Unter 500,- €: Die perfekte E-Gitarre als Basis für Upgrades
Mit wenig Arbeit zum Profi-Instrument
Wir alle haben da diese eine Traumgitarre im Kopf. Doch nicht jeder hat das Budget, um direkt eine High-End-Gitarre zu kaufen — oder aber das Teil ist schlicht und ergreifend nicht zu haben! Gut, dass es eine spannende Alternative gibt: E-Gitarren als Basis für Upgrades. Gerade im Bereich zwischen 300,- € und 500,- € gibt es eine große Auswahl an Instrumenten, die mit der richtigen Basis für individuelle Upgrades ausgestattet sind.
E-Gitarre als Basis für Upgrades
Die Kunst bei der Auswahl liegt darin, ein Modell zu finden, das nicht nur solide gebaut ist, sondern auch in Sachen Haptik, Klanggrundlage und Verarbeitung überzeugt. Eine gute E-Gitarre als Basis für Upgrades bietet dir die Möglichkeit, deine Traumgitarre Stück für Stück selbst zu gestalten. Ob bessere Tonabnehmer, hochwertigere Hardware oder individuell angepasste Elektronik – das Ziel ist eine Gitarre, die nicht nur hochwertig klingt, sondern auch auf der Bühne und im Studio mithalten kann.
Anders als bei günstigsten Einsteiger-Gitarren, die oft bei 100,- € starten und nur bedingt aufrüstbar sind, bieten die folgenden Modelle schon ab Werk die Qualität, die eine professionelle Umrüstung sinnvoll und möglich macht. In diesem Kaufberater stellen wir dir Gitarren vor, die den perfekten Startpunkt für dein Upgrade-Projekt bilden. Mit dabei sind die Klassiker (Strat, Tele, Les Paul), aber auch eine Superstrat, eine Semi-Hollow und eine SG. Viel Spaß beim Basteln!
Larry Carlton S7 SG 2nd Gen
Für mich eine der Überraschungen der letzten Jahre und ein bisschen frischer Wind in den Reihen der alteingesessenen Hersteller: Hinter der Larry Carlton S7 SG steht die Zusammenarbeit zwischen dem legendären Jazz- und Fusion-Gitarristen Larry Carlton und Sire Guitars. Sire ist ein koreanischer Hersteller, der sich in den letzten Jahren mit erschwinglichen, jedoch qualitativ hochwertigen Instrumenten einen Namen gemacht hat. Ursprünglich durch die Produktion von E-Bässen (die in Zusammenarbeit mit dem hoch geschätzten Marcus Miller entwickelt wurden) bekannt geworden, erweiterte Sire sein Sortiment durch die Kooperation mit Larry Carlton, um Gitarristen eine ähnliche Kombination aus Qualität und Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten.
Die dabei entstandene Larry Carlton S7 SG ist eine hochwertige E-Gitarre, die in die Fußstapfen der Fender Stratocaster tritt. Mit eleganten Formen, einer wertigen und robusten Verarbeitung und interessanter Komponentenauswahl bietet sich diese E-Gitarre als Basis für Upgrades absolut an. Ausgestattet mit HSS-Tonabnehmern, einem bildschönen Hals aus geröstetem Ahorn und einem stimmungsstabilen 2-Punkt-Tremolosystem, liefert die S7 SG bereits ab Werk einen beeindruckenden Klang und eine ausgezeichnete Bespielbarkeit.
Besonders die tiefe Halstasche macht das Spiel in hohen Lagen komfortabel — kenne ich in dieser Form nur bei der Ultra-Serie aus dem Hause Fender. Und von der Optik der in Sherwood Green lackierten Schönheit fange ich erst garnicht an. Mehr geht nicht!
Empfohlene Upgrades
Um aus der Larry Carlton S7 SG allerdings eine professionelle Begleitung für Studio und Bühne zu machen, genügen zwei Schritte.
Zum einen ist die verbaute Elektronik nicht die allerbeste — Störgeräusche durch Potis machen immer wieder die Runde durch die Bewertungen und Kommentare. Gut, dass die gesamte Schaltung recht offen und standardisiert verbaut ist. So lässt sich mit wenigen Handgriffen und ein bisschen Geschick im Umgang mit dem Lötkolben ein hochwertiges Set an Potis, Transformatoren, Buchsen und Schalter installieren.
Der andere Punkt steht meist eh auf der Liste der zu erledigenden Arbeiten: Ein vernünftiges Setup oder gar ein Plek-Service lassen das Spielvergnügen rapide steigen.
Larry Carlton T7 FR
Auch die zweite E-Gitarre als Basis für Upgrades kommt aus dem Sire-Konzern. Diesmal jedoch als klassische T-Style Gitarre für alle, die den Telecaster-Twang suchen.
Die Larry Carlton T7 FR verbindet dabei klassischen T-Style-Charme mit moderner Vielseitigkeit und einem innovativen Sound, der nicht zuletzt von den recht eigenen T7-Single Coils stammt. Dazu weiter unten mehr.
Wie auch die S7, kommt die T7 mit einem Ahornhals und einer für Telecaster fast schon unverschämten, ergonomischen Halstasche. Das Spielgefühl ist dank Vintage T-Style Bridge mit Messingsatteln und einem angenehmen C-Halsprofil richtig gut. Stimmstabilität liefern neben der String-Through-Bauart die Locking-Mechaniken und der Knochensattel. Da gibt’s rein gar nichts zu meckern.
Und keine Sorge, das „FR“ steht nicht etwa für ein komplexes Tremolosystem, sondern für die Farbe. Und das Fiesta Red ist hier wirklich gelungen.
Empfohlene Upgrades
Eines vorneweg: Die T7 FR ist eine großartige Telecaster-Reminiszens, an der es kaum etwas zu nörgeln gibt. Einzig das Setup sollten ambitionierte Musikerinnen und Musiker optimieren. Besonders die Saitenlage und eine genaue Betrachtung des Sattels empfiehlt sich.
Wer auf der Suche nach dem klassischen 50s Tele-Sound ist, sollte sich jedoch über die eigenständige (ich sage nicht „schlechte“) Charakteristik der Tonabnehmer im Klaren sein. Die Teile klingen super offen und präzise, sind mir persönliche für eine klassische Tele aber nicht twangy genug. Ein Fender Noiseless Gen4 Telecaster Set etwa bringt den Sound der Puristen auf die T7 FR und macht aus ihr eine mehr als ernstzunehmende Konkurrenz für jede Tele.
Epiphone Les Paul Special TV Yellow
Tja, da kommt die Konkurrenz ganz klar aus dem eigenen Haus. Mit der „Inspired by Gibson“ Reihe hat die Gibson-Tochter Epiphone eine neue Kategorie von Instrumenten vorgestellt, die besonders bei Upgrade-Freunden für Begeisterung sorgen.
Vorbei sind die Zeiten von sehr günstigen Instrumenten aus Fernost — die hier vorliegende LP Special ist eine aufwändig und sehr gut verarbeitete Gitarre, die schnell deutlich macht, warum die Les Paul Special zu den beliebtesten Live- und Recording-Gitarren der letzten Jahrzehnte gehört.
Der leichte und resonante Mahagoni-Korpus ist wunderbar schlicht und klassisch gehalten, auch der Hals ist aus Mahagoni gefertigt. Das Griffbrett aus Indian Laurel könnte etwas dunkler sein (Ebenholz-Fan, der hier schreibt), sieht aber gut aus. Und was mich wirklich begeistert: Die Kopfplatte sieht endlich so aus, wie es sich gehört. Open-Book ist halt einfach geiler, als dieses Epiphone-Paddel.
Empfohlene Upgrades
Was soll man zu einer Les Paul Special noch sagen? Das Teil schreit geradezu „Punk“! Doch auch die Epiphone biete noch ein paar Ansätze, sie noch besser zu machen.
Meiner Erfahrung nach ist die Verarbeitung von höhenwertigen Epiphone-Modellen auf einer Stufe mit der von Gibson. Einzig die verbaute Hardware und Pickups stehen nicht in Konkurrenz. Wie gut, dass das schnell und unkompliziert erledigt ist.
Mit einem Hardware-Set von TonePros etwa, lassen sich Klang, Ansprache und Stimmstabilität mit einem Schlag auf ein ganz anderes Level heben.
Und wer den richtigen „Groll“ der P90s möchte, sollte sich einmal die Lollar P90 Dogears schauen — meiner bescheidenen Meinung nach die besten P90s, die es derzeit auf dem Markt gibt.
So ausgerüstet steht die Epiphone nicht mehr im Schatten der großen Schwestern.
Epiphone SG Standard Heritage Cherry
Die Epiphone SG Standard Heritage Cherry ist eine weitere sehr stilvolle Neuauflage eines Gibson-Klassikers, der die Rockgeschichte geprägt hat.
Mit ihrer ikonischen Doppel-Cutaway-Form in leuchtendem Heritage Cherry, zwei Humbuckern und einer leichten, aber resonanten Mahagonikonstruktion bietet sie alles, was man von einer klassischen SG erwartet: knackige Höhen, durchsetzungsfähige Mitten und satte Bässe. Das 60s Slim Taper Halsprofil sorgt für eine schnelle Bespielbarkeit und ein sehr, sehr heimisches Gefühl für alle Fans von Gibsons Machwerk.
Die solide Verarbeitung macht sie zu einer hervorragenden E-Gitarre als Basis für Upgrades. Mit ihrem zeitlosen Look und ihrem unverwechselbaren Sound ist sie bereit für Bühne, Studio und alles dazwischen.
Empfohlene Upgrades
Eine weitere Epiphone „Inspired by Gibson“ und auch die Tipps sind dieselben. Achtet man auf die Auswahl eines geeigneten Hardware-Sets, verhilft man der SG direkt zu mehr Präsenz und Charakter.
Bei der Auswahl der Humbucker dann ist die Auswahl gigantisch. Ich persönlich mag etwas aggressivere SGs und tendiere daher bei passiven Tonabnehmern zu den neuen Mojotone 59 Clone Hot Humbuckern, die ich für mein aktuelles Les Paul Projekt ebenfalls verwende.
Ibanez RG421S-SEM
Was gibt es besseres für Flitzefinger, als eine vernünftige RG? Eben.
Die Ibanez RG421S SEM ist, wie alle ihre RG-Schwestern aus dem Hause Ibanez, eine moderne Superstrat, die mit schlankem Design und vielseitigem Klang ideal für Spieler ist, die Wert auf Präzision und Flexibilität legen.
Der leichte Korpus aus Meranti ist in einem matten Türkis („Sea-Shore Matte“) gehalten, wobei der Rücken transparent lackiert wurde. Der Ahornhals mit Jatobagriffbrett ist ebenfalls matt lackiert und recht flach – perfekt für technische Riffs und schnelle Soli.
Die Verarbeitung und die von Ibanez verwendeten Hölzer sind auch in den weniger prestigeträchtigen (Wortspiel) Serien wirklich gut und auch dieses in Indonesien gefertigte Instrument eignet sich perfekt als Basis für ein paar leistungssteigernde Upgrades.
Empfohlene Upgrades
Eine E-Gitarre als Basis für Upgrades auszuwählen, könnte nicht besser gelingen, als bei der RG421S SEM: Hölzer, Verarbeitung und Haptik spielen hier in der oberen Liga mit.
Ich finde, das sollten wir mit einer kleinen Hardware-Kur belohnen. Ein neuer Steg und ein paar Locking Tuner lassen Ruhe einkehren, in die eventuellen Abstriche, die man gegenüber der Prestige-Reihe machen muss.
Ich persönlich würde an den Quantum Tonabnehmern nichts ändern, ich mag den eigenständigen Sound ganz gern. Wer jedoch noch etwas näher an die japanisch gerfertigten Prestige-Modelle heran möchte, sollte sich nach dem passenden DiMarzio umschauen — Tone Zone und Air Norton etwa arbeiten perfekt zusammen.
Gretsch G2622 Strml CB DC FRGLW
Klar, auch eine Hollowbody E-Gitarre als Basis für Upgrades haben wir am Start. Die Gretsch G2622 Streamliner ist eine eben solche und klingt, dank Center Block wahnsinnig kräftig und ist dabei beinahe Rückkopplungsimmun.
Das markante Gretsch Doppel-Cutaway-Design in einem grandiosen Cadillac Green ist ein echter Hingucker. Die Broad’Tron BT-3S-Tonabnehmer bieten ein breites Spektrum von warmen Clean-Sounds bis hin zu durchsetzungsfähigen Overdrive-Tönen – perfekt für Rock, Blues, Jazz und noch mehr.
Auch Gretsch setzt für einzelne Serien auf Arbeiten aus Indonesien und fährt damit hervorragend. Die Hölzer sind erstklassig, das Finish ohne Makel und auch die Einstellung ist bereits werksseitig echt gut.
Fehlen noch ein paar Kleinigkeiten und auch diese Preis-Leistungs-Verhältnis-Granate macht sich Platz im Profibereich.
Empfohlene Upgrades
Und jetzt wird’s leider etwas unangenehm: Das einzige, was ich bei der G2622 gern tauschen würde, ist die Elektronik. Dass das bei einer Semi-Hollow E-Gitarre als Basis für Upgrades nicht gerade schnell gemacht ist, ist mir klar.
Mit etwas Geduld und Geschick ist das aber alles zu machen. Und wer durchhält und geschickt mit Bindfäden umgehen kann, wird durch eine neue Klarheit und Präsenz der wirklich guten Broad’Tron BT-3S-Tonabnehmer belohnt, die so nicht denkbar ist.
Und wenn wir schon dabei sind: Ein paar schöne Tuner werten das Paket endgültig in die Profi-Liga auf. Der Look? Eh Unerreichbar.
E-Gitarren als Basis für Upgrades — Fazit
Es mag sonderbar anmuten, eine recht hochpreisige E-Gitarre als Basis für Upgrades zu kaufen und direkt am neuen Instrument herumzubasteln.
Doch ganz ehrlich: Wer von uns hat wirklich je ein Instrument komplett unverändert gelassen? Eben. Außerdem bietet das Upgraden von E-Gitarren eine wirklich grandiose Möglichkeit, von gut auf perfekt zu kommen. Und das, ohne das Konto zu sprengen.
Ich bin gespannt, welche E-Gitarren als Basis für Upgrades den Weg in eure Sammlungen gefunden haben. Schreibt es uns gern in die Kommentare!
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3 Antworten zu “Unter 500,- €: Die perfekte E-Gitarre als Basis für Upgrades”
Erst einmal danke für den Beitrag und deine Einblicke, Jan.
Was schwebt dir da genaues vor bezüglich der neuen Elektronik für die G2622 Streamliner?
Hast du da genaue Werte, vllt. sogar Vorschläge um das volle Potenzial des Schätzchen entfalten zu können?
Vielen Dank im Voraus
Hi Daniel,
ich habe mich (und meine Bastellust) von „The Guitaristas“ inspirieren lassen. Den PU-Tausch halte ich für nicht notwendig, ansonsten aber (auch als reine Unterhaltungs-Quelle) eine sehr zu empfehlende Inspirations-Quelle und klanglich top.
In andere Sache: Ich habe das Problem, allergisch gegenüber Störgeräuschen zu sein. Und ein knarzender Poti muss raus. Da kommt auch kein Spray drauf.
Beste Grüße
Jan
Edit: Link vergessen. Sorry.
https://www.youtube.com/watch?v=skbmalCtJOw
Tatsächlich veränderte ich meine Gitarren nie. Noch nicht.
Als Basis für Upgrades ist ganz klar Cort zu nennen. Besonders ältere Cort, die zu meinem großen Bedauern nicht mehr gebaut wurden, waren teils wahre Kunstwerke: Ich meine, wert nur mal einen Blick auf die EVL-Serie.
Ich habe selbst die ein oder andere EVL Cort und diese haben genau zwei Punkte, wo Upgrades sinnvoll sind. Zum einen Edelstahlbünde, damit das Fretboard auf ewig erhalten bleibt und man nie wieder diese umwerfenden und filigranen Inlays missen muss, zum anderen ein hochwertigeres Tremolo. Hiernach sind die Teile locker mit Ibanez für 2.000 € und mehr vergleichbar.
Ich hoffe inständig, dass die EVL-Serie eines Tages ein Comeback erleben wird, denn sie war Corts absolutes Meisterwerk.
Falls nicht, werfe ich die Cort KX500 in den Raum. Zwar ist Etched wirklich nicht unbedingt mein Geschmack, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es ihr stehen würde, ihr nachträglich die Inlays zu geben, die die EVL Serie von Haus aus hat. Ansonsten nur Edelstahlbünde, denn technisch hat diese Gitarre sonst bereits alles, wenn man nicht zwingend auf Tremolo angewiesen ist.
Ich bin mit der 2024er Epiphone Firebird Ruby Red in Berührung gekommen. Auch hier würde ich lediglich die Bünde tauschen und das Pickguard könnte einem anderen weichen, wo der Vogel eingraviert ist. Gold auf Schwarz sieht vermutlich noch besser aus, als Rot auf Schwarz.
Optional könnten noch Locking-Tuners und Gibson PUs dazukommen, aber grundsätzlich arbeitet diese Gitarre schon perfekt.