von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Analog oder digital produzieren, KI in der DAW & kabellose Kopfhörer - Meine Highlights der Woche

Analog oder digital produzieren, KI in der DAW & kabellose Kopfhörer - Meine Highlights der Woche  ·  Quelle: Revox/iZotope/AIAIAI

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Analog oder digital – diese Frage beschäftigt mich seit Jahrzehnten und sorgt auch heute noch in der Szene für hitzige Diskussionen. Doch gerade in der modernen Musikproduktion zeigt sich, dass die Grenzen zwischen beiden Welten „analog oder digital“ doch immer mehr verschwimmen. Dazu kommt die wachsende Rolle von künstlicher Intelligenz in DAWs und Plugins sowie die überraschend praktische Nutzung kabelloser Kopfhörer mit extrem niedriger Latenz beim Recording oder im Live-DJ-Set. Das sind meine Highlights der Woche: ein Überblick über aktuelle technische Möglichkeiten, sinnvolle Workflows – und neue Wege zwischen Mensch, Maschine und Musik.

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Analog oder digital? Oder doch im Zusammenspiel?

Der vieldiskutierte Gegensatz „analog oder digital“ bewegt die Musikszene seit Jahrzehnten und sorgt bis heute für konträre Meinungen. Während die einen die Authentizität und Lebendigkeit analoger Technik beschwören, schätzen die anderen die Präzision und Flexibilität digitaler Produktionsmittel. Dabei ist es gerade die Kombination beider Welten „analog oder digital“, die in meinem modernen Studioalltag immer häufiger zum Einsatz kommt. Denn sowohl die klanglichen Eigenheiten als auch der Workflow lassen sich oft nicht mehr strikt dem einen oder anderen Lager zuordnen. Entscheidend bleibt, was das Ergebnis transportiert – und wie intuitiv der kreative Prozess gelingt. Oder seht ihr das anders?

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In meinem Produktionsprozess zeigt sich schnell, dass der Unterschied zwischen „analog oder digital“ nicht allein in der Technik, sondern vielmehr in der Herangehensweise liegt. Analoge Systeme wie Bandmaschinen, Röhrenkompressoren oder modulare Synthesizer bieten physische Interaktion und eine oft unvorhersehbare Tiefe im Klangbild, was für mich ein entscheidendes Argument ist. Digitale Werkzeuge wiederum punkten mit Reproduzierbarkeit, Automation und oft beeindruckender Rechenleistung für komplexe Klangmanipulationen, die analog kaum realisierbar wären. Sounddesign par excellence! Dennoch setze ich analoge Eigenschaften bewusst im digitalen Setup ein, um bestimmte Klangfarben zu erzielen oder meinen Tracks einen organischeren Charakter zu verleihen.

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Die Frage „analog oder digital“ stellt sich also für mich nicht mehr als Entweder-Oder, sondern als bewusste Entscheidung für bestimmte Werkzeuge im kreativen Prozess. Vielmehr geht es doch um das Ziel, die musikalische Vision und den eigenen Umgang mit der Technik. Wer gelernt hat, beide Seiten zu beherrschen und gekonnt einzusetzen, wird den größtmöglichen Nutzen aus der Symbiose „analog oder digital“ ziehen können. Denn im Grunde zählt nicht, ob eine Aufnahme analog oder digital entstanden ist, sondern ob sie Emotion, Energie und Charakter transportiert – und genau das lässt sich mit beiden Methoden erreichen. Word!

Künstliche Intelligenz in der DAW und in Plugins

Die Integration von Künstlicher Intelligenz in Musiksoftware hat längst nicht mehr nur experimentellen Charakter, sondern verändert zunehmend das kreative Arbeiten in der DAW. Ob beim automatisierten Mixing, der Erzeugung harmonischer Verläufe oder der klanglichen Veredelung einzelner Spuren – moderne Plugins mit KI-Unterstützung greifen auf große Datenmengen zurück, um auf Basis trainierter Modelle Entscheidungen vorzuschlagen, die den Workflow deutlich beschleunigen können. Diese Tools bieten eine technische Unterstützung, die gerade in frühen Produktionsphasen Orientierung geben kann, ohne die kreative Freiheit einzuschränken.

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Dabei fällt auf, dass KI in der DAW vor allem dort punktet, wo wiederkehrende Aufgaben mit hohem Zeitaufwand verbunden sind. Das automatische Erkennen und Korrigieren von Tonhöhen, die erheblich effizientere Suche im Browser oder die dynamische Anpassung von Equalizerkurven in unterschiedlichen Spuren sind nur drei Beispiele, bei denen die algorithmische Unterstützung für deutlich mehr Effizienz sorgt. Dennoch wird deutlich, dass diese Technologien den kreativen Kernprozess nicht ersetzen, sondern um automatisierbare Schritte ergänzen. Die letzte klangliche Entscheidung liegt nach wie vor beim uns Musikern und Musikproduzenten, denn künstlerischer Ausdruck lässt sich nicht vollständig durch statistische Logik abbilden.

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Und genau diese künstlerische Unzulänglichkeit kann man bei den aktuell erschienenen KI-Plugins zur Stimm- und Sprachgenerierung besonders gut sehen (oder besser: hören). Die Ergebnisse sind auf den ersten Blick wirklich phänomenal und wirklich gut. Aber es fehlt die emotionale Tiefe, die Menschlichkeit, der „Ausdruck“, die Individualität. Deshalb denke ich, dass eine KI als Assistent eine ganz gute Figur macht, aber sie wird niemals einen Künstler ersetzen können.

Kabellose Kopfhörer mit ultra-wenig Latenz?

Auch das war für mich ein Highlight der Woche: Kabellose Kopfhörer im Studio und für ein DJ-Set mit nicht spürbarer Latenz! Eigentlich war ich ziemlich skeptisch, dass es so etwas überhaupt gibt. Man kennt das ja von den Standard-Bluetooth-Kopfhörern: Gesang oder Sprache kann man nicht aufnehmen, weil man sich mit einer (geringen) Latenz im Kopfhörer hört. Man kommt durcheinander und spricht oder singt nicht im gewohnten Fluss. Beats oder Noten aufnehmen: Nicht möglich! Oder man muss im Nachhinein alle Noten manuell an die eigentlich vorgesehene Stelle schieben, im schlimmsten Fall die Aufnahme gnadenlos stark quantisieren.

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Aber es ist tatsächlich möglich, kabellos zu arbeiten! Die neuen Kopfhörer TMA-2 DJ Wireless von AIAIAI haben mich überzeugt. Die minimale Latenz ist wirklich nicht zu spüren. Und das beim Aufnehmen von Vocals, beim Einspielen von Beats und erst recht beim Auflegen. Der Grund dafür ist eine Übertragungstechnik, die über einen Transmitter (eine zusätzliche Hardware) realisiert wird. Dadurch wird das Signal direkt an den Kopfhörer gesendet und das mit einer viel schnelleren Verbindung zum Sender. Ich würde mir wünschen, dass diese Technologie in Bluetooth 6 implementiert wird, sodass eine zusätzliche Hardware der Vergangenheit angehört. Vielen Dank an AIAIAI, die mir die Augen in diese Richtung geöffnet haben.

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Noch mehr Highlights, Tops und Flops

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