Gitarren-Boutique: Trump Guitars, David Gilmour
Ihr habt richtig gelesen! Mit Trump Guitars haben Fans des bevorstehenden 47. Präsidenten der USA die Möglichkeit, „wunderschöne“ patriotisch gestaltete Gitarren zu erwerben, die höchstwahrscheinlich nicht in den USA hergestellt werden. Außerdem in der heutigen Gitarren-Boutique: Ein sehr geiles Bass Distortion von Lusithand Devices, der neue John Myung (Dream Theater) Signature Bongo und ein Interview mit David Gilmour, das es eigentlich nie geben sollte. Viel Spaß!
Diese Woche in der Gitarren-Boutique
Lusithand Devices Ground & Pound MKII
Bereits Version 1 hatte mich auf Grund seiner Kombination aus RAT-Distortion plus EQ und Blendregler sehr interessiert, doch ich konnte mich beherrschen. Mit dem Ground & Pound MKII ist das leider vorbei. Die neue Version verbessert das ursprüngliche Design bedeutend. Jetzt bekommt ihr zwei verschiedene Voicings, die über einen Kippschalter ausgewählt werden können.
Der neue ‚Ground‘-Modus (Voicing 1) hat ein modernes Klangprofil, das laut Hersteller die Heavy-Fraktion ansprechen wird. Es basiert auf dem Sound eines Gallien Krueger Verstärkers. Der Pound-Modus (Voicing 2) hingegen versetzt das Pedal in seinen ursprünglichen, rohen Full-on-Modus. Ein weiteres, sehr nützliches, neues Feature ist der zusätzliche L-Pad-Schalter mit einer 10 dB Dämpfung, perfekt für den Einsatz mit heißeren Instrumenten (mein Stingray wird sich freuen).
Eine weitere Besonderheit ist das Verhalten des Distortion-Reglers. Wenn die Verstärkung/Verzerrung zunimmt, bleibt die Lautstärke im Verzerrungsbereich der Schaltung relativ linear. Das macht es einfacher, eine ideale Mischung zwischen dem Clean- und dem Dirt-Kanal zu finden, ohne den Mix-Regler nach der Einstellung des Gain-Pegels anpassen zu müssen.
Ein Betrieb von 9-18 V sorgt bei Bedarf für mächtig Headroom. Zudem erhält das Clean-Signal eine leichte Kompression von 2:1. Schon erstaunlich, was heutzutage in so einem kompakten Format möglich ist. Ich muss es definitiv ausprobieren.
- Preis: 209 britische Pfund (ca. 250 Euro)
- Website des Herstellers
Music Man John Myung Bongo 6
Dream Theater Bassist John Myung hat ein neues Signature-Modell. Der John Myung Bongo 6 kommt in HH-Bestückung daher und entstand in einer mehr als zehnjährigen Zusammenarbeit zwischen John und dem EBMM Entwicklungsteam.
Zu den verfeinerten Schlüsselmerkmalen dieses Signature-Bongos gehören das minimalistisch gestaltete Kontroll-Layout mit „effizient“ voreingestelltem EQ und Killswitch. (Wofür man den als Bassist benötigt, ist mir schleierhaft.) Ein kompakter und ausgewogener Basswood-Korpus (Linde) wird mit einem schlanken Hals aus geröstetem Ahorn gepaart, der eine 5-Saiten-Sattelbreite für einen engeren Saitenabstand bietet.
Das Griffbrett ist eine Kombination aus Palisander und geröstetem Ahorn, was ich so noch nicht gesehen habe. Die beiden Potis (Volume mit On/Off-Funktion und Pickup-Wahlschalter) liegen für meinen Geschmack etwas zu nah beieinander und den Sound kann man quasi nicht beurteilen, da der Bass im Mix des unten verlinkten Demovideos begraben wurde. Schade. Dennoch freue ich mich für John!
- Preis: 3099 US-Dollar
- Website des Herstellers
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David Gilmour Interview
Noch vor wenigen Wochen hatte YouTuber Rick Beato behauptet, es würde nie dazu kommen. Jetzt ist es da: Ein 52-minütiges Interview mit Gitarrenlegende David Gilmour. Bestens gelaunt, ein wenig verschlafen, mit einer rauen Morgenstimme – am Abend zuvor gab er ein Konzert im Madison Square Garden.
Im Video geht es viel um die Themen Songwriting, den Unterschied zwischen analoger und digitaler Aufnahmetechnik (Spoiler: David ist Team digital und liebt Pro Tools), Aufnahmen mit seiner Tochter und das neue Album. Für meinen Geschmack viel zu kurz geraten. Aber wer weiß, vielleicht tasten sich Beato auch vorsichtig heran und es folgt eines Tages ein längeres Interview.
Trump Guitars
Wenn ihr die bereits limitierte Fender Hello Kitty Serie absurd fandet, bin ich gespannt, was ihr zu den brandneuen Trump Guitars sagt. Kein Scherz! Interessierte Patrioten können ab sofort über drei Serien zur Kasse gebeten werden: Die American Eagle Series, die Presidential Series sowie die God Bless The USA Guitars.
Ihr habt die Qual der Wahl: Darf auf eurem Griffbrett ein dickes fettes „Donald J. Trump“ oder der wohl größte Hit des Präsidenten, „Make America Great Again“, stehen? Der Korpus verziert mit einem herrlich kitschigen Bild der amerikanischen Flagge und dem Weißkopfseeadler, die Kopfplatte, versehen mit der Zahl 45 sowie 45 Sternen (Trump war von 2017-2021 der 45. Präsident der USA).
Los geht’s ab 1250 US-Dollar. Fun Fact: Die handsignierte „American Eagle Electric Guitar“ für schlappe 11500 US-Dollar ist bereits ausverkauft. Was kommt wohl als nächstes, eine Kollaboration mit Orange Amps?
Herstellerdetails unbekannt
Böse Zungen behaupten, verschiedene Merkmale der Instrumente weisen auf eine äußerst günstige Fertigung außerhalb der USA hin. Wer genau für den Bau verantwortlich ist, ist nicht bekannt. Auf der Website des Herstellers finden wir diese schwammige Aussage:
„Alle auf GetTrumpGuitars.com vorgestellten Gitarren werden von einem Unternehmen, das sich im Besitz eines Veteranen befindet, mit Hilfe eines Geigenbauermeisters individuell entworfen und entwickelt. Die Gitarren wurden von mehreren Anbietern hergestellt und enthalten Komponenten/Merkmale, die sowohl national als auch international sind. Dies ist bei den meisten Gitarrenherstellern Standard.“
Wenn ihr mich fragt, riecht das nach kostengünstiger Produktion in Fernost.
Gibson klagt bereits
Ironischerweise erschien nur kurze Zeit nach der Veröffentlichung der neuen Marke ein altbekannter US-amerikanischer Hersteller auf der Bildfläche: Gibson hat inzwischen eine Unterlassungsverfügung gegen den Trump Guitars-Besitzer 16 Creative erlassen und wirft diesem vor, seine Markenrechte zu verletzen.
In einem Statement, das mit Guitar World geteilt wurde, schreibt Gibson: „Wir können bestätigen, dass eine Unterlassungsverfügung gegen 16 Creative erlassen wurde, da das Design gegen Gibsons exklusive Markenzeichen verstößt, insbesondere gegen die ikonische Les Paul Korpusform.“
In diesem Sinne: „Grab ‚em by the G-string“.
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