Angecheckt: Harley Benton JB-25TH Firemist Jazz Bass
Harley Benton hat Grund zum Feiern! Anlässlich des 25-jährigen Firmenjubiläums hat das Unternehmen eine Sonderserie herausgebracht, die acht neue Modelle umfasst – jedes davon auch als Linkshänderversion erhältlich. Ich habe mir den Harley Benton JB-25TH Firemist Jazz Bass genauer angesehen.
Hinweis: Der Bass wurde uns kostenlos und ohne Anspruch an den Text oder eine Aussage von Harley Benton zur Verfügung gestellt.
Harley Benton JB-25TH Firemist – das Wichtigste in Kürze:
- Jazz Bass in Sonderedition für 299 Euro
- amerikanischer Erlekorpus
- Canadian Roasted Flamed Maple Neck
- Firemist Lackierung
- Matching Headstock
- Stainless Steel Frets
- Bridge mit Brass Saddles für verbessertes Sustain
- Roswell JBA Alnico-5 Tonabnehmer
Herzlichen Glückwunsch! Anlässlich zu 25 Jahre Harley Benton hat der Hersteller gleich eine ganze Reihe besonderer Anniversary-Modelle veröffentlicht. Nachdem Kollege Claudius bereits seine Meinung zur ST-25th Firemist kundgetan hat, berichte ich euch heute von meinen Erfahrungen mit dem entsprechenden Jazz Bass, dem Harley Benton JB-25TH Firemist.
Der erste Eindruck
Das vor mir liegende Exemplar erreichte mich zwar inklusive Klinkenkabel, jedoch ohne das dazugehörige Gigbag. Dementsprechend kann ich euch dazu nichts schreiben. Das beiliegende Anniversary-Schlüsselband ist eine nette Dreingabe und erinnert an den Backstage-Pass auf einer Tour. Wer weiß, vielleicht gibt es eines Tages ein nerdiges Treffen von HB-Jüngern und der Eintritt erfolgt allein über dieses Bändchen. ;o)
Kommen wir zu unserem Hauptdarsteller. Der erste Eindruck ist äußerst positiv. Natürlich springt mir sofort die auffällige Lackierung ins Auge. Sie trägt die Bezeichnung „Firemist“ und wirkt zugleich matt und enthält doch Metallic-Anteile. Hut ab, der Body ist wirklich sehr gut lackiert worden. Mein Exemplar ist absolut makellos! Auch freut es mich sehr, dass die Kopfplatte matched ist, also ebenfalls mit einem Firemist-Anstrich versehen wurde. Ich mag das sehr!
Das das Tort Pickguard sowie die rückseitig angebrachte „25 Jahre Neckplate“ passen meiner Meinung nach hervorragend zum Finish. Optisch ist Der Bass schon mal ein stimmiges Gesamtpaket.
Beeindruckender Hals
Auch der Hals gefällt mir überraschend gut. Ich hatte vorab nur sehr spärliche Infos zu dem Modell erhalten und zunächst einen dick lackierten, dünnen Zahnstocher erwartet. Tatsächlich ist es aber ein seidenmattes Finish, das ich so ähnlich von meinen Knut Reiter Custom Shop-Bässen gewohnt bin. Das Halsprofil besitzt sogar etwas Fleisch, was mir sehr gefällt. Kein Wunder, handelt es sich schließlich um ein D-Profil. Gute Wahl!
Der geröstete Ahornhals wirkt sehr elegant. Auf den Bilder sogar noch etwas mehr als im realen Leben. Es ist sogar eine schöne Maserung zu erkennen, was ich kaum glauben mag. Auch hat man es mit der Röstung nicht allzu sehr übertrieben. Ich mag es nicht, wenn man ein dunkelbraunes, beinahe verkohltes Stück Holz bekommt. Stattdessen wirkt die Farbe auf mich leicht goldbraun mit einem Hang ins Rötliche. Sehr schick und wiederum passend zum Korpus. Leider hat man dem Griffbrett aus Loorbeer keine Luminlays spendiert. Das hätte den Hals für mich perfekt gemacht.
Etwas kopfplastig
Die gute alte Personenwaage zeigt 4,3 kg Lebendgewicht an. Für mich geht das gerade so noch in Ordnung, aber ich kenne Leute, die das für einen viersaitigen Jazz Bass als zu schwer empfinden. Dabei scheint der Korpus vergleichsweise leicht zu sein, denn das Instrument neigt definitiv zur Kopflastigkeit. Das dürfte wohl von den Tunern herrühren. Sie scheinen mir ein stattliches Gewicht zu besitzen.
An einem Gurt hängt der Bass jedoch recht ausgewogen. Der Hals bleibt mehr oder weniger in seiner vorgesehenen Position, zieht aber geringfügig an der Schulter. Ich rate euch zu einem bequemen Gurt. (Ich selbst schwöre auf den Marleaux Bass Comfort Strap*.) Alternativ spricht natürlich nichts gegen ultraleichte Wirbel. Die Griffigkeit der Tuner mag ich allerdings sehr.
Bundierung aus Edelstahl
Bei einer Sache habe ich am meisten gestaunt: Die Bundierung ist erstklassig. Und damit meine ich nicht nur toll für den Preis, sondern wirklich über jeden Zweifel erhaben gelungen. Die Bünde sind sehr gut poliert und verrundet. Da können sich andere Hersteller noch was abgucken. Ich hoffe sehr, dass das bei der ganzen Serie der Fall ist, nicht nur bei meinem Testexemplar.
Vorbei die Zeit, in der man ein Budget-Instrument zuerst zum Fachmann bringen und bearbeiten lassen musste? Nun, das Setup des Harley Benton JB-25TH Firemist ist in Ordnung, aber nicht perfekt. Der Bass ist nicht bundrein und für mich persönlich könnte die Saitenlage flacher sein. Immerhin, scheppern tut hier absolut gar nichts. Nur slappt es sich schwerer als auf sportlich eingestellten Instrumenten und schnelle Läufe erfordern mehr Übung.
Etwas merkwürdig fühlen sich die Regler der Elektronik an. Die Potikappen haben definitiv genug Luft zur Metallplatte, dennoch vernehme ich eine Art schleifendes metallisches Geräusch beim Drehen der Potis. Leise, aber definitiv existent und es fühlt sich nicht normal an. Davon abgesehen haben sie einen angenehmen Widerstand und funktionieren problemlos.
Wie klingt der Harley Benton JB-25TH Firemist?
Okay, genug gesabbelt. Wie klingt denn jetzt das Instrument? Der Grundklang ist gut und zunächst genau so, wie man es von einem Jazz Bass erwartet. Die Pickups haben einen kräftigen Output – deutlich lauter als bei meinem Fender Custom Shop 60s oder Roscoe Beck V. Dadurch klingen sie im Direktvergleich im ersten Moment fetter, mit einer Betonung in den Tiefmitten. Allerdings fehlt es ihnen wiederum geringfügig an Dynamik und Feinfühligkeit.
Möglicherweise könnten diese Punkte durch einen Saitenwechsel verbessert werden. Nichtsdestotrotz tönt der Harley Benton JB-25TH Firemist wirklich gut und erfüllt genau das klangliche Klischee, das man sich beim Kauf eines JB-Style Instruments erhofft. Das bei dieser Bauart übliche Brummen der Singlecoils im Einzelbetrieb hält sich im Übrigen in erfreulichen Grenzen. Am besten hört ihr einfach mal in diese phantastisches Demovideo rein und bildet euch selbst ein Urteil:
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Fazit zum Harley Benton JB-25TH Firemist
Eine limitierte Edition mit klassischen Zutaten (Korpus aus Erle, Hals aus geröstetem Ahorn), besonderer Firemist-Lackierung, matched Headstock, Bünde aus Edelstahl und hervorragender Verarbeitung für 299 Euro? Yes, please! Man erkennt deutlich, wie viel Liebe zum Details Harley Benton in die 25TH Anniversary Edition gesteckt hat. Das Gesamtpaket ist für mich ein sehr stimmig, für Interessierte ist der Bass im Grunde ein No-Brainer.
Der Klang erfüllt das zu erwartende Jazz Bass-Klischee. Die Tonabnehmer verfügen über einen kräftigen Output, was für Spieler härterer Genres sogar ein Pluspunkt sein könnte. Mir persönlich geht dadurch etwas an Dynamik verloren, dafür habe ich jedoch noch nie eine derart gute Bundierung in dieser Preisklasse gesehen. Der Harley Benton JB-25TH Firemist kann sich sehen und hören lassen – ich würde damit jederzeit auf die Bühne gehen.
Pro und Kontra
Pro
- Lackierung
- gerösteter Ahornhals mit schöner Maserung
- Stainless Steel Bünde
- Verarbeitung Hals/Bünde
- ohne Aufpreis auch für Linkshänder erhältlich
- Preis
Kontra
- Kopflastigkeit
- Potis schleifen (funktionieren jedoch sehr gut)
- Gewicht (4,3 kg)
- hoher Output der Tonabnehmer
Preis des Harley Benton JB-25TH Firemist
Den Harley Benton JB-25TH Firemist bekommt ihr für 299 Euro* inklusive Gigbag.
Übrigens: Habt ihr schon das andere Modell gecheckt?
Weitere Informationen
- Harley Benton 25th Anniversary Website
- Weitere News von Harley Benton
- Stringtheorie: Übungs-Setup für Bass
- Effekte für E-Bass Teil 1
Weitere interessante Produkte unserer „Angecheckt“-Reihe findet ihr hier. Ihr habt Vorschläge? Dann her damit!
Videos
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3 Antworten zu “Angecheckt: Harley Benton JB-25TH Firemist Jazz Bass”
Geiles Teil! 💓☺️💓🥂😅👍Must have
Das metallische Geräusch der Potis kann höchstwahrscheinlich mit einer simplen Höhenkorrektur beseitigt werden?
Oftmals werden diese beim Transport leicht hineingedrückt.
„Die Potikappen haben definitiv genug Luft zur Metallplatte“