AlphaTheta und Serato Fusion scheitert – das sind die Gründe
Vor einem Jahr haben wir über die geplante Übernahme von Serato durch AlphaTheta (bekannt für die Marke Pioneer DJ und rekordbox) berichtet – der Deal kommt nun aber doch nicht zustande. Was ist passiert?
AlphaTheta übernimmt Serato nicht
Vor fast genau einem Jahr war es eine große Meldung: Die für die Marke Pioneer DJ zuständige AlphaTheta Corporation übernimmt Serato Audio Research Limited – kurz Serato genannt. Einer der größten Hersteller im Bereich von DJ-Hardware und DJ-Software (wie rekordbox) hätte sich eine der meistgenutzten und beliebtesten DJ-Apps einverleibt.
Den Plan verfolgten einige mit kritischem Blick – natürlich auch die Mitbewerber. Dazu gehört beispielsweise inMusic, verantwortlich für Marken wie Denon DJ, Rane oder Numark. Die Sorge vor einer Monopolisierung war groß und beim Blick auf die Marktanteile von Pioneer DJ (von 72 Prozent ist die Rede) scheint dies nicht unbegründet. InMusic startete mehrere Initiativen, um den Zusammenschluss zu verhindern – dazu gehörte auch das Schalten einer ganzseitigen Anzeige in einer neuseeländischen Tageszeitung (Serato sitzt in Neuseeland).
Jetzt sieht es so aus, als ob der Übernahme von Serato durch AlphaTheta ein Riegel vorgeschoben wurde. Was ist passiert?
Angst vor Monopolstellung
Da Serato in Neuseeland beheimatet ist, musste der Zusammenschluss der beiden Unternehmen durch die neuseeländische ComCom (Commerce Commission) abgesegnet werden. Und nachdem sich die Behörde nun knapp ein Jahr über das Thema beraten hat, wurde in der letzten Woche das Ergebnis veröffentlicht. Demnach hat das Gremium der ComCom die Fusion von AlphaTheta und Serato abgelehnt.
Die Begründung: Die Apps rekordbox und Serato stehen in direkter Konkurrenz zueinander, eine Fusion würde zu einer Art Monopolstellung führen – zu Lasten der im Vergleich kleineren Mittbewerber. Und auch um mögliche Preiserhöhungen oder eine zunehmende Verschlechterung der Produktqualität machte sich die Kommission Gedanken.
Ein weiterer Punkt: Durch die Verschmelzung von AlphaTheta und Serato würde es Mitbewerben möglicherweise nicht mehr möglich gemacht, Serato in deren Produkten zu integrieren. Ein sehr gut nachvollziehbarer Gedanke – auch weil AlphaTheta zudem schneller Einblick in die Produktentwicklungen anderer Hersteller bekommen würde und dadurch ebenfalls einen Vorteil hat.
AlphaTheta und Serato zeigen sich enttäuscht
Was sagen die beiden Unternehmen nun zu der Entscheidung? In einem offiziellen Statement bringen die Firmen ihre Enttäuschung über die Entscheidung zum Ausdruck. Und nehmen dabei die Sichtweise der Konsumenten und Konsumentinnen ein. DJs und Producer hätten demnach von den neuen Produkten und der gemeinsamen Entwicklung profitiert – ebenso wie die Tech-Branche in Neuseeland.
Beide Unternehmen geben sich zuversichtlich und betonen, dass die langjährige Beziehung zueinander weiterhin stark sei und bereits vielversprechende gemeinsame Projekte in Planung sind. Es bleibt spannend!
Was denkst du?
Wie denkst du über das Thema? Ist es schade, dass der Zusammenschluss nicht stattfindet oder wäre dadurch tatsächlich eine Art Monopolstellung mit Nachteilen für Mitbewerber und den Kunden und Kundinnen entstanden?
Weitere Infos
- Offizielle Website von AlphaTheta
- Offizielle Website von Serato
- Die Meldung der neuseeländischen ComCom
- Statement der beiden Firmen
- Serato News
- AlphaTheta News
*Hinweis: Dieser Artikel enthält Werbelinks, die uns bei der Finanzierung unserer Seite helfen. Keine Sorge: Der Preis für euch bleibt immer gleich! Wenn ihr etwas über diese Links kauft, erhalten wir eine kleine Provision. Danke für eure Unterstützung!