Waldorf nw1 – Wavetable Modul im Eurorack Format
Beim Waldorf nw1 handelt es sich um ein Wavetable Modul für das Eurorack. Zugleich ist es auch das erste Modul in diesem Format aus dem Hause Waldorf. Es stellt eine schöne Ergänzung zu einem Modularsystem dar und macht alle klassischen Waldorf Wavetables aus dem Wave und dem Microwave für Eurorack Systeme verfügbar.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass dieses Modul recht schlicht und übersichtlich konzipiert ist. Da sollte es nicht allzu schwer fallen, den Überblick über die verfügbaren Parameter zu behalten. Auch der für Waldorf typische rote Jog Dial für die schnelle Presetauswahl darf da natürlich nicht fehlen. Ob eine 2×7 Segment LED-Anzeige noch zeitgemäß ist, sei mal dahingestellt, da hier jedoch hauptsächlich die Nummer des gewählten Presets angezeigt werden muss, reicht es sicherlich aus.
Die neuartige Wavetable Engine soll ein zyklisches Wavetable Scanning mit modulierbarer Position und Geschwindigkeit ermöglichen. Es ist also nicht nur möglich, ein Wavefile in seiner kompletten Dauer zu „durchfahren“, ebenso kann bestimmt werden, an welcher Position die Wiedergabe starten soll. Auch eine eigenständige Kontrolle der spektralen Hüllkurve und des Rauschanteils sind möglich.
Die beiden vielversprechendsten Details des nw1 sind meiner Meinung nach die Text to Speech Synthesefunktion sowie die Funktion zur Aufzeichnung eigener Wavetables. Von Waldorf selbst wird das vollmundig „Time Domain Multiple Foldover Analysis“ genannt. Hört sich jedenfalls spannend an und lädt ein zum Experimentieren! Für die Aufnahme eigener Wavetables stehen dem Modul 8 MB Speicher zur Verfügung. Sonderlich viel ist das nicht, soll jedoch ausreichend sein für ca. 10 User Wavetables. Speech-Wavetables können ca. 50 abgelegt werden, laut Waldorf werden hierbei jedoch genau genommen nur die Texte gespeichert, die Wavefiles dazu werden dann jeweils „on the fly“ gerendert.
An Anschlussmöglichkeiten bietet das nw 1 einen Gate Eingang, der natürlich primär zum Starten des Wavetable Durchgangs dient. Darüber hinaus wird jedoch auch der Start der Aufnahme eigener Wavetables getriggert. Der Main CV-Eingang arbeitet nach dem gängigen 1V/Okt.-Prinzip und verfügt über einen eigenen Trimmer fürs Feintuning.
Die drei weiteren Eingänge dienen primär der Modulation, beispielsweise durch externe LFOs. Für jeden dieser drei Eingänge kann eigenständig definiert werden, welcher Parameter des Moduls moduliert werden soll. Zur Auswahl stehen dabei Travel, Position, Tune, Spectrum, Brilliance und Noisy. Kurz ausgedrückt: jeder Sound-verändernde Parameter! Weiterhin verfügen alle drei Eingänge über einen eigenständigen Gain Regler. Alle Buchsen des Moduls sind als 3,5 mm Variante ausgeführt, somit lässt es sich stressfrei beispielsweise in ein System von Doepfer integrieren. Die Stromversorgung des Moduls erfolgt über den Eurorack Stromanschluss.
Der galvanisch abgekoppelte USB-Anschluss ermöglicht den Austausch von Wavetables über einen Computer. Auch ein Austausch mit Waldorfs neuem iPad Synthesizer nave soll darüber möglich sein. Zusätzlich wird das nw1 auf diesem Wege aber auch zur Nutzung der Sprachsynthese mit Text gefüttert. Wie exakt das funktionieren wird und in welchem Format man die Texte einspeisen muss, war leider derzeit nicht herauszufinden.
Das Video von der NAMM zeigt bereits ganz gut, was mit dem Wavetable Modul möglich ist. Ein paar Soundbeispiele auf der Website des Herstellers wären dennoch interessant gewesen. Ich bin jedenfalls auf die Möglichkeiten gespannt, die das Wavetable Modul in der Praxis zur Klangformung bieten wird. Nach einer äußerst vielversprechenden Ergänzung fürs Modularsystem sieht es zumindest schonmal aus.
Laut der Website des Herstellers ist das nw1 Modul ab dem 2. Quartal dieses Jahres erhältlich, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 329 Euro. Bisher ist das Modul nur vereinzelt im Sortiment der Fachhändler gelistet.
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