von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Anemond FactorSynth 3

Anemond FactorSynth 3  ·  Quelle: Anemond

JJ Burred FactorSynth 2

JJ Burred FactorSynth 2  ·  Quelle: JJ Burred

Isotonik Studios Factorsynth 1

Isotonik Studios Factorsynth 1  ·  Quelle: Isotonik

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Anemond Factorsynth 3 nutzt Machine Learning. Das ist nicht nur ein schönes Buzzword für die aktuelle Zeit und KI ebenso. Bei Musik wird es nun sinnvoll damit zu arbeiten. Die Stärke von Machine Learning kann mit großen Mengen von Daten umgehen und daraus etwas Erstaunliches zu machen. Anemond Factorsynth 3 holt sich nicht nur einzelne Sounds aus einem fertigen Track sondern macht sie auch per MIDI spielbar.

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Factorsynth 3 – Was ist es?

Wie sieht das nun im Einzelnen aus? Man lädt ein Audiofile ein, das mehrere Instrumente enthält. Diese werden einzeln als „Pulse“ angezeigt. Beispielsweise enthält das Audiofile einen Stahlhammer, eine Hi-Hat, einen Drone-Sound und ein wenig Perkussionsgeraffel. Jetzt kann man wählen, beispielsweise die Hi-Hats und das Perkussionszeugs verschwinden sollen, um nur die Drone mit dem Hammer zu erhalten. Diese kann man hinter der Anzeige der Kurvenformen der betreffenden Instrumente auswählen und abschalten. Interessant dabei ist, dass sich die einzelnen Instrumente mit neuen Effekten bearbeiten lassen und damit neu gemischt werden können.

Was bringt Factorsynth 3.0 – Sampler Mode!

Ab sofort ist das ehemalige Max for Live Tool nun ein eigenes VST3 und Audio Unit Plugin.

Anstatt statisch als Wellenform da zu sein, lässt sich jeder der Spuren und Sounds auch musikalisch einsetzen. Nun lassen sich die einzelnen Instrumente aus einem Track per MIDI tonal spielen, wie als hätte man sie sich wirklich aus dem Song herausholen können und in einen Sampler geschoben. Das Ohr und Gehirn kann das „herausfiltern“, aber die Aufnahmen waren bisher nicht in der Lage so etwas zu bieten. Ein Fest für Remixer. Sicher muss man damit auch rechnen, dass nicht immer alle Klänge perfekt erhalten herausgeholt werden können, dennoch sind die Ergebnisse mindestens interessant.

Zusätzlich lassen sich die Position im Stereofeld und auch das Timing der einzelnen „Sounds“ per Zufall variieren, sodass man recht schnell innerhalb des Factorsynth 3 weiterarbeiten kann. Natürlich sind Konversionen in Stereo bzw. in Mono direkt im Plugin einstellbar.

Es gab zuvor ein Update 2.0 (Okt. 2020), welches die Bedienung verbessert. Per „Matrix Faktorisation“ wird jedes Element in einem Song zerlegt in einzelne Teile. Das Neue ist ein anderer besserer und einfacherer Zugang und damit eine veränderte Oberfläche. Diese Aufgabe ist sehr aufwendig und daher einen Eintrag wert, denn diese Software kann tatsächlich Instrumente erkennen und aus dem „Rest“ der Musik herauslösen.

Factorsynth – Machine Learning

Dazu kommt jetzt ein zweites Audiofile. Das ist wie beim Vocoder der Trägersound. Es könnte eine Fläche sein oder ein Field-Recording. Mit dem, was verblieben ist – also hier der Hammer und die Drone – kann man das neue File in der Rhythmik der erkannten Elemente als zweiten Sound einblenden. So lassen sich Audiofiles beliebig dekonstruieren und neu zusammenstellen. Ein Traum, nicht nur für Remixer. Denn so eine Software war bisher sehr sehr aufwendig und teuer. Bisher gab es nämlich nur Prosoniqs neuere „Sonic Worx – Iso“-Software, die einiges an Rechenleistung benötigte. Es ist also eine neue Art von Audioberechnung.

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Im hinteren Teil des Videos kann man sehen, welche unüblicheren Dinge man machen kann, nämlich Teile von Drumloops, Field Recordings und Noises zu analysieren und auszuschalten. So etwas funktioniert mit einem simplen Gitarren-Loop. Der zweite Teil ist hingegen in der Lage, solche Gitarren oder Noises rhythmisch wieder einzufügen. Es gibt also immer einen „Herauslöschen„-Teil und einen Hinzufügen-Teil. Das Tool war ein „Max for Live“-Element, funktionierte also primär mit Ableton Live, nun als Plugin ist es universell für die beiden bekannten Plattformen bereit (Windows, VST3, macOS, AU).

Der Preis ist mit 80 Euro nur etwas höher als die vorige Max4Live Variante. Das Prosoniq-Tool „Isolate“ kostete seinerzeit mehr als vierstellig, hatte allerdings auch ein deutlicheres Ergebnis. Dieser Hinweise ist für die Leser gedacht, die das ideale Werkzeug suchen.

Information über Anemond und Factorsynth 3

Video

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4 Antworten zu “Anemond Factorsynth 3: Sounds aus Audio separieren & spielbar machen”

    pendolino sagt:
    0

    das Ding ist echt nützlich, die Bedienung geht auch relativ gut von der Hand und die Resultate klingen echt inspirierend

      Pascal sagt:
      0

      Hast du da zufällig ein paar „Resultate“, die FS2 da produziert ?

      Ich wollte mir ursprünglich FS1 holen, habs aber 2019 wegen mangelnder Infos gelassen.

      FS2 sieht recht interessant aus.

    The Real Truth sagt:
    0

    „Der Preis ist mit 80 Euro nicht hoch.“
    Das hängt von den erzielbaren Ergebnisse ab.

      Speckmantel sagt:
      0

      Habe mal die Demo Version ausprobiert.
      Mein Test-Track bestand nur aus Vocals, Gitarre und Bass.
      Eine gewisse Trennung kann zwar erreicht werden, klanglich konnte mich das aber nicht überzeugen.

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