von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Roland

Roland  ·  Quelle: Roland

ANZEIGE

Vier Termine ohne weitere Information postet Roland stolz. Hinter solchen Terminen müssen nicht immer Sensationen stecken. Unter dem Motto „The Future Redefined“ gibt es vier Termine für vier Kategorien: Drums, Videos, Gitarre und Synthesizer. 

ANZEIGE

Um den Synthesizer-Termin am 20. Juli 2017 genauer zu untersuchen oder gar vorherzusehen, muss man sich Rolands Geschichte ansehen. Da gab es die klassischen X-Serien, welche eine Fortführung des Digitalen in Verbindung mit analogen Elementen darstellte. Dahinter steckte quasi die Idee des Roland JD-800 mit Sample-Elementen, verbunden mit dem, was Roland in den frühen Neunzigern ausmachte – inklusive akkordfähigem Sequencer.

Die andere Seite ist zwar in zwei Serien aufgeteilt, technisch jedoch genau eine Idee: nämlich alles komplett digital zu machen und sich dabei am klassischen Roland-Sound der Siebziger und Achtziger zu orientieren. Hier gibt’s die SH-, System-, Juno- und Jupiter-Serien bis hin zum JX. Bis auf den JX-3P fand man die im System-8 wieder.

Aber Roland weiß auch um die Schwachstellen der Instrumente, beispielsweise die sehr experimentelle Tastatur mit zu wenig Tastenumfang und Hub im System 1. Vermutlich ist auch die relativ geringe Modulationstiefe des LFOs ein bekannter Schwachpunkt.

Rolands Synthesizer-Geschichte

Heute sieht man eine Menge der grün leuchtenden Aira-Geräte in Studios. Als kleinere Variante gab es die Boutique-Serie, die immer mit dem gleichen Formfaktor und Batteriebetrieb die Musikerwelt spaltete. In den Foren wird über zu kleine Tasten und zu kleine Knöpfe diskutiert, während andere gerade das genießen: ein paar Desktop-Synthesizer in einer Größe und Gewicht, die man prima auf die Bühne stellen kann oder in den japanischen Garten. Aber was kann Roland hier insgesamt besser machen?

Doch halt! Roland war nie die Firma, die schon Bekanntes einfach noch mal unverändert neu veröffentlicht hat. Vielmehr hat sie durchaus auch den Mut gehabt, eine komplett neue Serie zu entwickeln, die total anders ist. Aira war eine Art Versuch, der genau so gut hätte scheitern können. Analog war der Versuch, das System 100m als Eurorack-Module mit Malekko zusammen anzubieten. Schlauerweise geschah das mit den stilprägenden Modulen, die typisch für das System sind, nicht mit jenen, die andere Hersteller auch hätten bauen könnten.

ANZEIGE

Womit rechnen wir?

Somit können wir mit neuen Simulationen rechnen, aber auch einem neuen Formfaktor oder schlicht eine neuen Generation dieser Technik, die ohne Frage klanglich neue Maßstäbe gesetzt hat. Und die hybride Technik der X-Serie unterliegt in den Grenzen sogar der rein synthetischen.

Aber was ist, wenn Sampling in das System kommt? Es fehlt noch immer ein Sampler mit Fadern oder Knöpfen. Es könnte noch immer einen Microkorg-artigen System-8 geben, denn der Klassiker von Korg geht in sein 15. Jahr und ist zu Recht noch immer beliebt, da sein Formfaktor stimmt.

Ein System-1m könnte man ohne Probleme an eine gute kleine Tastatur anbauen und ebenso mit großen Tasten anbieten. Nur dieses Mal eben nicht in viel zu klein oder mit schlechten Tasten und mit Sample-Spektren und Röchelsamples? Oder ist es doch total anders?

Und was konnte Roland bisher noch gut? Groove und Sequencer – die sind zwar im Ansatz in der X-Serie super, aber die haben keinen Song-Mode und keine Transposition. Hier könnte eine Änderung viel bringen. Aber – das alles wäre ein kleiner Schritt. Auch die MC-Serie wurde nie live-tauglich gemacht, sondern lieber eingestampft. Dabei war der Sequencer eigentlich gut, nur muss man eben die Maschinen anhalten, um in den Record-Mode zu gelangen. Und das war sehr wenig praxisnah.

Tja, aber was ist, wenn die beiden Synthesizer einfach neue Fantoms oder Workstations sind? Diese könnten die Technik der Aira-Klangerzeugung haben – und Sampling. Dann gäbe es die beste Technik auch mit hochwertigen Tastaturen. Auch du kannst mit deiner Top-40-Band Samples und Synthsounds haben, die viele Pop-Hits hervorbrachten? Man weiß es ja nie.

Vielleicht gibt es auch nur ein neues Akkordeon? Wie raten, raten, raten …

ANZEIGE

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert