AATranslator – Wandelt DAW Projekte für andere DAWs um
Wie oft habe ich in der Vergangenheit geflucht, wenn ich ein Projekt bekam, dass an einen bestimmten Sequencer gebunden war. Wieso gibt es auch kein flächendeckendes Austauschformat, an das sich alle halten? Ganz einfach: Marktdominanz! Es wird Zeit die Leute von ihren hohen Rössern runterzuholen.
Da sind in meinem Bereich Pro Tools (HD) und Nuendo klar ganz vorn dabei. Ich bin aber ein kleines Licht auf dem weiten Studiomarkt, das nicht tausende Euro in ein Werkzeug stecken kann und will. Vor geraumer Zeit habe ich ein kleines Werkzeug gefunden, dass mir seit dem zuverlässig zur Seite steht und mich nur noch lächeln lässt, wenn mir jemand was von irgendeinem proprietären Projektformat vorschwallt: Der AATranslator.
Ich bin bekennender Reaper Nutzer. Reaper ist ein Sequencer, der in Funktion und Usability Pro Tools oder Cubase locker das Wasser reichen kann – und es kostet weniger als ein Zehntel davon. In der Profiwelt wird man deswegen oft belächelt, weil man ‚Noname-Budget-Software‘ verwendet. AATranslator wurde im Jahre 2009 durch eine Audition-Forendiskussion ins Leben gerufen. Es soll genau Menschen wie mich unterstützen, die sich nicht jede DAW kaufen können. Man kann das Programm ganz einfach umschreiben: es wandelt Projektdateien um. Es beschränkt sich dabei nicht nur auf Audioprogramme (DAWs), sondern unterstützt auch einige Videoprogramme (NLEs).
DAWs wie Pro Tools, Cubase, Samplitude, Reaper, Audition, Live, Ardour, SAW Studio, Tracktion oder NLEs wie Vegas und Final Cut haben alle ein eigenes Projekt-Format, das nur von dem jeweiligen Programm korrekt gelesen werden kann. Manche Programme bieten noch die Möglichkeit, ein ‚Austauschformat‘ wie XML, OMF oder AAF zu exportieren. Großer Nachteil hierbei: Jedes Programm interpretiert die anders. Das liegt nicht an den fehlenden Richtlinien der jeweiligen Formate, sondern schlicht an der (gewollten?) Inkompetenz der Programmierer. Schließlich sollten doch alle mit der gleichen Software arbeiten um Inkompatibilität zu vermeiden.
Die Bedienung von AATranslator ist denkbar einfach. Man sucht sich einfach die entsprechende Datei auf der Festplatte, wählt die gewünschten Optionen für das Zielformat aus und drückt auf konvertieren. Je nach Aufwand dauert das dann einige Zeit. Auf Wunsch kann man auch die Samplerate und Bittiefe der Audiodaten gleich mit konvertieren.Der Vorteil an AATranslator ist, dass man sich keine Sorgen um das Panning, Mute und Solo, Marker oder die bereits gespeicherte Automation machen muss. Diese werden zuverlässig mit konvertiert. Genial!
Preis
Die beiden Australier verlangen für die kleine Version 59 USD und die ‚enhanced Version‘ 159 USD. In der großen Version kommen alle Möglichkeiten für Pro Tools (Version 5 bis 11) dazu. Ebenso OMF und AAF. Für die gesparte Zeit und den Aufwand in meinen Augen definitiv ein Schnäppchen.
Wer mal nicht weiter kommt oder immer wieder Fehler bekommt (ich hatte welche durch Fehlbedienung) der schreibt einfach den Michael (auf Englisch) an. Auch wenn dieser in Australien lebt, scheint er keinen Schlaf zu brauchen. Ich hatte meine Antwort zu jeder Tageszeit nach wenigen Minuten. Wer sich erstmal von dem Programm überzeugen will ohne Geld auszugeben, der kann sein Projektfile einfach zur kostenlosen Konvertierung einreichen. So, genau SO, und nicht anders muss Support sein.
Updates kommen übrigens immer recht zügig. Wer einen Fehler findet, schreibt dem Hersteller einfach eine Mail und es kommt binnen weniger Tage ein Bugfix. Neue Versionen mit weiteren unterstützten Formaten dauern natürlich etwas länger. Aber zwei Mal im Jahr kann man damit rechnen. Das nächste Update wird die AAF Funktionen (für den Media Composer und X2PRo) und Auria-Projekte generell erweitern.
Wer also oft mit verschiedenen DAWs arbeiten muss, das aber lieber in seiner Haus und Hof DAW machen möchte, der sollte wirklich mal einen Blick auf die Herstellerseite wagen. Es lohnt sich!
2 Antworten zu “AATranslator – Wandelt DAW Projekte für andere DAWs um”
Cool, kannte ich noch garnicht. Das schau ich mir doch mal an.
Cooles Tool – danke für die Info!!!