Bit
  • Hybrid-Engine: Kombination aus digitalen Samples und analoger Filter- und Verstärkersektion
  • 109 Drum-Sounds, darunter Klänge der Linn LM-1, LinnDrum und mehr
  • 16-stimmige Polyphonie mit individueller Lautstärke- und Panorama-Steuerung für jede Stimme
  • Originalgetreue Sounds mit kraftvollen Kicks, knackigen Snares und charakteristischen HiHats
  • 3320 VCF & 2164 VCA für analoge Klangformung mit Filtern und dynamischer Bearbeitung
  • Eigene Samples ladbar und intern bearbeitbar für individuelle Drum-Sounds
  • Erweiterte Sound-Shaping-Optionen
  • 64-Step-Sequencer mit Swing, Flam, Random und Probability
  • Live- und Step-Recording
  • 128 Patterns und 8 komplette Songs speicherbar
  • 16 anschlagdynamische Pads mit Aftertouch
  • Erschwingliche Alternative zu teuren vintage Drum-Machines mit deutlich erweiterten Funktionen

Behringer LM Drum im Testlabor

Die Legende lebt wieder: Mit der Behringer LM Drum hat der Hersteller eine Drum-Machine auf den Markt gebracht, die sich als Hommage an die legendäre LinnDrum versteht. Mit einer Mischung aus klassischer Soundästhetik und modernen Funktionen soll das Gerät nicht nur Retro-Fans begeistern, sondern ebenso in aktuellen Musikproduktionen einsatzbereit sein. Doch wie gut gelingt Behringer die Neuauflage einer der einflussreichsten Drum-Machines aller Zeiten? Das konnte ich endlich in meinem Studio für dieses Angecheckt testen.

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Mittlerweile wurden seit Release durch einige Firmware Updates weitere coole neue und durch User geforderte Features (Tune-Control pro Sound, MIDI-CC-Support für das Tuning, Auto Save etc.) nachgeliefert, die die Drum-Machine nochmals verbessert haben. Sehr gut!

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Behringer LM Drum
Behringer LM Drum
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(12)

Erster Eindruck: Retro-Charme trifft auf moderne Technik

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Schon beim Auspacken der Behringer LM Drum fällt auf, dass sich das Design sehr stark an der originalen LinnDrum orientiert. Die massive Bauweise vermittelt ein solides Gefühl und das Layout der Bedienoberfläche erinnert definitiv stark an das Vorbild aus den 1980er-Jahren. Wer das Original kennt, wird sich schnell zurechtfinden. Behringer hat aber nicht einfach eine Kopie geschaffen, sondern das Konzept um einige interessante Funktionen erweitert. Und das soll bei neuer Hardware heutzutage auch so sein!

Die Bedienelemente wirken recht gut verarbeitet und bieten einen angenehmen Widerstand – manche Drehregler fühlen sich leider ein wenig „schwammig“ an – eine super solide Verarbeitung kann man bei diesem Preis auch nicht verlangen. Besonders die 16 anschlagdynamischen Pads, die mit Aftertouch ausgestattet sind, lassen auf eine ausdrucksstarke Spielweise hoffen. Auch das wirklich gut ablesbare Display setzt einen modernen Akzent und dürfte die Navigation durch Menüs und Einstellungen erleichtern (besonders beim Bearbeiten der Klangparameter).

Behringer LM Drum
Behringer LM Drum · Quelle: Behringer

Klangqualität: Authentische Sounds mit kreativen Möglichkeiten

Das Herzstück jeder Drum-Machine ist natürlich der „fette“ Sound. Die Behringer LM Drum setzt auf eine Mischung aus klassischen LinnDrum-Sounds und neuen Sounddesign-Optionen. Insgesamt stehen euch direkt nach dem ersten Anschalten 109 Drum-Sounds zur Verfügung, darunter Samples der originalen Linn LM-1, LinnDrum und einige moderne Erweiterungen. Sehr cool! So kann man doch starten.

Die Samples klingen absolut überzeugend und transportieren den typischen „fetten“ 1980er-Sound, den man aus unzähligen Hits dieser Ära kennt. Der Punch der Kicks, die knackigen Snares und die charakteristischen HiHats liefern genau das, was man von einer LinnDrum-Emulation erwartet. Ich habe lange nicht mehr so viel Druck bei einer Drum-Machine gespürt – und das mit den mitgelieferten Preset Sounds. Beim Einsatz des integrierten Wave-Designers in Verbindung mit dem Hoch-/Tiefpassfilter, könnt ihr aus eurem Drum-Set sogar noch mehr herausholen.

  • Preset-Bibliothek und Sample-Transfer der Behringer LM Drum
  • Software-Editor des Sequencers der Behringer LM Drum

Zusätzlich zu den Original-Samples bietet die LM Drum von Behringer die Möglichkeit, eigene Sounds über das hauseigene Tool Synthtribe (für macOS und Windows) in die Hardware zu transferieren und in einer Bibliothek anzulegen, um sie anschließend in der Kiste zu bearbeiten. Dabei kommen digitale und analoge Schaltkreise zum Einsatz, um den Sounds mehr Wärme und Tiefe zu verleihen. Der integrierte 3320 VCF und der 2164 VCA sorgen für eine dynamische und druckvolle Signalverarbeitung. Wer seinen Sound also noch weiter anpassen möchte, hat hier alle Möglichkeiten. Und das in den für diese Ära typischen 8/12 Bit Sounds.

Sequencer & Workflow: Klassiker mit modernen Features

Die Bedienung der Behringer LM Drum bleibt trotz der vielen neuen Features angenehm intuitiv. Der 64-Step-Sequencer bietet alles, was man für eine detaillierte Beat-Programmierung benötigt. Mit Swing, Flam, Randomization und Probability-Control lassen sich Rhythmen dynamisch gestalten, die weit über das starre Raster klassischer Drum-Machines hinausgehen. Einspielen über die Touch-Pads mit anschließender Quantisierung und Groove, oder die starre Step-Programmierung – hier ist alles möglich.

Bis zu 128 Patterns und 8 komplette Songs könnt ihr speichern, was die Maschine ebenfalls für Live-Sets mehr als interessant macht. Die Patterns lassen sich schnell umschalten und mit den verschiedenen Pad-Modi könnt ihr eure Drums direkt einspielen oder triggern – perfekt! Wie gesagt: Wer es doch eher klassisch mag, programmiert Beats eben im Step-Modus, während ihr die Echtzeit-Aufnahme für spontane Grooves nutzen könnt. Auch das ist „modern“ und sollte in jeder Drum-Machine so zu finden sein.

Anschlüsse & Integration: Flexibilität für jedes Setup

Ein wichtiger Punkt bei einer modernen Drum-Machine ist die Anschlussmöglichkeit. Behringer hat die LM Drum mit einer Vielzahl von Anschlüssen ausgestattet, die eine problemlose Integration in jedes Setup ermöglichen. Neben MIDI In/Out/Thru und USB-MIDI gibt es separate Einzelausgänge – für jeden Sound und für die wichtigsten Instrumente. So können einzelne Drum-Sounds gezielt im Mix mit externer Hardware und Effekten direkt und ohne Umwege bearbeitet werden. Ein weiterer Vorteil ist das Aufnehmen der einzelnen Spuren in eure DAW, das so nochmals einfacher von der Hand geht.

Besonders erfreulich ist, dass die Behringer LM Drum über analoge Triggerausgänge verfügt. Damit lassen sich externe Synthesizer oder Modular-Systeme problemlos synchronisieren und ansteuern. Diese Funktion dürfte vor allem für experimentierfreudige Musikproduzenten interessant sein, die ihre Drum-Machine als Zentrale in einem Hybrid-Setup einsetzen möchten. Und auch das ist ein großer Pluspunkt für Live-Performer.

Behringer LM Drum
Einzelausgänge für alle Instrumente · Quelle: Behringer

Von der LinnDrum bis zur MPC: Warum 12 Bit Sounds die Musik geprägt haben

Die Behringer LM Drum setzt auf den legendären 12-Bit-Sound, der dem Sound der originalen LinnDrum treu bleibt. Diese Bit-Tiefe war in den 1980er-Jahren der Standard für digitale Drum-Machines und sorgt für den charakteristischenleicht körnigen und durchsetzungsfähigen Sound. Die im Vergleich zu modernen 24- oder 32-Bit-Systemen reduzierte Auflösung verleiht den Drumsounds eine besondere Griffigkeit, die vor allem in Genres wie Synthwave, Hip-Hop und Pop, aber auch anderen elektronischen Musikgenres geschätzt wird. Die Kombination aus digitalen Samples und analoger Filtersektion sorgt dafür, dass der Sound trotz der begrenzten Bittiefe warm und lebendig klingt, ohne an Präzision zu verlieren.

Ein entscheidender Faktor für den einzigartigen Punch der LM Drum ist die Art und Weise, wie der 12-Bit-Wandler und die DAC-Schaltung die Samples verarbeiten. Während moderne Drumcomputer oft klinisch sauber klingen, bietet die LM Drum eine gewisse „Unperfektion“, die sich im leicht rauen Attack der Kicks, dem knackigen Charakter der Snares und dem organischen Klang der HiHats zeigt. Durch diese natürliche Kompression und Sättigung des Signals sind die Sounds im Mix sofort präsent und durchsetzungsfähig, ohne dass viel Nachbearbeitung nötig ist. Besonders bei stark akzentuierten Rhythmen sorgt der 12-Bit-Sound für ein unverwechselbares Vintage-Feeling, das an viele bekannte Produktionen der 1980er-Jahre erinnert.

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Durch die Möglichkeit, eigene Samples in die LM Drum zu importieren, könnt ihr nicht nur die mitgelieferten Sounds verwenden, sondern ebenso eure eigenen Drum-Sounds mit der 12-Bit-Engine „einfärben“. So entstehen wirklich einzigartige Drumsounds, die je nach Bearbeitung und Einsatz der internen analogen Filter und VCAs modern oder retro klingen können. Wer also einen Drumcomputer-Sound sucht, der sich irgendwo zwischen digitaler Präzision und analoger Wärme bewegt, bekommt mit der LM Drum eine solche Maschine, die genau diesen Charme in euer Studio bringt.

Ihr könnt sogar noch einen Schritt weiter gehen und eure Samples analog in die LM Drum sampeln (also aufnehmen). Das erzeugt nochmals mehr den gewollten Vintage-Charakter, da eure Drums so direkt durch den integrierten 12-Bit-Wandler gejagt werden.

Fazit: Nostalgie mit Mehrwert

Die Behringer LM Drum ist mehr als nur eine Kopie der LinnDrum. Dem Hersteller ist es gelungen, die Essenz des Originals einzufangen, ohne auf moderne Features zu verzichten. Die Möglichkeit, eigene Samples zu verwenden, die erweiterten Sound-Bearbeitungsmöglichkeiten und die flexiblen Anschlüsse machen sie zu einem vielseitigen Werkzeug für Produzenten und Live-Performer. Dazu enthält die Hardware Lautstärke- und Panoramaregler für jeden Sound – das sorgt für einen schneller Zugriff. 

Klanglich liefert die LM Drum genau das, was man von einem LinnDrum Nachbau erwartet. Die Sounds sind druckvoll, charakterstark und lassen sich kreativ bearbeiten. Die Bedienung bleibt trotz der vielen Möglichkeiten angenehm zugänglich. Wer also eine klassische Drum-Machine mit modernen Features sucht, ist hier genau richtig.

Ob es die perfekte LinnDrum Alternative ist, hängt letztlich von den individuellen Erwartungen ab. Nostalgiker werden den authentischen Sound lieben, moderne Produzenten werden sich über die erweiterten Funktionen freuen. Eines ist sicher: Behringer hat mit der LM Drum ein spannendes Instrument geschaffen, das den Geist der LinnDrum in die Gegenwart holt. Und das ohne Kompromisse mit einem „fetten“ Sound und viel Groove. Der Preis ist natürlich auch hier sehr heiß – ein absoluter No-brainer für mein Studio.

Preise und Spezifikationen zur Behringer LM Drum

Behringer LM Drum erhaltet ihr hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 398,00 Euro.

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Behringer LM Drum
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Im Preis enthalten ist die Hardware in den Maßen 479 x 264 x 73 mm (B x T x H) und 3,12 kg Gewicht mit einem mono 6,3 mm Klinke-Line-Eingangeinem Stereo 6,3 mm Klinke Line-Ausgangeinem Stereo Kopfhörerausgang (6,3 mm Klinke)16 Einzelausgänge für alle Instrumente in 3,5 mm Klinkedrei zuweisbare Trigger-Ausgänge (3,5 mm Klinke)einen Sync-Ein-/Ausgang (3,5 mm Klinke und drei DIN MIDI für In/Out/Thru. Zudem enthält das Instrument einen USB-B-Anschluss zum Datentransfer (Daten, MIDI, Firmware Upgrade) zum Rechner. Im Paket liegt zudem ein externes Netzteil mit 12 V, DC.

Pro und Kontra Behringer LM Drum

Pro

  • Authentischer LinnDrum-Sound mit originalgetreuen Samples der Linn LM-1, LinnDrum und zusätzlichen Sounds in 8/12 Bit
  • 109 Drum-Sounds plus die Möglichkeit, eigene Samples zu laden und intern zu bearbeiten
  • Hybride Klangarchitektur: Digitale Sample-Wiedergabe kombiniert mit analogen Filtern (3320 VCF) und Verstärkern (2164 VCA)
  • 16-stimmige Polyphonie mit separater Lautstärke- und Panorama-Steuerung für jede Stimme
  • Erweiterter 64-Step-Sequencer
  • 128 Patterns & 8 Songs speicherbar
  • 16 anschlagdynamische Pads mit Aftertouch
  • Gute Konnektivität: MIDI In/Out/Thru, USB-MIDI, Einzelausgänge für jede Stimme, analoge Trigger-Outs für modulare Synthesizer
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Solide Verarbeitung & intuitives Interface, wie das originale Layout der LinnDrum

Kontra

  • Design bleibt Geschmackssache, könnte moderner sein
  • Einige Parameter sind nicht frei editierbar
  • Display könnte größer sein
  • Manche Drehregler sitzen eher „schwammig“ am Gehäuse
  • Keine digitalen/analogen Effekte wie Echo, Hall, Phaser

Mehr Infos zu Behringer und der Drum Machine LM Drum

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