Analogue Solutions Ample: Das Beste aus allen AS-Synths? Angecheckt!
Viele Konzepte ein Synthesizer - großartig!
Analogue Solutions Ample: Das Beste aus allen AS-Synths? Angecheckt! · Quelle: Marcus Schmahl
Ample von dem britischen Hardware-Hersteller Analogue Solutions ist laut Hersteller eine Fusion von Baugruppen aus verschiedenen bekannten hauseigenen Synthesizern. Und genau das macht das Konzept sehr spannend. Ein analoger Tausendsassa mit vielen Sektionen zum Herumspielen. Ein Paradies für Sounddesigner. Und genau das durfte ich mir in meinem Studio genauer anschauen.
Analogue Solutions Ample – das Wichtigste in Kürze
- analoger monophoner Desktop-Synthesizer mit Pin-Matrix
- solides Metallgehäuse
- integrierter 16-Step-Sequencer
- sechs berührungsempfindliche Panels als Intervallgenerator
- analoges Bucket-Brigade-Delay
- CV-Ein- und Ausgänge
- MIDI
- Audioeingang für externe Audiosignale
Analogue Solutions Ample – erweiterte Klangmöglichkeiten in einem Synthesizer
Ample ist ein neuer monophoner analoger Desktop-Synthesizer der britischen Boutique-Firma Analogue Solutions. Man munkelt, er beinhalte „die besten Elemente“ der neuesten Produkte des Unternehmens sowie ein Design, das auf Vorbilder der 1970er-Jahre basiert. Und die sind jetzt schon kultig! Die Klangelemente von Fusebox, die Anschlusspunkte von dem Eurorack-Modul Concussor, die Patch-Pin-Matrix von Vostok, das Echo von Dr. Strangelove und der Sequencer sowie die CV-Touchpads von Generator sind alle im kleinen Gehäuse von Ample zu finden. Wow!
Wirklich übersichtliche Bedienoberfläche · Quelle: Marcus Schmahl
Dankenderweise haben wir die Hardware von Analogue Solutions und dem deutschen Vertrieb Sonic Sales als Testware erhalten, sodass ich diesen Synthesizer für diese Angecheckt-Ausgabe anschauen und natürlich live testen konnte.
Soundtechnische Highlights des Synthesizers Ample
Das Modulationssystem von Ample ist das erste echte Highlight, das schon optisch sofort ins Auge fällt. Die riesige Pin-Matrix der Colossus- oder Vostok-Synthesizer macht nämlich folgendes möglich: Anstatt Kabel zu patchen, könnt ihr die mitgelieferten Pins verwenden, um die Semi-Modularität des Synths zu erkunden. Und das macht richtig viel Spaß! Das Routing ist auf der Oberfläche grafisch angegeben und somit einfach nachzuvollziehen. Aber für Ungeübte ist diese Arbeit natürlich eingangs eher ungewohnt.
Die Matrix ist sehr gut beschriftet · Quelle: Marcus Schmahl
Der (fast) rein analog aufgebaute Synthesizer Ample verfügt über drei analoge Oszillatoren sowie einen Rauschgenerator und einen Ringmodulator. Jeder bietet verschiedene Modulationsoptionen. Zusätzlich zur Nutzung von VCO3 als LFO mit Optionen für Sägezahn-, Dreieck- und Rechteckschwingungen gibt es einen syncbaren dedizierten LFO mit Dreieckschwingungausgang. Für die Filterung ist ein Vierpol-Tiefpassfilter mit 24 dB/Oktave vorhanden. Weiterhin gibt es zwei Hüllkurvengeneratoren in der obligatorischen Ausführung ADSR (oder EGs, wie Analogue Solutions sie nennt).
Klangformung mit vielen Extras · Quelle: Marcus Schmahl
Bis auf den MIDI-Chip, der digital sein muss, ist in Ample alles komplett analog mit echten Transistoren und Operationsverstärkern ausgeführt. Es gibt keine CPU-stabilisierten und quantisierten Schaltungen, keine DCOs, keine digitalen LFOs und keine digitalen EGs, wie sie bei anderen sogenannten analogen Synths zu finden sind. Das klingt nach extrem viel Klangcharakter.
Hüllkurvengenerator für Ample · Quelle: Marcus Schmahl
Es gibt zusätzlich einen 16-Step Patternator Sequencer, einen Touch-Panel-Intervall-Generator, ein analoges BBD (Bucket-Brigade-Delay), eine VCS3-Stil-Pin-Matrix für interne Verkabelung und zwei Patch-Bereiche für Audio- und Steuerungsverbindungen. MIDI ist ebenfalls vorhanden. Ihr könnt Ample sogar über den Audioeingang als Effektprozessor für andere Audiosignale verwenden.
Alle Regler sind gut erreichbar und liegen nicht zu eng nebeneinander · Quelle: Marcus Schmahl
Analogue Solutions Ample ausgepackt!
Ample – ausgepackt · Quelle: Marcus Schmahl
Das Unboxing von Ample ist, wie nicht anders zu erwarten, nicht sehr spektakulär. Ihr erhaltet einen typischen Karton mit einem Aufdruck des Synthesizers sowie dem Namen des Gerätes und der Firma. In der Kiste findet ihr recht sicher verpackt den Klangerzeuger, eine Kurzanleitung, etliche verschiedenfarbige Pins für die Pin-Matrix, einige Patch-Kabel sowie das externe Netzteil. Das war es auch schon.
Die Hardware ist nicht klein, sodass ihr auf eurem Studiotisch ein wenig Platz schaffen solltet. Leider steht an beiden Seiten, vorne und hinten die obere Metallplatte, auf der alle Regler verbaut sind, ein gutes Stück über. Das hätte meiner Meinung nicht sein müssen und stört ein wenig. Ample steht aber solide und rutschfest auf dem Tisch. So soll das sein. Angeschaltet wird das Gerät hinten.
Hauptanschlüsse von Ample · Quelle: Marcus Schmahl
Sounddesign mit vielen Extras
Die eingebaute Pin-Matrix von Ample teilt die Modulationsquellen in drei Abschnitte. Ein Bereich bringt die Audioausgänge zusammen, ein anderer bezieht sich auf Modulatoren und den Sequencer. In der Mitte könnt ihr über zwei 3,5 mm Anschlüsse externe Signale hinzufügen. Zudem stehen euch viele Eurorack-taugliche CV-Ein- und Ausgänge zur Verfügung. Diese eignen sich ideal zum Verbinden von externen Geräten, die ebenfalls mit Audio- und Steuerungssignalen arbeiten.
Die Ample Pin-Matrix · Quelle: Marcus Schmahl
Der eingebaute Patternator funktioniert wie ein traditioneller 16-Step-Sequencer mit 16 Drehreglern. Mit den vorne liegenden sechs Touch-Plates des Interval Generators könnt ihr individuelle Spannungen per Fingerdruck auslösen. Das ist vor allem für Live-Performer oder zufällige Änderungen einer Sequenz mehr als interessant. Je nach Verbindung der Plates könnt ihr damit Tonhöhen oder jedes andere Feature des Ample steuern. Stark!
So könnt ihr Funktionen von Ample live automatisieren. · Quelle: Marcus Schmahl
Ansonsten ist die Klangerzeugung logisch aufgebaut – eigentlich wie in jedem Hard- und Software-Synthesizer. Das bedeutet eigentlich eine intuitive und einfache Bedienung von Ample. Spannend wird es aber erst beim Einsatz der Modulationsmatrix. Hier könnt ihr tatsächlich zufällig Pins in die Matrix stecken, um verschiedene Funktionen, Ein- und Ausgänge miteinander zu verbinden. Nicht immer, aber meist entstehen dadurch wirklich abgefahrene Ergebnisse. Das in Verbindung mit dem Sequencer und der nächste Techno-, Elektro- oder Experimental-Track steht!
Fazit zum Analogue Solutions Ample Synthesizer
Der Ample von Analogue Solutions ist ein recht vielseitiger Synthesizer mit unglaublich vielen Möglichkeiten. Also eine wirkliche Fundgrube für einfache, aber auch recht komplexe Klangstrukturen – sehr cool für Sounddesigner, die ihr Hardware-Sortiment mit einem Synthesizer-Allrounder ausstatten wollen.
Negatives gibt es eigentlich bei einem solchen Konzept-Instrument nicht zu sagen. Denn der Entwickler aus England (ja, der Synthesizer ist entworfen, konstruiert und handgefertigt in England!) hat sich hierbei wirklich etwas gedacht und das hat mit Ample definitiv Hand und Fuß. Wer auf den Analogue Solutions Sound steht und einen richtigen analogen Klang inklusive Rauschen, Brutzeln und anderen Nebengeräuschen steht, kann hiermit definitiv nichts falsch machen.
Das ist kein Halma-Spiel, sondern Sounddesign! · Quelle: Marcus Schmahl
Ample macht richtig viel Spaß, ersetzt aber keinen vollwertigen analogen Synthesizer. In Verbindung mit anderen Klangerzeugern erhaltet ihr mit diesem Desktop-Gerät eine extrem coole und vielseitige Maschine, die für jedes Experiment zu haben ist.
Preise und Spezifikationen zum Analogue Solutions Ample
Analogue Solutions Ample könnt ihr hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 2799,- Euro bestellen.
Der Ample Synthesizer kommt in einem robustes Stahl-/Aluminiumgehäuse, wiegt 3,7 kg und kommt auf eine Größe von 550 x 262 x 83 mm (B x T x H). Der Klangerzeuger besitzt hinten einen An-/Ausschalter sowie einen Audioein- und -ausgang (6,3 mm Klinke) sowie einen MIDI-Ein- und Ausgang. Auf der Bedienoberfläche findet ihr drei Taster (teilweise per LED hintergrundbeleuchtet), 65 Drehregler (teilweise hintergrundbeleuchtet), sechs berührungsempfindliche Metall-Plates, 22 CV-Ein- und Ausgänge sowie eine 99 Patch-Punkte der Matrix. Als Zubehör liegt ein externes 18 V DC Netzteil mit Stromkabel, ein Quick-Start-Guide, eine Tüte mit Patch-Steckern und einige Miniklinke-Patch-Kabel dabei. Der Gehäuseboden ist mit VESA-Mount kompatiblen Befestigungslöchern ausgestattet.
Mehr Infos zu Analogue Solutions und dem Ample
Pro und Kontra Analogue Solutions Ample
Pro
- analoger monophoner Desktop-Synthesizer mit Pin-Matrix
- solides Metallgehäuse
- integrierter 16-Step-Sequencer
- sechs berührungsempfindliche Panels als Intervallgenerator
- analoges Bucket-Brigade-Delay
- CV-Ein- und Ausgänge
- MIDI
- Audioeingang für externe Audiosignale
Kontra
- Nichts, außer die typischen Nebengeräusche, mit denen ihr leben müsst
Videos zum neuen Synthesizer von Analogue Solutions
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Analogue Solutions Ample Demo von Limbic Bits
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