Serato DJ Club Kit zertifiziert Pioneer und Allen&Heath Clubmixer nachträglich
Das Club Kit ist der jüngste Serato DJ Neuzugang und wird mit einem der nächsten Software-Updates verfügbar sein. Durch den Erwerb ist der Käufer in der Lage, das Programm nebst DVS-Funktion ohne ein externes Interface ans Laufen zu bringen, sofern er einen der unterstützten Mixer sein Eigen nennt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind dies Pioneers DJM850 und 900NXS sowie Allen&Heaths DB2 und DB4. Die Lizenz für 169 $ vereint folglich Serato DJ (129 $) und das DVS Expansion Pack (99 $). Kühle Rechner erkennen sofort: man spart 59 Bucks.
Doch so neu, wie es auf den ersten Blick vielleicht erscheinen mag, ist die Idee nicht. Denn als vor zwei Jahren Serato DJ die Nachfolge von Itch antrat, dauerte es auch eine Weile, bis die Controller-Flotte step by step für den Plug&Play-Betrieb in SDJ gemappt wurde. Gleiches galt, im Zuge der Einführung des DJM 900SRT respektive der DVS-Funktionalität in Serato DJ, für die später erst eingebundenen Rane-Mixer. Auch sollte man nicht gleich harte Zeiten für Traktor Scratch orakeln, denn wer einen Blick auf den nachstehenden Screenshot von Native Instruments Website wirft, erkennt, dass ein Teil der Mixer ohnehin seit Jahren Traktor kompatibel ist. Das „Traktor Scratch Pro 2 Software und Timecode Kit“ ist bei NI inklusive Traktor Lizenz und Timecode-Medien im Übrigen für 99 Euro zu haben.
Zugegebenermaßen dürfte sich die Anzahl der Serato DJs, die der leidigen, zeitaufwendigen Verkabelung im Club eine Träne nachweinen, in Grenzen halten und vor dem Hintergrund, dass viele Profi DJ-Mixer der Club-Landschaft ein integriertes Mehrkanal-USB-Audiointerface vorweisen, warum sollte Serato diese nicht nachträglich auf die Kompatibilitätsliste setzen. Club-Betreiber schlagen mitunter zwei oder mehr Fliegen mit einer Klappe, sind sie doch flexibler aufgestellt und der Besitzer eines dieser Pulte ist in Bezug auf die verwendete DJ-Software nicht festgelegt.
Abzuwarten bleibt allerdings noch, ob Serato nach und nach die verbliebene Mixer-Garde, beispielsweise von Reloop, Denon oder American Audio „zertifizieren“ wird. Ferner, ob der Anwender bereit ist, 169 $/€ für das Software-Bundle zu bezahlen, wenn er mitunter schon ein Interface sein eigen nennt oder eine alternative Betriebssoftware für sein Setup hat – zumal vielleicht auch noch 40 € für Control Vinyls eingeplant werden müssen. Daneben stellt sich die Frage, warum Serato vor dem Pioneer Flaggschiff DJM-2000 (NXS) halt gemacht hat? Warten wir mal ab, vielleicht wird der ja ebenso „nachgereicht“…