Setzt Apple demnächst auf AMD-Prozessoren?
Beim Release von Cubase 10 hat Steinberg nicht alle Händler zur Zurückhaltung angemahnt und so hat ein Shop in Schweden die Feature-Liste zu früh verraten. Und da stand etwas sehr Interessantes drin. Könnte Apple bald auf Prozessoren von AMD setzen?
Genau gesagt stand da:
System requirements (Mac): macOS 10.12 / 10.13, at least 4 GB RAM, 64-bit Intel or AMD multi-core processor (Intel i5 and above)
Das könnte entweder ein Copy&Paste-Fehler von der Windows-Zeile sein oder aber der Händler hat zusammen mit Steinberg ein großes Geheimnis von Apple vorzeitig gelüftet. AMD gibt es bei Apple aktuell nicht als CPU.
AMD?
Als Apple bei den Modellen mit dedizierter Grafikkarte von nVidia zu AMD ab Werk wechselte, war der Aufschrei groß. Warum auch immer?! Am Ende ist es auch nur ein weiterer Grafikkartenhersteller. Meiner Meinung auch mittlerweile der bessere Preis-Leistungs-mäßig. Wie damals zu den „guten alten Zeiten“. Denn AMD ist nur mittels Zukauf von ATI „damals“ (2016) ins Grafikgeschäft eingestiegen. Davor war die Firma aus den USA vor allem für Nachbauten von Intel-CPUs bekannt, bis es ihnen gerichtlich untersagt wurde und anschließend eigene Modelle entwickelte und die 64 Bit Architektur als erste beim Heimcomputer etablierte. Vor allem war es für mich immer preiswerter als Schüler in den 2000ern.
Und da Apple mit nVidia irgendwann nicht gut konnte (oder wollte) und bei den großen Modellen auf AMD als Grafikeinheit setzte, könnte es auch gut sein, dass bei den CPUs das Gleiche passiert. Intel und Apple haben wohl gerüchteweise immer wieder mal Probleme miteinander – welche Seite die nun genau verursacht, sei mal dahin gestellt. Das könnte aber der Grundpfeiler für einen Wechsel sein.
ARM
Auf der anderen Seite sieht man bei Apple vor allem bei den Mobil-Devices die Entwicklung eigener Prozessoren auf ARM-Architektur vorantreibt und iPad, iPhone, iPod Touch und die Watch auf eben diesen CPUs aufbaut. Und die können abliefern. Gerüchteweise will Apple da auch langfristig mit den Macs hin, vor allem bei den Books resp. Laptops.
Der Nachteil bei dem Umstieg auf ARM bei den Macs wäre allerdings, dass die Programme nicht mehr nur an das macOS angepasst werden müssten, sondern auch an die neue Prozessorarchitektur. Denn iOS-Apps und mac-Programme sind zwei Paar Schuhe. Und für die Entwickler ein nicht zu verachtender Mehraufwand.
Wir „alle“ waren froh, als Apple endlich auf den Intel-Zug aufsprang und damit die PowerPC und Motorola-Ära hinter sich lies und mehr und mehr Programme auf das „andere“ Betriebssystem wechselten. Manche mehr, manche trauern der Zeit immer noch hinterher, als „alles besser war“. Ich war aber wirklich froh, auch wenn ich das alte Mac OS gern mochte – programmtechnisch keine Vielfalt zu haben, war hingegen nicht schön.
Mit ARM hätten wir das gleiche Dilemma wieder, wenngleich es Tausende Apps für iOS gibt: Die müssen an die Desktop-Bedienung angepasst werden. Der Aufwand von Intel auf AMD wäre demnach weitaus geringer und erstmal zukunftsträchtiger in Sachen Geld.
Es ist also durchaus eine Möglichkeit. Mal sehen.
Was meint ihr?
Wird Apple demnächst auf AMD setzen? Oder war das nur ein Fehler und es wird so lange Intel bleiben, bis der eigene ARM weit genug entwickelt ist?
4 Antworten zu “Setzt Apple demnächst auf AMD-Prozessoren?”
Ich glaube nicht. Wäre ja eine ganz gute Sache, und die macht Apple prinzipiell nicht mehr. Stattdessen ist doch alles auf den totalen, wucherbepreisten System-Lockin ausgelegt, monopolartige „Kundenbindung“. Und da kommen die ARMs aus eigener Produktion nur recht. Apple ist es völlig egal, ob damit dann jegliche Drittsoftware mindestens neu kompiliert, wahrscheinlich aber aufwendig umprogrammiert werden muss (gerade bei hochoptimierter Software wie aus dem Audiobereich). Beim Switch von PowerPC hat es viele Jahre gedauert, und war für Hersteller sowie Benutzer ein ziemlicher Akt.
Ich würde sagen der AMD Hint bezieht sich auf Grakas….. https://www.macerkopf.de/2018/11/14/zoll-macbook-pro-amd-radeon/
Denke ich nicht, weil das ja keine CPUs sind, die da ausgeschrieben wurden.
Mich wunderte immer, dass Apple die Klitsche nicht einfach mal nebenbei aufgekauft hat. Sie hätten nicht mal die Prozessoren benutzen müssen, allein das KnowHow und die Fertigung hätte ihnen gepasst. Das hätten sie vor den neuen Prozessoren von AMD aus der Portokasse bezahlt. Jetzt wäre es teurer.
Aber AMD ist so ein Wackelkandidat. Anfang der 2000er mit Aufwind, wurde das die erste Hälfte der 10er immer trauriger. Ich hatte schon Mitleid. Für Musik waren sie übrigens immer die schlechtere Wahl, weiss allerdings nicht, wie die Entwicklung da in den letzten 3,4 Jahren war. Mache keine Musik mit PC.
@ffx: es wären nicht so viele Anpassungen der Software wie bei ARM nötig, aber ohne geht’s nicht. Das wurde auch schon bei der Einführung von Metal, das jetzt gut von AMD unterstützt wird, deutlich