Ein spezieller Oszillator „Seeds“ von Ginkosynthese
Verschiedene Algorithmen auf 8-Bit-Basis machen das Modul Ginkosynthese Seeds sehr flexibel und es hat eine eingebaute Lautstärke-Hüllkurve. Damit ist es eigentlich sogar eine Synthesizerstimme.
Es gibt zwei Wege, wie man Seeds einsetzen kann: Als Oszillator und Klangfarbe, um es dann durch Filter zu schicken oder aber als additives Element zu bereits bestehenden Patches. Dann nutzt man einfach die Amp–Hüllkurve, um den „Attack“-Bereich mit „8-Bit Noise“ zu füllen. Der „Mod“-Knopf bekommt bei jedem der 8 Algorithmen eine andere Bedeutung.
Ginkosynthese Seeds – Oszillator oder additives Element
Der Parameter, den man steuert, ist in vielen anderen Welten mit „Timbre“ bezeichnet, also einer Veränderung der Obertöne. So auch meist in Seeds. Der Kern ist ein Atmel auf einem Arduino Nano Core. Seeds ist der Nachfolger von Grains, also einem Modul mit klassischer Granular-Synthese. Diese basiert auf einer Menge von Oszillatoren, deren Dichte und Hüllkurven eingestellt werden können (hat nichts mit Sampling zu tun). Aber das ist, was man denken sollte. In Wirklichkeit passiert nämlich folgendes: Der „Mod“-Knopf bekommt jeweils eigene Funktionen und es ist überraschend, was Grains eigentlich tut (tat).
Syntheseformen und Mod-Parameter
Hier eine Liste der möglichen Syntheseformen und Funktion des Mod-Parameters, so das nicht offensichtlich ist:
- (0) Der Original “Grains” Sound. Zwei Dreieck Wellen gesynct, „Mod“ verändert den Formanten-Peak (Spitzen im Obertonverlauf)
- (1) Dreieck mit Wave-Wrapping. „Mod“ steuert das Wrapping.
- (2) Super-Saw, 3 Sägezähne mit einer Art Pulsbreitenmodulation gegeneinander verstimmt. “Mod” steuert das LFO-Tempo (der die PWM moduliert).
- (3) FM; Klassisches FM-Sinus Operatorenpaar, Mod = Timbre
- (4) Sägezahn mit Hard-Sync
- (5) Phase Distortion
- (6) „Tuned Noise“
- (7) Rechteck mit PWM
Weitere Information
Das Modul wird als Bausatz 90 Euro kosten. Es gibt keine Wartezeit. Man kann es direkt auf der Ginkosynthese-Website bestellen.
3 Antworten zu “Ein spezieller Oszillator „Seeds“ von Ginkosynthese”
Ein weiteres Modul, das auf einem handelsüblichen Microcontroller-Board basiert. Fein. Das ermöglicht günstige Module mit interessanten Funktionen.
Wie ist denn Eure Erfahrung bzw. Firmwareupdates bei Ginkosynthese?
Ich habe von Music Thing Modular bereits „Radio Music“ und auch das „Chord Organ“, welche beide auf einem Teensy basieren.
Mein Modul „Radio Music“ hat die letzte Firmware von 2017 drauf. Das Ding bei mir ist definitiv buggy und verhält sich sporadisch merkwürdig. Mit nicht reproduzierbaren Phänomenen, die mir die Nutzung dieses Modules verleiten. Weil ich nie weiß, wie viele Minuten es zuverlässig läuft, bevor es sich aufhängt. Selbst ein Neustart mittels Raus- und Reinstecken der SD-Card klappt teilweise nicht.
Die Entwicklung der Firmware scheint eingestellt worden zu sein. :-(
Wenn die Firmware-Qualität und -Langzeitpflege bei Ginkosynthese ähnlich schlecht ist, dann habe ich da keine Lust drauf, 90 Euro und die Zeit für den Zusammenbau zu investieren.
Ich vermute es wird nicht viele Updates von ginko geben. Wird aber auch nicht schlimm sein. Wird auf jeden Fall eine gut funktionierende Version geben. Beim alten grains gab es dafür einiges an User firmware. Vielleicht hier auch.
Würde mir da jedenfalls keinen Kopf machen, wegen der Firmware. Die hat bisher immer gepasst bei ginko.
Für das Geld gibt es einen clone des Moog 55 Oszillator von Behringer. Den finde ich richtig gut. Hab das Ding hier. Ein fetter Oszi!