Polyphone Synthesizer unter 1000 Euro
Ob mit Tasten oder ohne - hier findet ihr sicher einen passenden Synth für euer Studio
Wir sollten mal wieder genauer nachschauen, welche neueren polyphone Synthesizer unter 1000 Euro wirklich vorhanden sind und was sie auszeichnet. Es stellt sich heraus, dass besonders Korg sich mit einigen Angeboten über die 1000-Euro-Grenze bewegt hat. Kann man heute analog unter dieser Preisgrenze etwas bekommen? Welche Innovationen sind zu erwarten und was kostet mehr? Gibt es eine Rückkehr multitimbraler MIDI-Steuerung?
Die Bestenliste polyphone Synthesizer unter 1000 Euro
Top-Liste polyphone Synthesizer unter 1000 Euro
Ältere Listen sollten sicher den Korg Minilogue XD, den nicht tot zu kriegenden microKorg aller Generationen und andere jeweils in ihrem Zeitabschnitt innovativen Synthesizer enthalten. Um die Jahrtausendwende gab es relativ wenige Synthesizer-Veröffentlichungen. Heute haben wir es gut, es kommen kaum noch so viele Synthesizer auf den Markt wie in den letzten Jahren. Das geht so schnell, dass sogar einige oder fast alle aus den 2010er Jahren schon nicht mehr erhältlich sind. „We live so fast“ sang einst eine noch viel ältere, damals progressive Band.
Gesucht sind reine Synthesizer, keine Sampler oder Grooveboxen. Deshalb fällt ein Akai MPC Key 37 aus dem Suchschema. Erstaunlich ist, dass vier von sieben Geräten tatsächlich Tastaturen anbieten. Der Markt ist extrem wild und die Geräte unfassbar unterschiedlich. In unserer Liste gibt es einen analogen Synthesizer, dennoch ist es eine unausgesprochene Sensation, dass ein Gerät dieser Preisklasse sechs oder mehr Stimmen haben kann. Verdient hätte es der Behringer UB-Xa aber auch, denn er ist der einzige Nachbau, der es in diese Preisklasse und deswegen in die Liste polyphone Synthesizer unter 1000 Euro geschafft hat.
Was suchen wir eigentlich genau?
Vom Waldorf Blofeld bis zum neuen 2024’er Modell des Roland Juno-D alles, was aktuell zu kaufen ist. Die Synthese sollte nicht zu generisch sein. Es ist egal, welche Technik verwendet wird, dennoch sollte er den Namen Synthesizer verdient haben und mehr als drei echte Stimmen haben. Immerhin liegt die Preisgrenze aus heutiger Sicht schon etwas über dem Standard. Früher waren Keyboards auch immer etwas teurer. Heute gibt es zum Teil schlechte Tasten ohne Aftertouch und in einem Fall sogar ausdrucksstarke polyphone Druckdynamik.
Polyphone Synthesizer unter 1000 Euro – Neuheitsfaktor
Einige Dauerbrenner sind noch zu haben und schon fast Neo-Saurier, wie die oben genannten microKorgs, der Mininova oder andere Dauerbrenner wie der Waldorf Blofeld, der so alt ist, dass er echt-multitimbral ist. Der Preisbereich zeigt zudem, dass nicht die ganze Preisspanne gleich viel Relation zu Features sein muss. Alles ist durcheinander. Herrlich! Aber um so mehr muss der Käufer wissen, was er da geboten bekommt, und wie viel es musikalisch wertig ist. Nie war das extremer als heute.
Der Caladan von Isla Instruments und der Behringer Oberheim-Clone UB-Xa sind die eher raren Analogsynthesizer in dieser Preisspanne, die sich mit monophon-paraphonisierten Klassikern einen Kampf bieten. Polyphon ist „besser“, aber auch aufwendiger. Die meisten anderen Analogen sind finanziell meist eine Etage höher angesiedelt. Es wird auch viel versprochen, was ein gutes Nerd-Wissen erfordert, um die Geräte trennscharf auszusortieren. Und es gibt Geräte, die klanglich völlig anders sind und deshalb besonders spannend oder absolut unpassend für deine Musik! Schlimmer noch, es gilt nicht mehr so allgemein für jede Musik!
Die Geräte könnten konzeptionell nicht unterschiedlicher sein. Einige bieten viel Synthese. Besonders auffällig ist das Fehlen von MIDI-Multimode, mit Ausnahme der Anbieter, die schon so lange dabei sind, dass es ihn immer noch gibt, bis hin zu Geräten, die heute wieder auf mehr als zwei Multimodi setzen, wie der Redshift 6 von Supercritical, der allerdings noch vor seinem Release steht. Eher schlicht sind Dreadbox Nymphes und der Roland S-1 im Stile eines „polyphonen SH-101“. Auf der anderen Seite sind Synthesemaschinen wie der microKorg-förmige Hydrasynth Explorer mit der, in dieser Preislage einzigen, polyphonen Aftertouch-Tastatur. Absolut neu ist der Korg multi/poly.
Fred’s Lab Manatee – Polyphone Synthesizer unter 1000 Euro
Der Manatee ist der Beweis dafür, dass auch ein einzelner Entwickler mit viel Energie einen ganz eigenen Synthesizer bauen kann. Er besitzt einen vierfach Multimode und ist schon deshalb für eine große Loborgie geeignet, weil man sich so etwas sehr wünscht. Er hat ein sehr eigenständiges Synthesekonzept und könnte alleine einen Song ausbrüten. Das schafft kaum einer der anderen Teilnehmer, denn Multimode ist heute kaum noch ein Thema. In den Neunzigern war es Standard. Verrückt, oder?
Zu kaufen bei Schneidersbüro für 899 Euro.
Korg multi/poly
Diese neue Maschine gehört zu den Werken der US-Entwicklungsabteilung von Korg. Viele Hüllkurvengeneratoren und LFOs mit hohem Tempo oberhalb der 300-Hz-Grenze und neue klanglich verbesserte Filtermodelle warten hier und sind keine wirkliche „Mono/Poly – Kopie„, sondern eine eigene Interpretation mit einem interessanten Sound. Es nützt viel, eine Engine schlicht und einfach ein paar Qualitätsstufen nach oben zu korrigieren. Das ist hier nämlich passiert. Technisch basiert er, wie die anderen 3-Oktaven-Synths, auf dem Raspi Computing-Modul.
Layering und Multimode mit vier verschiedenen Sounds wurde ihm wohl nur durch sein Vermächtnis mit den vier verschiedenen rotierenden Sounds im SEM-Stil zuteil. Das ist selten geworden. Ich wünschte, heutige Synthesizer hätten wenigstens vier oder mehr Slots mit verschiedenen Sounds. Wahrscheinlich wird es auch einen Desktop geben.
Arturia Minifreak
Der Microfreak scheint erfolgreicher zu sein als ein polyphoner Bruder, dennoch ist der Minifreak ein glücklicher Wurf mit viel eigenem Charakter und Live-Charme. Vielseitig und preislich in der Mitte angesiedelt, bietet er eine erstaunliche Bandbreite an Sounds. Er verfügt über sehr unterschiedliche digitale Modelle und eine durchdachte Modulationsmatrix, die wahrscheinlich als einzige live schnell genug zu bedienen ist. Schnell genug, um sie live spielen zu können, oder um schnell einen Input einzufügen. Ansonsten ist das eher teureren Synthesizern (aus dem gleichen Hause) vorbehalten.
Dreadbox Nymphes
Die „andere kleine Firma„, die eine Art modernen Juno bereit stellt, scheint eine der wenigen zu sein, die analoge Synthesizer bezahlbar herstellen können. Er ist so kompakt, dass er live gern mitgenommen werden kann. Zwei LFOs und analoger Sound und Klangerzeugung in einer unscheinbaren Kiste. Dreadbox sieht immer unscheinbar aus, klingt aber super.
Korg modwave, wavestate & opsix
Dieses Trio sind die „Synthese-Korgs„, die aus dem Entwicklungsbüro in den USA stammen. Ebenso wie der neue multi/poly. Extrem tiefe „alte“ Synthesemodelle werden hier jeweils deutlich erweitert und reichen von FM bis Sampling oder Wavetables. Sie führen zu einem dichten Klang durch Schichtung und Synthese. Sie wurden erst „kürzlich“ renoviert („Mark 2“) und endlich alternativ in ein Desktop-Gehäuse gepackt. Schnell besehen könnte man diesen drei Synthesizern unterstellen, so etwas wie dem multi/poly die virtuelle Hülle übergeben zu haben. Es ist aber anders.
Sie haben einen Platz unter den spannenden Synthesizern und in dieser Liste polyphone Synthesizer unter 1000 Euro verdient und sind heute die „wahren Nachfolger“ des microKorg. Ob der Microkorg 2 diesen Status erreichen wird, werden wir in 1-2 Jahren frühestens erkennen können.
ASM Hydrasynth Explorer
Kaum ein Synthesizer hat für so viel Furore gesorgt wie der, sehr synthesestarke und konsequente, Hydrasynth. Er kann mit polyphonem Tastendruck dienen und ist damit sehr ausdrucksstark in seinem microKorg-Formfaktor. Er liefert zwei Filter und eine Menge an Klangmanipulationen, sehr viele Modulationsquellen und ist neben dem Minifreak eine Art Gegenpol zu den Korg-Angeboten. Die kleinere Version finde ich extrem attraktiv, da sie wirklich schafft, immer mitgenommen werden zu können. Perfekt für diese Bestenliste polyphone Synthesizer unter 1000 Euro.
Roland S-1 vs. SH-4d
Der S-1 ist eigentlich ein vierstimmiger SH-101. Er ist ein polyphoner aber auch einfacher und preislich günstigster Synthesizer und unter 200 Euro zu haben – somit ein Kandidat für unsere Liste polyphone Synthesizer unter 1000 Euro. Er ist Nachfolger des SH-01A, der noch gut über das Doppelte kostete. Sein Nachfolger hat bei der Synthese ein nicht ganz so bekanntes Sonderfeature hinzugewonnen.
Damit kann man jede der mischbaren Wellenformen eines einzigen Oszillators jeweils unabhängig voneinander verbiegen und wie eine Art additive Mischung aus Pulsbreitenmodulation neu aufbauen. Diese Serie ist so dermaßen günstig, dass sie als eigenständige Kategorie gilt. Die Erfinder dieses Formats sind zweifelsohne Korg mit der Volca-Serie, dennoch hat Roland etwas anderes daraus gemacht. Das besondere Geheimnis ist der schweinegute Sound. Multitimbral wäre übrigens noch der SH-4d, der durchaus einen weiteren Achtungserfolg verdient hat.
Polyphone Synthesizer unter 1000 Euro waren noch nie so unterschiedlich
Selbst im Sound gibt es mal digitale LoFi Maschinen, analoge Klassiker, neue Synthesizer mit anderem Ansatz oder Scheinpackungen, die überraschend anders sind und Geräte von Einzelkämpfern. Alles!
Falls ihr weitere Ideen habt oder euch weitere interessante Vorschläge einfallen, die in diese Liste polyphone Synthesizer unter 1000 Euro passen würden, dann schreibt uns gerne eure Hotpicks in die Kommentarsektion.
4 Antworten zu “Polyphone Synthesizer unter 1000 Euro”
Hier den bitimbralen, hochflexiblen, superkompakten und unverschämt gut klingenden Micromonsta 2 nicht zu erwähnen, ist eine grobe Unterlassung.
Zu dieser Liste hinzufügen möchte ich:
Modal Cobalt: 8-stimmig polyphon, Sequencer, Arp, Effekte
IK UNO Synth Pro: Paraphon, Sequencer, Arp, Effekte
Ich glaube, der Freds Lab Töörö ist auch noch gut im Rennen: 4x multitimbral für 399€.
Die Modal Synths fehlen, Kingkorg NEO, Studiologic Sledge, die Blofelds, die Roland Boutiques, Yamaha Reface-Serie, naja, man kann ja nicht alles aufzählen.