von Dirk | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
macOS 10.15 Catalina ist da: Musiker, DJs, Producer sollten nicht updaten!

macOS 10.15 Catalina: Noch nicht updaten!  ·  Quelle: Apple Inc.

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macOS 10.15 Catalina ist das neuste Betriebssystem für Apple-Rechner. Vor ein paar Stunden ist das neue OS veröffentlicht worden. Musiker, DJs und Producer sollten aber der Neugierde auf die neuen Features widerstehen und mit dem Update warten. Denn es gibt gerade bei dieser Version einige Gründe, die dafür sprechen. Wer seine DAW, DJ-App oder Plug-in-Sammlung jeden Tag braucht, wartet mindestens so lange, bis die Hersteller grünes Licht geben.

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macOS 10.15 Catalina: Ende von 32 Bit und neue Sicherheit

32 Bit Software wird mit Catalina seinen endgültigen Todesstoß bekommen. Wer also immer noch solche Apps benutzt, sollte auf gar keinen Fall updaten! Welche Apps betroffen sind, könnt ihr schnell feststellen: In der oberen Leiste auf das Apfel-Symbol klicken, dann Über diesen Mac wählen, Systembericht anklicken und abschließend Programme unter dem Punkt Software auswählen. Alle Apps, bei denen dann unter dem Eintrag 64 Bit (Intel) ein „Nein“ steht — tja, Pech gehabt!

Sicherheit wird bei Catalina dermaßen groß geschrieben, dass es schon nervig wird. Ihr solltet euch darauf einstellen, für jeden Schnickschnack eine Erlaubnis erteilen zu müssen. In etwa so wie bei iOS, wo jede neue App fragt, ob sie auf Fotos, Kamera oder Standort zugreifen darf. Nur noch umfangreicher, also auch für Ordner, Dateien und wer-weiß-was-noch. Installationen betrifft das natürlich auch weiterhin. Der alte „Rechtsklick-Trick“ (rechte Maustaste, „öffnen“ auswählen und dann erlauben), soll wohl weiterhin funktionieren. Ich bin mal gespannt, wie lange noch.

DJs müssen besonders aufpassen!

Das Ende von iTunes bedeutet auch das Ende der Option, die Library über XML mit anderen Apps zu teilen. Der Nachfolger Music bietet diese Möglichkeit nicht und kann bis jetzt nur eingeschränkt mit DJ-Apps Daten tauschen. Wer seine Library mit iTunes gepflegt hat, verliert mit dem Update die gesamte Arbeit! Apple selbst empfiehlt DJs deshalb, vorerst nicht Catalina zu benutzen. Aber es gibt Hoffnung: Native Instruments haben für Traktor bereits eine Lösung gefunden. Hier könnt ihr darüber mehr lesen.

Die Hersteller empfehlen, mit dem Update zu warten

Ansonsten gilt natürlich wie immer: Abwarten, bis die Hersteller unserer geliebten DAWs, Plug-ins und sonstiger Musik-Software offiziell grünes Licht geben. Die Programme müssen nämlich angepasst, die Treiber upgedatet, Plug-ins überarbeitet werden und so weiter und so fort. Ein ewiges Katz-und-Maus-Spiel. Jeder Nutzer mit gesundem Menschenverstand wartet ein bisschen ab und verzichtet (vorerst) zugunsten funktionierender Software auf den neusten Firlefanz.

Und ja, wer hätte das gedacht: Die hauseigenen Apps Logic Pro X und Motion sind in ihren aktuellesten Versionen kompatibel – das verspricht uns Apple zumindest.

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Eine Liste der nicht kompatiblen Apps

Jetzt also das obligatorische Spiel: Eine Liste der Software, für die es aktuell noch kein grünes Licht gibt. Wir beziehen uns bei den Daten auf die Infos der Hersteller. Wenn hier ein Hersteller/Produkt nicht aufgeführt ist, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die Software kompatibel ist – wir haben dann schlicht keine Information gefunden. Wer etwas beitragen möchte, darf gerne kommentieren.

  • Ableton: Live 9, Live 10: 10.12 ist laut Ableton voll kompatibel
  • Acustica Audio
  • AIR
  • Antares
  • Arturia (in der aktuellen Version kompatibel)
  • Audient
  • Avid
  • Bitwig (auch wenn bisherige Tests positiv verliefen)
  • Eventide (Update 19.11.19: jetzt kompatibel)
  • Fabfilter (kompatibel)
  • FXpansion
  • Icon Pro Audio
  • iZotope
  • Klanghelm
  • Kush Audio
  • Madrona Labs: mit den neuesten Updates kompatibel
  • Melda Production
  • Native Instruments: kompatibel, aber nicht jede Hardware. Hier gibt´s Infos.
  • Nembrini Audio
  • Pioneer DJ Rekordbox
  • Plugin Alliance
  • PreSonus: alle Produkte
  • PSPaudioware
  • Reason Studios (Reason): mit neustem Update kompatibel
  • Serato DJ Pro, DJ Lite: sind mit dem neusten Update kompatibel
  • Slate Digital
  • Softube
  • Sonivox
  • Sound Radix
  • Soundtoys
  • Spitfire Audio
  • Steinberg
  • Universal Audio
  • Virtual DJ
  • Waves (mit dem Upgarde auf V11 kompatibel)

Warum überhaupt ein neues Betriebssystem?

Das frage ich mich jedenfalls immer wieder. Auf meinem Musikrechner läuft immer noch 10.12.6 Sierra und alles ist wunderbar. Mein altes Audiointerface von Focusrite macht keine Mucken, alle Apps funktionieren und über Umwege konnte ich sogar noch die Suite von Adobe CS5 installieren. Auf Raubkopien verzichte ich natürlich (!) und bin mir deswegen recht sicher, dass in meinen Plug-ins keine Trojaner nach Bitcoins schürfen oder andere Schandtaten begehen. Der Rechner bleibt die meiste Zeit offline und wenn ich mal online gehen muss, schmeiße ich die Firewall an. Und ansonsten kann ich auch nur wiederholen, was unser Redakteur Claudius bereits zum macOS 10.13 Update gesagt hat:

NIEMALS während eines Projekts das OS updaten! Und wenn doch, dann nur mit einem guten Backup.

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9 Antworten zu “macOS 10.15 Catalina ist da: Musiker, DJs, Producer sollten nicht updaten!”

    Donald sagt:
    0

    Komische Frage, warum immer ein neues Betriebssystem. Wenn man das konsequent so machen würde, wie oben beschrieben, würden die Mac Leute noch mit einem Mac Quadra und OS 8 arbeiten und die Windows Leute entsprechend mit Dos arbeiten.

      Dirk B. sagt:
      0

      Haha! So war das natürlch auch nicht gemeint. Ich finde es auf der anderen Seite aber schon strange, dass Apple sich schon zur Gewohnheit gemacht hat, jedes Jahr ein neues OS rauszuhauen. Und die neuen Features finde ich dann zum Teil schon ein bisschen „lächerlich“ – vor allem, wenn danach einige Programme nicht mehr laufen, der Rechner schneller heiß wird und eher nur Nachteile für mich entstehen. Ein Freund hat zum Beispiel Ableton Live 9 und neulich nen neuen Mac gekauft – zu blöd, dass es da nicht mehr funktioniert!

      Ich betrachte das auch aus der Sicht von Menschen, die Musik machen und dafür irgendwie den Rechner benutzen. Sag mir mal bitte, welche Vorteile sich jetzt für die durch Catalina ergeben? Wenn das jetzt ein Quantensprung der Technik wäre, kann ich das ja noch verstehen und bin dann auch dabei.

      Und gerade in der Musikwelt benutzen tatsächlich immer noch einige den guten alten Atari ST, weil er ein solides MIDI-Timing hat oder benutzen einen Quadra, weil da noch das gute alte Pro-Tools läuft.

      Wäre ich jetzt ein Gamer, der mit dem PC spielt, dann wäre das bestimmt eine ganz andere Geschichte. Da würde ich wahrscheinlich immer auf den neusten Scheiß schielen.

    Chris56 sagt:
    0

    Wenn man selbst ein Studio hat, sind diese jährlichen Upgrades der Betriebssysteme echt nervig ! Wenn man in diesem Bereich arbeitet, ist eben das Problem, man weiss einfach nicht mehr wie lange noch ältere Systeme unterstützt werden. Für Gamer und sonstige Nerds die immer glauben das Neueste haben zu müssen, mag das egal sein, aber mir geht das zunehmend auf den Sack ! Und bei dem Tempo das die Mac-Titanen da vorlegen, wird mir echt übel. Aber ich warte da mal gemütlich ab, denn mein Sierra läuft so stabil ( höher geht bei mir eh nicht mehr ) und sollte das mal nicht mehr unterstützt werden, gibt es bis dahin sicher Alternativen wo der „Apfel“ sicher nicht mehr erste Wahl sein muss !
    ( Alternativen gibt’s ja eigentlich heute schon, wenn ich so andere Studios vergleiche ! )

    ffx sagt:
    0

    Neues Betriebssystem jedes Jahr damit man neu und fresh wirkt. Hauptsache irgendeine Kompatibilität entfernen, damit die Entwickler die Beiträge weiter zahlen und der User stetig nachkauft. Irgendwas dran dödeln, z.B. Cloud-Gedöngs, sync-mich-tot, Touch-Apps auf nicht-touch-Monitor. Natürlich ist auch dieses Update extrem wichtig für Musiker.

    Krypton sagt:
    0

    Witzigerweise hat der Gamer weniger Krämpfe denn bei Microsoft, und ich sehe das nunmal so, läuft die Software sogar immer noch sehr gut auf Windows 7, manche sogar auf XP.
    Mag ja sein das Win 10 überwacht und Windows sowieso dies und das hat und überhaupt hat Windows dessen und bla bla bla…
    …seit nunmehr 20 Jahren arbeite ich nur mit Windows und Musik und diese Blue Screen of LMAA sind genau gezählt (in den verdammten 20 Jahren) 3 mal vorgekommen. Und das auch nur wegen dem Access Virus Gerät.
    Auch das mit der Malware, so ein Bullshit der ersten Güte. Diese Angstmacherei auf dümmsten Niveau.
    Hatte bisher keine Malware drauf.
    Die Lösung des Windows Problems liegt beim kauf der Hardware. Wenn man hochwertige Teile drin hat, wie es bei Apple auch ist, dann läuft die Kiste!
    Jeder weiss wie gut Windows auf einem Apple läuft, nämlich spitzenmässig.
    Ich sage nicht das man nun auf Windows wechseln soll, aber wenn Entwickler jedes Jahr bei Apple immer neue Updates entwickeln muss, die dann eben kostenlos sind, verleidets irgendwann mal.
    Schlimmer noch wenn der Entwickler keine Lust darauf mehr hat, dann ist Ende Gelände.

    Kurz: Ich finde es besser wenn ein Betriebssystem jede 10 Jahre wechselt und nicht 1mal/Jahr.
    Und wenn auch beim wechseln das Zeugs noch läuft, und zwar ohne ständige Updates.

    ffx sagt:
    0

    Hallo Dirk, du vergisst in dem Artikel die Problematik mit der „Notarisation“, Apples neustem Nonsense. Dadurch müssen alle Plugins auch geupdatet werden. Erinnerst du dich, wie lange das bei 32->64 bit gedauert hat? Viele Jahre! Sicherlich werden so einige Plugins vermutlich nie aktualisiert oder bestehen die Notarisation gar nicht, und fallen damit weg. Außerdem werden damit alle Entwickler in das Apple Developer Programm gezwungen, das jährlich Geld kostet, für fragwürdige Gegenleistung. Mit anderen Worten, den Entwicklern für macOS werden wieder einmal Steine in den Weg gelegt. Gerade crossplatform Hersteller überlegen deshalb gerade laut, macOS ganz zu verlassen, z.B. im kvr Entwickler-Forum. Ich finde es schlimm, wie wenig verlässlich Apple für Entwickler ist, was auch ein grosser Nachteil für die User ist.

    https://www.bitwig.com/en/home/news-archive/2019/Bitwig-macOS-catalina.html

      Dirk B. sagt:
      0

      Das stimmt, ich bin da nicht weiter drauf eingegangen, weil es eher ein Hindernis für die Entwickler als für die Nutzer ist. Ist aber definitv ein weiterer Faktor, warum dieses OS eine große Hürde darstellt. Da muss man aber vielleicht auch in den nächsten Tagen schauen, wie schwerwiegend das überhaupt ausfällt. Ich starte auch auf meinem Sierra sehr häufig mit Rechtsklick die Installer, weil es mit normalem Doppelklick nicht funktioniert. Soll ja angeblich bei Catalina auch noch funktionieren.

    erich lehna sagt:
    0

    Steigende Kosten für Entwickler und Softwarefirmen, sowie die immer stärkere Ausgrenzung von kleinen Unternehmen und solo arbeitenden Entwicklern, die sich das teure Apple Developer Programm und Zertifizierungen nicht leisten können, werden aus dem einst beliebtem Kreativwerkzeug OSX, ein entertainment Toy für Yuppies machen. Daher freunden sich schon viele meiner Musikerkollegen immer mehr mit Windows an.
    Steve Jobs, der doch immer grossen Wert auf die kreativ Community gelegt hat, wird sich im Grabe herumdrehen.

      Tom Herwig sagt:
      0

      Hallo Erich, mir geht es ähnlich. Mein MacMini 1.4 (2014) läuft noch echt gut und ich fühle mich auch wohl mit OSX. Als ich nun nach mehr Power recherchierte wurde mir aber wieder Angst und Bange. Die wahnsinnigen Aufpreise für das günstigste, was man in der Computerwelt bekommen kann: Speicher, treiben mein Wunschsystem in Richtung 1800€. Hier auf Amazona habe ich mit großem Interesse den Bericht über den Asrock 310 Audio PC gelesen, der genau diese Ausstattung für 650€ (ohne OS) bietet. Wenn man dann noch die Problematik Catalina dazu nimmt, muss man schon sehr sehr großer Fan sein, um noch bei Apple zu bleiben. Ich nutze zwar Logic und finde es auch toll, aber ich mag auch Maschine und andere PlugIns. Das wird (momentan) eng. Dazu noch der Verdacht, dass es nicht besser sondern eher schlimmer wird, mit dem Drang iOS und OSX irgendwie zu Vereinigen……hm. Beruflich arbeite ich mit Win10. Gegenüber früher ist das schon ein nettes OS geworden, und der Audiokram läuft auch. Ich denke ernsthaft ans Umsteigen.
      Viele Grüße!
      Tom

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