Modular Synthesizer für iPad & Mac: Die interessantesten Semi/Modular-Apps
Synthesizer für iPad und macOS? Immer mehr Apps werden als Doppelangebot für Mac und iPad ausgegeben. Das ist eine Chance, um günstige Synthesizer für Desktop und iPad zu bekommen. Mac Catalyst nennen sich diese Sondervarianten in „Apple-Deutsch“. Das bedeutet, dass sie auch als Standalone-App nutzbar sind aber ebenso unterwegs ins iPad passen. Einige davon laufen sogar auf dem iPhone als Rechenklotz.
Modulare Synthesizer für iPad und Mac
Eine der bekanntesten und zudem eine der ersten dieser „Doppel-Apps“ als Synthesizer für iPad und Mac, war das Moog Model 15, ein klassischer Modular-Synthesizer, der allerdings auch Grenzen hat – gerade bei der Menge der angebotenen Module. Der Schwerpunkt liegt bei synthesestarken, gern auch modularen Ansätzen. Der Klang des Moogs ist allerdings sehr gut. Etwas Reserve lassen allerdings noch immer alle Apps, um auch auf schwächeren iPads laufen zu können.
Mit Schrecken musste ich feststellen, dass meine absolute Lieblings–Modular–App miRack nicht mehr „in meinem Land (EU)“ verfügbar sei. Ich verwende dieses VCV-Derivat extrem viel für Live-Sets und sie ist faktisch mit einem gut ausgestatteten speicherbarem Eurorack-System vergleichbar. Wir hoffen, dass es zurückkommt. Auch das war bereits mit Mac-Catalyst Modus versehen und nutzbar, sodass man auf dem Mac Patches bauen kann (wer es noch hat, da klappt es – noch). Das Prinzip wurde übrigens 2020 mit Big Sur eingeführt.
Modular Synthesizer für iPad und macOS
Bram Bros Solderbox als Synthesizer für iPad und Mac
Dies ist eine Zusammenarbeit zwischen Bram Bros und Jakob HaQ. Die Solderbox ist ein Modularsystem mit Modulen, die per Kabel verbunden werden. Es erinnert entfernt an U-he Bazille oder ACE. Bram Bros ist Anbieter des Ripplemaker, der an Westküsten-Modulars (im Stile Buchla, Serge) erinnert.
Auch in Solderbox gibt es Elemente davon in Form von einstellbaren Shapern. Die besondere Note ist oft, dass Shaping, Ringmodulation und mehr umschaltbar in mehreren Betriebsarten auch als Effekt verwendet werden kann. Solderbox ist daher nicht nur ein Synth, sondern auch ein Effekt–Prozessor.
Er hat die Westküsten-Gedanken im Sequencer untergebracht, um generative und verschachtelte Texturen und Modulationen zu bauen. Neu kostet Solderbox einmalig 15 €. Danach kann man, wie schon oben erwähnt, die Software für iPad, iPhone und den Mac laden und nutzen.
BeepStreet Drambo
Aktuell gibt es für das MPE-fähige Modularsystem Drambo drei „in-App“-Kaufoptionen für Waves, Formant und DSP Extensions. Es ist ein serielles Modular-Konzept, in dem man die Module hintereinander steckt, ähnlich wie Ableton Live oder Bitwig und kann diese dann per Menü miteinander verbinden. Das System hat sehr viele Instanzen und Spuren und für jede Spur einen Sequencer. Damit ist es auch eine Art Modular-Groovebox. Vermutlich die einzige in diesem Universum.
Die „in-App“-Erweiterungen kosten jeweils 5,99 €. Die App insgesamt kostet 22,99 Euro.
Branches – der Kostengünstige Synthesizer für iPad und Mac
Nur 3,99 Euro muss man für den semi-modularen „Branches“-Synthesizer hinlegen. Auch er nutzt Oszillatoren, die an Westküsten-Ideen erinnern (Complex–Oscillator mit Timbre-Einstellung).

Modulars ohne macOS Support
Schon älter aber spannend ist der bekannte Apesoft EMS-Emulator iVCS3 und Virsyn Tera Pro mit komplettem Mutable Brainz-Modul.
Virsyn Tera Pro
Für mich viel zu unbekannt und viel zu stark und interessant, um vergessen zu werden. Es besteht aus einer Reihe von „festen“ Modulen, die in Teilen austauschbar sind. Ihre Modulationsverbindungen werden durch Tipp–Menüs aktiviert und eingestellt und können damit sehr vielfältig gegenseitig eingesetzt werden. Deshalb wäre semi–modular fest ein bisschen zu wenig aber irgendwo korrekt als Bezeichner für diesen schwer unterschätzten Synthesizer von Harry Gohs.
Er besitzt fest 3 Oszillatoren mit freier Funktion. Darunter Sample-Oszillatoren. Brainz ist aber auch ein „fast“ kompletter DX-7. Zusätzlich ist Ringz vom fast gleichnamigem Mutable ein sehr synthesestarkes Modul. Der DX-7-FM-Synthesizer funktioniert aber als Preset-Maschine mit Algorithmuswahl und Offset-Einstellungen, um eher eine Art Basisstruktur zu erhalten.
Fest aber nicht wenig sind die Hüllkurven in Form von ADSR (4x) und Multisegment-Varianten (4x). Bei den LFOs ist es ebenso. Tera Pro hat 4 Stück zu bieten.

Mehr Modularspaß auf dem iPad…
MooMu und KQ Minisynth Modulars

Ohne Mac-Modus sind Alternativen zum miRack schwerer zu finden. Wer noch ein anderes Kabel-Modular-System sucht, könnte sich MooMu von Studio 6 für 14,99 Euro mit 65 Modulen im Programm ansehen, aber KQ Minisynth, der ähnlich aussieht und ähnlich funktioniert. gibt es für 9,99 Euro. Er ist schon sehr lange auf dem Markt und stammt vom gleichen Hersteller wie der bekannte DX-7 Synth Dixie.
