Angecheckt: Mackie ProFX10v3 und ProFX16v3 Mischpulte
Mit der ProFX-Reihe hat Mackie verhältnismäßig günstige Mischpult am Start, die speziell für den Live-Einsatz gedacht sind, aber auch gut in das Heimstudio passen. Zwei der Pulte werden in dieser Angecheckt-Ausgabe begutachtet. Was können ProFX10v3 und ProFX16v3? Und übrigens: hier bei Gearnews.de könnt ihr bis heute Nacht (Montag, 29. Juni 2020, 23:59:59 Uhr) ein ProFX10v3 gewinnen!
Mackie ProFX10v3 und ProFX16v3
Im Live-Bereich ist Mackie schon seit gefühlten Ewigkeiten ein Name. Den Pulten des amerikanischen Herstellers ist wahrscheinlich jeder schon mal im Original oder in Form eines „Klons“ begegnet. Mit der ProFX-Reihe will Mackie günstige Pulte anbieten, die trotzdem mit umfangreichen Features ausgestattet sind. Diesen Anspruch erfüllen die hier vorliegenden Pulte, die mittlerweile in der dritten Generation angekommen sind.
Nicht nur die Pulte selbst sind „gut bestückt“, auch die Beigaben können sich sehen lassen. Denn neben Mischer, Stromversorgung, USB-Kabel und Anleitung ist hier auch ein ordentliches Softwarepaket enthalten, das auf den Download der künftigen User wartet. Zwei DAWs (Pro Tools First und Waveform OEM) inklusive zugehöriger Effekt-Plug-ins bringen besonders Einsteigern genug Möglichkeiten, sich kreativ auszutoben.
Die Mischpulte selbst lassen kaum Wünsche offen. Neben den diversen Eingängen für Mikrofone, Instrumente und Line-Signale, gibt es in allen Geräten der Reihe das eingebaute GigFX Effektgerät mit 24 digitalen Effekten und ein integriertes 2×4 USB-Interface. Damit könnt ihr die Mischer ohne Umwege mit dem Rechner verbinden und als Audiointerface benutzen. Bis auf das ProFX6v3 verfügt jedes Gerät außerdem über One-Knob-Kompressoren auf einigen Kanälen. Die Mikrofoneingänge sind bei allen Modellen mit den gelobten Onyx-Preamps des Herstellers ausgerüstet, die Main Outs sind immer sowohl als XLR als auch Klinke ausgeführt. Und: Bei allen Mischern der Reihe ist ein Kanal für Stereo-Miniklinke/USB gewidmet. Bei den grundlegenden Sachen hat sich Mackie also nicht lumpen lassen.
Soviel zu den Gemeinsamkeiten. Natürlich gibt es ein paar Unterschiede. Logisch, die Anzahl der Ein- und Ausgänge ist verschieden, auch die „Extras“ fallen unterschiedlich aus. Kanalfader gibt es erst ab der „12“ im Namen, erst ab dem ProFX16v3 sind die 3-Band-EQs mit parametrischen Mitten versehen (ProFX6v3 verwendet 2-Band-EQs).
Die Unterschiede zwischen ProFX10v3 und ProFX16v3
Der ProFX10v3 bietet vier Mikrofoneingänge, vier Inserts, zwei Ein-Knopf-Kompressoren und vier Klinkeneingänge (6,3 mm), dazu den 3,5 mm Stereoklinken Line-Eingang. Bei dem ProFX10v3 könnt ihr auf 11 Mikrofoneingänge , acht Inserts, acht Einknopf-Kompressoren zugreifen, auf den Kanälen 9 bis 14 wählt ihr zwischen Mikrofoneingängen und Stereo-Line-Eingängen. Und auch hier findet ihr den 3,5 mm Stereoklinken-Line-Eingang. In beiden Modellen gibt es zwei Hi-Z-Schalter und 100 Hz Low-Cut-Filter für die Mic-Eingänge. Am ProFX16v3 könnt ihr die Kanäle auf zwei Stereo-Subgruppen zuordnen und drei Aux/Monitor-Ausgänge über Sends ansteuern.
Je nach Anforderungen bringt der ProFX16v3 also mehr Features für eine Live-Situation mit, den ProFX10v3 sehe ich eher bei überschaubaren Setups oder DJ- und Live-Elektronik-Gigs. Schade, dass der ProFX16v3 keine Return-Eingänge besitzt (wie zum Beispiel der 1604 VLZ4*). Wer den Mischer im Studio benutzen will, muss Eingänge opfern, um die Signale aus den Send-Effekten wieder in den Mixer zu bekommen.
Bedienung
Die Mischer sind übersichtlich gestaltet und deshalb auch schnell verstanden. Im Zweifel hilft die Anleitung, die sehr kurz gehalten ist – eigentlich sehr typisch für diese Produkte. Die Farbkodierung der Potis lässt euch schnell zwischen Equalizern (Blau), Sends (Grün) und FX-Send (Orange) unterscheiden. Die Regler für Lautstärke sind in Weiß gehalten und alles andere (Panorama, Kompressor) in Grau. Optisch ist das vielleicht nicht unbedingt mein Geschmack, aber es hat praktische Vorteile.
Allerdings gefallen mir die Potis an sich nicht so besonders. Die fühlen sich irgendwie nicht so griffig an und sind sehr plastikmäßig im Feeling — auch wenn der Drehwiderstand sehr gut ist. Und wo ich schon dabei bin: Auch mit den Fadern bin ich nicht voll zufrieden. Die wirken etwas billig und haben eine Form, die ich sehr gewöhnungsbedürftig finde. Allerdings: Mackie stellt klar, dass diese extra nach dem Feedback der Kunden gestaltet wurden. Und wenn der Finger erst einmal darauf liegt, will er auch nicht so schnell wegrutschen.
Sound
Die eingebauten Onyx-Preamps sind rauscharm und klingen wirklich gut, auch die Equalizer stimmen. Der Ein-Knopf-Kompressor ist aus meiner Sicht eher ein schönes Extra, eigene Kompressoren können aber auf den meisten Kanälen mit Mic-Eingang über Insert eingeschleift werden. Die internen Effekte hauen mich jetzt auch nicht vom Hocker, meine Favoriten sind die Modulationseffekte wie Chorus oder Flanger, die wohldosiert durchaus zu gebrauchen sind. Die Auswahl der Effekttypen bietet aber auch Delays, Echos, Reverbs oder sogar eine Distortion an, auf einzelne Parameter gibt es allerdings keinen Zugriff. Wenn FX Mute gedrückt ist, lässt sich der FX-Regler auch als Send für externe Effekte verwenden. Alles gut.
Interface
Es gibt wirklich viel über die Mischer der ProFX-Reihe zu erzählen, deswegen lohnt es sich wirklich, mal den umfassenderen Testbericht auf Bonedo zu lesen. Bevor ich jetzt zu meinem persönlichen Fazit komme, muss ich aber unbedingt noch etwas zu dem internen Audiointerface sagen. Das kann nämlich in 16 oder 24 Bit und von 44,1 kHz bis 192 kHz aufnehmen. Und das Abspielen ist natürlich ebenso möglich. Über USB verbinde ich das Mischpult mit dem Rechner, eine zusätzliche Treiberinstallation war bei mir nicht notwendig. Dass hier ein Interface eingebaut ist, finde ich wirklich sehr praktisch. Das macht aus meiner Sicht gerade die kleinen Mischer der Serie zu sehr kompakten Allroundern. Der ProFX10v3 passt ganz locker in einen Backpack und kann so ganz bequem zwischen Heimstudio, Proberaum und Bühne transportiert werden.
Fazit
Für einen recht schmalen Kurs bekommt ihr mit der ProFXv3-Reihe amtliche Mischpulte geboten, die in den entscheidenen Aspekten sehr solide sind. Die Ein-Knopf-Kompressoren und das interne Effektgerät sind ein feiner Bonus. Das interne Audiointerface rundet die ordentliche Ausstattung ab. Welches Modell ihr euch anschafft, hängt ganz von euren Bedürfnissen ab. Für die Aufnahme von Podcasts, als kleine Studiohelfer oder für Live-Einsätze von DJs und Producern reichen aus meiner Sicht die kleinen Pulte, ab dem ProFX12v3 kommen praktische Features für den Live-Einsatz hinzu. Bei Thomann könnt ihr alle Modelle miteinander vergleichen.*
Weitere interessante Produkte unserer „Angecheckt“-Reihe findet ihr hier. Ihr habt Vorschläge? Dann her damit!
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