von Julian Schmauch | Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Raumakustik verbessern im heimischen Studio: So geht's günstig

Raumakustik verbessern im heimischen Studio: So geht's günstig  ·  Quelle: t.akustik

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Raumakustik verbessern – so geht’s! In diesem kleinen Guide erfahrt ihr, mit welchen einfachen und vor allem günstigen Mitteln ihr die Akustik in eurem heimischen Studio oder eurer Producer-Ecke verbessert. Vorher klären wir euch noch auf, worum es beim Thema Raumakustik überhaupt geht und worum nicht.

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Raumakustik verbessern – was ist möglich und was nicht?

Eines ist, außer du hast die Mittel einen Raum-in-Raum für dein Studio zu bauen, kaum möglich: deine Nachbarn, ob im Nebenzimmer oder Nebenhaus, vor allem bei den drückenden Bässen durch Raumakustikmaßnahmen zu schützen. Diese tiefen Frequenzen lassen nicht mit Akustikelementen am Durchdringen von Wänden und geschlossene Türen hindern. In diesem Szenario ist nur sehr leises Produzieren möglich oder eben Kopfhörer.

t.akustik Tube Traps
t.akustik Tube Traps · Quelle: t.akustik

Bevor du dich mit zig Absorbern, Diffusern und Bassfallen eindeckst, in der Annahme, damit den perfekten Studiosound erreichen zu können, helfen dazu vielleicht ein paar Eingangsideen. Glatte, parallel stehende Wände, wie sie die meisten von uns zuhause in allen Zimmern haben, sind ein großer Feind guter Akustik. Denn durch sie wird der Schall aus den Monitorboxen so zurückgeworfen, dass einzelne Frequenzbereiche so verstärkt oder abgeschwächt werden, dass man diese beim Produzieren und Abmischen dann falsch beurteilt.

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Dann gibt es noch den zweiten Bereich der Aufnahme. Auch hier will man möglichst keine Reflexionen von umstehenden Wänden mit dem Mikrofon einfangen, da diese die Aufnahme verschlechtern können. Das beides lässt sich durch den gezielten Einsatz von Akustikelementen genauso verbessern, wie durch verschiedenste „Hausmittel“. Das Ziel beim Raumakustik verbessern sollte immer sein, eine den Umständen entsprechende Verbesserung anzustreben. Denn eine Echokammer oder die teuer und langwierig optimierte Akustik eines professionellen Studios sind zuhause kaum möglich.

Woher weiß ich, ob und wie ich meine Raumakustik verbessern kann?

Wenn du bis hier her gelesen hast, hast du vielleicht schon eine Ahnung, dass es im heimischen Studio nicht ganz so optimal mit der Akustik bestellt ist. Eine der verbreitesten Anhaltspunkte, dass etwas mit der Akustik um die Produktionsstätte herum nicht stimmt, ist der Moment, wenn du deinen frischproduzierten Track auf einer anderen Quelle hörst. Klingt der im Auto, auf den Kopfhörern oder der Bluetooth-Box einfach viel basslastiger oder viel spitzer, kann es gut sein, dass du an deinem Produktionssetup einfach nicht richtig hörst. Dazu gibt es diesen Test:

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Hörst du dir dieses Video auf Kopfhörern an oder beobachtest die Lautstärkeanzeige deines Rechners, wirst du sehen und hören, dass die Ausgabelautstärke immer gleichbleibt. Spielst du das Video aber über deine Boxen ab (nicht die Laptop-Boxen, da fehlt der Bassbereich!), wirst du beim Hören feststellen, wie manche Frequenzbereiche leiser, manche lauter sind. Das ist dein Raum!

Willst du einen konkreten Frequenzgang deines Raumes herausfinden, helfen Tools wie Sonarworks SoundID oder IK Multimedia Arc beim Messen. Zwar bieten beide Tools auch Möglichkeiten der Korrektur, mit „echten“ Maßnahmen zum Raumakustik verbessern kommt man aber viel weiter.

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Position im Raum

Die meisten, die zuhause produzieren, haben dafür selten einen eigenen, eigens dafür gedachten Raum. Ob die Zimmerecke, der Hobbykeller oder auf dem Wohnzimmertisch, man produziert halt da, wo es geht. Deswegen kann man hier auch selten losgehen und zwischen allen Möbeln und Einrichtungsgegenständen wild Akustikelemente verteilen.

Die Position des Schreibtisches und damit deiner Lautsprecher mit deiner Producer-Station im Raum ist da von zentraler Bedeutung. Meistens stellt man ihn dort auf, wo es im Raum eben passt. Falls du die Möglichkeit hast, dein Setup umzustellen, kannst du hier bereits sehr viel erreichen. Spiele einen oder mehrere Songs mit deutlich hörbarem Bassbereich über deine Boxen ab und laufe im Raum herum. Es wird ein, zwei Stellen geben, wo dieser ausgewogener klingt als an allen anderen.

Achte dazu beim Aufstellen deiner Boxen darauf, deine Station an einer der langen Wände deines Raumes steht und dort möglichst nicht in der Mitte. Denn so entstehen weniger Raummoden, die durch gleiche Abstände zu reflektierenden Flächen verstärkt werden.

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Bücherregale, Wandteppiche und mehr

Dazu geht es jetzt darum, die sechs Wände (also inklusive Boden und Decke) möglichst wenig reflektierend zu halten. Hier können voll gestellte Bücherregale, Wandteppiche oder Zwischenböden schon Wunder bewirken. Das setzt natürlich voraus, dass du die räumlichen Möglichkeiten dafür hast.

Geht es um das Thema Aufnahme, vor allem Sprache und Gesang, aber auch akustische Gitarre, gibt es den guten alten Trick, eine alte Matratze in die Zimmerecke zu stellen und sich dahinter eine DIY-Vocal-Booth einzurichten. Oder mit dem begehbaren Kleiderschrank im Rücken und einer dicken Decke über der Gesangsstation aufzunehmen.

Raumakustik verbessern – Absorber, Diffuser und Bassfallen

Grundsätzlich gibt es beim Thema Akustikelemente bei Raumakustik verbessern drei Elemente: Absordber, Diffuser und Bassfallen. Letztere sind oft massive kleine Türme aus sehr dichtem Material, meist rund, die in den vier Raumecken stehen. Absorber wiederum hängen meist an Decken und Wänden.

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Diese Akustikelemente mischt man in der Raumakustik mit Diffusern, damit die Raumakustik vor lauter Absorbern nicht zu tot, zu künstlich klingt. Diffuser zerstreuen den Schall und sorgen dafür, dass der metallische Flatterhall (man hört ihn gut, wenn man akustisch schlecht optimierten Räumen in die Hände klatscht) gedämpft wird.

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Beim Thema Aufnahme, vorwiegend von Gesang, gibt es eine wachsende Zahl an Lösungen. Von ganzen Gesangskabinen über aufstellbare Mini-Vocal-Booths gibt es eine ganze Reihe an fertigen Lösungen. Gerade letztere können, wenn es eher um Sprach- und leise Gesangsaufnahmen für viele Zwecke durchaus reichen.

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Fazit zum Thema Raumakustik verbessern

Wer sich tiefer in die Thematik einlesen und vielleicht sogar, wie viele, seine eigenen Akustikelemente bauen möchte, dem kann ich diesen Workshop meines Kollegen und Redaktionsleiters bei Bonedo Software Felix Klostermann ans Herz legen. Denn DIY-Elemente sind, für alle, die handwerklich vielleicht nicht ganz unbegabt sind, eine sehr günstige und trotzdem oft sehr effektive Lösung.

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Wenn es die heimischen Verhältnisse nicht zulassen, groß umzuräumen und die Raumakustik zu verbessern, dann kommt mit Studiokopfhörern mittlerweile sehr weit. Nicht wenige Producer und Mixing Engineers selbst in den größten Produktionen erzählen immer wieder in Interviews, wie gut sie mit Kopfhörern arbeiten können.

Infos zum Thema

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