Was ist eigentlich Max for Live? Auf diese Ableton-Live-Ressourcen solltet ihr nicht verzichten!
So verbessert ihr euer Ableton Live mit eigenen Max for Live Devices
In diesem Artikel erklären wir euch, wie ihr als Einsteiger die Möglichkeiten von Ableton Live mit der Programmierschnittstelle Max for Live erweitern könnt. M4L ist eine visuellen Programmiersprache mit Unmengen an kostenlosen Instrumenten und Effekten. Zudem erhaltet ihr für einen kleinen Betrag sogar richtig professionelle Effekt- und Synthesizer-Devices. Es lohnt sich das einmal anzuschauen!
Alles zu Max for Live
Ableton Live ist definitiv eine leistungsstarke DAW mit allen Funktionen, die sich Musikproduzenten wünschen: hervorragende Klangqualität, großartige Instrumente und Effekte sowie Unterstützung für Live-Auftritte. Aber selbst wenn ihr Ableton Live besitzen solltet – insbesondere die Suite-Version – nutzt ihr es wahrscheinlich noch nicht einmal vollständig aus. Im Jahr 2010 hat Ableton Max for Live hinzugefügt, eine visuelle Programmiersprache auf dem Hause Cycling ’74, die die DAW in vielerlei Hinsicht aufwertet, nicht zuletzt durch die Möglichkeit, eigene Instrumente und Effekte zu erstellen.

Wenn ihr bereits ein Max for Live Power-User seid, dann solltet ihr jetzt sofort zum Kommentarbereich scrollen und uns schreiben, wie ihr diese Schnittstelle nutzt (bzw. einsetzt) und was eure Lieblingswerkzeuge und Devices sind. Für den Rest von euch soll dieser Artikel sowohl eine Einführung als auch eine Ermutigung sein, M4L tatsächlich einmal zu testen – und alle Vorteile zu nutzen, die diese Schnittstelle zu bieten hat. Auf geht’s!
Was ist eigentlich Max 4 Live?
Max 4 Live (oft abgekürzt als M4L) ist eine visuelle Programmiersprache, dessen Schnittstelle Ableton Live nutzt. Während Max aus dem Hause Cycling ’74 eine voll ausgestattete Multimedia-Programmiersoftware ist, wurde Max 4 Live speziell für den Einsatz in DAWs entwickelt und bietet fertige Instrumente, Audio- und MIDI-Effekte, die neben den üblichen Standard- und Drittanbieter-Plugins verwendet werden können.
Der Hauptunterschied zwischen Max for Live und anderen Plugins besteht darin, dass sie frei editierbar sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen VST Plugins, für die man eine Programmiersprache wie C++ beherrschen muss, steht hinter M4L ein visueller Programmiereditor (ähnlich wie bei NI Reaktor). Durch den modularen Ansatz können Verbindungen zwischen Blöcken mit virtuellen Kabeln gepatcht werden.
Max for Live wird mit der Ableton Live Suite ausgeliefert. Es kann aber auch als separates Add-on für die Standardversion erworben werden, falls ihr auf die Vorzüge der Suite verzichten könnt.
Wozu braucht man eigentlich Max 4 Live?
Falls ihr bisher gut ohne M4L zurechtgekommen seid, fragt ihr euch sicherlich, warum eigentlich der ganze Wirbel um diese Schnittstelle? Das beste Verkaufsargument, das uns einfällt, ist, dass es die Möglichkeiten von Live selbst erheblich erweitert. Also wirklich beträchtlich!
Wenn man die ganze Programmiererei beiseite lässt, kann man M4L als eine neue Kategorie von Plugins betrachten. Im Gegensatz zu normalen Plugins (sowohl Standard-Plugins als auch Plugins von Drittanbietern) können Max 4 Live Devices nicht nur Audio oder MIDI in euren Tracks beeinflussen, sondern in der gesamten DAW. Und das sogar live!

M4L-Geräte tendieren dazu, oftmals recht wild und experimentell zu sein, wie z.B. Superposition, ein Sample-Zerhacker und mehr(!) des Entwicklers Dillon Baston. Es gibt ebenso viele nützliche Tools wie ein LFO, das als M4L-Gerät begann, aber seit Ableton 11 standardmäßig für alle Tracks und für alle möglichen Parameter in der DAW verfügbar ist.
M4L-Geräte können zudem physische MIDI-Geräte (Synthesizer, Drum Machines) steuern, dir bei der Interaktion mit der physischen Welt (externe Effektgeräte, externe Sequencer) helfen, dich bei Live-Auftritten unterstützen und vieles mehr.
Hier sind einige Beispiele aus einem Thread auf Reddit mit dem Titel „Max for Live Use Cases“:
- Controller-Plugin für Hardware-Effektgerät
- Erweitern der Parameter von Push
- Triggern von Videos während Live-Performances
- Ungewöhnliche MIDI-Sequenzer
- Programmieren mit Max for Live
Die wahre Leistungsfähigkeit entfaltet sich natürlich erst, wenn man selbst mit der Programmierung in M4L beginnt. Da es sich um eine visuelle Programmiersprache handelt, ist der Einstieg nicht allzu schwer. Falls ihr mit der Funktionsweise modularer Umgebungen wie Reaktor von Native Instruments vertraut seid, dann sollte das erstellen von Devices in Max for Live „ein Kinderspiel“ sein.

Wie der M4L-Entwickler ELPHNT auf seiner Website schreibt: „Die Grundlagen von Max sind relativ einfach zu erlernen. Wahrscheinlich kann man in ein paar Stunden alles lernen, was man braucht, um einfache Patches zu erstellen. Die Komplexität entsteht erst durch das Erlernen all der verschiedenen verfügbaren Objekte und ihrer Funktionen, sowie durch das Erlernen komplexer Logik und DSP-Algorithmen“.
Man muss nicht einmal anfangen, ein komplett neues Gerät zu basteln – man kann ein vorhandenes Gerät anpassen. Tatsächlich sind alle Geräte editierbar. Man muss es nur öffnen und mit den Änderungen beginnen. Oder ihr fügt den Inhalt verschiedener Max for Live Devices zu einem neuen Multieffekt zusammen. Die Beispiele sind grenzenlos.
Es ist wirklich sehr praktisch, eine einfach zu bedienende Programmiersprache in der eigenen DAW zu besitzen. Falls Live eine Funktion, die du gerne hättest, nicht besitzt, kannst du sie somit recht schnell selbst erstellen, anstatt darauf zu warten, dass das Entwicklerteam sie vielleicht eines Tages in ein Update von Live einbaut.
Kostenlose Max for Live Devices
Wie bei Reaktor gibt es ebenso bei M4L eine große Gemeinschaft von Entwicklern, die ihre eigenen Devices entwickeln. Einige haben einen Preis (oft einen mehr als erschwinglichen!), während unzählige völlig kostenlos sind. Sehr cool!
Der beste Ort, um nach kostenlosem M4L Devices zu suchen, ist Maxforlive.com, ein riesiges Depot an wirklich interessanten Tools und Klangerzeugern für Ableton Live.

Für eine Auswahl der größten Hits empfehlen wir die Max for Live Curated Collection von ELPHNT, die eine unglaubliche Menge an kostenlosen M4L-Devices auflistet. Leider funktionieren nicht mehr alle Links in dieser Liste – trotzdem könnt ihr euch hier Ideen suchen, die ihr sicherlich noch irgendwo im Internet finden werdet. Fündig werdet ihr sicherlich – vielleicht sogar modernere, neuere Versionen der Devices mit weiteren Features. Und das reichlich!
Nicht zuletzt bieten ebenfalls viele professionelle M4L-Entwickler kostenlose Devices an. Einer unserer Favoriten ist der Programmierer blööps, der verrückte Instrumente und Effekte wie bathrööms anbietet, „einen Hall und ein granulares Delay, das wie eine Badewanne klingt“. Weitere interessante Funde gibt es in unserer wöchentlichen Serie Sound Boutique.
Falls ihr selbst Devices erstellen solltet, lasst es uns in den Kommentaren wissen. Vielleicht könnt ihr ebenso hier eure Favoritenliste präsentieren. Danke!
Weitere Informationen
- Ableton Max for Live Produktseite
- Cycling ’74 Max for Live Produktseite
- Alles über Ableton
- Mehr zu Max for Live auf GEARNEWS
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