von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Ableton Live 11: Neue Features und eine verbesserte Performance

Ableton Live 11: Neue Features und eine verbesserte Performance  ·  Quelle: Ableton

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Völlig überraschend präsentiert die Berliner Hard- und Software-Firma Ableton mit Live 11 ein neues Upgrade ihrer beliebten DAW. Äußerlich hat sich augenscheinlich nichts groß verändert. Aber der erste Blick täuscht – denn die neue Version ist gespickt mit sehr interessanten neuen Funktionen. Einen Wermutstropfen gibt es: Wir müssen uns leider noch bis zum Frühjahr 2021 auf die Veröffentlichung der offizielle Version gedulden. Aber die Public-Beta gibt es ab sofort!

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Ableton Live 11 ist da!

Wie auch in 2017 stellt Ableton die nächste Generation ihrer DAW Live 11 Anfang November vor. Danach geht es ein paar Monate in die Public-Beta Runde. Die offizielle Veröffentlichung ist im Frühjahr 2021 angedacht. Falls der gleiche Zyklus wie bei Live 10 eingehalten wird, könnte Live 11 im Februar 2021 das Licht der Welt erblicken. Aber jetzt genug zum Termin und auf zum Inhalt.

Comping mal anders

Ein Highlight-Feature ist „Comping“. Viele werden sich jetzt fragen: „Das ist doch schon jahrelang Bestandteil fast aller Konkurrenz-DAWs“ oder „Was sollen wir denn mit so einer Funktion?“. Und genau hier kann ich jetzt alle Fragezeichen positiv beantworten. Denn dieses neue Add-on ist ein wahrer Game-Changer in der Arrangement-View. Denn ihr könnt innerhalb einer Audio– und MIDI-Spur (!) sogenannte „Lanes“ anlegen – die Anzahl ist unbegrenzt. Dort lassen sich untereinander verschiedene Audio- oder MIDI-Dateien ablegen. Markierte Teilbereiche dieser Clips werden dann im „Master Clip“ dargestellt und abgespielt.

Ableton Live 11: Comping

Ableton Live 11: Comping · Quelle: Ableton

Das klingt erst recht kompliziert – ist es aber nicht. Sehr interessant ist diese neue Arbeitsweise, um aus verschiedenen Musikdaten einen neuen Clip oder Variationen herzustellen. Und das tatsächlich im Handumdrehen. Das klingt doch jetzt eher sehr gut!

Ableton Live 11: MIDI-Comping

Ableton Live 11: MIDI-Comping · Quelle: Ableton

MIDI Polyphonic Expression (MPE)

Das zweite von Anwendern seit Jahren gewünschte Feature ist MPE. Und das ist jetzt ebenso mit an Bord. Bending, Sliding und Pressure könnt ihr ab sofort über einen Controller aufnehmen und editieren. Hierfür gibt es natürlich eine neue Expression-Ansicht im Editor. Darüber hinaus wurden die Live Instrumente und Effekte Wavetable, Sampler und Arpeggiator „MPE-fiziert“. Sehr interessant ist die Möglichkeit, diese Daten auch auf andere Parameter zu mappen. Das bedeutet, dass eigentlich jede Software wie auch externe Klangerzeuger (und auch Effekte), MPE-fähig werden.

Ableton Live 11: MPE

Ableton Live 11: MPE · Quelle: Ableton

Neue Devices für Live 11

Wie in jeder neuen großen Live Version, gibt es natürlich auch in dieser neue Instrumente und Effekte. Der Hybrid Reverb ist eine Kombination aus Faltungshall und algorithmischen Hall. Das Ergebnis ist sehr vielseitig und sollte vor allem Sounddesigner freuen. Der Spectral Resonator ist ein Klangmanipulator zum Verfremden von Audiomaterial. Dieser reagiert sogar über den Sidechain-Eingang auf MIDI-Noten. Spectral Time erzeugt Obertöne aus euren Spuren und fügt ein frequenzbasiertes Delay dazu. Metallische Echos, Disharmonien und mehr sind hier möglich.

Inspired by Nature sind sechs Instrumente und Effekte von dem Max for Live Entwickler Dillon Bastan. Durch physikalische Prozesse entstehen hier neu Klanggebilde und Grooves. Zu guter Letzt steuert Robert Henke PitchLoop89 dazu. Und das steht für Glitches, Shimmer-Delays und sphärisch digitaler Klang. Weitere Ableton Effekte wurden überarbeitet und verbessert.

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Ableton Live 11: neue Devices

Ableton Live 11: neue Devices · Quelle: Ableton

Und es kommt noch mehr …

Das war natürlich noch nicht alles. Ableton hat natürlich neben den neuen Studiofunktionen auch an Live-Performer gedacht. Eine dynamische Tempoanpassung ist jetzt integriert. Diese reagiert intelligent auf eingehende Audiosignale. Makro Snapshots speichern eingestellte Makro ab und können direkt aufgerufen werden. Dazu gibt es optimierte Racks mit 16 anstatt 8 Makroreglern. Und die Follow Actions sind überarbeitet worden.

In der Pianorolle könnt ihr darüber hinaus Wahrscheinlichkeiten (Probability) für Noten festlegen. Das bringt spannende Variationen eurer Melodien und Grooves. Einen in der Stärke einstellbaren Zufallsgenerator gibt es dazu für Velocity. Sehr schön! Mehrere Clips lassen sich nun einfacher und übersichtlicher gemeinsam bearbeiten. Tonarten und Skalen zeigt der Noteneditor an und blendet „nicht passende“ Noten aus. Ein Skalen-Sync mit Push ist ebenso mit dabei.

Ableton Live 11: neuer Editor

Ableton Live 11: neuer Editor · Quelle: Ableton

In Zusammenarbeit Spitfire Audio kommen neue hochwertige Soundpacks (Upright Piano, Brass Quartet, String Quartet). Aber auch aus der Ableton Sound-Schmiede gibt es neue Klang-Packs für die Suite (Voice Box, Mood Reel, Drone Lab). Aber auch unter der Haube wurde geschraubt. Die CPU-Last Anzeige zeigt nun exaktere Werte. Der CPU-Verbrauch wird sogar unter jeder einzelnen Spur angezeigt. Das ist sehr interessant!

Alles in allem ist das mal wieder ein wirklich großes Update. Vielleicht wird sich bis zur Veröffentlichung noch hier und da etwas ändern. Was haltet ihr von dem Update? Und hier könnt ihr euch zur Beta-Aktion anmelden.

Preis und Spezifikationen

Ableton Live 11 ist im ersten Quartal 2021 zu folgenden Preisen erhältlich. Live 11 Intro kostet 79 Euro, Live 11 Standard gibt es zu einem Preis von 349 Euro und Live 11 Suite erhaltet ihr für 599 Euro. Upgrade-Preise werden dann in eurem Benutzerkonto online angezeigt. Ab sofort könnt ihr bis zur Veröffentlichung von Ableton Live 11 beim Kauf von Live 10 hier bei Thomann.de (Affiliate) in dieser Grace Period 20 % einsparen. Dazu erhaltet ihr für die neu erworbene DAW im Frühjahr 2021 ein Upgrade auf 11 kostenlos.

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20 Antworten zu “Ableton Live 11: Neue Features und eine verbesserte Performance”

    jomo sagt:
    -2

    Haut mich ehrlichgesagt nicht vom Hocker. Gerade im vergleich was andere DAWs an neuen Features immer aus den Hut zaubern. Und wieder 160€ Upgrade kosten. Da schaut man als Ableton User neidisch zu Logic rüber welches gerade mal 229€ kostet inkl kostenlosen Updates über Jahre.

    User sagt:
    -2

    puuh..das grenzt ja schon fast an abzocke !
    Comping wird bei Ableton als die Sensation angekündigt, was andere DAW´s schon seit Jahren anbieten. Als kostenloses Update wäre das alles noch okay..bye bye Ableton, da mache ich nicht mehr mit !

      JayBee sagt:
      -2

      Ein Feature wird von einem Internetuser mal wieder benutzt um das Gesamtpaket infrage zu stellen.
      Da ist ja wohl ein wenig mehr passiert….

        Internet User sagt:
        -2

        einen ganzen Haufen von „neuen“ Effekten u. Plugins, die man in ähnlicher oder gleicher Variante schon mehrfach besitzt – braucht man auch nicht unbedingt !

    Cst sagt:
    -2

    Hallo,

    ich finde den Umfang des Updates nicht schlecht. Das eine Funktion bei einer anderen DAW bereits länger verfügbar ist, macht die Funktion nicht weniger neu. Da ich nur in einer DAW arbeite freue ich mich auf jede „Neuerung“ die kommen wir. Der Preisvergleich mit Logic ist, wie schon geschrieben, schwierig, ich habe mir von 2 Mon. für 800,-€ eine tollen PC zusammengestellt. Was bekomme ich bei Apple für 800,-€ bitte? Und 229€ mehr bringen mich im Apple Store auch nicht viel weiter. Des Weiteren wird auch niemand zum Upgrade gezwungen, die älteren DAW-Versionen sind weiter voll nutzbar.

      Hagbard23 sagt:
      -2

      Einen Mac hat man in Schnitt einige Jahre länger als einen PC, was wiederum verdeutlicht dass das unnötige Gerede um „teure Macs“ ein Quatsch ist!!

        ASDF sagt:
        -2

        Stimmt. macOS wird von Apple im Schnitt 8 Jahre auf der eigenen Hardware supportet. Und die Rechner sind durchweg hochwertig gebaut. Aber stimmt schon, gerade bei den Laptops hat Apple in D freche Startpreise und nochmal extrafrech für Upgrades und dann sind die nicht erweiterbar. Dafür hat man ein tolles OS. Macht die Firma nicht besser, aber MS ist bei eigenen Produkten sogar noch rigoroser, was den Support und die Upgrademöglichkeiten angeht, da ist sogar das Gehäuse verklebt.

        Krypto sagt:
        -2

        Ist nicht wahr: Hier eine Win7 64bit 32Gb Maschine, nie BSOD, nie etwas gewechselt und hat auch schon USB3.
        Jahrgang: 2007 1600Euro inkl. RME AIO und läuft immer noch bestens.
        Habe die Kiste nach einem halben Jahr amortisiert.

        Ich kann dir auch erklären warum: Wenn man genau so gute Bauteile einbaut wie bei einem Mac, ist die Kiste genauso stabil.

        Man weiss das Windows auf einem Mac am besten läuft, kein Witz!

        Cst sagt:
        -2

        Die Mythen, dass es für Windows keine langen Updates gibt halten sich auch nur bei Mac Usern. Ein hochwertiger Desktop-Rechner, den man für 800,-€ bekommt, hält 10 Jahre+ ohne Probleme und ohne Angst für den Major Updates. Bei jedem Update wird bei Mac doch gezittert, was wieder nicht läuft, das kenne ich bei Windows überhaupt nicht

    Gabor sagt:
    -2

    MPE nun endlich auch für Ableton Live. Alleine für dieses Feature lohnt sich das Update. Wenn jemanden das Upgrade zu teuer erscheint, muss er es ja nicht kaufen. Es gibt es ja keine Kaufpflicht. Ableton 10 läuft ja weiterhin und man wartet auf V12.

      Plø sagt:
      -2

      Ganz Deiner Meinung. War kurz davor auf Bitwig umzusteigen (wegen MPE), bzw. benutze es parallel zu live. Auf Max4live möchte ich aber nicht verzichten. Hoffentlich werden die neuen Macs auch bald unterstützt, dann stünde ja auch einer iPad Version nicht mehr allzuviel im Wege!?
      Freue mich auf das Update!

    Anton sagt:
    -2

    Da ich da ich sehr viel mit Liveperformance, Multimic Aufnahmen und Zufall arbeite bin ich sehr gespannt auf das Update. Gute Arbeit Ableton!

    Daniel II sagt:
    -2

    Sind doch einige nette Sachen dabei. Ableton macht das schon gut, neue Funktionen und Überarbeitungen die integriert werden, sind meist sehr durchdacht. Ich freu mich auf den Release….

    VARB sagt:
    -2

    Effekte etc gibts bei aller liebe wie Atome am Meer.
    Bin ein wenig geschockt davon wie (stand jetzt) lame diese 11 klingt.
    Den Workflow rapide verbessern das wäre es gewesen:

    -freeze Groups
    -easy way to convert from drumrack to individual track
    -fast forward and rewind preview
    -more Collection colors
    -more then one default template
    -name midi ports
    -info/text window to write down personal and important notes

    Common Sense sagt:
    -2

    Also I like this update a lot!

    Aber dass sie immer noch keine flux compensation eingebaut haben… Auch über eine semipermeable zero gravity gate Funktion hätte ich mich gefreut. Haben die anderen DAWs doch auch schon seit 1993 drin. Aber ich bin voller Hoffnung im nächsten Update noch
    – more hardfax copies
    – total cosmos functions (binaural)
    – easy gravodroms
    – endlich brauchbare hibernatoren
    – crystal recorder
    – fast matter converters
    vorzufinden. Und mit etwas Glück sogar einen brauchbaren Hawking Antrieb. Dann kann man endlich eigene c-beams produzieren. Und möglicherweise auch endlich ganze Sätze. Gerade dieses Feature wird ja meistens unterschätzt.

      Grütze sagt:
      -2

      Ganze Sätze!! 😂😂 Des Deutschen höchste Gut der Humoristik ist es sich über andere zu belustigen wenn es mal keine „ganzen Sätze“ gibt oder über grammatikalische Fehler!! Kein Wunder das dieses Land weltweit den personifizierten Horror darstellt wenn es um Komik geht. Auf geht in die Clowns Schule mein lieber! NEXT!!

    peter sagt:
    -2

    enttäuschend, live 11 läuft nicht stabil. ich bleibe auf 10 und überlege auf bitwig zu wechseln. 0/10 punkten!!!

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