von Gastautor | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Aston Halo Reflection Filter

 ·  Quelle: gearnews/Ralf

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Aston Microphones stellten auf der diesjährigen NAMM mit dem Aston Halo einen neuen Reflection Filter zum Verbessern von Mikrofonaufnahmen in „normalen“ Räumen vor: lila, hergestellt aus leichtem PET Filzmaterial und größer als die bekannten Vertreter dieser Kategorie (wir berichteten). Die Resonanz im Markt war groß – jetzt werden die ersten ausgeliefert und ich habe mir einen ergattert.

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Die auffällige Optik in lila polarisiert auf jeden Fall, Kollege Claudius fand das ja eher schwierig – gewisse Milka-Assoziationen kann auch ich nicht abstreiten, aber ich mag Schokolade. Mir war die Farbe egal, solange denn nur der gewünschte Isolationseffekt eintritt. Leichter aufzubauen als seine metallenen Mitbewerber ist der Aston Halo auf jeden Fall, denn aufgrund des viel geringeren Gewichts und des zur Mitte verlagerten Schwerpunktes wird das Stativ nicht so kopflastig und kippelig. Ich besaß lange das „Original“ von SE Microphones und da muss man schon ein schweres Stativ drunter packen, damit es sicher steht. Auch die Verstellung der Mikroposition lässt sich mit einem Handgriff vornehmen. Verarbeitung und Metallteile dieses Reflection Filters wirken auf den ersten Blick wertig. Von herkömmlichen Filtern kennt man ja das Problem, dass Aufnahmen bei zu tief im Filter platzierten Mikrofon irgendwann so eine Art Kammfiltereffekt aufweisen. Bei zu weit draußen platziertem Mikro bringen sie eher überhaupt nichts. Im kurzen Direktvergleich mit einem Original SE Reflexion Filter erschien mir die Performance des Neuen besser. Auch die halbrunde Form, die nicht nur zu den Seiten, sondern auch nach oben und unten schützt, scheint die Wirkung zu erhöhen. Außerdem sind zusätzlich noch quer laufende Rillen im Material – Aston verspricht generell eine „linearere Absorption und Diffusion“.

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Aston Halo Verstellung

Die Mikrofonposition lässt sich stufenlos mittels der Schraube verändern.

Ich platzierte mir das Mikrostativ mal direkt vor eine glatte Tür und machte mit einer Sängerin Testaufnahmen ohne Filter, mit SE Reflexion Filter und Aston Halo. Beim Abhören der Aufnahmen gefielen uns spontan die mit dem Aston besser – auch beim Blindvergleich. Ich probierte dabei mehrere Positionen aus: Mikro weit draußen, einmal genau „an der Schwelle“ – und Mikro weit drinnen im Schirm. Die Kugelform scheint wirklich etwas mehr zu bringen! Die Position ganz weit drinnen ist natürlich auch hier nicht optimal: Ab einem gewissen Punkt beginnt es einfach nicht mehr „natürlich“ zu klingen. Wählt man aber die „Optimalposition“ an der Schwelle, klingen Aufnahmen trockener und „fokussierter“. Das ist natürlich nur mein kurzer erster Eindruck und kein wissenschaftlicher Test – außerdem ist mein Raum akustisch teilweise behandelt. Ich kann also nichts dazu sagen, wie deutlich der Effekt in einem richtig „üblen“ Raum wäre.

Aston Halo Filter

Versuchsaufbau direkt vor einer Tür.

Ob der Halo die 265 EUR (UVP) wert ist (das Konkurrenzmodell SE Space rangiert momentan bei etwa 240 EUR, der klassische Reflexion Filter Pro bei etwa 140 EUR), hängt sicher von der jeweiligen Aufnahmeumgebung ab: Für meine Zwecke, in einem nicht perfekten Raum, bringt der Aston auf jeden Fall noch ein gewisses „Quäntchen“ extra – also bleibt er. Auch wenn ich finde, dass ein Preis unter 200 EUR gereicht hätte. Bin mal gespannt, was in den nächsten Wochen und Monaten die Testberichte dazu sagen, auf bonedo.de habe ich einen ersten gefunden: Fällt positiv aus, es gibt auch ein paar interessante Audiobeispiele. Der Tester hat dort eine Bassanhebung durch den Einsatz des Schirms feststellen können – und man hört die von mir erwähnte „Fokussierung“ ganz gut, wie ich finde.

Weitere Infos: www.astonmics.com/halo

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