SFX Entertainment ist Pleite, was passiert mit Beatport?
Erst in 2013 übernahm Robert Sillermans Firma SFX Entertainment, Betreiber großer EDM-Festivals wie Tomorrowland, Nature One und Mayday, den MP3-Shop Beatport und strukturierte den Online-Store letztes Jahr (wir berichteten) in einen Streaming-Dienst und Beatport Pro um. Nun hat SFX Insolvenz nach Chapter 11 (Reorganisation und Restrukturierung) angemeldet, was nicht mit einer Liquidation nach Chapter 7 gleichzusetzen ist.
Das Ganze kommt nicht von ungefähr, denn in der letzten Zeit machte man – 2005 noch mit einem Wert von 975 Millionen in der Forbes 400 gelistet – immer mal wieder „Negativschlagzeilen“ mit Missmanagement, Prognosen zu sinkenden Ticket-Verkäufen bei den EDM-Superfestivals oder ließ verlautbaren, dass Beatport temporär keine Zahlungen an Indie Labels und Künstler im Zuge Sillermans Aktienrückgewinnungsbestreben nach dem Börsengang in 2013 auszahlen kann. Was US-Analysten dazu bewog, den Niedergang von SFX vorauszusagen. Und so fiel der Aktienkurs von etwa 13 Dollar beim Börsengang auf zuletzt 46 Cent.
Im Dezember dann die Nachricht, dass die Kooperation mit Spotify und TMWRK in 2016 nicht mehr fortgesetzt wird. Nun steht das Insolvenzverfahren an, die Schulden belaufen sich laut Wall Street Journal auf rund 300 Millionen Dollar.
Ehrlich gesagt ist dies ein Schlag für die „technoide“ DJ-Szene, doch ob dies nun letztlich das endgültige „Aus“ für das 2004 gegründete Beatport bedeutet, bleibt abzuwarten. Möglich ist, dass sich ein Investor findet, mitunter Spotify selbst, um den Katalog in sein Angebot aufzunehmen. Fraglich, wie es dann mit dem Kerngeschäft MP3-Sale weiter geht.
Bei Beatport gibt man sich derweil optimistisch und verkündet, dass alles seinen normalen Gang gehe und für das neue Jahr spannende Dinge auf dem Programm stehen, frei nach dem Motto: the beat goes on. Hoffentlich für mindestens weitere 12 Jahre.
Infos direkt von Beatport findet ihr hier.