von claudius | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Audiointerface focusrite scarlett 2i2 vs mobilder recorder zoom h5

Wer macht von beiden bei euch das Rennen?  ·  Quelle: Focusrite / Zoom

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­Audiointerface oder mobiler Recorder? Beides gibt es in super teuer und sehr preiswert, aber es gibt wie überall signifikante Qualitätsunterschiede. Wir verraten euch, worauf ihr beim Einkauf achten müsst, welche Merkmale wichtig sind und wo eure Ohren gefragt sind.

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Wahl der Qual(ität)

Die allererste Instanz ist oft das Geld. Natürlich muss man sich einen Rahmen abstecken – wenn man Qualität haben will, sollte man einen Mindestbetrag bereithalten. Hat man dann einen bestimmten Betrag erreicht, ändert sich an der Qualität nach oben nur noch sehr wenig, die Geldsprünge werden aber umso höher. Ein Bereich für High End Menschen, die meinen, ein Stromkabel darf 2000 Euro pro Meter kosten. Macht mal, messtechnisch ergibt es aber keinen Sinn.

Wichtig ist: Je besser die Aufnahmequalität, desto besser kann das Audiosignal am Ende bearbeitet werden. Rauschen die Preamps stark, merkt man das im Schnitt. Wurde ein Billo-Mikro genutzt, hört man das ebenfalls und man muss entsprechend stark anpacken. Manchmal ist es auch nicht mehr zu retten.

Sowohl Audiointerface als auch mobiler Recorder haben beide Vor- und Nachteile.

Focusrite Scarlett 2i2 2nd Gen USB Audio Interface

Quelle: Focusrite

Audiointerface

Ein gut klingendes Audiointerface kostet wirklich nicht mehr die Welt. Für 100 bis 150 Euro bekommt man sehr brauchbare USB-Audiointerfaces mit guten Preamps und guten Wandlern. Sicher ist immer Luft nach oben, gerade was die Treiber und Latenzen angeht gibt es nur wenig gute Firmen. Wenn man aber wenigstens 100 Euro investiert, bekommt man schon einen guten Start hin.

Mit dem Interface ist man aber nicht zwingend preiswerter unterwegs, denn man braucht auch immer einen Computer oder ein Tablet/Smartphone dazu. Das hat der gemeine Musiker sicherlich daheim, ist aber dennoch mit in der Rechnung aufzunehmen.

Außerdem ist man nur bedingt mobil mit einem Audiointerface. Es braucht Strom. Das bekommt es entweder über ein Netzteil oder über USB. Dann braucht aber der Computer Strom – und der Laptop-Akku ist auch nicht unendlich gefüllt. Powerbanks für Laptops sind teuer und einen Generator in den Wald bei der Atmoaufnahme oder einer Sprecher-Session einzuschalten, ergibt nur bedingt Sinn.

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Zoom H5 Mobile Recorder

Quelle: Zoom

Mobiler Recorder

Der große Vorteil: Hier ist alles drin. Es ist mobil, hat in der Regel eingebaute Mikrofone, wird per Akku betrieben, zeichnet intern auf Festplatte oder eine Speicherkarte auf, kann sogar manchmal mehr oder weniger gut Effekte einsetzen oder gleich Marker für den Schnitt setzen. Dafür bekommt man ein in sich geschlossenes System und kann unabhängig vom Computer auch draußen Sachen aufnehmen und hat weniger Gepäck.

Der Nachteil am mobilen Recorder: Man bekommt für das gleiche Geld fürs Interface tendenziell weniger Audioqualität, denn es muss alles an Technik und Entwicklung mitbezahlt werden. Es kommt schon vor, dass die Preamps oft nicht so super sind, schneller rauschen, die internen Mikros nach Pappe klingen oder die Bedienung hakelig ist. Und wenn der interne Akku mitten in der Aufnahme leer ist, hört der Spaß auch auf. Wobei man dank der geringen Anforderungen auch über AA- bzw. AAABatterien oder eine Powerbank weitermachen kann. Fast schon wieder ein Vorteil.

Für mich überwiegen die Vorteile, wenn man entsprechend Geld in die Hand nimmt. Für 150 Euro bekommt man solide Sachen, die hauen von der Qualität aber keinen vom Hocker. Ab 300 Euro wird es spannender und wenn man es ganz ernst meint, kann man auch 10.000 Euro ausgeben. Die Geräte können dann auch sehr viel mehr, haben sagenhaft gute Preamp- und Wandlerqualitäten und werden in der Regel erst am Filmset eingesetzt. Davor lohnt sich die Anschaffung nur seltenst.

Ich bin daheim am (billigen) Interface, unterwegs mit einem mobilen Recorder.

Booth Junkie

Der YouTuber „Booth Junkie“ (Mike) ist selbst Sprecher und betreibt einen der hochwertigsten YouTube-Kanäle rund um das Thema Sprecherdasein. Neben DIY-Anleitungen gibt er auch Tipps und Tricks für den Sprecheralltag mit auf den Weg, zeigt technische Finessen oder beantwortet Zuschauerfragen. Wer mit „Stimme“ zu tun hat, der sollte mindestens einmal bei ihm vorbeigeschaut haben.

Und auch zum Thema „Audiointerface vs. mobiler Recorder“ hat er eine Meinung. Er vergleicht das Focusrite Scarlett 2i2 (Affiliate Link) und das Zoom H5 (Affiliate Link) – beides in Verbindung mit dem DBX286s, einem Preamp/Channelstrip.

Wer die Vor- und Nachteile von den Geräten und die Meinung eines Profis kennenlernen will, sollte sich mal das verlinkte Video ansehen.

Video

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6 Antworten zu “Audiointerface vs. mobiler Recorder – was ist besser?”

    Clemens sagt:
    0

    Interessanter wäre doch mal ein Vergleich zwischen Mobilen Recordern mit eingebautem Audio Interface und reinen Audio Interfaces.

      claudius sagt:
      0

      Auf jeden Fall. Es gibt viele schöne Reviews auf Youtube und Co, aber an direkten Vergleichen mangelt es. Die sind auch ziemlich aufwändig. Booth Junkie ist da schon eine gute Adresse.

    Florian sagt:
    0

    Was ist mit USB Mikrophon am Handy?

      claudius sagt:
      0

      Geht auch, wenn es adaptiert wird (Camera Connection Kit) und von iOS via Class Compliant unterstützt wird. Habe allerdings noch nie von dem Versuch gehört. Würde aber davon keine Superqualität erwarten. Strom muss auch irgendwo her kommen, daran könnte es scheitern.

    Wurstiwurstopf sagt:
    0

    Sehr gutes Timing. Ich werde wohl das Zoom H4n oder das Tascam DR-100 MK III nehmen. Wollte erst Laptop + Interface nehmen, aber ich brauch etwas längere Zuverlässigkeit und außerdem passt es so besser in die Hosentasche. ;)

      claudius sagt:
      0

      Sind auf jeden Fall sehr solide Teile, mit denen man nicht viel falsch machen kann. Sag gern Bescheid, welches es am Ende geworden ist. :)

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