Access Analog: Ist das Netflix für Analog-Gear die Zukunft?
Access Analog bietet Zugriff auf edle analoge Hardware, ohne dass ihr extra in ein Studio fahren müsst. Das funktioniert online direkt aus der DAW heraus. Alles was ihr dafür braucht, ist eine (schnelle) Internetverbindung und ein Plug-in, das vorher installiert wird. Die Idee ist nicht ganz neu, aber hier schon sehr weit und komfortabel umgesetzt.
Access Analog
Im Gegensatz zu Online-Mastering-Diensten passiert hier nichts virtuell. Die Signale, die ihr aus eurer DAW schickt, werden durch richtige Hardware gejagt. Über ein Plug-in, das wie ein virtuelles Rack aussieht, nehmt ihr die Einstellungen an Nachbildungen der zur Verfügung stehenden Hardware vor. Dabei könnt ihr die Vorzüge eine Plug-ins nutzen, denn Presets und sogar die Automation von Parametern unterstützt das System! Sogar das Erstellen von eigenen Hardware-Ketten soll hier möglich sein. Im Hintergrund ist gehörig Hi-Tech im Spiel. Auch wenn es nicht aussieht wie bei Westworld: Roboter setzten die Einstellungen um. Auf Instagram zeigt der Anbieter, wie das aussieht.
Damit niemand parallel auf Gerätschaften wie SSL Fusion, Empirical Labs Distressor, Manley Variable MU, SSL G Comp, UA 1176, Pultec EQP1A oder Black Box HG-2 zugreift, müsst ihr eine bis zu drei Stunden lange Session buchen. Zumindest das ist also noch wie in „früheren Zeiten“.
Das fertige Audiomaterial kann als 24 Bit WAV übertragen werden, als Interface arbeitet eine Aurora Lynx im Hintergrund.
Dass es bei dem Prozess zu Latenzen kommt, liegt auf der Hand. Laut Access Audio sollen zwei Stereo-Spuren quasi in Echtzeit bearbeitet werden, bei einzelnen Spuren solltet ihr einplanen, dass nicht alles im Sync läuft. Auf der Website gibt der Hersteller einige Tipps zu diesem Thema.
Wer seinen Spuren eine Prise analoges Mojo verpassen will, hat hier vielleicht eine zukünftige Lösung. Für einige geht damit vielleicht sogar ein Traum in Erfüllung. Preislich ist das Angebot sehr attraktiv, wer nicht gerade Freunde mit einem eigenen Studio hat, bekommt vermutlich nicht so günstig Zugriff auf teure Hardware. Ich bin mal gespannt, wie erfolgreich dieses Konzept wird und wann weitere „Studios“ vergleichbare Lösungen anbieten. Mix:analog macht so etwas ja bereits seit über einem Jahr, noch 2019 soll von dem gleichen Team audiocloud.io kommen. Es bleibt spannend!
Spezifikation und Preis
Das Access Analog Plug-in ist als VST, VST3, AAX und AU für Windows und macOS erhältlich. Die Preise beginnen bei 9,99 US-Dollar (regulär) für 30 Minuten, zur Einführung 5,99 US-Dollar. Drei Stunden kosten regulär 37,99 US-Dollar, zur Einführung 23,99 US-Dollar.
Weitere Infos
2 Antworten zu “Access Analog: Ist das Netflix für Analog-Gear die Zukunft?”
Weil das ganze ein Echtzeitanwendung ist stellen sich mir bei einer solchen Unternehmung folgende Fragen:
1. Wie rechnet sich das (Equipmentliste vs. Zeitnutzung) ?!
2. Wer prüft, ob auch jeder (parallele) Zugriff durch das (später?) mehrfache Equipment läuft und nicht durch Plugins (spart Hardwarekosten)?
3. Wer kann den Unterschied zu hochwertigen Plugins im fertigen Werk feststellen?
4. Macht es nicht mehr Sinn auf eigene Hardware oder hochwertige Plugins zu setzen?
Ich weiß nicht, irgendwie klingt das Geschäftmodell für mich nach Bauernfängerei, ka, hab auch noch nie von jemandem gehört der das ernsthaft einsetzt. Vielleicht privat ein paar Neugierige.
..ich dachte schon es gäb was neues von „Access“.
…war wohl nur ein verrückter Traum.