von Gastautor | Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten | Unsere Wertung: 5,0 / 5,0

 ·  Quelle: Blackstar

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Der neue Blackstar Amped 2 ist eine kompakte Lösung für Gitarristen. Er bietet einen 100 Watt Verstärker mit integrierten Effekten, Boxensimulation und eine DI-Lösung für den Live-Einsatz und Recording.

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Hinweis: Die Geräte wurden uns kostenlos und ohne Anspruch an den Text oder eine Aussage von Blackstar zur Verfügung gestellt.

Blackstar Amped 2

Der neue rote Bodentreter folgt auf das weiße Amped 1, das im Oktober 2022 auf den Markt kam. Blackstar schickte mir freundlicherweise eine Woche vor dem offiziellen Erscheinungstermin ein Exemplar, sodass ich die Vielzahl der neuen Funktionen auf Herz und Nieren prüfen konnte.

Der erste Eindruck ist positiv, schon vor dem Anschließen macht es einen hochwertigen Eindruck. Das Pedal ist solide und sehr gut verarbeitet, sodass es ohne Probleme bei Gigs, Proben oder Studio-Sessions eingesetzt werden kann. Das Gerät wiegt knapp unter 2 kg und hat ein Aluminiumgehäuse mit einer schönen hellroten eloxierten Oberfläche.

Beeindruckt hat mich auch die großzügige Anzahl der Anschlüsse auf der Rückseite und die leicht zu bedienende Benutzeroberfläche auf der Vorderseite.

Das mitgelieferte Handbuch ist im Grunde nicht wirklich erforderlich. Glücklicherweise passen alle grundlegenden Informationen auf das beiliegende Faltblatt. Im Inneren befindet sich ein QR-Code, mit dem man die dazugehörige Architect-Software herunterladen kann. Ich habe diese auf meinem MacBook Pro installiert, um zu sehen, wie sie mit dem Pedal harmoniert.

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Vielseitig

Als erstes habe ich meinen Verstärker abgesteckt und stattdessen das Testgerät an meine Gitarrenbox angeschlossen. Es wird genau wie ein gewöhnlicher Amp verkabelt, ich habe dazu den 8 Ohm Lautsprecherausgang auf der Rückseite verwendet. Nach dem Einschalten konnte ich in Windeseile einen einen simplen Crunch-Sound einstellen und schon konnte ich loslegen.

Zwar bin ich technisch versiert und habe daher keine Angst davor, mich in komplexe Geräte einzuarbeiten. Aber der Blackstar Amped 2 ist wirklich sehr benutzerfreundlich und das Bedienfeld ist sehr übersichtlich. Es dauerte nicht länger als 3-4 Tage und jeder Handgriff ging kinderleicht von der Hand.

Es gibt drei grundlegende Klangfarben für die Vorstufe: USA, UK und Classic. Diese decken alle Grundlagen ab und sind mehr als genug, um den Job zu erledigen. Hinzu kommen drei Emulationen verschiedener Endstufenröhren, darunter EL84, EL34 und 6L6, sowie ein Presence-Regler. Außerdem kann man zwischen einer Ausgangsleistung von 100 Watt, 20 Watt oder 1 Watt wählen.

Viele Möglichkeiten

Neben den üblichen grundlegenden Bedienelementen eines Gitarrenverstärkers finden wir vier Effektsektionen mit jeweils eigenen Reglern: Drive, Modulations, Delay und Reverb.

Jede Sektion verfügt über einen Mini-Kippschalter, mit dem man die gewünschte Effektvariante auswählen kann, beispielsweise kann die Drive-Sektion ein Boost, Drive oder Fuzz sein.

Mit den Fußschaltern darunter kann man die verschiedenen Effekte ein- und ausschalten, zudem gibt es einen dedizierten Tap-Tempo-Schalter.

Sounds einstellen am Blackstar Amped 2

Ich war beeindruckt, wie einfach es war, einen anständigen Klang einzustellen. Das kleine OLED-Displayauf der rechten Seite zeigt genau an, welche Einstellung man gewählt hat. Das vereinfacht die Bedienung auf einer dunklen Bühne oder im Proberaum. Außerdem kann man damit schnell navigieren, was ich als vorteilhaft empfand.

Da ich eine 4×12 Box zur Hand hatte, beschloss ich, auch diese zu testen, was problemlos möglich war. Alle drei Ausgangsleistungen sind sinnvoll gewählt, wobei ich mich zu Hause eher mit der 20 Watt Einstellung begnügt habe. Allerdings kann das Gerät auch mit vollen 100 Watt oder dem nachbarfreundlichen 1 Watt betrieben werden, es klingt in allen Einstellungen gut.

Effekte

Die eingebauten Effekte sind alle recht brauchbar und decken alle Grundlagen ab, die man für die meisten Anwendungen benötigt. Zwar hat mich keiner der Effekte direkt nach dem Auspacken umgehauen. Allerdings fand ich es gut, dass man sie (und die Lautsprechereinstellungen) über die Architect-Bearbeitungssoftware anpassen kann. Nachdem ich sie mit Hilfe des Editors ein wenig optimiert hatte, fand ich sie ziemlich nützlich.

Die zusätzliche Steuerung über gedrückte Fußschalter, etwa zur Aktivierung von Freeze-Funktionen für die jeweiligen Effekte, ist ebenfalls nützlich. Eine tiefgreifende Bearbeitung der Effekte ist über Blackstars Architect-Software möglich.

Drive

  • Drive-Typen: Boost, Drive und Fuzz

Modulation

  • 3 Modulationstypen: CH/FL (Chorus/Flanger), Tremolo und Phaser
  • Fußschalter für ‚Emphasis‘-Effekt halten

Delay

  • 3 Delay-Typen: Linear, Analog und Shimmer
  • ‚Freeze‘-Effekt über gedrückten Fußtaster

Reverb

  • 3 Reverb-Typen: Room, Spring und Plate
  • Fußschalter für ‚Freeze‘-Effekt
  • Tap-Fußschalter für Tempo/BPM-Eingabe
  • Hold: Shift-Funktion für den Zugriff auf sekundäre Funktionen der Bedienelemente auf der Frontplatte

Architect Editor

Der Architect-Editor ist schnell und einfach zu bedienen. Für mich macht er das System um einiges benutzerfreundlicher, da man es nach Herzenslust verändern und den Amped 2 somit perfekt auf seine Bedürfnisse abstimmen kann. Natürlich hätte ich das Gerät auch ohne die Software verwenden können. Doch ich fand die Vorteile, die sie bietet, einfach toll.

Man kann allerlei nützliche Dinge einstellen, zum Beispiel Delay-Tails, Reverbs, Einstellungen zum Effekt-Loop (für wenn man seine Lieblings-Stompboxen einbinden will), virtuelle Boxen-/Mikrofoneinstellungen usw.

Darüber hinaus kannst du deine Lieblingseinstellungen speichern, sie benennen und kategorisieren. So kannst du eine Bibliothek von Klängen zusammenstellen und sie gegebenenfalls mit anderen Nutzern teilen. Das macht dieses System auch perfekt für Aufnahmen.

Recording mit Blackstar Amped 2

Logic Pro auf meinem Mac erkannte den Amped 2 sofort als Audioeingang und ich konnte meine Amp-Sounds ohne spürbare Latenz oder lästiges Brummen direkt in einer Session aufnehmen. Dieser Aspekt des Geräts hat mir sehr gut gefallen, weil es eine herrlich einfache Lösung bietet, für die keine zusätzliche Hardware erforderlich ist.

Das könnte für viele Musiker ein echter Vorteil sein, da eine Gitarre manchmal nur umständlich an eine DAW oder ein PA-System angeschlossen werden kann. Ich könnte mir die rote Kiste sehr gut als Ergänzung in meinem Heimstudio vorstellen.

CabRig

Die CabRig Boxensimulationen funktionieren gut. Zwar sind sie recht rudimentär, aber sie erfüllen ihre Aufgabe und klingen so, wie ich es erwarte. Keine Beschwerden von meiner Seite. Insgesamt war das Recording-Erlebnis für mich sehr gut. Mir gefiel besonders die unkomplizierte Bedienung mit der Möglichkeit, bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

CabRig sendet vier Ausgänge an die DAW: links und rechts, beides voll prozessierte Kanäle mit Effekten, etc., nur Preamp und Dry unprocessed.

Amped 2 empfängt auch zwei Kanäle von deiner DAW, beide mit Line-Eingang für Audio-Monitoring oder Backing-Track-Wiedergabe über die symmetrischen XLR- und Line-Out CabRig-Ausgänge.

Praktische Extras

Schließlich gibt es noch ein eingebautes chromatisches Stimmgerät, einen Stromanschluss für externe Effektpedale über zwei 9 V, 500 mA Ausgänge und einen symmetrischen XLR-Ausgang mit CabRig-Out. Dieser XLR-Ausgang ergänzt den Line-Ausgang/Kopfhörerausgang und den USB Typ C-Ausgang für Aufnahmen. Es ist schon toll, all diese Anschlüsse zur Verfügung zu haben und damit DAWs, Mischpulte und alles darüber hinaus abzudecken.

Zu guter Letzt steht auch noch ein bereits erwähnter Effekt-Loop parat, so dass der rote Alleskönner mit deinen anderen Effekten kombiniert werden kann. Für diese Ausgänge gibt es einen separaten Level-Regler auf der Rückseite. Bei maximaler Einstellung hat dieser Regler keinen Einfluss auf den Signalpegel. Bei der Minimaleinstellung dämpft er das Signal um 20 dB. Da es sich um ein Universalnetzteil handelt, benötigt man lediglich das mitgelieferte Netzkabel und keine lästigen externen Netzteile.

Alle Parameter des Verstärkers und der Effekte lassen sich über MIDI steuern. Sehr gut.

Fazit

Das Amped 2 hat eine Menge zu bieten und ich denke, dass ich ein paar Monate brauchen würde, um jeden einzelnen Aspekt dieses Pedals zu erkunden und zu nutzen. In der einen Woche, in der ich es hier hatte, ist mir vor allem die leichte Bedienung positiv aufgefallen. Klar, es verfügt über zusätzliche versteckte Funktionen, in die man tiefer eintauchen kann. Aber auch ohne funktioniert alles bestens, ist sehr gut implementiert und es ist einfach, tolle Klänge aus diesem Verstärker herauszuholen.

Insgesamt schätze ich es das Gerät das Allround-Produkt hoch ein; es überzeugt sowohl durch seinen Klang als auch durch seine Flexibilität. Das macht es potenziell zu einer großartigen Lösung für viele Gitarristen.

Preis

Der Blackstar Amped 2 kostet 649 Euro*.

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Blackstar Dept. 10 Amped 2
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Kundenbewertung:
(8)

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4 Antworten zu “Angecheckt: Blackstar Amped 2”

    The Rob sagt:
    1

    …und alles leider nur in Mono und das auch nur mit einer verwendbaren Cab, was soll das denn?

      24 dB sagt:
      1

      Hallo Rob, ich hatte mich auf der englischsprachigen Seite doch überaus intensiv mit Jef über den meiner Meinung nach völlig inadäquaten ‚TS‘-(Klinken-)-Ausgang dieses ja dennoch modernen und interessanten Teils ‚unterhalten‘ . . . bekam dann aber zu lesen, dass die Gitarristen dieser Welt doch keine Notwendigkeit für die nun 35 Jahre alte und ja weltweit bewährte Lösung eines mechanisch und elektrisch sehr sicheren und ja auch verriegelbaren Steckers speziell für Lautsprecherverbindungen sehen … sondern an “Klinkenstecker für ALLES“-Ideologie kleben und (nicht nur hierüber) quasi auf dem technologischen Stand von Mitte des letzten Jahrhunderts stehengeblieben sind.
      Dies frustrierte mich doch sehr – und nun bin ich mehr als erfreut, HIER auf der deutschen Seite einen offensichtlich moderne Stereo-Technologie suchenden Gitarrero anzutreffen, der mit der einkanaligen Ausführung des Ausgangs dieses Gerätes nicht zufrieden ist.
      Es freut mich, dass es andere Gitarristen auf dieser Welt gibt, als dies von Jef geschildert wurde.
      You made my day !

    24 dB sagt:
    0

    Was ich bei diesem Gerät nicht verstehe, sind diese unterschiedlichen beiden Lautsprecher-Anschlussbuchsen (leider eben in Klinke – na ja, für Gitarristen eben !). Es macht bei ALLEN Halbleiter-Endstufen keinen Sinn, unterschiedliche Impedanzen auszuweisen, da eine solche Endstufe IMMER einen Mindestwert der Impedanz aufweist, den man zum Schutz des Gerätes nicht unterschreiten sollte – aber eben NIE einen maximalen Wert. Halbleiter-Endstufen können folglich stets und auch unbegrenzt oberhalb der Mindestimpedanz belastet (betrieben) werden – also jede Endstufe auch mit 16 oder gar mehr Ohm (Sennheiser hatte früher den Kopfhörer-Renner ‚HD 414′ im Programm, der hatte satte 2.000 Ohm pro Muschel … das ging auch problemlos!).
    8 Ohm scheint die Mindest-Impedanz dieses Gerätes zu sein – aber es bedarf keiner 2. Buchse mit der Bezeichnung ’16 Ohm‘ …
    Und klar: ZUSAMMEN dürfen mit EINER 8-Ohm-Box wirklich keinerlei weitere Lautsprecher angeschlossen werden, da sich durch JEDE weitere Box die Gesamtimpedanz auf UNTER 8 Ohm erniedrigt (bei 8 Ohm und dann parallel dazu einer 16-Ohm-Box ist der Gesamtwert dann 5,333 Ohm … zu niedrig für dieses Gerät / bei 8 Ohm und einer weiterer 8-Ohm-Box parallel sind es nur 4 Ohm = viel zu niedrig für dieses Gerät!!).
    Es wäre deutlich besser zu schreiben: “Overall load impedance no less than 8 Ohm“ oder ähnliches …

      The Rob sagt:
      0

      Hallo 24db – habe deine Kommentare leider erst viel später gelesen…was die Hersteller derzeit fabrizieren und dann so als Rechtfertigung angeben ist schon lange nicht mehr nachvollziehbar.
      Blackstar bringt das Kunststück fertig zwei Röhrenpreamps herauszubringen die für eine Röhre mit Spannungsunterversorgung daher kommen, deren zwei Kanäle im Pegel nicht anpassbar sind und dessen Cab Sims zwar softwaretechnisch sehr aufwendig aber trotzdem furchtbar klingen und jetzt dieses Teil hier.
      Als Gimick ist es viel zu teuer und als reine Amplösung ist es viel zu begrenzt, zudem lässt es sich nur unter der angebotenen „Reduzierung“ betreiben ohne es erweitern zu können.
      Man war nicht mal so schlau es so zu konstruieren das es auch als reiner Preamp nutzbar ist, es hätte ein schaltbarer Preamp mit Cab- und Endstufensimulation bzw. IR-Loader sein können, der zumindest mit zwei Mono-Output’s hochwertige Stereo Delays und/oder Reverbs antreiben hätte können.
      Direkt oder danach hätte man immer noch die Option in Stereo zwei Aktivboxen oder Doppelmono in ein Pult zu fahren um ein L+R Panning machen zu können.
      Das Teil hier ist nicht das was man will, sondern es ist „friß oder stirb“, es ist nicht sinnvoll als Recordingtool für hochwertige Aufnahmen zu betreiben und auf dem Pedalboard braucht es trotzdem seine eigene Stromversorgung weil kein Boardnetzteil diese Spannung liefert.
      Es kann nicht einmal zwei simple Cabs betreiben was für den Preis aber schon viele Röhrenamps locker können.
      Dieses Teil hier liebe Redaktion ist nicht zeitgemäß, es ist derart sinnlos weil es völlig ineffzient Strom verbraucht, irgendwann sowieso durch etwas wesentlich brauchbareres ersetzt wird und dann letztendlich als Ressourcen- und Geldverschwendung ungenutzt in irgendeiner Ecke verstaubt.

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