von Dirk | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Apple baut AR-Headset und Brille. Die Zukunft für Musikanwendungen?

Apple baut AR-Headset und Brille. Die Zukunft für Musikanwendungen?  ·  Quelle: Marcus Benedix / Gearnews

ANZEIGE

Dass Apple auf AR – Abkürzung für Augmented Reality – abfährt, ist schon etwas länger bekannt. Jetzt sickern Infos durch, dass das kalifornische Unternehmen Ernst macht. 2021 soll ein Headset kommen, 2022 dann eine Brille. Genau wie VR (Virtual Reality), bietet AR viele interessante Möglichkeiten. Natürlich auch für Musikerinnen und Musiker. Lassen wir der Fantasie mal freien Lauf. Ihr seid herzlich eingeladen, euch zu beteiligen. Kommentare erwünscht!

ANZEIGE

Grundvoraussetzung

Im Vergleich zur VR versetzt euch die AR-Technik ja nicht komplett in eine andere Welt. Die „alte“ bleibt weiterhin erhalten und wird lediglich von Projektionen überlagert. Je nachdem, wie ausgefuchst die Technik wird, sind da aufregende Sachen vorstellbar.

Die Möglichkeiten sind natürlich von den Fähigkeiten eines Systems abhängig. Aus meiner Sicht sollte idealerweise eine Kamera und ein Tracking für Neigungen des Kopfes integriert sein. Die VR-Technik hat da bereits brauchbare Sachen hervorgebracht, das sollte also nicht das Problem sein. Denkbar wäre auch eine externe Kamera, kennen viele von euch vielleicht ebenfalls aus der VR-Welt oder als Zubehör von Videospielen (Kinect).

AR hilft beim Erlernen von Instrumenten

Zum Erlernen von Musikinstrumenten oder als Spielhilfe könnte eine AR-Brille oder ein Headset schon sehr interessant sein. Auf jeder beliebigen Tastatur könnte euch eine Software dann die richtigen Tasten für einen Akkord anzeigen oder welche Noten zu einer Tonleiter gehören. Oder ihr lernt mit einer solchen Anzeige, wie ein Lied gespielt wird. Virtuelle Hände könnten euch zeigen, wie die Finger positioniert werden sollen. Das ist aber nicht nur für Tasteninstrumente vorstellbar, sondern auch für Gitarren und auch alle möglichen anderen Instrumente.

Der Screen in der Brille

Eine bereits einfache Anwendung betrifft die Darstellung von Software. Wenn ein AR-System vernünftig mit Software zusammenarbeitet, dient die Brille einfach als zusätzlicher Screen. Oder wenn ihr auf ein Plug-in in der DAW klickt, wird das vor eurem „inneren Auge“ dargestellt. Auch 3D-Visualisierung ist denkbar. Oder stellt euch vor, ihr spielt gerade etwas ein und die Noten schweben leicht transparent im Blickfeld. Ciao Notenständer! Songtexte darstellen wäre natürlich auch kein Problem. Wie gesagt ist das eine eher einfache Vorstellung und nicht mehr als ein Gimmick.

AR-Interfaces

Das ist natürlich der spannendste Teil. Quasi der Science Fiction Bereich. Stellt euch einfach nur mal vor, Hardware und Software über eine solche Brille zu bedienen. Wir hatten ja gerade das Beispiel mit der Klaviatur. Theoretisch wäre eine solche Tastatur ja gar nicht mehr notwendig. Die ist rein virtuell und nur ihr könnt sie dank Brille sehen. Ihr spielt mit den Fingern in der Luft und spezielle Handschuhe vermitteln sogar ein gewisses haptisches Feedback.

ANZEIGE

Auch ein Controller könnte sozusagen aus Luft bestehen und von euch beliebig konfiguriert werden. Mit richtigem Tracking verwandeln sich eure Finger in dreidimensionale Controller. Oder ihr bastelt euch eigene Fantasie-Instrumente. Modulares Strippenziehen in der AR-Welt. Auch das mit der Digitalisierung ja per se virtuell gewordene Mischpult wird jetzt noch virtueller. Es schwebt auf Wunsch vor euch in der Luft, die Regler bewegt ihr aber wieder mit den Fingern. Die Fader skaliert ihr so, dass feine Einstellungen kein Problem sind.

Die Zukunft?

Ah, ihr merkt schon wie ich fantasiere. Andererseits: Einige Sachen, die hier wie Zukunftsmusik klingen, gibt es ja in Ansätzen bereits. Apple hat mit der AR-Integration in iOS ja bereits einen Grundstein gelegt. Mit vernünftigen Headsets und Brillen wird sich das Potential natürlich enorm vergrößern. Gut vorstellbar, dass AR-Technik die Welt ähnlich verändern wird, wie es vor einigen Jahren die Smartphones getan haben.

Weitere Infos

Video

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

 

ANZEIGE

5 Antworten zu “Apple baut AR-Headset und Brille. Die Zukunft für Musikanwendungen?”

    spk sagt:
    0

    Coole Sache, das behalte ich im Auge. Das erlernen von Instrumenten finde ich interessant.

    Marco Korda sagt:
    0

    Luftgitarre 2.0 sozusagen…. Ein interessanter Ansatz jedenfalls. Der Zukunft kann und soll man sich nicht verschließen. Ich finde die Möglichkeit, das Plugin auf die Brille zu projizieren nicht so spannend, denn wo ist der Mehrwert? Sie würde ja trotzdem den Blick auf die DAW versperren, so wie am Bildschirm auch.

    Das Aufleuchten von Tasten klingt auch erstmal gut. Das haptisches Feedback per Handschuh möglich wird, ist auch spannend, aber ich kann mir momentan noch nicht vorstellen, wie Aftertouch oder gar 5D damit realisiert werden kann und zwar so, dass es Sinn macht. Einen Akkord anzeigen? Dazu müsste ich den Akkord ja aber erstmal vorgeben. Da käme also doch wieder erst die Maus oder – was intelligenter wäre – ein Sprachbefehl in Frage. Denn wie soll die Brille wissen, welchen Akkord ich spielen möchte?

    Am meisten Sinn würde das Ganze für mich machen, wenn es die Maus weitgehend obsolet machen würde. Zum Beispiel Auswahl aus dem Menü oder Befehle im Plugin weitergeben. Aber auch hier frage ich mich, wie das gehen soll? Augenverfolgung? Aber wann oder besser wie steuere ich bei einem Drehpoti das Ende der Bewegung ohne Wertesprünge?

    Toll ist so etwas auf jeden Fall für behinderte Menschen. Sehbehinderte könnten damit womöglich eine Vergrößerung erreichen, die das Musikmachen ermöglicht. Unerlässlich erscheint mir jedenfalls die Kombination aus mehreren Elementen zur Steuerung. Ich bin gespannt, was sich die Forscher hier einfallen lassen. Musiker sind dennoch ein stückweit konservativ (siehe Retrowelle bei Synths und Bedarf nach Haptik/Hardware). Es muss daher einen echten Mehrwert darstellen, dass über AR zu lösen und kein zusätzliches Ärgernis bedeuten.

    Iven sagt:
    0

    Tja ich seh nur auf einem auge 6% fehlt sozusagen offiziel das räumliche sehen, (man kann entfernungen nicht abschätzen, das hab ich ja innerhalb 30 jahren gelernt)
    ich frag mich ob ich den quark nutzen könnte denke nicht, wenn es mit beiden augen arbeitet.
    aber müsste wahrscheinlich eh kallibriert werden?!

      Dirk B. sagt:
      0

      Dreidimensionale Darstellung ist bei AR vermutlich nicht so wichtig. Perspektiven ja – 3D ist eher für VR essentiell. Trotzdem würde bei einer Brille vermutlich auf beide Gläser projiziert werden. Mit 6% auf einem Auge dürfte das in der Tat problematisch werden. Dass es dafür Einstellungen gibt, ist aber gut vorstellbar. Mal abwarten.

    Karl Jacobi sagt:
    0

    Karafun ist eine Karaoke App die dort gezeigten Texte werden über Bildschirme im Raum verteilt.Es gibt aber Veranstalter die keine Bildschirme haben oder nicht móchten.Mit einer AR Brille könnte ich die Texte sehen? Was brauche ich dazu an Hard und Software?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert