Web Audio Modules lässt euch VST-Plug-ins im Web-Browser spielen
Web Audio Modules (kurz WAMs) ist ein neues Add-on für den Google Chrome Browser, das Programmierern erlaubt, Audio mit MIDI zu verbinden. Somit ist es möglich, Software-Instrumente über eine Internetseite sogar mit MIDI-Keyboards zu kontrollieren. Und das mit ähnlichen Latenz- und CPU-Werten wie herkömmliche VST-Plug-ins. Klingt interessant!
Kommt mit Web Audio Modules die DAW aus dem Internet?
Der Web Audio Community ist mit Web Audio Modules ein großer Schritt in Richtung „Web-DAW“ gelungen. Software-Instrumente können über diese Schnittstelle nicht nur grafisch denselben Look verpasst bekommen, sondern lassen sich auch genauso einsetzen, wie wir es von VSTis gewohnt sind. Und das über die Programmiersprache C++, die meist auch für Plug-ins eingesetzt wird. Das heißt, dass die Umsetzung für ein WAM nicht viel Aufwand bedeutet.
Als Anwender benötigt ihr lediglich den kostenlosen Google Chrome Browser, der von Hause aus mit Web MIDI ausgestattet ist. Mit einem angeschlossenen MIDI-Controller oder Keyboard könnt ihr die WAMs steuern. Natürlich ist die Bedienung nicht so komfortabel wie in der klassischen DAW. Aber das ist auch nicht das Ziel der Entwickler. Sie wollen mit dieser neuen Schnittstelle Plug-in-Herstellern die Möglichkeit geben, den Kunden vorab eine vollwertige Testversion von neuen Produkten zu präsentieren. Und das im Internet und ohne Download. Ein Beispiel wäre hier der Europa Synth von Propellerhead.
Auch Preset-Entwickler von Software-Synthesizern könnten von dieser Schnittstelle profitieren. So lassen sich die Sounds vorab anspielen und reizen vielleicht eher zum Kauf. Zusätzlich wäre es möglich, Workshops zu Sounddesign im Internet anzubieten. Wie ihr seht, gibt es hier keine Grenzen. Aber die Technologie steht sowieso noch komplett am Anfang. Wir sind gespannt, wie sie sich in nächster Zukunft entwickeln wird. VST-Effekte sollen bald folgen.
Preis und Spezifikationen
Die Website von Web Audio Modules könnt ihr kostenlos nutzen. Hierzu benötigt ihr lediglich den kostenlos herunterladbaren und Web MIDI-fähigen Google Chrome Browser. Mit einem optionalen MIDI-Controller könnt ihr die Web-Instrumente ansteuern. Auf der Produktseite könnt ihr einige Synthesizer testen (webOBXD, webDEXED, TAL-NoiseMaker, webDX7 und webCZ-101).
Der Entwickler Olly Larkin erklärt während des SynthFest 2018 in einem Video-Interview mit sonicstate.com, wie das Ganze funktioniert.
Mehr Infos
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2 Antworten zu “Web Audio Modules lässt euch VST-Plug-ins im Web-Browser spielen”
Man stelle sich vor, dass man dann unter Linux auf einem Raspberry sein Lieblings-VST laufen lassen kann. Das wär phänomenal für DIY Projekte…
Auf jeden Fall! Wobei man dann vermutlich JACK und JACK-Sink entsprechend konfigurieren müsste, und das war bei all meinen Versuchen leider nicht Studiotauglich.