von stephan | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Analog oder Digital?  ·  Quelle: Photo by Abraham Osorio on Unsplash / Freepngimg.com

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Heute wird mal wieder ein altbekanntes Thema aus der Schublade geholt: Analog oder Digital? Hört ihr den Unterschied und spielte der überhaupt eine Rolle? Ich habe euch zwei tolle Vergleichsvideos rausgesucht und bin sehr auf eure Erfahrungsberichte gespannt. Habt ein schönes Wochenende!

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Analog oder digital? Runde 1: Line 6 HX Effects vs. analoge Originale

Das HX Effects* ist schon eine praktische Kiste! Es richtet sich an diejenigen Spieler, die mit ihrem Grundklang (egal ob in Form eines Verstärkers, Preamps oder Modelers) selig sind und diesen an geeigneten Passagen mit ein paar Effekten würzen wollen. Das kompakte Multieffektgerät mit einfacher Bedienung bietet über 100 Effekte, davon bis zu 9 gleichzeitig.

Im folgenden Video hat Thomas Dill von Bonedo analoge Originale wie das BOSS DS-1 / SD-1 / CE-1, Ibanez TS808, Proco Rat 2 und weitere mit den digitalen Algorithmen des HX Effects verglichen. Für meine Ohren ist der Unterschied nicht der Rede wert, vor allen Dingen nicht in einem Band-Mix. Im Falle des legendären BOSS CE-1 ist wohl die offensichtlichste Differenz die, dass die Version des Helix nicht krass rauscht. ;o)

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Runde 2: analoge und digitale Modulationseffekte

„Klingen die alten analogen Modulations-Klassiker tatsächlich besser als die neuen digitalen High-End-Geräte?“ Genau diesem Mythos wird jetzt auf den Zahn gefühlt. Bei Modulationseffekten meinte ich bislang am ehesten, in Vergleichen mehr Wärme zu hören. Ich liebe analoge Chorusgeräte! Auch wenn damit oftmals ein gewisses Eigenrauschen einhergeht, denn es ist kompliziert und kostspielig, einen Chorus mit minimalem Grundrauschen analog herzustellen. Oftmals sorgt doch genau dieses „fehlerhafte Verhalten“ für mehr Leben in trockenen Studioaufnahmen.

Mein Electro Harmonix Bass Clone* ist ein gutes Beispiel: Das Gerät rauscht wie das Meer, aber klingt so vorzüglich, dass ich das (bislang) dennoch in Kauf nehme! Für die ersten 45 Sekunden des Videos würde ich mein aufgestelltes Vorurteil noch unterstützen. Doch der DBUCKET-Modus des Strymon Mobius* klingt für meine Ohren erstklassig! Was meint ihr zu den Kontrahenten? Sind wir bei Modulationseffekten möglicherweise eher bereit, auf digital zu schwenken, als bei Verzerrern oder gar Verstärkern?

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Umfrage: Spielt das überhaupt noch eine Rolle?

Der eine oder andere wird beim Lesen der Überschrift bestimmt gedacht haben: „Nicht schon wieder. Das ist doch längst Schnee von gestern.“ Recht habt ihr! Ich bin ehrlich: Mich interessiert der Klangunterschied nicht mehr. Kein vintage Fender-Verstärker oder Synthesizer klingt wie der andere. Es könnte jedoch auch daran liegen, dass ich hauptsächlich live unterwegs bin, wo das eine geringere Rolle spielt.

Ich habe viele Multis besessen oder getestet, beispielsweise das Pod GO, Helix XH Stomp, HX Effects oder den Kemper. Besonders überrascht und beeindruckt haben mich zuletzt die Soundkarten von Universal Audio, die ich zu Hause absolut nicht missen möchte und mit deren Plug-ins ich sogar schon in einer In-Ear-Situation geprobt habe.

Spielgefühl top, Bedienung?

Das Spielgefühl geht für mich schon seit Jahren in Ordnung – sollte es noch Latenzen geben, stören sie mich nicht. Trotzdem habe ich aktuell mal wieder alles verkauft. Was für mich trotz aller Vorteile (z. B. Speicherplätze, Routing-Möglichkeiten, viele Funktionen in kompakten Geräten etc.) für analoge Geräte spricht, ist die simple und direkte Bedienung. Und dass man diese Geräte richtig kennenlernen kann.

Die Einschränkung, also ein Mangel an Möglichkeiten, kann nämlich auch gut sein. Kennt ihr das? Hunderte Optionen und keine davon mal über längere Zeit intensiv in allen Lebenslagen erprobt. Beim Wechsel des Hauptinstruments immer wieder die mühsam gefertigten Einstellungen anpassen zu müssen. Oder wegen der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten niemals fertig zu werden und immer weiter „an der Perfektion“ zu schrauben.

Bei mir zogen die Tage ins Land und anstatt Musik zu machen, habe ich ständig versucht, die letzten 5 % zu optimieren. Aber mal ehrlich, das ist im Mix dann ohnehin egal. Ich selbst habe beschlossen, dass ich mich limitieren muss. Für mich wäre eine Bass-Version des Strymon Iridium genau richtig. Und wie sieht es bei euch aus?

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12 Antworten zu “Analog oder digital? Hört ihr den Unterschied und spielt der überhaupt noch eine Rolle?”

    Analman sagt:
    -3

    Hallo, also ich habe alle Varianten hier: VST klingt nicht genau so wie analog, das ist sicher. Aber nicht schlechter nur anders. Digital Hardware analog gemoddelt : klingt besser als VST aber nur etwas analoger als vst. Analog ist unschlagbar, man hört es im Arrangement! Das ist einfach grass. Alleine rumgedudelt klingt alles gut, egal ob vst Hardware digital analog modelling oder echt analog. Aber im Arrangement kann kein digitaler den analogen genau so Klingen! Das ist sicher.

    André sagt:
    -3

    Das brutslste ist allerdings ein echtes modular System. Da ist alles zu spät. Da ham alle digitalen verloren.

    Marc sagt:
    -3

    Toller Artikel, auch wenn die Diskussion „analog vs. digital“ schon (zu) oft geführt worden ist.
    Meinem persönlichen, subjektiven Empfinden und meiner Erfahrung nach ist es für den einspielenden Musiker u.U. durchaus von Relevanz, ob er mit analogen „Originalen“ oder mit digitalen Emulationen arbeitet, aber eben auch nur, weil er sich in der jeweiligen Situation besser fühlt, da er ja weiß, was er da benutzt, d.h. ich denke, es ist ein rein psychologisches Phänomen. Hingegen, für den Musikkonsumenten ist es total irrelevant, mit welchem Equipment ein Stück Musik erstellt wurde. Die Hauptsache ist, dass es Emotionen transportiert und/oder gemeriert. Welcher „Werkzeugkasten“ hier zur Anwendung kam, spielt keine Rolle. Oder etwa doch? ;)

    Klaus sagt:
    -3

    Ich habe viel Freude an meinem alten line 6 spider IV 15. Ich hatte damals viele – auch analoge – Amps getestet. den Line 6 fand ich am besten.
    Bei den Synthies ziehe ich den VA Yamaha An-1x der Basstation 2 vor.
    Der Dark Energy mk1 bläst mich aber immer wieder weg :-)

    Jens sagt:
    -3

    Vielleicht sollte man sich einfach mal ein echtes Bandecho zulegen und ausprobieren. Dann einfach selber vergleichen. Nur ein Beispiel welches zeigt wie lebendig analoge Geräte im Vergleich sind.

    Mick sagt:
    -3

    Eine gute Hifianlage (nicht unbedingt Reference) mit einem guten Plattenspieler und Tonabnehmer, konnte schon damals beantworten „CD oder Schallplatte“. Nullen und Einsen sind analytisch und kalt, der analog beförderte Strom bis hin zum Luftschall, ist dynamisch und warm!

      Danny sagt:
      -3

      Das sind letztlich alles reine Geschmacksfragen wenn es um den Sound geht und deshalb müßig zu diskutieren.

      @ Stephan: das mit der zuviel Auswahl weshalb man vor lauter probieren und optimieren nicht zum entscheiden und eigentlichen Tun kommt, hat die Wissenschaft vor ner Weile schon als Paradox of Choice untersucht. Ich erwische mich auch in diversen langfristigen Kaufentscheidungen im Leben dabei und komm so recht nicht weg davon. Man muss glaube begreifen, dass es keine Perfektion gibt und man am Ende den Bauch entscheiden lassen muss, bevor man zu gar keiner Wahl kommt

        stephan sagt:
        -3

        Wahre Worte. Aber sehr schwer umzusetzen. Besonders Bauchentscheidungen fallen nicht nur mir schwer, aber man kann das mit etwas Übung zum Bewusstsein wieder erlernen.

        Mick sagt:
        -3

        „Das sind letztlich alles reine Geschmacksfragen wenn es um den Sound geht und deshalb müßig zu diskutieren.“
        …das ist doch keine Geschmacksfrage, sondern eine Gehörsfrage!…Geschmack kann man natürlich auch an kalt und analytisch finden…

    Joern sagt:
    -3

    Meine Meinung ist auch, dass das imm Mix und auch Live niemand hört ob Digital oder Analog. Ausser der Musiker selbst vielleicht.

    Aber kenne auch das Problem mit dem Weniger ist mehr. Wenn auch über jegliche Zweifel erhaben, was den Sound betrifft, so wünsche ich mir für meinem Helix den „Hide“ Button, um nicht benötigte Amps und Effekte einfach deaktivieren zu können.

    Das Kreuzprodukt aus den gefühlt 50 Amps in Kombination mit den noch mal 30 eigenen IR Favoriten ist einfach zu viel des Guten.
    Aber so lange die Auswahl da ist gerate ich immer wieder in Versuchung. :(

    Andre Langenbach sagt:
    -3

    Im Grunde ist es mir egal ob digital oder analog. Nur im Wet/Dry Rig sollte man darauf achten nicht wild zu mischen da man sich sonst Phasen-Probleme einhandeln kann. Darauf sollte man also achten. (Also beide Seiten gleich verzögert oder „analog drivethru“ oder wie das heist)

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