Zerodebug bringt modulare iOS-App Soda – das Touchable für DJs?
Auflegen mit dem Tablet? Bringt das nicht einige Einschnitte mit sich? Man muss mit dem vergleichsweise knappen Speicherplatz des Tablets auskommen, sich ein Interface suchen, das kompatibel zum OS ist, sich meist mit einem recht starren GUI auf kleinem Screen anfreunden und nicht zuletzt werden oft nur 2-3 ausgewählte DJ-Controller unterstützt. Beispielsweise in Traktor iOS der Kontrol S2, S4 und Z1 oder in Pioneer WeDJ der WeGo-Controller.
Nichtsdestotrotz sind Apps ein lukratives Geschäft, denn der Anwender ist eher geneigt, auf den Kaufknopf zu drücken, kosten sie im Vergleich zu ihren großen „Geschwistern“ auf PC und Mac doch deutlich weniger Kohle. Obendrein eröffnen sie gerade Anfängern einen einfachen Zugang zur Software und/oder Marke. DJ-in-Spe kann seine App ohne weiteren Investitionsaufwand ja auch erstmal via Tablet steuern und mit einem 10-Euro-Splitterkabel „vorhören“. Aufrüsten auf „amtliche Hardware“ kann man ja später immer noch.
iPad
Zerodebug bringen mit Soda nun ein Programm auf das iPad, das einen etwas anderen Ansatz verfolgt. Statt mit einem vorgefertigten Layout lediglich zwei Decks zu kommandieren, könnt ihr das GUI in weiten Teilen nach euren Wünschen konfigurieren – und zwar für 8 Player. Das Programm wartet mit einem einen integrierten MIDI-Mapper auf, mit dem ihr eure „MIDI-Hardware“ selbst anlernen könnt, es unterstützt zudem Audiobus und Ableton Link. Dabei blicken die Berliner Entwickler auf weitreichende Erfahrungen bei der Programmierung von iOS-Apps zurück, denn sie zeichnen sich auch für die Ableton Live App touchAble 3 verantwortlich und haben vor einigen Jahren bereits mit der DJ-App d(–)b ein Zeichen gesetzt. Nun tritt also ihr neuestes Baby Soda – Kostenpunkt 9,99 $ – ins Rampenlicht.
Features
Soda biete neben der freien Konfiguration des Layouts auch vorgefertigte Templates. Dort findet ihr neben zoombaren farbkodierten Wellenformen und den obligatorischen Track-Infos nebst Cover Art die gängigen Transportkontrollen, ein Mischpult, Pitch, Keylock, BPM- und Tonarterkennung sowie Sync. Ferner habt ihr Zugriff auf zu 16 benennbare Cue-Points pro Deck, die sich auch als Loop-Cues verwenden lassen, Autoloops und Beatjumps, Zur Ausstattung gehören außerdem 5 interne Effekte (Delay, EQ, Flanger, Reverb, Phaser) und 2 Send FX-Ketten sowie AUv3-Effekt-Unterstützung für Audio Units.
Die Zukunft?
Musik kommt aus der iTunes-Mediathek und lässt sich zudem via iCloud abrufen. Beim Mixen könnt ihr via Splitter-Kabel arbeiten oder mit einem externen Audiointerface. Die App funktioniert mit jedem iOS-kompatiblen Audio- und MIDI-Interface und ist auch vollständig MIDI-tauglich für jeden klassenkompatiblen Controller. Viel Holz für eine DJ-App – lediglich iMect DJ-Player kann mit einem ähnlichen Konzept aufwarten. Dennoch darf man sicher nicht damit rechnen, dass nun eine neue Ära im Club anbricht – hier herrschen nach wie vor USB-Stick, Turntable und Co. Aber wer ein als kompaktes mobiles Setup als Ersatz für Laptop, Interface und Controller sucht, via Ableton link ein Hybrid-Set nutzen möchte oder ein Backup-System benötigt – moderne Tablets sind leistungsfähig genug dazu. Nachstehend ein Video, das einen guten Überblick über die App verschafft.
Weitere Infos
Video
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