Die 6 besten Headless E-Gitarren — kopflos ins Glück
Kopflose E-Gitarren für Ergonomie und Sound
Headless E-Gitarren gehören zu den Exoten unter den Saiteninstrumenten. Neben der, zugegeben, gewöhnungsbedürftigen Optik, bieten die kopflosen Klampfen in unserem Kaufberater jedoch eine ganze Reihe an Features. Und ganz ehrlich: Neugierig wie sich sowas spielt seid ihr doch alle – oder? Also, lasst uns mal schauen, welche Headless E-Gitarren uns so den Kopf verdrehen. Und dann lass ich es auch wirklich mit den Wortspielen.
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Headless E-Gitarren — Fakten!
Headless E-Gitarren unterscheiden sich auf den ersten Blick besonders durch ihr namengebendes Feature: Ihnen fehlt die Kopfplatte. Da, wo normalerweise die Stimmmechaniken angebracht sind, finden wir nur gähnende Leere. Stattdessen sitzen die Stimmmechaniken entweder am Korpus oder im Steg, was nicht nur die Optik, sondern auch die Funktionalität des Instruments entscheidend beeinflusst.
Technische und ergonomische Vorteile gegenüber traditionellen Modellen bringen einige Herausforderungen mit sich, die von den Herstellern durch innovative Lösungen gemeistert wurden. Wir schauen mal rasch auf die technischen Besonderheiten.
Funktionale Designmerkmale
Das auffälligste Merkmal von Headless-Gitarren ist das Fehlen der Kopfplatte, was die Gewichtsverteilung erheblich verändert (verbessert). Ohne das zusätzliche Gewicht am Kopf der Gitarre wird die Belastung auf Schultern und Nacken des Spielers verringert, was besonders bei längeren Sessions echt dankbar ist. Diese gleichmäßigere Verteilung führt zu einer besseren Balance und einer komfortableren Spielhaltung, sowohl im Sitzen als auch im Stehen. Neck-Diving ist ein Problem von gestern, wenn du eine Headless E-Gitarre spielst!
Das kompakte Design dieser Gitarren erleichtert außerdem den Zugang in die höheren Lagen, was vor allem für komplexe Spielstile wie Progressive Rock oder Jazz nützlich sein kann. Trotz ihrer kompakten Größe opfern Headless E-Gitarren nichts an Klangqualität oder Sustain: Je nach Hersteller kann durch den Einsatz moderner Materialien wie Carbonfasern und Kompositstoffe die Resonanz dieser Instrumente erhalten bleiben, während das Gewicht noch weiter deutlich reduziert wird.
Technische Herausforderungen und Lösungen
Eine der größten technischen Herausforderungen bei der Entwicklung von Headless E-Gitarren war die Verlagerung der Stimmmechaniken: Ohne eine Kopfplatte mussten die Mechaniken an den Steg der Gitarre verlegt werden. Viele Hersteller haben dafür Feinstimmsysteme entwickelt, die eine sehr präzise Einstellung der Saitenspannung ermöglichen. Diese Systeme bieten oft eine bessere Stimmstabilität als herkömmliche Mechaniken und halten die Gitarre auch bei intensiver Nutzung lange in Stimmung.
Ein weiteres technisches Hindernis in der Entwicklung war die Handhabung von Intonation und Saitenspannung, besonders bei Multiscale Gitarren. Durch den Einsatz von spezialisierten Brücken und fortschrittlichen Stimmmechaniken, wie denen der Steinberger-Modelle, konnte dieses Problem gelöst werden. Diese Mechaniken erlauben nicht nur schnelle Saitenwechsel, sondern auch eine präzise Intonationskontrolle, oft ohne die Notwendigkeit spezieller Werkzeuge. Floyd-Rose-Probleme? Nope.
Ein herausragendes Beispiel für ergonomische Innovationen ist das EndurNeck-Profil der Strandberg Boden-Serie, das eine optimale Handhaltung fördert und das Risiko von Ermüdung oder Verletzungen deutlich reduziert. Dieses einzigartige Halsprofil unterstützt Gitarristen dabei, auch über längere Zeiträume hinweg entspannt und komfortabel zu spielen. Zugegeben, es kostet eine Stange Geld — als Einstieg in die Headless-Welt wohl nicht gerade der beste Tipp. Aber testet es mal aus!
Wie bei jeder Gitarre gibt es auch bei den Headless E-Gitarren Vor- und Nachteile, die je nach Vorlieben und Spielweise abgewogen werden sollten.
Vorteile:
- Leicht und kompakt: Headless E-Gitarren sind in der Regel leichter als ihre traditionellen Gegenstücke. Besonders auf Tour oder bei langen Sessions ist das ein Game-Changer.
- Verbesserte Balance: Da die Kopfplatte fehlt, verteilt sich das Gewicht des Instruments gleichmäßiger, was die Kopflastigkeit minimiert und das Spielen angenehmer macht. Kein Neck-Diving mehr!
- Stimmstabilität: Dank der innovativen Stimmmechaniken – wie etwa in den Modellen von Strandberg oder Steinberger – bieten Headless E-Gitarren eine außergewöhnliche Stimmstabilität und ermöglichen präzises Feintuning.
- Moderner Look: Für viele Gitarristen ist das futuristische Design ein echtes Highlight, das auch visuell eine klare Abgrenzung zu klassischen Modellen schafft.
Nachteile:
- Ungewöhnliche Optik: Die Abwesenheit einer Kopfplatte kann für Traditionalisten gewöhnungsbedürftig sein und manche Gitarristen bevorzugen einfach den klassischen Look — so stehen sich dann Vor- und Nachteile direkt gegenüber,
- Ersatzteilversorgung: Einige headless Gitarren erfordern spezielle Saiten oder Mechaniken, die nicht so einfach verfügbar sind wie Standardteile für herkömmliche Modelle.
- Höherer Preis: Besonders bei Marken wie Strandberg oder Ibanez, die im Headless-Bereich auf High-End-Gitarren spezialisiert sind, sind die Kosten oft höher als bei traditionellen Modellen.
Alle Vor- und Nachteile sind, die Preise mal abgesehen, eher theoretischer Natur und geben mehr Auskunft über die Vorlieben der Player als über die Instrumente selbst. Wer mag, sollte sich einmal auf den neuen Look und die andere Ergonomie einlassen und Headless E-Gitarren testen. Ich selbst bin traditionell geprägt und werde wohl nie von der Les Paul wegkommen. Aber das muss nicht heißen, dass ich auch mit Headless E-Gitarren viele schöne (und spaßige) Stunden hatte.
Im folgenden Teil stelle ich euch die sechs besten Modelle vor, die derzeit zu haben sind. Dabei geht es mir nicht um eine Reihung, sondern um unterschiedliche Einsatzzwecke und Preisbereiche. Die einzelnen Gitarren habe ich mit YouTube-Links versehen, da könnt ihr die Teile „live“ und in Action sehen. Und klar, alle Gitarren findest du auch bei Thomann!
1. Strandberg Sälen Jazz NX Natural
Auf der Suche nach der perfekten Jazz- und Fusion-Gitarre? Die erste Headless E-Gitarre unserer Liste ist, zugegeben, selbst unter den kopflosen Instrumenten ein Exot. Klassisches Design trifft auf moderne Technologie und ergonomische Features — so oder ähnlich ließe sich die semi-hollow Gitarre für Qualitätsfanatiker beschreiben.
Der Korpus aus Esche ist mit einer feinen Decke aus Ahorn belegt, der Hals aus Mahagoni wurde mit einer Kohlefaserverstärkung versehen und mit einem Palisander-Griffbrett belegt. Die Custom Häussel Jazz-Tonabnehmer liefern einen weichen, nuancierten Ton, der sich mühelos durchsetzt, während die Multi-Scale-Bünde (natürlich Edelstahl) für eine exzellente Intonation und Spielgenauigkeit sorgen. Dank ihres geringen Gewichts und der hervorragenden Balance eignet sich die Sälen Jazz NX ideal für Musiker, die viel live spielen oder lange Sessions im Studio haben.
Premium? Mehr Premium geht nicht!
Technische Details:
- Korpus: Esche (semi-hollow)
- Decke: Ahorn, mit Mahagonifurnier
- Hals: Roasted Maple (gerösteter Ahorn) mit EndurNeck-Profil
- Tonabnehmer: Custom Häussel Jazz Pickup Set
- Besonderheiten: Multi-Scale-Bünde, extrem leicht, ergonomisches Design
2. Traveler Guitar Speedster Standard RAT Black
Ultrakompaktes Design ohne Abstriche bei Bespielbarkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis: Die Traveler Guitar Speedster ist das wohl kompakteste Paket, was die Features einer 4/4 E-Gitarre abbildet.
Bei der Konzeption stand der Gedanke an eine transportfreundliche (daher der Name), leichte und dennoch vollwertig bespielbare Gitarre zu entwickeln. Trotz ihrer kompakten Bauweise bietet sie eine volle Mensur und klingt überraschend voluminös. Korpus, Hals und Fretboard wurden aus Ahorn gefertigt und sind entsprechend leicht und robust. Der einzelne, High-Output Single-Coil-Tonabnehmer liefert über die passive Elektronik ausreichend Druck, um auch in anspruchsvollen Umgebungen gehört zu werden.
Die Stimmmechaniken sitzen bei dieser Gitarre quasi im Korpus — ein geniales Design ohne viel Schnick-Schnack.
Klar, die Traveler ist nicht als High-End Instrument konzipiert. Setzt man sie aber für ihren eigenen Zweck ein, kommt keine andere Headless E-Gitarre an sie heran. Und ihr bekommt etwa 9 Stück für den Preis einer Strandberg.
Technische Details:
- Korpus: Ahorn
- Hals und Griffbrett: Ahorn
- Tonabnehmer: High-Output Single-Coil
- Besonderheiten: integrierter Kopfhörerverstärker, extrem kompakt
3. Steinberger Spirit GT-Pro Deluxe Black
Ebenfalls für weit unter 500 Euro erhältlich ist die Steinberger der klassische Headless-Pionier. Als modernes Update der Steinberger Gitarren, die in den 1980er-Jahren den Headless-Look lostraten, liefert sie eine ganze Reihe an Soundoptionen und ein noch immer modernes, minimalistisches Design.
Die Kombination aus drei Tonabnehmern (HSH-Konfiguration) und einem Locking-Tremolo ermöglicht eine Vielzahl an Sounds, die sowohl für Rock als auch für Pop oder Jazz geeignet sind. Die Elektronik ist einfach ausgelegt, je ein Master-Regler arbeitet für Volume- und Tone-Einstellungen. Die Hölzer (Korpusseiten aus Linde, durchgängiger Hals aus Ahorn) sind auf Leichtbau ausgelegt, der Sound ist maximal formbar: Ein echter Allrounder, der Lust auf mehr macht!
Technische Details:
- Korpus: Ahorn
- Hals: Ahorn mit Phenolic-Griffbrett
- Tonabnehmer: 2x Humbucker, 1x Single-Coil (HSH-Konfiguration)
- Besonderheiten: Double-Locking-Tremolo-System, ultrakompakt
4. Mooer GTRS Wing 900 International APU
Technik-Geeks aufgepasst: Die Mooer GTRS Wing 900 mit integriertem Tone-Modeling liefert so ziemlich alles, was an Technik möglich ist. Das Instrument selbst ist aus Erle gefertigt und mit einem geschraubten, fünfteiligen Hals (Riegelahorn und Palisander) versehen. Das Griffbrett besteht aus Palisander, der Sattel aus Knochen. Soweit, so klassisch. Alles andere jedoch … nicht so sehr:
Ein integriertes, aktives GTRS Intelligent Process System mit integrierter GLB-P1 Li-Ion Batterie liefert Tone-Modeling, wählbare Presets, Output-Optionen, Wireless-Steuerung per App-Anbindung, Kopfhörerausgang, 11 Instrument-Simulationen, 126 Effekte und und und.
Ok, mal im Ernst. Das Teil ist total beeindruckend, wenn es um den technischen Aspekt geht. Ich für meinen Teil bin regelmäßig vom Boss Katana überfordert — aber jedem das Seine! Wer eine 1-für-alles Lösung sucht, sollte hier näher hinschauen. Und wer nur Gitarre spielen will, findet hier eine wunderbar verarbeitete Headless E-Gitarre mit gutem Sound und einer hervorragenden Bespielbarkeit. Hut ab!
Technische Details:
- Korpus: Erle
- Hals: Ahorn, Palisander (5-teilig)
- Tonabnehmer: Custom GTRS HM-2N (Hals) und Custom GTRS HM-2B Humbucker (Steg)
- Besonderheiten: integrierte Effekte, Bluetooth- und App-Steuerung
5. Legator Ghost G6SS Black
Die Legator Ghost G6SS Black ist eine moderne 6-saitige Headless-Gitarre, die sich besonders an Gitarristen richtet, die in Genres wie Metal, Djent und Progressive Rock zu Hause sind. Ihr Korpus besteht aus Esche, die zwei passiven Legator Aftershock Ceramic Humbucker (Steg und Hals) ballern so richtig.
Der Multi-Scale-Ansatz bietet eine optimale Saitenspannung und exzellente Intonation, besonders in tiefen Dropped-Tunings. Der Korpus ist aus Mahagoni, die Decke aus fein gemaserten Ahorn gefertigt. Ein Ebenholz-Griffbrett, 24-Edelstahlbünde und diamantförmige Inlays machen sofort klar, dass hier eher metallisch ans Werk gegangen wird. Und das liefert die Legator absolut!
Brutale Riffs und sauber artikulierte Leads lassen sich dank der hervorragenden Ergonomie super spielen, das Design passt dabei wie die Faust aufs Auge. Unbedingt mal testen, Legator ist für mich einer der spannendsten „neuen“ Namen im Business.
Technische Details:
- Korpus: Mahagoni
- Hals: Ahorn mit Ebenholzgriffbrett
- Tonabnehmer: 2 passive Legator Aftershock Ceramic Humbucker (Steg und Hals)
- Besonderheiten: Multi-Scale-Bünde (Edelstahl), wunderschönes Finish
6. Ibanez Q54 BKF
Klar, dass Ibanez auch das eine oder andere Headless-Modell am Start hat. Während wir noch immer auf eine Prestige-Variante warten, hat sich der japanische Gitarren-Riese mit der Q-Series erstmals seit langer Zeit mal wieder auf komplettes Neuland gewagt. Und es ist gelungen!
Die Kombination aus Nyatoh-Korpus, Ahorn-Bubing-Hals und Birds-Eye-Ahorn kommt aus der RG-Serie, das Wizard C-Profil liegt satt und flink in der Hand, ohne zu schlank (mein Problem mit den Prestige-Hälsen) zu sein sein. Eigens entwickelte Q58 Humbucker (Steg) und 2 R1 Single-Coils (Mitte, Hals) liefern einen ausgeglichenen, sauberen Sound, der eine ganze Bandbreite an musikalischen Paletten möglich macht.
Die knapp über 2 kg „schwere“ Q54 lässt sich typisch für Ibanez hervorragend bespielen und liefert dank 24 Jumbo-Edelstahlbünden das Gesamtpaket, das sowohl Rockers als auch Metallers Augen aufleuchten lässt.
Technische Details:
- Korpus: Nyatoh
- Hals: Roasted Maple, Wizard C-Profil, Offset Perlmutt Dots
- Tonabnehmer: Q58 Humbucker (Steg) und 2 R1 Singlecoils (Mitte, Hals)
- Besonderheiten: Gigbag, dyna-MIX9 System mit Alter Switch
Fazit: Welche Headless E-Gitarre ist die Richtige für dich?
Die Auswahl an Headless E-Gitarren ist größer und vielseitiger geworden — und erschwinglicher. Ob du nun erfahrener Gitarrist bist, der viel reist und eine kompakte, zuverlässige Lösung sucht, oder ein Metal-Spieler, der eine ergonomische Gitarre mit präziser Intonation und starker Stimmstabilität braucht – es gibt ein Modell, das zu deinen Bedürfnissen passt!
Mehr Informationen zum Thema Headless E-Gitarren
- Exploring the Advantages of Headless Guitars: Enhanced Ergonomics and Innovative Hardware
- How Our Ergonomic Guitar Became a Life-Changer | .strandberg* Guitars
- Ergonomics and Headless Guitars
- Ibanez Quest Headless Guitar: Innovation, Accessibility, and a simple Upgrade
- What are your thoughts on the technical aspects of headless guitars? | The Gear Page
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