KI und DJing: Hilft Künstliche Intelligenz in der DJ Booth?
Wie kann KI beim Auflegen helfen?
Ihr seid neugierig auf KI und DJing? Hier zeigen wir euch, wie euch Künstliche Intelligenz zu einem „besseren“ DJ machen kann – oder zumindest euer DJ-Leben einfacher gestalten wird. Aber wollt ihr das überhaupt?
Alles zu KI und DJing
KI und DJing
Künstliche Intelligenz scheint heutzutage überall zu sein, in eurer DAW bis zu eurer Klimaanlage, Staubsauger, sogar im Kühlschrank. Es ist also wenig überraschend, dass sie ebenso in modernen DJ-Mixern und Controllern zu finden ist, denn irgendeine KI arbeitet mittlerweile in jeder Art von DJ-Equipment und -Software im Hintergrund mit. Und das so, dass ihr vielleicht gar nicht merkt, wie allgegenwärtig sie geworden ist.
Aus diesem Grund haben wir eine Liste mit allen Möglichkeiten zusammengestellt, wie KI euch als DJ unter die Arme greifen kann, von der Stem Separation bis hin zum Track-Management und allem dazwischen. Sogar bei Dingen wie der Selbstvermarktung spielt sie eine große Rolle. Welcher DJ-Typ ihr seid und oder ob ihr ein Geschäftsmodell aufbauen wollt – das ist der KI ziemlich egal. Ob ihr ein Club-DJ, ein Scratch-DJ, ein Hybrid-DJ, der zwischen DJing und Live-Performance steht, oder sogar ein Vinyl-Purist seid, es gibt hundertprozentig einen Weg, wie KI euch helfen kann.
Bevor es losgeht, noch ein Wort zu KI und DJing. KI ist immer noch ein kontroverses Thema, nicht nur in der DJ-Szene. In diesem Artikel geht es nicht darum, Künstliche Intelligenz für DJs zu propagieren, sondern darum, zu zeigen, wie eine solche Technologie euch helfen kann. KI ist ein Werkzeug, das man nach Belieben einsetzen oder eben ignorieren kann.
KI und DJing: Stem Separation
Stem Separation ist wahrscheinlich der bisher größte Beitrag von KI zum DJing, da die Funktionalität mittlerweile in so gut wie jeder DJ-Software verfügbar ist – und zunehmend ebenso in Hardware wie eigenständigen DJ-Controllern.
Für alle, die es noch nicht kennen: Bei der Stem Separation wird ein Track mit Hilfe von KI analysiert und in seine einzelnen Bestandteile, die Stems, zerlegt. Normalerweise sind das Gesang, Bass und Schlagzeug, aber je besser die KI wird, desto detaillierter kann sie einzelne Sound-Gruppen extrahieren. Wie gut sie das kann, hängt vom Algorithmus und an der Power eures Arbeitsgeräts ab. Oftmals entstehen dabei (hörbare) Artefakte, aber in einem komplexen Gesamtmix fällt das nicht unbedingt auf. Der Unterschied liegt darin, was man mit den Stems machen kann: An Effekte senden, Acapellas zu einem anderen Track laufen lassen, Songs live remixen und mehr. Aber alles das ist natürlich abhängig von der Geschwindigkeit der KI – in Echtzeit.
Richtig clever wird es, wenn die Stem Separation in DJ-Controllern implementiert wird. Der Rane FOUR, der mit Serato Hand-in-Hand arbeitet, besitzt dedizierte Tasten für Acapella- und Instrumental-Stems und dazu die Möglichkeit, Stems mit Effekten zu versehen. Der gerade angekündigte Rane ONE MKII verfügt über Stem-Buttons für jedes Deck, ebenso wie der Performer. Mit dem Prime 4+ von Denon DJ kann man die Stem-Separation-Technologie von Engine DJ nutzen. Der DDJ-GRV6 von AlphaTheta wiederum verfügt über Groove Circuit, eine reine Hardware-Drum-Funktion, mit der man Drums gegen Loops austauschen kann – und das alles live. Ihr seht, was schon jetzt alles möglich ist!
KI und DJing: Unterstützung beim Mixen
Beat-Synchronisation gibt es seit mehr als 20 Jahren und in Hardwareform seit mehr als einem Jahrzehnt. Die Möglichkeit, zwei oder mehr Tracks zu synchronisieren, gab es schon vor der Künstlichen Intelligenz, aber KI hat sie einen Schritt weiter gebracht. Wenn ihr möchtest, kann KI schon jetzt sogar den gesamten DJ-Mix für dich erledigen. Und das mit allem, was dazu gehört (außer Spaß natürlich – der bleibt hier auf der Strecke).
Durch die Analyse der BPM eines Tracks, der Schlüsselinformationen und der Identifizierung von Mustern in den Songs kann die KI nicht nur zwei Tracks synchron abspielen, sondern ebenfalls die besten, also passenden Tracks für den Mix auswählen und unhörbare Übergänge erstellen. Zu der Software, die die Automix-Funktionalität derzeit unterstützet, gehöret DJ.Studio, das mittlerweile eher einer DAW als eine Performance-Software gleicht sowie djay von algoriddim und Atomix Virtual DJ.
KI und DJing: Die perfekte Songauswahl
Neben all den technischen Fähigkeiten, die ein DJ beherrschen muss, sollte er auch die Tanzfläche und Crowd lesen können. Mit ein wenig Übung und Erfahrung werdet ihr wissen, wann ihr welchen Song spielen solltet. Falls ihr jedoch ziemlich am Anfange stehen solltet oder ein paar Tipps benötigt, bieten einige DJ-Apps eine KI-Funktion für die perfekte Songauswahl. Und erstellen sogar eine exportierbare Playlist für euch.
Die App algoriddim djay kann Songs vorschlagen, die auf den Parametern basieren, was gerade im Moment live abgespielt wird, ebenso wie AlphaThetas rekordbox mit seiner Titelvorschlagsfunktion. Rekordbox kann ebenso intelligente Wiedergabelisten für euch erstellen. Falls ihr euch nicht sicher seid, wie energetisch ein Track ist, übernimmt Mixed In Key das Analysieren eurer Musiksammlung – vollautomatisch. Jedem Track wird eine Energiebewertung zugewiesen, die im Anschluss zusammen mit den restlichen Metadaten (Harmonie, BPM, etc.) in die DJ-Software importiert werden kann. Das ist gerade in stressigen Situationen äußerst hilfreich.
KI und DJing: So funktioniert Track Management richtig
Eine der besten Möglichkeiten, wie KI euch als DJ helfen kann, ist die Titelverwaltung – das sogenannte Track Management. KI ist nämlich sehr gut in der Mustererkennung und kann diese perfekt in Gruppen einordnen.
Ein aufstrebender Newcomer in der Welt der DJ AI Apps ist DJOID, mit dem ihr vollautomatisch Playlists aus eurer Musikbibliothek erstellen, Tracks nach Genre und Energie gruppieren und vieles mehr könnt. Falls ihr rekordbox nutzt, könnt ihr mit DJOID automatisch Cue-Punkte zu Tracks hinzufügen, die auf bereits eingegebenen Cue-Punkten basieren. Die Software – äh, KI – erkennt sogar, wo der Gesang in einem Track beginnt und endet. Sehr cool! Das solltet ihr euch definitiv einmal anschauen.
KI und DJing: ChatGPT und andere große KIs
Man muss definitiv keine DJ-spezifische Software kaufen (oder abonnieren), um die Vorteile von KI zu nutzen. Große Sprachmodelle wie ChatGPT können eine Menge – und das in vielen Fällen kostenlos.
Braucht ihr Hilfe beim Zusammenstellen einer Playlist? Einige DJs haben berichtet, dass sie ChatGPT verwenden, um Songs für ihre Playlists auszuwählen. Dies kann besonders nützlich für einen Hochzeits- oder Event-DJ sein, der nach Songs außerhalb seiner üblichen Genres sucht.
Es gibt aber ebenfalls viele weitere Aufgaben, die nichts mit dem typischen DJing zu tun haben, bei denen ChatGPT DJs helfen kann. Die Pressemitteilung einer neuen Veröffentlichung eurer Musikproduktion erstellen, Social-Media-Posts für Auftritte gestalten, einen Content-Plan für die nächsten 30 Tage erstellen oder andere Arten der Kommunikation – genau das übernimmt die KI für euch falls ihr keine Lust habt, so etwas selbst zu erstellen (dazu erhaltet ihr meist Ideen für Formatierung und Tonalität). Darüber hinaus wird deine Rechtschreibung überprüft und deine Grammatik verbessert – eben Perfektioniert.
Was denkt ihr? Ist die KI ein nützliches Werkzeug für DJs? Teilt uns gerne eure Meinung in den Kommentaren mit.
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3 Antworten zu “KI und DJing: Hilft Künstliche Intelligenz in der DJ Booth?”
Ki, Ki, Ki, … überall. Macht nicht einen guten DJ aus, dass er SEINE Birne und sein Talent nutzt?
Der ganze KI Hype auf allen Gebieten bei exponentiell fortschreitender Verblödung und Desozialisierung der Menschen ist keine schöne Entwicklung – um es mal vorsichtig zu sagen
Großes Mitleid möchte ich den DJ´s senden, die „am Anfang stehen“. Sie werden wohl nie das Gefühl erleben, selbst etwas geleistet zu haben um positive Energie vom Publikum zu erhalten. Die Idee, als DJ auch als Künstler gesehen zu werden, wird sich in der Masse nicht mehr einstellen können. Gesichtsloses, gefühlloses Gedudel auf Basis von Kahiehh… Handwerk und Verantwortung am Set war gestern.
Bloß nicht anstrengen und selbst etwas erschaffen. Es ist doch mit den heutigen Controllern eh schon einfacher geworden. Eine übersichtliche Playlist mit BPM und Tonart, Synctaste und Filter. Das ist für mich eigentlich schon fast zu viel und dann bekommt man noch mehr abgenommen. Was macht dann noch der DJ? Ach ja, ich vergaß. halbnackt eine Tanzchoreo performen und zwischendurch aufs Handy gucken. 👀 Absoluter Abturner